- Berliner Motorwagen-Fabrik
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Die Berliner Motorwagen-Fabrik Gottschalk u. Co. (BMF) war ein Nutzfahrzeughersteller in Berlin-Tempelhof, der an der Straße an der Ringbahn und in Berlin-Reinickendorf Ost, Verlängerte Koloniestraße 1–2 von 1898 bis 1929 produzierte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Unternehmen „Berliner Motorwagen-Fabrik“ wurde 1898 in Berlin in der Jägerstraße 61 a gegründet. Um die Zeit brachte das Unternehmen seinen ersten LKW auf den Markt. Dieser Typ „L 50“ hatte einen Zweizylindermotor mit 10 PS, der Benzin sowie Spiritus vertrug. Der Wagen konnte bis zu 20 km/h schnell sein. Der mit 2,5 Nutzlast ausgelegte LKW hatte eine Kupferkonuskupplung, ein Differential und eine Kardanwelle, die über zwei Schubstreben abgestützt wurde. Dieser Wagentyp wurde auch als Omnibus angeboten. Seinerzeit waren bedeutende Konstrukteure bei BMF beschäftigt, wie Kurt Bendix und Willy Seck, sowie später Georg Lehmann, Ernst Valentin und Léon Palous. Das Unternehmen produzierte ab 1900 auf einem gepachteten Areal von Orenstein & Koppel am Güterbahnhof Tempelhof.
Die Oryx Motorwerke AG
Die Oryx Motorwerke AG entstanden im Jahr 1906 aus der Berliner Motorwagen-Fabrik GmbH. Es wurden unter dem neuen eingetragen Markennamen: „Oryx“, zwei LKW Frontlenker Typen mit 2,5 und 5 t Nutzlast gebaut und erreichte 15 km/h, wobei der Typ auch als Omnibus vertrieben wurde. Der Motor war unter der Fahrersitzbank eingebaut und durch sein niedrigen Fahrzeugrahmen, wurden die LKW-Typen mit den Namen „BMF“ und „Tempelhof“ vor allem bei den Bierkutschern sehr beliebt. Später erhielten die größeren LKW den Namen „Eryx“, die zusätzlich gebauten PKW den Namen „Oryx“ und die Kraftdroschken unter dem Namen „Berolina“. Darüber hinaus wurden von BMF noch zusätzlich selbst entwickelte Lieferwagen und elektrisch angetriebene LKW-Typen gebaut.
Die Fabrik in Berlin-Reinickendorf wurde 1908 von den Dürkopp-Werken gepachtet. Das Werksgelände in Berlin-Tempelhof war von der BMF ab 1904 sukzessive aufgegeben worden. Bereits Ende 1905 war der gesamte Fabrikbetrieb von Tempelhof nach Reinickendorf verlegt.
Neue Eigentümer
Der zwischenzeitliche Pächter Dürkopp übernahm 1911 das Reinickendorfer Werk und modernisierte es anschließend. Gleichzeitig wurde 1913 wurde ein neuer LKW-Typ mit 2 t Nutzlast gebaut; im Jahr darauf folgte ein LKW mit 30 PS, der 2,5 t tragen konnte. Während des ersten Weltkriegs wurde von Oryx der sogenannte „Regeldreitonner“ in großen Stückzahlen gebaut.
1920 wurde der LKW-Bau aufgegeben. Unter dem Namen Dürkopp wurden bis 1929 nur noch Omnibusse gebaut. Dann wurde das Werk an die in London ansässige Schallplatten-Gesellschaft Chrystalite Record Manufacturing Co. verkauft.
Literatur
- Die Geschichte des deutschen LKW-Baus. Band 1. Weltbild Verlag, 1994, ISBN 3-89350-811-2, Seite 37–39.
- Bezirksamt Tempelhof von Berlin (Hrsg.), Matthias Heisig (Redaktion): Von Eisen bis Pralinen. Der Bezirk Tempelhof und seine Industrie. Ausstellungskatalog. Berlin 2000, S.174–177.
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