Zeittafel Schweiz im Zweiten Weltkrieg

Zeittafel Schweiz im Zweiten Weltkrieg

Die Zeittafel Schweiz im Zweiten Weltkrieg ist eine Auslagerung aus dem Artikel "Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg". Die Tafel trennt politische und militärische Ereignisse nicht und betrachtet die Zeitphase als Konflikt zwischen Autoritär-Faschistischer und Freiheitlich-Demokratischer Weltanschauung, dies ist so beabsichtigt.

Eckdaten des Zweiten Weltkrieges und wichtige politische Ereignisse in den direkten Nachbarländern der Schweiz kursiv.

Inhaltsverzeichnis

Vorkriegsjahre

1922

  • 28. Oktober, "Marsch auf Rom", Machtergreifung der italienischen Faschisten

1932

1933

  • 30. Januar, "Machtergreifung" der NSDAP, Ernennung von A. Hitler zum Reichskanzler
  • 14. März, die Hakenkreuz-Fahne auf dem Badischen Bahnhof in Basel wird von schweizerischen Gewerkschaftern heruntergeholt, was offizielle Kontroversen mit NS-deutschen Instanzen auslöst.[2]
  • 15. März, "Selbstausschaltung des Parlaments" in Österreich, Beginn des "Austrofaschismus"; abgesehen von Frankreich und Liechtenstein werden nun alle Nachbarländer von autoritären Regimes beherrscht.
  • 16. November, Beginn des Berner Prozesses gegen Schweizer Frontisten. Anklagepunkt ist ein Verstoss gegen das Berner "Gesetz über das Lichtspielwesen und Massnahmen gegen die Schundliteratur" durch die Verbreitung antisemitischer Propaganda (im speziellen die «Protokolle der Weisen von Zion") anlässliche einer Propagandaveranstaltung der Frontisten.
  • Die faschistische Nationale Front erreicht bei den Ständerats-Wahlen im Kanton Schaffhausen 26% der Stimmen. Bei den Wahlen für das Zürcher Stadtparlament erhält sie 10 von 120 Sitzen.[3]

1934

1935

  • 16. März, Deutschland führt, entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrages, die Wehrpflicht wieder ein.
  • 14. Mai, Urteil im Berner Prozess. Die "Protokolle der Weisen von Zion" sind Plagiat und Schundliteratur deren Verbreitung im Kanton Bern strafbar ist.
  • 8. September, Die frontistische Volksinitiative zur Totalrevision der Bundesverfassung (sie erstrebt u.a. eine "Führer-Demokratie" und enthält antisemitische Forderungen) erreicht einen Ja-Stimmenanteil von 27.7% bei einer Stimmbeteiligung von 60.9%. In vier Kantonen (Freiburg, Wallis, Obwalden, Appenzell Ausserrhoden) stimmt eine Mehrheit zu.
  • Die Frontisten gewinnen in Zürich und die Union Nationale in Genf je einen Nationalratssitz
  • Neugründung des "Büro für Befestigungsbauten", Beginn des Baus neuer Befestigungsanlagen, vorerst in erster Linie an der Landesgrenze. Erste neugebaute Anlage ist die im gleichen Jahr errichtete Sperrstelle bei der Koblenzer Aarebrücke. [5]
  • Die Sozialdemokraten unterstützen mit ihrem vierten Parteiprogramm Demokratie und Landesverteidigung gegen die NS-Gefahr. Das Ziel, eine "Diktatur des Proletariats" zu errichten, wird gestrichen.

1936

  • Die Wehrvorlage (Aufrüstung der Armee) wird vom Volk angenommen.
  • Beginn privater Geheimverhandlungen von Offizieren der Schweizer und der Französischen Armee welche 1939 zum "Plan H" führen.
  • 4. Februar, geglücktes Attentat auf Wilhelm Gustloff in Davos, Landesgruppenleiter Schweiz der NSDAP-Auslandsorganisation, durch den Juden David Frankfurter.
  • 7. März, Deutschland besetzt, entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrages, die entmilitarisierte Zone im Rheinland.
  • 23. Mai, "Marsch auf Bern" der Frontisten mit anschließender Demonstration von ca. 1000 Frontisten vor dem Bundeshaus.
  • 17. Juli, Beginn des Spanischen Bürgerkriegs. Über 800 Schweizer kämpfen auf republikanischer Seite, ca 200 fallen. [6]

1937

  • Der Bundesrat stellt sich beim Spanischen Bürgerkrieg - vorab aufgrund der Beteiligung von stalinistischen Einheiten auf Seiten der Republikaner - auf die Seite der faschistischen Aufständischen. Dies ruft nicht nur linke Kritik hervor, sondern stösst auch neutralitätspolitisch auf Bedenken.[7]
  • Benito Mussolini wird, mit Einverständnis des Waadtländer Staatsrates, zum Ehrendoktor der Universität Lausanne ernannt.[8]
  • 19. Juli, Friedensabkommen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden der Metallindustrie.[9]
  • 1. November, Berner Prozess, Urteil im Berufungsverfahren. Das Berner Obergericht hebt das Urteil gegen die Verbreiter der "Protokolle der Weisen Zions" aus formaljuristischen Gründen auf. Die Beklagten haben aber mit der Begründung «Wer aber solche Hetzartikel gemeinster Sorte in Verkehr setzt, muss die ihm daraus entstehenden Kosten selber tragen.» die Prozesskosten selbst zu tragen.

1938

Kriegsjahre

1939

  • 15. März, Bruch des Münchner Abkommens und Einmarsch der Wehrmacht in die "Resttschechei" (Böhmen und Mähren).
  • 28. April, einseitige Aufkündigung des deutsch-polnische Nichtangriffspaktes durch Deutschland
  • 24. August, Unterzeichnung des Deutsch-Sowietischen Nichtangriffspaktes (auch bekannt als "Hitler-Stalin-Pakt")
  • 25. August, verdeckte Generalmobilmachung der deutschen Wehrmacht
  • 29. August, Generalmobilmachung der polnischen Armee
  • 29. August, Mobilmachung der Grenztruppen
  • 30. August, Wahl des Oberstkorpskommandanten Henri Guisan zum General durch die vereinigte Bundesversammlung.
  • 1. September, Kriegsbeginn in Europa (Einmarsch der Wehrmacht in Polen)
  • 2. September, Generalmobilmachung der Schweizer Armee, Operationsbefehl Nr 1
  • 4. Oktober, Operationsbefehl Nr. 2, "Aufmarsch Nord". Die Armee weicht von der "Rundumverteidigung" ab und stellt sich auf einen Angriff der Wehrmacht ein. Teile der Truppen an der Grenze zu Frankreich werden verschoben. Vorbereitungen für den "Plan H" (Besetzen der Lücke zwischen dem Gempenplateau und der Maginotlinie durch französische Truppen innerhalb weniger Stunden nach einem Einmarsch der Wehrmacht in die Schweiz). [12] Die Limmatstellung wird über den Winter 39/40 massiv ausgebaut.

1940

  • 22. Januar, Operationsbefehl 4, "Aufmarsch Nord", Umgruppierungen von Einheiten und verstärkte Verteidigung des Alpenraums.
  • Februar, Einführung der Lohn- und Verdienstersatzordnung. Die Soldaten erhalten fortan zusätzlich zum Sold einen Erwerbsersatz ausbezahlt.
  • April, Das französische 7. Armeekorps steht für die Umsetzung des Plans H an der Schweizer Grenze bereit. Die Stellungen für die französische Artillerie auf dem Gempenplateau sind durch die Schweizer Armee (Baudetachement Renfer) vorbereitet.
  • 10. Mai, Beginn des Frankreichfeldzuges der Wehrmacht.
  • 11. Mai, zweite Generalmobilmachung
  • 14./15 Mai, Flucht von Teilen der Schweizer Zivilbevölkerung aus den Ballungsräumen in die Alpen.
  • 17. Mai, der Bundesrat verzichtet in einem Geheimbeschluss auf die 40% Golddeckung des Schweizer Frankens. Die Nationalbank verschiebt in der Folge Gold im Wert von 50 Mio CHF in die USA.
  • Ende Mai, La Charité-sur-Loire, Akten zum Plan H werden von deutschen Truppen in Frankreich gefunden und beschlagnahmt.
  • 28. Mai, Verschärfung des Militärstrafrechts, die Todesstrafe für den Tatbestand des Landesverrates wird nicht mehr nur bei unmittelbar drohender Kriegsgefahr ausgesprochen.
  • 4. und 8. Juni, Luftkämpfe zwischen Flugzeugen der Schweizer und der Deutschen Luftwaffe über der Ajoie. Abschuss von 3 schweizerischen und 11 deutschen Flugzeugen. In der Folge massiver diplomatischer Druck von Deutschland.[13]
  • 14. Juni, deutsche Truppen erobern Paris
  • 17. Juni, deutsche Panzer erreichen die Grenze bei Pontarlier
  • 19. Juni, deutsche diplomatische Drohnote wegen der Schweizer Angriffe auf luftraumverletzende deutsche Flieger ("...werden wir mit anderen Mitteln...")[14].
  • 20. Juni, Guisan verbietet Luftkämpfe bei Luftraumverletzungen.[13]
  • 22. Juni, Protokoll einer Generalstabs-Besprechung: "Der General ist überzeugt, dass die Deutschen nunmehr in erster Linie einen politischen und wirtschaftlichen Druck ausüben"[15]
  • 22. bis 25. Juni, rund 850 Panzer des Korps Heinz Guderian bewegen sich in der Nähe der Schweizer Grenze[16][17].
  • 23. Juni, Weisung Guisans: Barrikaden-Abbau in den Städten[18]
  • Bis 25. Juni, die Schweiz interniert rund 29'000 franz. Armeeangehörige und 12'000 Polen des 45. franz. Armeekorps, welche die Grenze entlang des Jura überschreiten.
  • 25. Juni, Waffenstillstand zwischen Deutschland und Frankreich in Kraft
  • 25. Juni, "Der Zeitpunkt der inneren Wiedergeburt ist gekommen. Jeder von uns muss den alten Menschen ablegen": Radioansprache des Bundespräsidenten Marcel Pilet-Golaz, in welcher er eine teilweise und stufenweise Demobilmachung der Armee ankündet.[19] Die Bevölkerung wertet die Ansprache als anpasserisch und defätistisch.
  • 26. Juni, in der Schweiz internierten deutschen Piloten wird (sofern reisefähig) die Ausreise erlaubt.[13]
  • Juli, die "Charité-Akten" zum Plan H sind im dt. Führer-Hauptquartier bekannt. Obwohl sie bestens als casus belli geeignet und auch propagandistisch von grossem Wert wären, bleiben sie geheim.
  • Ab 6. Juli, Demobilisierung der Armee um rund zwei Drittel des vorherigen Bestands[20].
  • 9. Juli, die Schweiz sichert Deutschland in einem Handelsabkommen ein "absolutes Ausfuhrverbot von Kriegsgerät in Feindstaaten" zu, die Schweiz produziert jetzt im Export nur noch für die Achsenmächte[21].
  • 17. Juli, Operationsbefehl 12, Reduitstrategie
  • 25. Juli, Rütlirapport des Generals
  • September, Bundespräsident Pilet-Golaz empfängt offiziell Vertreter der faschistischen Frontisten
  • September, Gründung der "Aktion nationaler Widerstand", einer Vereinigung demokratisch gesinnter Persönlichkeiten, z.B. Karl Barth, Walther Bringolf, Walter Allgöwer[22]
  • 7. November, die Verdunkelung von 22:00 - 06:00 wird angeordnet. In der Folge ist für die alliierten Flugzeuge die Landesgrenze nicht mehr erkennbar.
  • 8. November, Bundesrat Minger, Vorsteher des Militärdepartements, reicht seinen Rücktritt auf Ende Jahr ein.
  • 15. November, Die Eingabe der Zweihundert fordert "die Verschärfung der Pressekontrolle, die Ausschaltung von Redaktoren deutschland-kritischer deutschsprachiger Zeitungen und die Ausmerzung von Presseorganen".
  • 15. November, Plan Wahlen, Beginn der sog. Anbauschlacht
  • 19. November, Verbot der Frontistenorganisation Nationale Bewegung der Schweiz
  • 26. November, Verbot der Kommunistischen Partei
  • 16./17. Dezember, Angriff der Royal Air Force (RAF) auf Basel (Basel-Gundeldingen und Binningen), 1 Toter in Basel und 3 in Binningen
  • 23. Dezember, Angriff der RAF auf Zürich (Industriequartier, Höngg und Oerlikon), ein Toter.
  • 31. Dezember, Die zurückgetretenen Bundesräte Rudolf Minger (Militärdepartement) und Johannes Baumann (Justiz- und Polizeidepartement), werden durch Eduard von Steiger (Justiz- und Polizeidepartement) und Karl Kobelt (Militärdepartement) ersetzt.

1941

  • Januar, der Schweizer Botschafter in Berlin, Hans Frölicher, zum deutschen Diplomaten von Weizsäcker: Die Schweizer Rüstungsexporte ins Reich seien "eine Investition in den deutschen Sieg"[23]
  • Januar, Repatriierung der 1940 internierten französischen Militärangehörigen. Gleichzeitig wird das bei der Internierung abgenommene Kriegsmaterial übergeben. Die Polen bleiben bis 1945 interniert. [24]. Guisan führt Verhandlungen über deren allfällige Beteiligung am Abwehrkampf gegen einen Angreifer[25]
  • 18. Mai, Maurice Bavaud wird wegen seines gescheiterten Attentats von 1938 in Deutschland hingerichtet.
  • 22. Mai, Michel Hollard vom französischen Agentennetzwerk "Agir" nimmt erstmals Kontakt mit der Britischen Botschaft in Bern auf.
  • Mai, die Zeitschrift "Neue Wege" des Theologen Leonhard Ragaz wird vom Bund zensiert, weil sie "zwischen Demokratie und Diktatur nicht neutral" sei.[26]
  • 22. Juni, Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion
  • 15. Oktober, Beginn der ersten "Schweizer Ärztemission" an die deutsche Ostfront unter Oberstdivisionär Eugen Bircher. Die Mission findet unter deutschem Kommando statt. Zitat aus dem Reglement für die Teilnahme: "Jegliche Kritik oder Diskussion politischer Natur ist strikte [sic] verboten. Taktvolles Benehmen gegenüber den deutschen vorgesetzten Stellen und der Bevölkerung ist Ehrensache." Es war den Schweizern verboten, russische Verwundete zu behandeln und sie waren (obwohl Teil einer Mission des Schweizerischen Roten Kreuzes) dem deutschen Militärstrafrecht unterstellt. [27]
  • 15. November, Rede Guisans: "Wir wollen uns ans neue Europa anpassen, aber nach Schweizer Art"[28]

1942

  • 1. Januar, die im zivilen Strafrecht vorgesehene Todesstrafe wird abgeschafft (das Militärstrafrecht sieht sie bis am 20. März 1992 weiterhin vor)
  • 20. Januar, Wannseekonferenz, Beschluss zur "Endlösung der Judenfrage"
  • 13. August, "Das Boot ist voll", Bundesrat Eduard von Steiger befiehlt die Schliessung der Grenze für jüdische Flüchtlinge; der Gesamtbundesrat bekräftigt dies später. Nach Schätzungen finden dadurch rund 25'000 jüdische Flüchtlinge den Tod, v. a. in deutschen KZ's.[29]
  • 8. November, Allen Dulles trifft in der Schweiz ein und beginnt seine nachrichtendienstliche Tätigkeit für das OSS.
  • 8. November, Operation Torch. Alliierte Landung in Nordafrika.
  • 11. November, Unternehmen Anton, die Wehrmacht besetzt Südfrankreich. Die Schweiz ist vollständig von den Achsenmächten umschlossen. Allerdings gab es faktisch bereits seit 1940 eine vollständige faschistische Umschliessung, da die französ. Regierung Henri Philippe Pétain von Hitlers Gnaden abhing.
  • November, "Weisungen an die Bevölkerung für den Kriegsfall" (unterzeichnet von Bundesrat und General): "1. Die Schweiz verteidigt sich bis zum Letzten"; "2. Nachrichten, die den Widerstandswillen von Bundesrat oder Armeeleitung anzweifeln, sind falsch"; usw.[30]
  • 26. November, interne deutsche Note: "...wohl derzeit niemand daran denkt, das Problem Schweiz militärisch zu lösen, ...und dies die für uns arbeitende Schweizer Industrie lange lahmlegen würde" (wegen der von der Schweiz an den Rüstungsfabriken vorbereiteten Sprengungen)[31]

1943

  • März, Wilhelm Canaris meldet über einen Nachrichtendienst-Kanal, Hitler wolle angreifen. Heutige Interpretation dieses "März-Alarms": Die Abwehrbereitschaft der Schweiz sollte gestärkt werden, als Schutzwall gegen von Süden her anrückende alliierte Truppen[32].
  • 18. Mai, die RAF bombardiert erneut Zürich Oerlikon. Bundesrat Pilet-Golaz meint hierzu, dass die schweizer Regierung den Bombenabwurf als nicht absichtlich betrachte. Absichtlich abgeworfene Bomben würden selbstverständlich für die Schweiz eine Kriegserklärung bedeuten.
  • 10. Juli, Operation Husky, Beginn des Italienfeldzuges der Alliierten mit der Invasion Siziliens
  • 25. Juli, Mussolini wird durch den Grossen Faschistischen Rat als Staatschef abgesetzt. Vittorio Emanuele III. besetzt diese Funktion neu mit Marschall Pietro Badoglio
  • Ab Juli, Internierung von ca 20'000 italienischen Militärangehörigen, welche die Grenze im Tessin überschreiten. [33]
  • 6. August, Hans Sulzer, Präsident des Industrie-"Vorort", wünscht sich einen deutschen Kriegs-Sieg, da ein Sieg der demokratisch-kommunistischen Koalition dem Stalinismus den Weg ebne[34]
  • 19. August, Fritz Kolbe trifft sich in Bern erstmals mit Allan Dulles
  • 7. September, das Schiff Maloja der Schweizer Handelsflotte wird versehentlich vor Korsika von britischen Kampfflugzeugen versenkt.
  • 8. September, Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten. Deutsche Truppen besetzen den noch nicht von den Alliierten besetzten Teil Italiens und entwaffnen die italienischen Truppen (Fall Achse).
  • 9. September, Gründung der Italienischen Sozialrepublik (Republik von Salò) in Norditalien.
  • 13. Oktober, Italien erklärt Deutschland den Krieg.
  • Oktober, Ende des Verbots von Luftkämpfen
  • Dezember, die Schweizerische Nationalbank weiss mit Sicherheit, dass Deutschland auch jüdisches Opfergold im Umlauf hat. Dennoch findet keine Einschränkung des Goldhandels mit dem NS-Regime statt.[35]

1944

  • 1. April, Bombardierung von Schaffhausen durch die USAF (40 Tote)
  • 22. April, Bombardierung von Stein am Rhein (9 Tote)
  • 21. Mai, Neugründung der 1940 verbotenen Kommunistischen Partei als Partei der Arbeit der Schweiz
  • 6. Juni, Landung der Alliierten in der Normandie.
  • 15. Juni, erneute Mobilisierung grösserer Truppenteile.
  • 15. August, Landung der Alliierten in Südfrankreich.
  • September, Alliierte Truppen erreichen die Westgrenze der Schweiz.
  • 12. September, die Verdunkelung wird aufgehoben.

1945

  • 11. Januar, die Gotthardlinie wird bei Chiasso durch die Alliierten bombardiert. Ein Lokführer der SBB stirbt.
  • 9. Februar, der Bundesrat verbietet den Kohletransit von Deutschland nach Norditalien.
  • 27. Februar, jeglicher Transit zwischen Deutschland und Italien wird verboten.
  • Zwei Schweizer Bahnbeamte verhindern zusammen mit italienischen Partisanen die Sprengung des Simplontunnels
  • März, Currie-Abkommen mit den Alliierten. Die Schweiz stoppt alle Ausfuhren an Deutschland, teilweise Auslieferung deutscher Vermögenswerte.
  • 24. April, Petain, der wenige Tage zuvor aus Sigmaringen in die Schweiz geflohen ist, wird bei Vallorbe nach Frankreich abgeschoben und dem französischen General König übergeben.
  • 27. April, Dogno, Mussolini wird beim Versuch via Veltlin in die Schweiz zu fliehen von italienischen Partisanen gefangen genommen und am Folgetag erschossen.
  • Ab 29. April, Kapitulation einzelner deutscher Einheiten in Italien
  • 30. April, Berlin, Hitler begeht Selbstmord.
  • 1. Mai, Operation Sunrise, Schweizer Behördenvertreter (u. a. Max Waibel) vermitteln bei den Waffenstillstands-Verhandlungen zwischen Deutschland (Karl Wolff) und den Alliierten (Allen Dulles).[36]
  • 2. Mai, Kapitulation aller deutschen Einheiten in Italien.
  • 7. Mai, Auflösung der Landesgruppe Schweiz der NSDAP ("fünfte Kolonne")[37].
  • 8. Mai, Bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Kriegsende in Europa.
  • 1. Juni, der Gustloff-Attentäter David Frankfurter wird aufgrund eines Gnadengesuchs freigelassen und aus der Schweiz ausgewiesen.
  • 20. August, Ende des Aktivdienstes und Demobilisierung der Armee. Verabschiedung des Generals
  • 2. September, Bedingungslose Kapitulation Japans nach Atombomben-Abwürfen. Kriegsende in Asien.

Nachkriegsjahre

1946

1948

1957

  • Der Film Der 10. Mai thematisiert die Ereignisse in der Schweiz (insbesondere die Fluchtbewegung der Städter in die Berge) während des Frankreichfeldzugs der Wehrmacht.

1961

  • Die Akten zum "Plan H" gelangen an die Öffentlichkeit.

1962

  • Edgar Bonjour beginnt im Auftrag des Bundesrates seinen Bericht zur Neutralitätspolitik der Schweiz, welcher bis 1970 zu einem neunbändigen Werk anwächst.

1969

  • Bührle verkauft einen Restposten Waffen, vor 1945 für Deutschland produziert aber nicht mehr geliefert, nach Afrika. Sie werden im Biafra-Konflikt eingesetzt. Dieter Bührle, wird in der Folge wegen Verletzung des Waffenembargos zu 20'000 Franken Geldbusse verurteilt.
  • Der Große Rat des Kantons Graubünden nimmt die im Zusammenhang mit dem Urteil 1936 gesprochene Landesverweisung für den Gustloff-Attentäter David Frankfurter zurück.

1976

1980

  • Der Film Das Boot ist voll thematisiert die Schweizer Flüchtlingspolitik der Kriegszeit.

1987

  • Die Universität Lausanne will Mussolini die Ehrendoktorwürde nicht aberkennen.

1989

  • Veteranen der Grenzbesetzung 39-45 werden zur "Diamantfeier" zum 50. Jubiläum der Kriegsmobilmachung eingeladen. Die Feier wird als "Feier des Kriegsausbruchs-Jubiläums" kritisiert.
  • Der Bundesrat räumt ein, dass sich die schweizerischen Behörden 1938 - 1941 zu wenig für den Hitlerattentäter Maurice Bavaud eingesetzt haben.

1995

  • Rehabilitierung von Paul Grüninger durch das Parlament des Kantons Sankt Gallen. In der Folge Rehabilitierung von weiteren 50 Fluchthelfern durch Bundesbeschluss.
  • Im Zuge der Armeereform 95 werden viele der 1937 - 1945 erstellten Befestigungswerke deklassifiziert und zurückgebaut oder in Museen umgewandelt. Mit dem Ende der Geheimhaltung sind nun auch Publikationen über die Werke möglich.
  • 7. Mai, Bundesrat Villiger entschuldigt sich für die Rückweisung von Flüchtlingen an der Grenze.

1996

2002

2007

  • Die Universität Lausanne will Mussolini die Ehrendoktorwürde nicht aberkennen.

2008

  • November, National- und Ständerat debattieren über die Rehabilitierung der 1938 wegen "fremdem Kriegsdienst" verurteilten Spanienkämpfer.

2009

  • Juli/August: Das Schweizer Fernsehen lässt als "Living History Projekt" im Artilleriewerk Füerigen und auf einem Bauernhof im Kanton Obwalden durch Freiwillige "Festungsalltag im Reduit" und Anbauschlacht nachspielen.
  • September: Bundesrat Ueli Maurer hält eine Rede vor Veteranen der Grenzbesetzung 39-45 zum 70. Jubiläum der Kriegsmobilmachung.

Einzelnachweise

  1. http://www.sp-ps.ch/fileadmin/downloads/Publikationen/Rote-Revue/RoteRevue_2007-4.pdf Seite 32ff
  2. K. Humbel: Nationalsozialistische Propaganda in der Schweiz, 1976
  3. http://www.antifafestival.ch/ausstellung/ausstellungt/fronten.html
  4. http://www.derbund.ch/bern/Als-Hitler-den-Bund-verbieten-liess-/story/23426031
  5. Broschüre "Militärische Denkmäler im Kanton Aargau Inventar der Kampf- und Führungsbauten", Armasuisse
  6. "...dass Friede und Glück Europas vom Sieg der spanischen Republik abhängt." Schweizer im Spanischen Bürgerkrieg, Limmat Verlag 1986, ISBN 3857911077
  7. Urs P. Engeler: Grosser Bruder Schweiz, 1990
  8. http://hls-dhs-dss.ch/textes/d/D17454.php
  9. http://www.geschichte-schweiz.ch/friedensabkommen.html
  10. K. Humbel: a.a.O.
  11. Handbuch der Schweizer Geschichte, Band 2, 1977
  12. Anne-Claire de Gayffier-Bonneville, Sécurité et coopération militaire en Europe, 1919-1955, L'Harmattan, 2004 ISBN 2747574369
  13. a b c Hans Senn: Das Schicksalsjahr 1940, Artikel in der NZZ vom 12. September 2000.
  14. W. Gautschi: General Henri Guisan, 1989
  15. a.a.O.
  16. J. Tanner: Reduit national und Aussenwirtschaft, in Ph. Sarasin et al.: Raubgold - Reduit - Flüchtlinge, 1998
  17. Hans Senn: a.a.O
  18. E. Bonjour: Geschichte der schweizerischen Neutralität, 1970ff.
  19. http://web.archive.org/web/20080214071923/http://www.geocities.com/Athens/Delphi/8730/pilet1.html Text der Ansprache auf Französische und Deutsch.
  20. J. Tanner: a.a.O.
  21. J. Fink: Die Schweiz aus Sicht des Dritten Reiches, 1985
  22. J. Tanner: "Die Ereignisse marschieren schnell", in A. Suter et al.: Struktur und Ereignis, 2001
  23. R.U. Vogler: Die Wirtschaftsverhandlungen zwischen Deutschland und der Schweiz, 1940/41, 1983
  24. http://hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8704.php
  25. Abendland, September 2010
  26. M. Heiniger:Dreizehn Gründe, warum die Schweiz nicht erobert wurde, 1989
  27. http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/1134/pdf/Die_Kriegschirurgie_von_1939-1945.pdf Seite 179ff
  28. J. Tanner: "Die Ereignisse marschieren schnell", in A. Suter et al.: Struktur und Ereignis, 2001
  29. Bundesarchiv (Hg.): Die Schweiz und die Flüchtlinge 1933 - 45, 1996
  30. E. Bonjour, a.a.O.
  31. J. Fink: a. a. O
  32. J. Fink: a.a.O.
  33. http://hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8704.php
  34. Markus Heiniger: Dreizehn Gründe, warum die Schweiz nicht erobert wurde, 1989
  35. B. Bonhage et al. (Zürcher Lehrmittel-Verlag): Hinschauen und Nachfragen, 2006
  36. http://www.acipss.org/intelligence/beitraege/die_schweiz_im_2wk/operation_sunrise.htm Österreichische Gesellschaft für Geheimdienst, Propaganda und Sicherheitsstudien, Sabine Kaspar
  37. Schweizer Lexikon

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schweiz im Zweiten Weltkrieg — Die Schweiz wurde während des Zweiten Weltkrieges nicht durch eine Invasion in Mitleidenschaft gezogen. Wirtschaft, Gesellschaft und Zeitgeschehen waren jedoch stark vom Krieg betroffen, insbesondere dadurch, dass die Schweiz zeitweise… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeittafel Tauchen — Zeittafel zur Geschichte des Tauchens. Inhaltsverzeichnis 1 Tauchen in Frühzeit und Antike 2 Tauchen im Mittelalter und in der Renaissance 3 Tauchgänge im 18. und 19. Jahrhundert …   Deutsch Wikipedia

  • Chronologie des Zweiten Weltkrieges — Diese jahresweise Übersicht stellt eine knappe Chronologie des Zweiten Weltkrieges dar. In den drei Schlussjahren wird der „Krieg um Europa“ beziehungsweise der „Krieg in Asien“ zur Übersichtlichkeit halbjahresweise nach Kriegsschauplätzen… …   Deutsch Wikipedia

  • Akademisches Fechten — Georg Mühlberg: „Auf die Mensur“. Darstellung einer Mensur auf Korbschläger, ungefähr um 1900. (Für heutige Verhältnisse wäre der Abstand zwischen den beiden Paukanten zu groß.) Eine Mensur (lateinisch mensura, „Abmessung“) ist ein traditioneller …   Deutsch Wikipedia

  • Bestimmungsmensur — Georg Mühlberg: „Auf die Mensur“. Darstellung einer Mensur auf Korbschläger, ungefähr um 1900. (Für heutige Verhältnisse wäre der Abstand zwischen den beiden Paukanten zu groß.) Eine Mensur (lateinisch mensura, „Abmessung“) ist ein traditioneller …   Deutsch Wikipedia

  • Fechtboden — Georg Mühlberg: „Auf die Mensur“. Darstellung einer Mensur auf Korbschläger, ungefähr um 1900. (Für heutige Verhältnisse wäre der Abstand zwischen den beiden Paukanten zu groß.) Eine Mensur (lateinisch mensura, „Abmessung“) ist ein traditioneller …   Deutsch Wikipedia

  • Mensurfechten — Georg Mühlberg: „Auf die Mensur“. Darstellung einer Mensur auf Korbschläger, ungefähr um 1900. (Für heutige Verhältnisse wäre der Abstand zwischen den beiden Paukanten zu groß.) Eine Mensur (lateinisch mensura, „Abmessung“) ist ein traditioneller …   Deutsch Wikipedia

  • Paukant — „Auf die Mensur“. Darstellung einer Mensur auf , ungefähr um 1900. (Für heutige Verhältnisse wäre der Abstand zwischen den beiden Paukanten zu groß.) Eine Mensur ( mensura, „Abmessung“) ist ein traditioneller, streng reglementierter zwischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Paukboden — „Auf die Mensur“. Darstellung einer Mensur auf , ungefähr um 1900. (Für heutige Verhältnisse wäre der Abstand zwischen den beiden Paukanten zu groß.) Eine Mensur ( mensura, „Abmessung“) ist ein traditioneller, streng reglementierter zwischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Persönliche Contrahage — „Auf die Mensur“. Darstellung einer Mensur auf , ungefähr um 1900. (Für heutige Verhältnisse wäre der Abstand zwischen den beiden Paukanten zu groß.) Eine Mensur ( mensura, „Abmessung“) ist ein traditioneller, streng reglementierter zwischen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”