Brütsch (Automobilhersteller)

Brütsch (Automobilhersteller)

Brütsch war der Name eines ehemaligen deutschen Herstellers von Kleinwagen. Egon Brütsch († 1988), Sohn eines erfolgreichen Stuttgarter Strumpffabrikanten, war ein Motorrad- und Automobilrennfahrer und baute ab 1951 Kleinwagen mit Kunststoffkarosserien.

In den Jahren 1929 bis 1931 bestritt Brütsch Motorradrennen und zwischen 1935 und 1950 nahm er mit teilweise selbstgebauten Autos an Rennen teil. Anfang der 1950er Jahre begann er mit dem Bau von Kleinstwagen mit Kunststoffkarosserien. Das erste Fahrzeug, das er baute, war ein Maserati im Maßstab 1:2, ein Kinderauto zum Preis von 750 DM.

Inhaltsverzeichnis

Prototypen ab 1951

Die ersten Prototypen waren der Eremit, der 400 und der Zwerg. Diese Fahrzeuge waren einsitzige, dreirädrige Fahrzeuge mit einem Einzylinder-Zweitakt-Motor von 77 bis 125 cm³, zwei Vorderädern, 2000 mm lang, 1200 mm breit wogen rund 100 kg.

Brütsch 200 Spatz

Der Spatz war ein offener Dreisitzer mit drei Rädern (ein Hinterrad) und einem 200 cm³ Fichtel & Sachs-Motor. Von dem rund 90 km/h schnellen Wagen wurden nur drei Stück gebaut. In der Schweiz wurde er von Grünhut&Co. als Belcar in Lizenz gebaut. Ein weiterer Lizenznehmer war die Harald Friedrich GmbH. Aufgrund vieler technischer Mängel kam es zu einem Rechtsstreit zwischen Brütsch und Friedrich, den Brütsch verlor (siehe auch Spatz (Auto)).

Brütsch Zwerg 1955 – 1957

Der Zwerg war ein dreirädriger offener Zweisitzer mit 200 cm³-Motor. Er wurde auch in Lizenz in Frankreich hergestellt und unter dem Namen Avolette verkauft. In Deutschland wurden zwölf Fahrzeuge gebaut.

Brütsch Zwerg Einsitzer

Dieser dreirädrige Einsitzer hatte einen 75 cm³ DKW-Motor mit stufenlosem Getriebe, Spitze 65 km/h. Vier Fahrzeuge gebaut.

Brütsch Mopetta 1956 –1958

Brütsch Mopetta von 1957

Der Mopetta war ein einsitziges Dreirad mit einem 50 cm³ ILO V-50-Motor. Der Frankfurter Opelhändler Georg von Opel wollte dieses Fahrzeug in Lizenz von Horex fertigen lassen. Dieser Plan ließ sich nicht realisieren. Insgesamt wurden 14 Fahrzeuge gebaut. Hiervon sind heute noch fünf Exemplare erhalten.[1]

Brütsch Rollera 1956 –1958

Einsitziges Dreirad mit 100 cm³-Motor von Fichtel & Sachs. Acht Fahrzeuge gebaut. Auch in Frankreich in Lizenz gebaut.

Brütsch Bussard 1956-1958

Offener Zweisitzer mit drei Rädern und 200 cm³ Fichtel & Sachs-Motor. Elf Stück gebaut.

Brütsch Pfeil 1956-1958

Offener vierrädriger Zweisitzer mit 400 cm³ Lloyd-Motor, Spitze 110 km/h. Acht Stück gebaut.

Brütsch V2 1956-1958

Brütsch V2 von 1957
Brütsch V2 von 1957

Offener vierrädriger Zweisitzer, wahlweise mit 100 cm³ Sachs-Motor oder 250 cm³ Maico-Motor. Spitze bis 100 km/h. Zwölf Einheiten gebaut.

Brütsch V2-N

Wie oben, jedoch mit Türen und 500 cm³-Zweizylinder-Viertakt-Motor vom Fiat Nuova 500. Spitze 125 km/h. Dieses Modell war für einen französischen Lizenznehmer entwickelt worden, der es als V 2 N anbot. Dieser stellte die Produktion aber nach einem Jahr ein. Nur drei Einheiten in Deutschland gebaut.

Der letzte Prototyp, den Brütsch entwickelte, war ein Coupé auf Basis des Ford Taunus 12M. Danach begann Brütsch mit dem Bau von Kunststoffhäusern.

Quellen

  • Automobilchronik 5/1977

Einzelnachweise

  1. Fernsehbericht vom 22. Juni 2008 in RTL2 Grip - Das Motormagazin 22. Juni 2008 18:00 Uhr

Weblinks


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