Merlsheim

Merlsheim
Merlsheim
Stadt Nieheim
Koordinaten: 51° 48′ N, 9° 2′ O51.7956333333339.0253200Koordinaten: 51° 47′ 44″ N, 9° 1′ 31″ O
Höhe: 200 m ü. NN
Fläche: 6,35 km²
Einwohner: 343 (30. Juni 2011)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 33039
Vorwahl: 05238
Karte

Lage von Merlsheim in Nieheim

Merlsheim ist einer von zehn Ortsteilen der Stadt Nieheim.

Inhaltsverzeichnis

Das Dorf

Merlsheim liegt rund 200 m über dem Meeresspiegel, im Nordwesten des Kreises Höxter am Oberlauf der Emmer, umgeben von bewaldeten Berghängen. Als Wappen hat Merlsheim eine Amsel und wird daher oft auch liebevoll das Amseldorf genannt. (Merle = Amsel oder Drossel).

Das Früher hauptsächlich landwirtschaftlich geprägte Dorf ist heute zu einer fast reinen Wohngemeinde geworden, denn die Landwirtschaft ist heute bis auf einige Nebenerwerbsbetriebe, fast vollständig aus dem Dorf verschwunden. Andere Arbeitsplätze sind im Ort auch nur wenige vorhanden, so dass heute die überwiegende Mehrheit der werktätigen Bevölkerung nach außerhalb zur Arbeit muss.

Merlsheim hatte zuletzt (Stand 30. Juni 2011) 343 Einwohner mit Hauptwohnsitz, hinzu kommen 8 Bürger mit 2. Wohnsitz. [1], die sich auf etwa 100 Häuser verteilen. Bis 1967 hatte Merlsheim eine eigene Volksschule, danach mussten die Kleinen der Klassen 1-4 zur Grundschule nach Oeynhausen, diese Schule wurde zum Ende des Schuljahres 2007/08 im Sommer 2008 ebenfalls wegen Schülermangel geschlossen. Heute müssen die Grundschüler zur Grundschule nach Nieheim. Die Schüler der weiterführenden Schulen müssen ebenfalls nach Nieheim zur Hauptschule oder Realschule bzw. zum Gymnasium nach Bad Driburg. Ein Kindergarten befindet sich in Oeynhausen.

Zurzeit wird in Merlsheim ein neuer Bebauungsplan mit insgesamt 7 Bauplätze aufgestellt: Die Erschließung erfolgt voraussichtlich noch 2011.[2] [3] Bisher hat sich dort noch nichts bewegt.[4]

Politik

Ergebnis der Kommunalwahl 2009 zum Rat der Stadt Nieheim Ortsteil Merlsheim[5]
Partei Ratswahl 2009 Ratswahl 2004
CDU 37,4 % 63,0 %
SPD 26,0 % 33,8 %
FDP 3,4 % 0,5 %
UWG 33,2 % 2,8 %


Merlsheim ist mit 3 Ratsherren im Rat der Stadt Nieheim vertreten, wovon die CDU, SPD und UWG mit jeweils einem Mitglied vertreten sind. Darüber hinaus gibt es in Merlsheim einen 5 Mitglieder zählenden Ortsausschuss, wo die CDU und UWG mit jeweils 2 Mitgliedern und die SPD mit einem Mitglied vertreten sind.

Geschichte

Landadelssitze im Fürstbistum Paderborn um 1665:

Boke, Bökendorf, Borgentreich, Borgholz, Borlinghausen, Breitenhaupt, Brenken, Bühne, Dalheim, Daseburg, Dedinghausen, Desenberg, Dinkelburg, Eichholz, Eissen, Engar, Erpentrup, Essentho, Fürstenberg, Grevenburg, Hainholz, Helmern, Herbram, Herstelle, Himmighausen, Hinnenburg, Husen, Lichtenau, Liebenau, Lippspringe, Löwendorf, Lügde, Menne, Merlsheim, Natzungen, Niesen, Nordborchen, Peckelsheim, Pömbsen, Rheder, Riepen, Ringelstein, Salzkotten, Schweckhausen, Steinheim, Sudheim, Thienhausen, Thüle, Verne, Vinsebeck, Volbrexen, Wandschicht, Welda, Wehrden, Westheim, Wewer, Wintrup, Würgassen.

Merlsheim fand im Jahre 1292 erstmals urkundliche Erwähnung unter die Namen Merlhossen und Merlhusen, das später auch Merlsen genannt wurde. Zu dieser Zeit ist Merlsheim Burgsitz eines gleichnamigen Rittergeschlechts, welches im 13. bis 15.Jahrhundert seine Blütezeit hatte. Bei der Pfarrtrennung Pömbsen-Nieheim im Jahre 1299 erscheint Merlsheim als Filiale von Pömbsen. Mitte des 14. Jahrhunderts erwarben die Ritter von Oeynhausen bei Merlsheim Besitz, und 1390 kaufte Johann der Junge von Oeynhausen das Dorf Merlsheim. Der Domherr C.Ph. von Ketteler ließ die alte Wehranlage 1667–1668 zum jetzigen Wasserschloss ausbauen. Danach erlebte Haus Merlsheim mehrere Besitzerwechsel, seit 1920 ist das Schloss mit dem dazugehörigem Gut im Besitz der Familie von und zur Mühlen, die damals aus Münster nach Merlsheim zog. Eine wichtige Quelle über die Entwicklung und dem Aussehen von Merlsheim und seiner Umgebung, ist eine Zeichnung von Pyrach aus dem Jahr 1737, mit seinen 16 Häusern, in denen 7 Meier, 6 Halbmeier, 9 Kötter und 12 Gemeine oder kleine Kötter mit ihren Familien wohnen. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts sind 34 Hausbesitzer in einer Kopfschatzliste aufgefühert. Eine Abschrift des Amtsgerichtes Nieheim-Steinheim aus dem Jahre 1852 belegt für Merlsheim neben dem Gut „ Haus Merlsheim“, 27 Ackerwirte, 16 Haus- und Grundbesitzer sowie 7 Beilieger ohne Grundbesitz. In den Jahren 1868/69 wurde die jetzige Kirche durch den Freiherrn Jos. von Hövel gebaut. Im Jahre 1908 ist der Gemeinde Merlsheim die Erlaubnis erteilt worden, die Kinder in der hiesigen Kapelle taufen zu lassen. In den Jahren 1947/48 fand ein Erweiterungsbau statt, in dem die Kirche auf seine heutige Größe erweitert wurde, die Einweihung fand am 5. September 1948 durch den Weihbischof Augustinius Baumann statt. Im Jahre 1880/81 wurde in Merlsheim eine neue Schule gebaut. In der Schule gab es nur einen Klassenraum, der Unterricht fand für mehrere Jahrgänge gemeinsam am Vormittag bzw. Nachmittag statt. 1967 wurde die Volksschule in Merlsheim geschlossen, der dort diensthabende Lehrer Ferdinand Schwarze unterrichte danach noch an der Hauptschule in Nieheim. 1958 wurde die Amsel in das neue Ortswappen übernommen. 1972 wurde Merlsheim an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. In der Zeit von 1980 bis 1982 wurde die ehemalige Schule zur heutigen Bürgerhalle aus und umgebaut, die 1986 noch um eine Luftgewehrschießanlage erweitert wurde. Im Jahre 1993 erhielt Merlsheim im Rahmen des Ausbaus der L 755 Erpentrup-Nieheim eine am Nordrand des Dorfes vorbei führende Umgehungsstraße. 1997 erhielten die Straßen in Merlsheim erstmals Straßennamen.

Eingemeindungen

Bis einschließlich 1969 war Merlsheim eine Eigenständige aber amtsangehörige Gemeinde im Amt Nieheim des damaligen Kreises Höxter. Zum 1. Januar 1970 wird es aufgrund von § 6 des Gesetzes zur Neugliederung des Kreises Höxter vom 2. Dezember 1969 mit der damaligen Stadt Nieheim und den übrigen Gemeinden des Amtes Nieheim zur neuen amtsfreien Stadt Nieheim zusammengeschlossen. Rechtsnachfolgerin der Gemeinde und des aufgelösten Amtes ist die neue Stadt Nieheim. Am 1. Januar 1975 tritt das Sauerland/Paderborn-Gesetz in Kraft, wodurch der bisherige Kreis Höxter mit dem Kreis Warburg zum heutigen Kreis Höxter zusammengelegt wird.

Kirche

Die katholische Kirchengemeinde St. Luzia Merlsheim ist seit 2004 Bestandteil des Pastoralverbundes Nieheimer Land. Neben Herrn Pastor Helmut Meier, der den PV leitet, arbeiten im PV Pastor Heribert Ester, Vikar Geo Pallipurathukaran sowie zwei Diakone. [6]

Bis dahin teilte sich Merlsheim eine Pfarrstelle mit St. Antonius v. Padua in Himmighausen, bzw zusätzlich mit St. Dionysius in Sandebeck und ihrer Filialgemeinde in Grevenhagen. Bis 1869, als Merlsheim noch keine eigene Kirche hatte, mussten die gläubigen Merlsheimer zum Gottesdienst zur Kirche nach Pömbsen.

Die evangelischen Christen in Merlsheim gehören der ev. Kirchengemeinde Marienmünster-Nieheim an. Hauptgotteshaus ist die neugotische Kreuzkirche in Nieheim, Darüber hinaus befinden sich Kapellen in Himmighausen-Bahnhof sowie auf dem Gelände der Abtei in Marienmünster.[7]

Nachbarorte

Himmighausen, Oeynhausen, Nieheim (Kernstadt) nicht Gemarkung aber Straße und Schönenberg, alle Stadt Nieheim. Pömbsen, Reelsen und Erpentrup, alle Stadt Bad Driburg, sowie Hohenbreden (Grevenhagen) Stadt Steinheim.

Vereine

Verkehr

Merlsheim liegt im Schnittpunkt der Landstraßen 951 von Steinheim nach Bad Driburg und der L755 von Altenbeken über Nieheim weiter nach Höxter. Die nächsten Autobahn-Anschlussstellen befinden sich etwa 30 km westlich, auf die A 33, Paderborn-Zentrum und etwa 40 Kilometer südlich, Diemelstadt auf die A 44.

In öffentlichen Personennahverkehr gelten die regionalen Tarife des „Hochstift-Tarif“ (Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter). Zwei Regionalbuslinien verkehren durch Merlsheim, die Linie 230 verbindet mit Merlsheim mit Nieheim verbindet.[8] Sowie die Linie 576, die über Merlsheim, Bad Driburg und Sandebeck miteinander verbindet, wo jeweils Anschluss an die Bahn und weitere Buslinien besteht.[9]

Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Altenbeken, Bad Driburg, Steinheim jeweils etwa 10 Kilometer entfernt, sowie Sandebeck in etwa 6 Kilometer Entfernung von Merlsheim.

Der nächste Flughafen ist mit ungefähr 50 km Entfernung der Flughafen Paderborn-Lippstadt. Der Flughafen Hannover liegt rund 120 km entfernt, und ist von den Bahnhöfen in Steinheim und Altenbeken, mit der S-Bahn Linie 5 im Stundentakt direkt zu erreichen.



Literatur

  • Merlsheim. In: Josef Drewes (Hrsg.): Das Hochstift Paderborn. Portrait einer Region. Schöningh, Paderborn u. a. 1997, ISBN 3-506-95293-5, S. 419–421.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.nieheim.de/leben-in-nieheim/statistik.html
  2. http://www.merlsheim.de/html/baugebiet_2007.html
  3. http://www.nieheim.de/fileadmin/Mediendatenbank/Stadt_Nieheim/Bauplaetze/Internet_Merlsheim.jpg
  4. Quelle: Persönliche Besichtigung am 18.11.2011
  5. http://www.nieheim.de/rathaus/gremienuebersicht/ortsausschuesse/ortsausschuss-merlsheim.html
  6. http://www.pastoralverbund-nieheimer-land.de/
  7. http://www.ev-kirche-mar-nie.de/
  8. http://www.nph.de/v2.0/daten/uploads/download/owl_79230__1_3_.pdf
  9. http://www.nph.de/v2.0/daten/uploads/download/owl_84576__1_3.pdf

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