- Leyland Sherpa
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Leyland/Austin Morris/Freight Rover Leyland Sherpa
Sherpa Hersteller: BLMC Produktionszeitraum: 1974–1981 Klasse: Kleintransporter Karosserieversionen: Kastenwagen Kleinbus Fahrgestell Minibus Motoren: Ottomotor1,7L-2,0L Dieselmotoren:2,0L Länge: Breite: Höhe: Radstand: Leergewicht: Vorgängermodell: Morris J4 Morris JU Nachfolgemodell: Freight Rover 200 Der Leyland Sherpa ist ein 1974 entwickeltes Fahrzeug des britischen Automobilherstellers British Leyland Motor Corporation.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Entwicklung
In den späten sechziger Jahren waren British Leyland Motor Corporation Angebote in der leichten Nutzfahrzeug Klasse veraltet. Der BMC J4 war schon lange technisch überholt und der BMC 250 JU war im Handel nicht sehr beliebt. Mit den moderneren Konkurrenten Ford Transit und Bedford Blitz konnten diese nicht mehr mithalten. Lediglich der Commer PB war auf gleicher Höhe. Im Wesentlichen entwickelt wurde dieser durch Stan Dews der bereits früher bei Leyland gearbeitet hatte und bei Ford Ingenieur bei der Entwicklung des Ford Transit war. Leyland gelang es, ihn zurückzugewinnen und daher stammt auch eine gewisse Ähnlichkeit des Sherpa mit dem Transit I. Später vermarktete man ihn auch als Austin Morris Sherpa. 1981 folgte eine Aufspaltung des BLMC Konzerns wodurch die Austin Rover Group entstand. Zu ihr gehörte Land Rover mit der Nutzfahrzeugsparte Freight Rover. Aus dem Sherpa wurde nun der Freight Rover Sherpa und später Freight Rover 200-300.
Nachdem 1986 der Verkauf der Austin-Rover Group an General Motors gescheitert war, wurde diese erneut aufgespalten. Aus Freight Rover entstand zusammen mit DAF Leyland DAF. So wurde nun der Sherpa zum Leyland DAF 200-400 bzw. Daf 400 auf dem europäischen Festland. 1993 musste Leyland DAF Insolvenz anmelden. Es gründete sich die LDV-GmbH, die den Leyland Daf 200-400 vorerst weiter baute und schließlich als LDV Pilot / Convoy bis 2005 anbot. So wurde die Entwicklung von 1974 über 30 Jahre lang gebaut.
Leyland/Austin-Morris/Freight Rover Sherpa 1974–1982
Im Jahr 1974 wurde der Leyland Van vorgestellt. Angeboten wurden Kastenwagen, Kleinbus, Minibus und ein Fahrgestell für verschiedenste Aufbauten. In der kleinsten Kastenwagen Version verfügte der Sherpa über ein Ladevolumen von 5,4 m³. Der bestimmende Ingenieur Stan Dews wollte ihn als Van von Austin-Morris anbieten, was die Kunden aber verwirrte und 6 Monate nach Markteintritt zum Namem Sherpa führte. BLMC hatte bei Entwicklungsstart nur noch einen Marktanteil von etwa 7 Prozent im Kleintransporter Markt und es wurde daher auf geringe Herstellungs- und Entwicklungskosten gesetzt. So erhielt der Sherpa die Bodengruppe und Achsen des BMC 250 JU, die Seitenwände, Heckklappe und Dach stammten vom BMC J4. Als Antrieb kamen die 1622ccm und 1798ccm B-Serie Benziner aus dem Morris Marinazum Einsatz sowie eine leistungsgesteigerte 1,8-Liter-Version des alten 1,5-L B-Serie Diesel, jeweils mit Schaltgetriebe. Ein Austin 3-Litre C-Serie Version 4-Gang Schaltgetriebe mit einer Overdrive-Option wurde optional eingebaut. Weitere Teile die aus anderen Modelle des Konzerns stammten waren etwa die Heizung und Armaturenbrett des Marina, die Türgriffe des Morris Mini und das Lenkrad stammte aus dem Austin 2200.
Man wollte das neue Modell schmaler entwickeln als die Mitbewerber Ford Transit und Bedford Blitz, um geringeren Wendekreis auch in engen Gassen anbieten zu können.Zudem sollte eine Frontlenker Haube bei Frontschäden mehr Schutz bieten, die Wartungskosten verringern und die Verstellmöglichkeit der Sitzposition verbessern. Die Motoren wurden daher vor den Sitzen eingebaut und der Sherpa erhielt für damalige Zeiten noch ungewöhnlich Frontantrieb, was auch den Vorteil eines niedrigen Ladebodens brachte. Der Marktanteil von BLMC stieg in der Folge rasch und so wurde das Entwicklungsbudget erhöht. Dies brachte 1978 neue 1,7-und 2,0-Liter- O-Serie Motoren als auch verstärkte Karosserien. Ab 1978 wurde er als Austin-Morris Sherpa angeboten, ab 1981 wurde er dann zum Freight Rover Sherpa.
Freight Rover Sherpa/Rover 200/300 Hersteller: Freight Rover Produktionszeitraum: 1981–1989 Klasse: Kleintransporter Karosserieversionen: Kastenwagen Kleinbus Fahrgestell Minibus Vorgängermodell: Leyland Sherpa Nachfolgemodell: Leyland Daf 200 Freight Rover Sherpa K2/Freight Rover 200-300 1982–1989
1982 erfolgte eine Überarbeitung des Sherpa, der mittlerweile Marktanteile aufgrund des erneuerten Ford Transits verloren hatte. Auffälligstes Erkennungszeichen war ein Range Rover Kühlergrill samt überarbeiteter Front. Durch eine vergrößerte Schiebetür wurde der seitliche Zugriff auf die Ladefläche verbessert und es konnte nun auch eine Europalette quer eingeladen werden. Durch verlängerten Radstand und vergrößerte Karosserien konnte nun ein Ladevolumen von 9,3 m³ erreicht werden. Und ein optionaler Luton Körper bot sogar 13m³ Laderaum. Während die Motoren vorerst die gleichen blieben war nun eine LPG-Umrüstung ab Werk erhältlich. Als Besonderheit jedoch gab es den Sherpa auch mit Allradantrieb.
Ein Facelift 1984 brachte neue Scheinwerfer, neue Stoßfänger und ein neues Armaturenbrett. Freight Rover führte auch eine elektrisch betriebene Version des Sherpa ein, die eine Reichweite von 50-60 Meilen bot. Entwickelt in Zusammenarbeit mit Lucas Chloride EV Systems, bot der Sherpa Elektrik eine Nutzlast von 950kg bei einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Trotz seiner 36 Sechs-Volt-Batterien unter der Karosserie, war sein Laderaum identisch mit der kleinsten Version des Sherpa mit herkömmlichen Antrieben. Gleichzeitig wurde nun aus dem Sherpa der Rover 200. Als Großraumtransporter Freight Rover 300. Dieser erhielt nun auch einen 2,5-Liter-Diesel und nach dem Abschluss eines speziellen Vertrages mit der britischen Polizei wurde das Rover 3,5-Liter-V8-Aggregat eingebaut mit ZF-Automatikgetriebe. Diese Antriebskombination wurde dann ab 1986 optional angeboten und vielfach bei Feuerwehren und Rettungsdiensten eingesetzt.
Ebenso wurde ab 1986 der B-Serie Diesel durch den 2,0 MDI Direkteinspritzung Diesel ersetzt. Dieser war von Austin-Rover zusammen mit Perkins Engines entwickelt worden. Er war sehr sparsam aber nicht sehr kräftig und daher für die Autobahn wenig geeignet. Durch die Privatisierungen der britischen Regierung unter Margaret Thatcher wurde Austin Rover aufgespalten. Die LKW und Kleinlieferwagen von Freight-Rover wurden in das zusammen mit DAF gegründete Unternehmen Leyland DAF eingebracht.
Leyland Daf 200/400 Hersteller: Leyland DAF Produktionszeitraum: 1989–1997 Klasse: Kleintransporter Karosserieversionen: Kastenwagen Kleinbus Fahrgestell Minibus Vorgängermodell: Freight Rover 200 Nachfolgemodell: LDV Pilot LDV Convoy Leyland DAF 200-400 Serie 1989–1997
1989 erhielt die Rover 200-300 Baureihe eine neue Kühlermaske mit dem Leyland DAF Abzeichen. In Deutschland wurde er als Daf 400 vermarktet.Ein PSA XUD 1.9 Motor ersetzte den MDI Motor. Der 300 wurde zum 400. Optional und war nun mit Luftfederung erhältlich. 1993 ging Leyland-DAF in Konkurs. Aus der Konkursmasse entstand neben Leyland Trucks LTD die neugegründete LDV LTD, welche die 200-400 Serie bis 1997 weiter baute.
LDV LDV Pilot
Pilot/ Convoy Hersteller: LDV Produktionszeitraum: 1997–2006 Klasse: Kleintransporter Karosserieversionen: Kastenwagen Kleinbus Fahrgestell Minibus Motoren: Dieselmotoren:1,9L, 2,2L Länge: Breite: Höhe: Radstand: Leergewicht: Vorgängermodell: Leyland Daf 200 Nachfolgemodell: LDV Maxus LDV Pilot/ LDV Convoy 1997–2006
Unter dem Projektnamen Bulldog wurde die 200-400 Serie 1997 überarbeitet von LDV vorgestellt. Die Karosserie erhielt weniger kantige Frontbleche und ein neu gestaltete Armaturenbrett und Sitze. Zusätzlich gab es nun den Peugeot 1905 ccm Diesel mit Turbolader. Aus der 200er Serie wurde der LDV Pilot aus der 400er Serie der LDV Convoy. Große Mengen wurden von der britischen Polizei und von Royal Mail geordert. Im Jahr 2007 gab es eine Umfrage unter mehr als 100.000 Nutzfahrzeug-Magazin-Leser welche die damals nicht mehr erhältliche Baureihe zum nationalen Van Of The Year 2007 wählten. Nachdem der LDV Maxus bereits seit 2004 parallel gebaut wurde, ersetzte er 2006 den Pilot und Convoy komplett.
BMC-Sherpa Türkei
BMC (Türkei) produzierte in der Türkei ein Derivat des Sherpa und ab 2006 auch ein Pick-up-Derivat für den nationalen Markt.
Trivia
- Der Leyland Sherpa hatte 1977 einen Auftritt im James-Bond-Film Der Spion, der mich liebte.
- Im Billy-Elliot-Film trat 1984 ebenfalls eine Sherpa auf.
Weblinks
Commons: Leyland Sherpa – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: Freight Rover vehicles – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: Leyland DAF vehicles – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: LDV Pilot – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: LDV Convoy – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienAustin-Modelle1906–1947: 7 | Big 7 | 8 | 10 | 10/4 | 12 | 12/4 | 12/6 | 12/14 | 14 | 15 | 15/20 | 15.9 | 16 | 18 | 18/24 | 20 | 25/30 | 28 | 30 | 40 | 50 | 60
1947–1994: A30 | A35 | A40 | A50 | A55 | A60 | A70 | A90 | A95 | A99 | A105 | A110 | A125 | A135 | 1100 | 1300 | 1800 | 2200 | 3-litre | Allegro | Ambassador | America | Apache | Atlantic | Cambridge | de Luxe | Devon | Dorset | Freeway | Hampshire | Hereford | Kimberley | Lancer | Maestro | Maxi | Metro | Metropolitan | Mini | Mini Cooper | Mini Moke | Montego | Princess | Sheerline | Tasman | Victoria | Westminster
Nutz- und Militärfahrzeuge: Ant | Champ | Gipsy | K2 | K4 | K5 | K8 | K9 | Loadstar
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