Ulrichstein

Ulrichstein
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ulrichstein
Ulrichstein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ulrichstein hervorgehoben
50.5833333333339.2614
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Vogelsbergkreis
Höhe: 614 m ü. NN
Fläche: 65,61 km²
Einwohner:

3.040 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km²
Postleitzahl: 35327
Vorwahl: 06645
Kfz-Kennzeichen: VB
Gemeindeschlüssel: 06 5 35 018
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 28–32
35327 Ulrichstein
Webpräsenz: www.ulrichstein.de
Bürgermeister: Erwin Heinrich Horst
Lage der Stadt Ulrichstein im Vogelsbergkreis
Antrifttal Alsfeld Grebenau Schlitz (Vogelsbergkreis) Kirtorf Homberg (Ohm) Mücke (Hessen) Gemünden (Felda) Romrod Schwalmtal (Hessen) Lauterbach (Hessen) Wartenberg (Hessen) Feldatal Lautertal (Vogelsberg) Ulrichstein Herbstein Schotten (Stadt) Grebenhain Freiensteinau Landkreis Marburg-Biedenkopf Schwalm-Eder-Kreis Landkreis Hersfeld-Rotenburg Landkreis Fulda Wetteraukreis Main-Kinzig-KreisKarte
Über dieses Bild

Ulrichstein ist eine kleine Stadt im Vogelsbergkreis in Hessen (Deutschland) und ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Ulrichstein liegt im Vogelsberg auf 559 Metern Höhe, der Schlossberg mit einer Höhe von 614 Metern ist der höchste Punkt Ulrichsteins. Damit ist Ulrichstein Hessens höchstgelegene Stadt. Es ist ein anerkannter Luftkurort und liegt in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebiets Hoherodskopf. Unmittelbar nordwestlich der Ortslage von Ulrichstein befindet sich die Quelle des Flusses Ohm.

Nachbargemeinden

Ulrichstein grenzt im Norden an die Gemeinde Feldatal, im Osten an die Gemeinde Lautertal, im Süden an die Stadt Schotten, im Südwesten an die Stadt Laubach (Landkreis Gießen), sowie im Westen an die Gemeinde Mücke.

Stadtgliederung

Ortsteile der Gemeinde sind seit der Gebietsreform in Hessen 1972:

Geschichte

Die Burg

Seinen Ursprung hat der Ort in der heute nur noch als Ruine erhaltenen Burganlage auf einem über 600 m hohen Basaltkegel, die im Kern aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die Besitzverhältnisse im 12. und 13. Jahrhundert sind unklar, möglicherweise gelangte die Burg über Büdingen und Breuberg an die Landgrafschaft Hessen. Fest steht, dass in einer Urkunde von 1296 der Wald von Ulrichstein als Besitz Heinrich I. ausgewiesen ist. Im 14. Jahrhundert kam dieser Besitz als Lehen an die Herren von Eisenbach, die die Burg stark befestigten und ausbauten. 1347 erhielt Ulrichstein Stadtrecht durch Ludwig den Bayern.

Den Eisenbachern folgten die Riedesel als landgräfliche Erbmarschalle und Rentamtmänner. Sie trieben den "Zehnten" ein und nahmen bis zum Ende des Alten Reiches auch die Gerichtsbarkeit wahr.

Ulrichstein - Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Ein Stadtbrand 1763 vernichtete die mittelalterliche Bausubstanz bis auf wenige Ausnahmen (Burg-Vorwerk und Haus Pebler, Otto-Mull-Straße). Während der Befreiungskriege soll einer Tafel am Gemeindegasthof zufolge Gebhard Leberecht von Blücher im Oktober 1813 Aufenthalt in Ulrichstein genommen haben. Im Wiener Kongress kam Ulrichstein zur Provinz Oberhessen des Großherzogtums Hessen. Die Burg war funktionslos geworden und konnte nicht mehr unterhalten werden; 1826 wurde sie abgebrochen.

Im Jahre 1972 schlossen sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bisherige Stadt Ulrichstein, die Gemeinden Kölzenhain, Feldkrücken und Rebgeshain aus dem Landkreis Lauterbach sowie die Gemeinden Bobenhausen II, Helpershain, Ober-Seibertenrod, Unter-Seibertenrod und Wohnfeld aus dem Landkreis Alsfeld zu einer neuen Gemeinde zusammen, der heutigen Stadt Ulrichstein.

In den Jahren 1991 bis 2005 nahm ein lokaler gemeinnütziger Förderverein umfangreiche Restaurierungsarbeiten und touristische Dokumentationen an der Burgruine vor.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [2]

Gemeindewahl in
Ulrichstein 2011
 %
60
50
40
30
20
10
0
53,0%
33,6%
10,3%
3,1%
F.D.P./FWG Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
AK Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+5,7%
-6,1%
-2,8%
+3,1%
F.D.P./FWG Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
AK Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 53,0 12 47,3 11
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 33,6 8 39,7 9
F.D.P./FWG Freie Demokratische Partei / Freie Wählergemeinschaft 10,3 2 13,1 3
AK Alternative Kraft 3,1 1
Gesamt 100,0 23 100,0 23
Wahlbeteiligung in % 58,3 57,6


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Evangelische Kirche
  • Blickfang der Gemeinde ist der von Weitem sichtbare Schlossberg Ulrichstein mit Burgruine und Kriegsgräberstätte für in- und ausländische Kriegsopfer. Unterhalb des Bergs liegen zwei zum Burgkomplex gehörende Basaltgebäude, das Zollhaus und die Zehntscheuer, die von 1464 datieren und die ältesten der Stadt konstituieren. Hier wurden Wegzoll und Zehnter eingetrieben.
  • Rund um die Schlossruine Ulrichstein wurde der Vogelsberggarten angelegt.
  • Die evangelische Kirche (1861), einschiffig mit Chorapsis und schlankem Turm, vereinigt neogotische und neobarocke Stilelemente. Sie ersetzte einen Vorgängerbau. Der flach gedeckte Innenraum weist eine reich ornamentierte Empore und ein Chorgewölbe im spätgotischen Stil auf.
  • Ein Museum mit Antiquitäten ist in blauen Schindeln errichtet.
  • Beim ehemaligen Amtsgericht von 1838 - beige Schindeln und Fachwerk - neben dem Dorfbrunnen mit Pumpe stehen zwei historische Linden: Die Friedenslinde von 1870/71 und die Bismarck-Linde, gepflanzt zum 80. Geburtstag des Reichskanzlers 1895.
  • An die ehemalige jüdische Gemeinde Ulrichsteins erinnern die ehemalige Synagoge (1847), Judenbad und Judenbackhaus (1849) sowie ein jüdischer Friedhof.
  • Insgesamt charakterisieren farbige Schindelbauweise und Fachwerk - auch beides in Kombination - zahlreiche Gebäude in Ulrichstein. Dies gilt auch für die Kirchen in den umliegenden Ortsteilen Bobenhausen, Ober- und Unter-Seibertenrod.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bekannt ist Ulrichstein für seine vielen Windenergieanlagen. Als erste Kommune in Mittelhessen erkannte Ulrichstein, dass sich mit dem Betrieb von Windrädern Geld verdienen lässt und investierte daher stark in diese Technologie. Aufgrund seiner Lage im Hohen Vogelsberg mit seinen windexponierten Kämmen bestehen hier natürlich ideale Voraussetzungen.

Um über die Windenergie zu informieren wurde ein Windlehrpfad eingerichtet. Auf mehreren Hinweistafeln wird die Nutzung der Windenergie erläutert.

Ein weiterer Lehrpfad, der Natur- und Landeskunde zum Thema hat (so genannter Vogelsberggarten, ist in den Schlossberg Ulrichstein Burgberg eingebunden.

Die Gemeinde setzt auf eine für moderaten Naherholungs- und Individualtourismus geeignete Infrastruktur. Neben zwei Hotels mit regionaler und italienischer Gastronomie gibt es eine Reihe von Pensionen, Privatunterkünften, Ferienwohnungen sowie einen Ferienpark. Zudem gibt es viele Wochenendhäuser, welche meist Eigentümer aus dem Rhein-Main-Gebiet haben.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011, Ulrichstein, Hessisches Statistisches Landesamt. Abgerufen am 11. April 2011.

Weblinks

 Commons: Ulrichstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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