Smart (Automarke)

Smart (Automarke)
smart
Smart.svg
Rechtsform Marke der Daimler AG
Gründung 1994
Sitz Böblingen, Deutschland
Produkte Automobile
Website Smart Deutschland
Beliebt sind Sonderlackierungen. Hier ein Einzelstück als „Flughafenfahrzeug“.
Smart der Wiener Polizei

Smart (Eigenschreibweise: smart) ist eine Automobilmarke der Daimler AG. Im Jahre 2010 wurden in Smartville Hambach 94.300 Autos der Marke Smart produziert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Idee

Die Idee eines Fahrzeugs unterhalb der VW-Polo-Klasse hat die Automobilindustrie der 80er-Jahre permanent beschäftigt. Zum Jubiläum „100 Jahre Automobil“ gab es ein Sonderheft der „Auto, Motor und Sport“ (Heft 2/1986), in der ein Plexiglasauto auf der Titelseite abgebildet war. 1986 stellte Daimler-Benz die Projektion eines Mercedes-Stadtwagens vor (NAFA, AUTO BILD Heft 33/1986 und ams Heft 7/1986), mit Vorderradantrieb und Quermotor (von Daihatsu); diesen Entwurf kann man als Vorboten des Smart bezeichnen. Nicht die Industrie allein, auch zahlreiche deutsche Hochschulen und Universitäten haben sich mit der Idee eines Kleinstwagens beschäftigt. Dafür zwei Beispiele:

  1. das Projekt BCC (1984–1989) an der Hochschule für Gestaltung Pforzheim; einige Studenten unter der Leitung von Prof. J. Tomforde (dem späteren Smart-Projektleiter) haben die wichtigsten konzeptionellen Eigenschaften in das Projekt eingearbeitet.
  2. das Projekt Mocar (1986–1988) an der Hochschule der Bildenden Künste Kassel (Universität Kassel), wo der Automobildesigner Mouftoglou Dimitris (vormals Student in Pforzheim) unter der Leitung von Prof. Horst Sommerlatte (Recaro, Airbus) eine Konzeption vorgelegt hat, die mit den späteren Smart zahlreiche Gemeinsamkeiten aufweist (u. a. in Form, Format, Fahrzeugphilosophie). Die Arbeitsergebnisse wurden der Industrie vorgelegt (6/1989: 9 Jahre vor der Smart-Einführung) und mit großem Interesse aufgenommen.
Micro Compact Car (Studie links: Eco Sprinter, rechts: Eco Speedster)
Eco Speedster (1994) mit Brabus Smart electric drive (2009)

Gründung des Unternehmens

Die konsequente Vermarktung der Idee stammt jedoch von Nicolas G. Hayek, dem Gründer der Swatch-Gruppe. Seine Vision von einem Swatch-Auto, das klein und vor allem günstig sein sollte, führte ihn zu VW. Unter anderem sah das Konzept eine (ähnlich den Swatch-Uhren) auswechselbare Karosserie sowie eine Zusammenarbeit mit der Bahn vor, in Form einer Mitführbarkeit des Wagens für weite Reisen. Als VW aus dem Projekt ausstieg, sprang Mercedes-Benz ein. Das Unternehmen Smart wurde 1994 als Micro Compact Car AG in Biel als gemeinsame Tochtergesellschaft von Daimler-Benz und der SMH SA (Sociéte Suisse de Microélectronique et d’Horlogerie) von Hayek gegründet. Im Zuge der Entwicklung des Smart Fortwo (damals noch „City Coupé“ genannt) stieg Hayek aus dem Projekt aus, weil er sich an den steigenden Entwicklungskosten nicht mehr beteiligen wollte und weil sich Daimler-Benz weigerte, Techniken (etwa Elektromotoren direkt an den Rädern) für ein spritsparendes Auto einzubauen, die ja eigentlich den Sinn dieses Autos ausmachten. Daraufhin verkaufte Hayek seine Anteile am 1. November 1998 an Daimler-Benz. Im September 2002 firmierte sich die Micro Compact Car Smart GmbH in Smart GmbH um. 2003 verkaufte die Marke Smart 124.700 Fahrzeuge.

Die Verwaltungszentrale von Smart liegt in Böblingen. Produziert wird im französischen Hambach, nahe der saarländischen Grenze, und zeitweise in Born in den Niederlanden. Die Produktionsstätte in Hambach wird auch Smartville genannt. Dort werden der Fortwo und dessen Cabrio-Variante produziert auch der Roadster wurde hier hergestellt, in Born wurde der Forfour produziert. Im Laufe des Jahres 2006 wurde die Produktion auf das neue Modell umgestellt. Die Mitarbeiter wurden zum 1. Oktober 2006 in die DaimlerChrysler-Organisation integriert. Die Smart GmbH wurde zum 31. Dezember 2006 aufgelöst.

Smart Center Den Haag

Umstrukturierung ab 2005

Vor der Umstellung der Vertriebsstruktur gab es im März 2005 noch 106 eigenständige so genannte „Smart Center“, gut am typischen gläsernen Smart-Turm zu erkennen, in Deutschland. Der Erlanger Architekt Ralph Küster konzipierte und gestaltete den in verschiedenen Modulgrößen variablen Systembaukörper bereits in 1998. Mit dem Jahreswechsel 2005/2006 wurden die meisten Center geschlossen. Verkauf und Service werden nun vor allem von bestehenden Daimler-Niederlassungen in einem Shop-In-Shop-Konzept umgesetzt. Daneben gibt es zahlreiche autorisierte Autohäuser, die nun den Smart verkaufen und pflegen. Bis heute ist die wirtschaftliche Lage angespannt. Aus diesem Grund wurde das Vertriebskonzept umgestellt, die Produktpalette reduziert und Neuentwicklungen gestoppt. Roadster und Forfour werden nicht mehr produziert.

Das Unternehmen wird sich zukünftig auf den Fortwo konzentrieren. Das neue Modell wird als Coupé und Cabrio seit dem Frühjahr 2007 produziert und zum Verkauf angeboten, seine Entwicklung ist 2006 abgeschlossen worden. Die Brabus-Variante ist seit Herbst des Jahres 2007 erhältlich. Der neue Smart wurde im Hinblick auf seine geplante Markteinführung in Nordamerika insgesamt um knapp 20 Zentimeter verlängert, um den dortigen Crash-Normen zu entsprechen (größere „Crashboxen“ vorne und hinten). Nach einer erfolgreichen Marketingkampagne und Registrierungsphase für Kaufinteressenten im Jahre 2007 wird der Smart ForTwo nun seit Februar 2008 an Kunden in den USA ausgeliefert. Die Markteinführung wurde durch besonders hohe Benzinpreise in 2008 begünstigt.

In London werden in einem Großversuch 100 Smart ForTwo mit Elektroantrieb getestet, diese basieren allerdings noch auf dem vorherigen Modell. Mercedes-Umweltchef Kohler kündigte am 11. Juni 2008 an, dass es noch in der jetzigen Modellgeneration einen „E-Smart“ mit Lithium-Ionen-Akkus geben soll.[1]

Smart fortwo micro hybrid drive
Ein Smart Roadster fährt den Stuttgarter Fernsehturm hinauf

Seit Oktober 2007 wird der Smart fortwo micro hybrid drive produziert, in dem ein riemengetriebener Starter-Generator (rSG) als Start-Stopp-System fungiert. Der Normverbrauch verringert sich dabei um ca. 0,4 Liter pro 100 Kilometer.[2]. Die Namensgebung stieß auf Kritik, weil der Begriff einen Hybrid-Antrieb suggeriere. Der Begriff „micro hybrid“ ist allerdings eine im Fahrzeugbau etablierte Bezeichnung für die verwendete Technik.

2009 sanken die Smart-Verkäufe weltweit um 18,1 Prozent auf 113.900 Einheiten – trotz Umweltprämie. 2010 rückte anlässlich der Überkreuz-Beteiligung von Renault und Mercedes das Kleinwagensegment verstärkt in den Fokus – und damit der Smart. Außerdem rückte wegen der CO2-Politik der EU (Europäisches Programm für den Klimaschutz) die Senkung des Flottenausstoßes an CO2 in den Vordergrund.

Der Smart ist „eigentlich das perfekte Modell für ein E-Auto, nur sind die Kosten viel zu hoch.“ Man überlegt, im nächsten Renault Twingo gleiche Teile zu verbauen wie im Smart-Zweisitzer – und in einem neuen Smart-Viersitzer, der ab 2013 auf den Markt kommen soll.[3]

Der Vertriebspartner der Daimler AG in Amerika, Smart USA, ein Unternehmen der Penske Automotive Group, kündigte für Anfang 2012 einen Fünftürer auf Basis einer Nissan-Fahrzeugarchitektur an.[4]

Am 16. Februar 2011 gab Daimler bekannt, ab Sommer 2011 aufgrund des stark rückläufigen Interesse an Smart-Fahrzeugen in den USA den Vertrieb sowie der Management- und Marketingaktivitäten von der Penske Automotive Group auf die Mercedes-Benz USA zu übertragen.[5]

PKW-Neuzulassungen in Deutschland

Jahr Einheiten Marktanteil
2011 (Jan.–Apr.) 10.201 0,99 %
2010 29.069 1,00 %
2009 33.980 0,89 %
2008 33.805 1,09 %
2007 31.974 1,02 %
2006 30.286 0,87 %
2005 42.556 1,27 %
2004 50.174 1,54 %
2003 43.856 1,35 %
2002 44.800 1,38 %
2001 46.364 1,39 %

Quelle: Kraftfahrtbundesamt (KBA)

Verkaufszahlen in den USA

Jahr Einheiten[6]
2010 5.900
2009 14.600
2008 24.600

Markenname

Der Markenname smart wird als Zusammensetzung aus swatch, mercedes und art erklärt. Alle Produktnamen werden analog zum Markennamen klein geschrieben. Im Englischen bedeutet „smart“' soviel wie „klug“, „gerissen“, „modisch“, „schick“ oder „pfiffig“.

Modelle und Markteinführung

Übersicht/Zeitleiste

Zeitleiste der Smart-Modelle seit 1998
Typ 90er 2000er 2010er
8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1
City Car fortwo coupé (C 450) fortwo coupé (C 451)
BRABUS fortwo (C 450) BRABUS fortwo (C 451)
smart K (C 450)
Cabrio fortwo cabrio (A 450) fortwo cabrio (A 451)
BRABUS fortwo cabrio (A 451)
crossblade (R 450)
Kleinwagen forfour (W 454)
Roadster roadster (R 452)
Coupé roadster-coupé (C 452)

Schlüsselnummern

Einige Smart-Modelle werden beim Kraftfahrt-Bundesamt unter den Smart-eigenen Herstellerschlüsselnummern (HSN) 7009, 8773 oder 9891 geführt, andere unter den Mercedes-Benz-HSN 0999 oder 1313.[7]

Fortwo

Hauptartikel: Smart Fortwo

Das erste Modell von Smart, der Fortwo, ist ein heckgetriebener, zweisitziger Kleinstwagen. Von der Markteinführung Oktober 1998 bis zur Markteinführung des Forfour (Anfang 2004) wurde er als City-Coupé bezeichnet.

Smart Roadster

Roadster

Hauptartikel: Smart Roadster

Der Smart Roadster ist ein flacher zweisitziger Roadster. Er verfügt wahlweise über ein Hardtop oder ein Stoffdach. Das Hardtop besteht aus zwei Hälften und kann im Kofferraum des Wagens verstaut werden. Das Softtop stellt eine Besonderheit in diesem Marktsegment dar, da es auch während der Fahrt geöffnet werden kann.

Das Smart Roadster Coupé hat bis zum Überrollbügel (der sogenannten Tridion) die gleiche Form. Dahinter befindet sich jedoch eine Glaskuppel (deren seitliche Scheiben aus dem Kunststoff Makrolon gefertigt werden) mit zusätzlichem Stauraum. Das Kofferraumvolumen steigt bei dieser Variante von 86 auf 190 Liter. Die Markteinführung der beiden Modelle fand in Deutschland am 11. April 2003 statt.

Die Produktion des Smart Roadster wurde nach einer vorausgegangenen Entscheidung des DaimlerChrysler-Vorstands im Frühjahr 2005 zum Herbst 2005 eingestellt. In Hambach (Lothringen) lief das letzte von 43 000 gebauten Fahrzeugen am 3. November 2005 vom Band. Für alle Fans des Kleinwagens wurde zudem noch eine Collector’s Edition auf Basis des Modells Brabus Xclusive aufgelegt, ihre Premiere feierte die Sonderedition auf dem Genfer Auto-Salon 2006.

Smart Forfour

Forfour

Hauptartikel: Smart Forfour

Der Smart Forfour ist ein Auto der Kompaktklasse. Er wurde von April 2004 bis Juli 2006 gebaut. Er war ein Gemeinschaftsprodukt mit Mitsubishi und teilte sich mit dem neuen Mitsubishi Colt etwa 40 Prozent der Teile. Er wurde mit diesem bei der Mitsubishi-Tochter Netherlands Car B.V. (NedCar) in Born (Niederlande) gebaut.

Formore (keine Markteinführung)

Das nächste Fahrzeugmodell nach dem ForFour sollte ein Geländewagen mit dem Namen Formore werden. Es war geplant, ihn ab 2006 in Brasilien zu fertigen. Smart wollte damit verstärkt auf den US-amerikanischen Markt drängen. Die Entwicklung des Fahrzeugmodells wurde jedoch im Rahmen umfangreicher Sanierungsmaßnahmen gestoppt.[8]

Crosstown (Studie)

Smart Crosstown

Auf der IAA 2005 in Frankfurt am Main wurde eine Konzeptstudie namens Crosstown vorgestellt. Der einem Jeep ähnliche Geländewagen sollte eine umklappbare Windschutzscheibe erhalten. Die Ausstattung sollte sich auf junge Fahrer ausrichten – wie eigentlich die komplette Smart-Modellreihe. So sollte standardmäßig eine USB-Schnittstelle für tragbare MP3-Player und eine Docking station für Handhelds vorhanden sein.

Tridion 4 (Studie)

Der (MCC)Smart Tridion 4 ist ein Prototyp mit drei Zylindern, 135 km/h Spitze, 61 PS, 5250 U/min, 599 cm³ Hubraum und 3,65 m Länge. Die Studie stellte einen Ausblick auf den das Design des späteren smart forfour dar.

Cabrio

Cabrio

Der Smart Cabrio ist ein Smart Fortwo als Cabrio mit elektrisch zu öffnendem Stoffdach und herausnehmbaren Dachholmen. Er wurde im März 2000 eingeführt. Der Smart Cabrio entspricht in seiner Motorisierung und Ausstattung einem Fortwo Coupé, allerdings bleibt die Basismotorisierung dem Fortwo Coupé vorbehalten. Das elektrische Stoffverdeck lässt sich in drei verschiedenen Varianten öffnen. Zum einen lässt sich das Verdeck (auch während der Fahrt) elektrisch zurückfahren und schließen. Weiter kann man das Verdeck per Knopfdruck in einer Führung herunterfallen lassen, um es dann manuell mit leichtem Druck zu verriegeln. Die seitlichen Dachholme lassen sich jetzt herausnehmen und in einer eigens dafür vorgesehenen Halterung in der Heckklappe verstauen. Das Stoffverdeck stammt vom Verdeckspezialisten Webasto. Ab dem Modelljahr 2001 (1st Generation) bekam das Cabrio in den Modellvarianten Pulse und Passion einen mit hellem Stoff verkleideten Dachhimmel. Das Smart Cabrio mit CDI-Diesel-Motor ist das weltweit einzige 3-Liter-Cabrio in Serienproduktion.

Das neue Cabrio (Modelljahr 2007, Baureihe 451) verfügt über eine beheizbare Glas-Heckscheibe, außerdem lässt sich das Verdeck jetzt ohne einen Zwischenschritt komplett herunter- und hochfahren. Das Herausnehmen der Längsholme muss aber nach wie vor von Hand geschehen.

Crossblade

Crossblade

Der Smart Crossblade ist ein von der Bertrandt AG als Generalunternehmer entwickeltes und in Kleinserie umgebautes Smart Fortwo Cabrio & Pure ohne Dach und Frontscheibe. Anstatt herkömmlicher Türen befinden sich nur schmale Sicherheitsbügel an den Seiten. Der Smart Crossblade ist ein als reines Schönwetterfahrten ausgelegtes sogenanntes Spaßauto. Er war ab Juni 2002 erhältlich, die Anzahl war auf 2000 Stück limitiert. Das Fahrzeug ist wetterfest und kann sogar durch eine übliche Waschanlage gefahren werden, da sich mehrere Wasserabläufe im Fahrzeug befinden und alle relevanten Teile des Innenraumes entsprechend neu entwickelt wurden. Der Smart Crossblade mit der Seriennummer „0001“ wurde von Robbie Williams auf seiner 2002er-Tournee vorgeführt und anschließend bei eBay versteigert. Hier wurden 2002 51.049,99 Euro erzielt, die zugunsten der Robbie-Williams-Stiftung „Give It Sum“ gingen.

Technische Besonderheiten

Smart als Promotioncar

Die Gangschaltung der Modelle fortwo und roadster ist bei den Pure- und Pulse-Reihen eine sechsstufige Halbautomatik (technisch: ein automatisiert bedientes Schaltgetriebe, einschließlich der Bedienung von Kupplung und Gas). Diese Lösung folgte zwei Überlegungen: Zum einen sollte der Smart (Fortwo) als moderner Kleinwagen unkompliziert gefahren werden können, zum anderen waren die beengten Platzverhältnisse (Fußraum, Mittelkonsole) ausschlaggebend. So werden Fortwo und Roadster (Forfour gegen Aufpreis) ohne Kupplungspedal sequenziell mit einem Joystick geschaltet. Bei Bedienung des Joysticks (+/-) werden lediglich Schaltimpulse ausgelöst, die mechanisch ein Aktuator im Getriebe ausführt. Herunterschalten bei hohen Drehzahlen wird mit automatischem Zwischengas unterstützt. Zugleich werden von der Steuerung automatisch, und der Fahrweise angepasst, Gas und Kupplung bedient. Abwürgen, Fehlschaltungen und Überdrehen des Motors sind nahezu unmöglich. Beim Heranrollen an eine Ampel „zieht“ der Smart die Gänge nach, das heißt er schaltet herunter und unterstützt beim Ausrollen mit dem Bremsmoment des Motors. Im Stillstand legt die Getriebesteuerung automatisch den ersten Gang ein. Die Passion- und Brabus-Reihen verfügen über eine Vollautomatik.

Die Bedienung der Kraftübertragung erfolgt durch manuelle Betätigung des Joystick (Softtip) oder je nach Ausstattungsumfang vollautomatisch (softtouch) adaptiv und wird der Fahrweise des Fahrers angepasst. Dabei werden die Parameter Geschwindigkeit, Drehzahl und eingelegter Gang ebenso gemessen wie Gaspedalstellung und Winkelgeschwindigkeit am Gaspedal (aber: keine Berg-Erkennung). Auch im manuellen Modus wird dann in bestimmten Fahrzuständen (zum Beispiel bei Vollgas im hohen Gang und kleiner Drehzahl) die Kupplung zum Schleifen gebracht, um Drehmoment aufzubauen. Hierdurch konnten sogenannte Pendelschaltungen (kurzes Herunterschalten zum Beschleunigen mit folgender Hochschaltung) vermieden werden, sodass der Fahreindruck insgesamt als harmonischer wahrgenommen wird. Ferner wurden ab 2003 gegen Aufpreis Schaltpaddels am Lenkrad angeboten.

Kritik: Bemängelt wird vielfach die zeitlich als zu lang wahrgenommene Zugkraftunterbrechung, die erst ab dem Modelljahrgang 2003 als akzeptabler anerkannt wurde.

Trotz der Verbesserungen seit 2003 polarisiert gerade die Zugkraftunterbrechung Befürworter und Gegner des Smart.

Im Gegensatz zu einem klassischen (Wandler-)Automatikgetriebe fährt der Smart erst an, wenn Gas gegeben wird und nicht bereits beim Lösen der Fußbremse. Mit der Modellpflege (ESP statt Trust) verfügt der Smart Fortwo auch über eine Anfahrhilfe, diese verhindert erfolgreich das Zurückrollen des Wagens. Auch existiert kein Parkmodus, sodass bei vorhandener Steigung oder Gefälle keine Parksperre greift. Laut Werksangaben kann das Fahrzeug aber im Retourgang mit gezogener Handbremse sicher geparkt werden.

Das Modell Forfour besitzt serienmäßig ein normales Schaltgetriebe. Die Halbautomatik ist auf Wunsch lieferbar und besitzt eine aus (Drehmomentwandler-)Automatik-Wagen bekannte Kriechfunktion, die über eine schleifende Kupplung simuliert wird.

Die Smart-Motoren M160 (Benzin) und OM660 (Diesel) werden vom Ausrüster Ecofly als Flugzeugmotoren für Ultraleicht- und Leichtflugzeuge sowie für Motorsegler angeboten, u.A. für die B&F FK 9. Dafür wurde von Ecofly mit Unterstützung durch Mercedes-Benz ein kompletter Elektronik-Umrüstsatz entwickelt. Mit der Modellvariante 'FK9 smart' der B&F FK 9 wurde bei der Firma B&F Technik Vertriebs GmbH auch erstmals ein Ultraleichtflugzeug serienmäßig mit Smart-Motoren ausgestattet.[9]

Irreführende Werbung und Abmahnung

Nach einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die durch das Berliner Umweltbundesamt (UBA) bestätigt wird, wirbt der Automobilhersteller für sein Fahrzeug Smart Fortwo CDI Turbodiesel mit dem Verkaufsargument, dass der Motor „einen speziell für dieses Auto entwickelten PM-Filter“ (Katalysator) besäße, wodurch unter anderem steuerliche Vorteile bei der Besteuerung und beim Wiederverkauf bestünden. Technische Untersuchungen zeigten, dass diese Filtertechnik einem modernen Rußpartikelfilter weit unterlegen ist. Der Filter ermöglicht das Einhalten der europaweit verbindlichen Euro-4-Norm, verfehlt das Einhalten der Euro-5-Norm jedoch um mehr als das fünffache. Die eingesetzte Technik erreiche gerade einmal 30 bis 40 Prozent der Schadstofffilterung eines herkömmlichen Partikelfilters.

Nach Überzeugung der DUH führt DaimlerChrysler mit der fälschlichen Kennzeichnung des PM-Katalysators als Dieselpartikelfilter nicht nur seine Kunden in die Irre, sondern verschafft sich auch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten, die tatsächlich hochwirksame und erheblich teurere Filter serienmäßig einbauen. DaimlerChrysler wurde für die irreführende Werbung abgemahnt.[10]

Plagiate

Im Oktober 2006 wurde bekannt, dass das chinesische Unternehmen CMEC ein Modell namens Electric City Smart baut, das explizit für den Export nach Europa gedacht ist und – äußerlich – eine fast gleich aussehende Kopie des Smart City-Coupé Bj. 1998–2000 darstellt. DaimlerChrysler kündigte rechtliche Schritte gegen die Kopie an.

Einen weiteren Nachbau hat die chinesische Firma Shuanghuan unter dem Namen Shuanghuan Noble und Bubble genannt, im Programm. Beide Modelle werden in Europa von der italienischen Martin Motors unter eigenem Markennamen produziert und angeboten. [11]

Literatur

Weblinks

 Commons: smart – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. spiegel.de: ELEKTRO-SMART: Knirps mit Lithium-Ionen-Akku
  2. http://www.autoreport.at/deutsch/smart-13.html
  3. Margret Hucko: Eine neue Chance für den Smart. In: ftd.de vom 7. April 2010
  4. daimler.de: Smart USA plant Einführung eines Fünftürers, vom 8. Oktober 2010, abgerufen am 19. Oktober 2010
  5. http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:schwaechelndes-sorgenkind-daimler-greift-bei-smart-in-den-usa-durch/60012332.html
  6. http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:schwaechelndes-sorgenkind-daimler-greift-bei-smart-in-den-usa-durch/60012332.html
  7. HSN-Liste bei AutoAmpel.de
  8. [1] Wirtschaftswoche: DaimlerChrysler greift bei Smart hart durch
  9. [2] Website des Ausrüsters Ecofly
  10. Deutsche Umwelthilfe mahnt Daimler Chrysler wegen irreführender Werbung für Diesel-Smart ab
  11. AutoBild vom 13. Oktober 2006 und Süddeutsche Zeitung vom 13. Oktober 2006, Seite 26

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Smart (Auto) — smart fortwo Hersteller: smart Produktionszeitraum: 1998–heute Klasse: Kleinstwagen Karosserieversionen: Coupé, Cabrio Vorgängermodell: keines …   Deutsch Wikipedia

  • Smart Roadster Coupé — Smart Roadster/Roadster Coupé Hersteller: Smart Produktionszeitraum: 2003–2005 Klasse: R …   Deutsch Wikipedia

  • Smart — (englisch smart, „schnell“, „gewitzt“ oder „schlau“) bezeichnet: smart (Automarke), eine Fahrzeugmarke der Daimler AG speziell: smart fortwo, das zweisitzige Modell der Automarke Smart (Motorrad), einen Motorradhersteller Smart Export, eine… …   Deutsch Wikipedia

  • SMART — steht für: Smart (Automarke), eine Fahrzeugmarke der Daimler AG Smart (Motorrad), Motorradhersteller Smart Export, eine Zigarettenmarke Smart Label, eine Klasse flacher RFID Systeme Smart Package Manager, eine Software zum Verwalten und… …   Deutsch Wikipedia

  • Automarke — Benz Patent Motorwagen Nummer 1 aus dem Jahr 1886 …   Deutsch Wikipedia

  • Champion (Automarke) — Champion 250 von 1950 Champion war eine deutsche Automarke, die nacheinander von verschiedenen Herstellern an unterschiedlichen Orten hergestellt wurde. Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensges …   Deutsch Wikipedia

  • Merkur (Automarke) — Merkur war der Name einer vom Ford Konzern in den Jahren 1984 bis 1990 geführten Automobilmarke, die deutsche Ford Modelle in Nordamerika anbot. Der Vertrieb der Merkur Fahrzeuge erfolgte über die Mercury Händler. Verkauft wurden: von 1984 bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Bancroft (Automarke) — Bancroft war eine deutsche Automobilmarke. Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 2 Fahrzeuge 3 Literatur 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Gnom (Automarke) — Gnom war eine deutsche Automobilmarke, die 1949 1950 vom JFG Ingenieurbüro Fahrzeug und Gerätebau C. M. Gick in Berlin gefertigt wurde. Es gab zwei Modelle: Der erste Gnom besaß einen Zweitaktmotor von JLO. Das zweite Modell, der Gnom 4 brachte… …   Deutsch Wikipedia

  • Pinguin (Automarke) — Pinguin war eine deutsche Automobilmarke, die 1953 bis 1954 von Ruhrfahrzeugbau R. Müthing in Herne und 1954 bis 1956 von der Rotenburger Metallwerke Rudolf Stierlen KG in Rotenburg (Wümme) gefertigt wurde. Konstruiert hatte den Kleinwagen 1952… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”