Distrikt Rinteln

Distrikt Rinteln
Basisdaten
Bestehen 1807–1813
Staat Königreich Westphalen
Departement: Weser (1807–1810)
Leine (1810–1813)
Unterpräfektur: Rinteln
Einwohner: 36.252 (1808)
Gliederung: 9 Kantone (1807–1810)
8 Kantone (1810–1812)
11 Kantone (1812–1813)
Aufgegangen in: Kurfürstentum Hessen
Königreich Hannover
Königreich Preußen

Der Distrikt Rinteln war von 1807 bis 1810 ein Verwaltungsbezirk des Departements der Weser im Königreich Westphalen. Von 1811 bis zu seiner Auflösung 1813 gehörte er mit verändertem Gebietszuschnitt zum Departement der Leine. Der Sitz der Unterpräfektur befand sich in Rinteln.

Inhaltsverzeichnis

Der Distrikt Rinteln im Departement der Weser 1807–1810

Der Distrikt Rinteln im Departement der Weser 1807–1810
Historische Karte des Departements der Weser

Das 1807 errichtete Königreich Westphalen war in Departements, Distrikte und Kantone gegliedert. Der Distrikt Rinteln im Departement der Weser wurde im Wesentlichen aus den hessischen Besitztümern Grafschaft Schaumburg, Uchte und Freudenberg sowie der braunschweigischen Exklave Thedinghausen gebildet. Im Jahre 1808 war der Distrikt in neun Kantone mit insgesamt 36.252 Einwohnern gegliedert:[1]

Kanton Städte und Orte
Freudenberg Bassum, Osterbinde, Albringhausen, Hallstedt, Wedehorn, Hollwedel, Eschenhausen, Apelstedt, Schorlingborstel, Ringmar, Stühren
Obernkirchen Obernkirchen, Rolfshagen, Borstel, Bernsen, Rehren, Kathrinhagen, Westerwald, Escher, Hattendorf, Antendorf
Oldendorf Oldendorf, Segelhorst, Welsede, Rhoden, Fischbeck, Weibeck, Pötzen, Zersen, Langenfeld
Rinteln Rinteln, Möllenbeck, Exten, Strücken, Krankenhagen, Wennenkamp, Uchtdorf, Fuhlen, Heßlingen, Friedrichshagen, Rumbeck, Goldbeck, Hohenrode
Rodenberg Rodenberg, Wiersen, Pohle, Reinsdorf, Groß Hegesdorf, Klein Hegesdorf, Lyhren, Apelern, Riepen, Beckedorf, Horsten, Nenndorf, Algesdorf
Sachsenhagen Sachsenhagen, Schöttlingen, Ottensen, Auhagen, Haste, Hohnhorst, Helsinghausen, Ohndorf, Rehren, Nordbruch, Waltringhausen, Düdinghausen, Riehe
Thedinghausen Thedinghausen, Dibbersen, Donnerstedt, Emtinghausen, Holtorf, Lunsen, Horstedt, Werder
Todenmann Todenmann, Eisbergen, Veltheim, Lohfeld, Engern, Ahe, Großenwieden, Kleinwieden, Westendorf, Deckbergen, Schaumburg
Uchte Uchte, Höfen, Hoysinghausen, Woltringhausen, Holzhausen, Bahrenborstel, Scharringhausen, Kirchdorf, Kuppendorf, Heerde

Der Distrikt Rinteln im Departement der Leine 1810–1813

Zum 1. März 1810 fiel das Gebiet des Kurfürstentums Hannover an das Königreich Westphalen. In den hannoverschen Gebieten wurden zum 1. September 1810 die drei neuen Departements der Aller, der Elbe- und Weser-Mündung und der Niederelbe gebildet. Bis auf die Kantone Rinteln und Oldendorf wurde das gesamte Gebiet des Distrikts Rinteln in das neue Departement der Aller umgliedert. Die Kantone Rinteln und Oldendorf kamen zum Departement der Leine und bildeten dort zusammen mit sechs Kantonen aus dem Raum Hameln einen neuen Distrikt Rinteln.[2] Durch ein Dekret vom 20. November 1812 wurden die Kantone Hausberge, Windheim und Oberkirchen aus dem Departement der Aller in den Distrikt Rinteln umgegliedert.[3] Danach war der Distrikt Rinteln in elf Kantone gegliedert:

Kanton Städte und Orte
Aerzen Aerzen, Dehmke, Emmern, Groß Berkel, Grupenhagen, Halvestorf, Hämelschenburg, Haverbeck, Hemeringen, Herkendorf, Klein Berkel, Königsförde, Reher, Selxen
Bodenwerder Bodenwerder, Brevörde, Grohnde, Hehlen, Heinsen, Kemnade, Kirchohsen, Ottenstein, Pegestorf, Polle, Vahlbruch
Börry Börry, Bisperode, Esperde, Frenke, Hagenohsen, Hajen, Hastenbeck, Latferde, Tündern, Voremberg
Hameln Hameln
Hausberge Hausberge, Holzhausen, Vennebeck, Holtrup, Nammen, Kleinenbremen, Lerbeck, Veltheim, Eisbergen, Lohfeld
Hemmendorf Hemmendorf, Benstorf, Lauenstein, Oldendorf, Thüste, Wallensen
Münder Münder, Afferde, Altenhagen, Behrensen, Brünnighausen Hasperde, Coppenbrügge, Marienau, Rohrsen
Obernkirchen Obernkirchen, Rolfshagen, Borstel, Rehren, Kathrinhagen, Escher, Hattendorf, Krainhagen, Liekwegen
Oldendorf Oldendorf, Segelhorst, Welsede, Rhoden, Fischbeck, Weibeck, Pötzen, Zersen, Langenfeld
Rinteln Rinteln, Möllenbeck, Exten, Strücken, Krankenhagen, Wennenkamp, Uchtdorf, Fuhlen, Heßlingen, Friedrichshagen, Rumbeck, Goldbeck, Hohenrode
Windheim Windheim, Dören, Lahde, Raderhorst, Heimsen, Dankersen, Wietersheim

Weitere Entwicklung

Nach dem Ende der Franzosenzeit wurden die historischen Besitzverhältnisse zum größten Teil wiederhergestellt. Die Grafschaft Schaumburg wurde wieder hessisch, der Raum Hameln kam zum Königreich Hannover und die Kantone Hausberge und Windheim wieder zu Preußen.

Einzelnachweise

  1. Königreich Westphalen, Politisch-Geographische Eintheilung. In: Archiv für die neueste Staatengeschichte. Christian Daniel Voß, abgerufen am 30. August 2010 (Digitalisat).
  2. Neueinteilung des Königreichs Westphalen. In: Gesetz-Bülletin des Königreichs Westphalen 1810 Band 2. 19. Juli 1810, S. 355, abgerufen am 13. August 2010 (Digitalisat).
  3. Umgliederung der Kantone Hausberge, Windheim und Oberkirchen. In: Gesetz-Bülletin des Königreichs Westphalen 1812 Band 2. 20. November 1812, S. 355, abgerufen am 13. August 2010 (Digitalisat).

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