- Großer Preis von Belgien 1974
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Großer Preis von Belgien 1974
Renndaten 5. von 15 Rennen der Formel-1-Saison 1974 Name: XXXII Grote Prijs van Belgie Datum: 12. Mai 1974 Ort: Nivelles Kurs: Complexe Européen de Nivelles-Baulers Länge: 316,54 km in 85 Runden à 3,724 km Wetter: bewölkt, aber warm Pole-Position Fahrer: Clay Regazzoni
Ferrari
Zeit: 1:09,82 min Schnellste Runde Fahrer: Denis Hulme
McLaren
Zeit: 1:11,31 min Podium Erster: Emerson Fittipaldi
McLaren
Zweiter: Niki Lauda
Ferrari
Dritter: Jody Scheckter
Tyrrell
Der Große Preis von Belgien 1974 fand am 12. Mai auf dem Complexe Européen de Nivelles-Baulers statt und war das fünfte Rennen der Formel-1-Saison 1974.
Inhaltsverzeichnis
Berichte
Hintergrund
Zum zweiten Mal nach 1972 wurde der Belgische Grand Prix in Nivelles ausgetragen.
Unterschiede im Vergleich zur Teilnehmerliste des vorangegangenen Großen Preises von Spanien ergaben sich durch das Fehlen von Chris Amon, der sich dazu entschlossen hatte, seine Eigenkonstruktion vor dem nächsten Einsatz zu überarbeiten, sowie durch die Besetzung des zweiten Cockpits des Teams Frank Williams Racing Cars mit Gijs van Lennep anstelle von Tom Belsø.
Zudem debütierten mehrere Fahrer an diesem Wochenende in der Formel 1. Dies waren Tom Pryce im ebenfalls neuen Team Token Racing, Gérard Larrousse in einem privat eingesetzten Brabham BT42, Leo Kinnunen am Steuer eines Surtees-Kundenfahrzeugs sowie Teddy Pilette, der Bernie Ecclestone mit umfangreichen Sponsorengeldern davon überzeugen konnte, ihm für dieses Rennen einen dritten Werks-Brabham zur Verfügung zu stellen. Nachdem Vern Schuppan bereits zwei Jahre als Ersatzfahrer bei B.R.M. unter Vertrag gestanden und dort vergeblich auf einen Grand-Prix-Einsatz gewartet hatte, unterschrieb er beim Team Ensign als neuer Werksfahrer und wurde somit der fünfte Debütant des Wochenendes.
Somit ergab sich die umfangreichste Meldeliste seit mehreren Jahren mit 32 Teilnehmern. Da 31 Fahrer für das Rennen zugelassen werden konnten, musste lediglich einer der angereisten Piloten um seine Teilnahme fürchten.
Training
Mit einer um mehr als einer Sekunde schnelleren Trainingsbestzeit als der Zweitplatzierte Jody Scheckter im neuen Tyrrell erzielte Ferrari-Pilot Clay Regazzoni überlegen die Pole-Position. Die Zeitunterschiede der Verfolger waren deutlich enger. Niki Lauda im zweiten Ferrari 312B3 teilte sich die zweite Startreihe mit Emerson Fittipaldi im McLaren M23.
Es folgte Ronnie Peterson im Lotus 76 vor Arturo Merzario, der mit dem eigentlich als unterlegen geltenden Iso-Marlboro erneut eine überzeugende Trainingsleistung zeigte.
Lokalmatador Jacky Ickx hatte mit dem nach wie vor problembehafteten Lotus 76 zu kämpfen und erreichte dadurch nur den 16. Startplatz. Ebenfalls enttäuschend verlief das Training für Carlos Reutemann, der sich im Werks-Brabham nur für den 24. Platz qualifizierte.
Leo Kinnunen scheiterte an der Qualifikationshürde und musste sein GP-Debüt somit verschieben.[1]
Rennen
Regazzoni ging von der Pole-Position vor Scheckter und Fittipaldi in Führung. Zwischen den letztgenannten kam es noch während der ersten Runde zu einem Positionswechsel. Es folgte Ronnie Peterson vor Niki Lauda, James Hunt, Carlos Pace, Jean-Pierre Beltoise und Arturo Merzario.
Lauda gelangte im Laufe der dritten Runde sowohl an Peterson als auch an Scheckter vorbei auf den dritten Rang. Danach blieb die Reihenfolge der Bestplatzierten für mehrere Umläufe konstant, bis sie auf die ersten Nachzügler aufliefen, die es zu überrunden galt. Im Zuge dessen verlor Lauda soviel Zeit, dass sich Scheckter die dritte Position zurückerobern konnte, die er sieben Runden später wieder an den Österreicher verlor.
Peterson musste wegen eines Bremsdefektes die Box aufsuchen. Regazzoni hatte an der Spitze nun ebenfalls ein Problem mit einem zu überrundenden Kontrahenten, der ihn zu einem Ausweichmanöver auf die Wiese zwang. Dadurch konnte Fittipaldi die Führung übernehmen. Lauda gelangte ebenfalls an Regazzoni vorbei auf den zweiten Rang.
Durch die Ausfälle von James Hunt und Patrick Depailler gelangten Jean-Pierre Beltoise und Denis Hulme in die Punkteränge. Sie wurden zwar beide zwischenzeitlich von Mike Hailwood überholt, dieser fiel jedoch kurz vor dem Ende des Rennens wegen Kraftstoffmangels auf den siebten Rang zurück. Ebenfalls aufgrund von Benzinknappheit verlor Regazzoni im letzten Umlauf eine zuvor ungefährdete Podiumsplatzierung.[2]
Durch ein Missgeschick hätte Emerson Fittipaldi den Sieg beinahe auf den letzten Metern noch an Niki Lauda verloren. Der Brasilianer verwechselte die Vorstartlinie mit der Ziellinie und nahm zu früh Gas weg. Beim Kreuzen der eigentlichen Ziellinie hatte Fittipaldi nur zufällig noch ein paar Meter Vorsprung vor dem herannahenden Österreicher.[3]
Meldeliste
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start 1 Clay Regazzoni
Ferrari
1:09,82 192,014 km/h 1 2 Jody Scheckter
Tyrrell-Ford
1:10,86 189,196 km/h 2 3 Niki Lauda
Ferrari
1:11,04 188,716 km/h 3 4 Emerson Fittipaldi
McLaren-Ford
1:11,07 188,637 km/h 4 5 Ronnie Peterson
Lotus-Ford
1:11,21 188,266 km/h 5 6 Arturo Merzario
Iso-Ford
1:11,29 188,054 km/h 6 7 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
1:11,39 187,791 km/h 7 8 Carlos Pace
Surtees-Ford
1:11,46 187,607 km/h 8 9 James Hunt
Hesketh-Ford
1:11,53 187,423 km/h 9 10 Hans-Joachim Stuck
March-Ford
1:11,57 187,319 km/h 10 11 Patrick Depailler
Tyrrell-Ford
1:11,60 187,240 km/h 11 12 Denis Hulme
McLaren-Ford
1:11,61 187,214 km/h 12 13 Mike Hailwood
McLaren-Ford
1:11,98 186,252 km/h 13 14 Vern Schuppan
Ensign-Ford
1:12,02 186,148 km/h 14 15 Henri Pescarolo
B.R.M.
1:12,33 185,350 km/h 15 16 Jacky Ickx
Lotus-Ford
1:12,42 185,120 km/h 16 17 Jean-Pierre Jarier
Shadow-Ford
1:12,53 184,839 km/h 17 18 Brian Redman
Shadow-Ford
1:12,73 184,331 km/h 18 19 John Watson
Brabham-Ford
1:12,76 184,255 km/h 19 20 Tom Pryce
Token-Ford
1:12,85 184,027 km/h 20 21 Guy Edwards
Lola-Ford
1:13,33 182,823 km/h 21 22 Rikky von Opel
Brabham-Ford
1:13,34 182,798 km/h 22 23 Tim Schenken
Trojan-Ford
1:13,36 182,748 km/h 22 24 Carlos Reutemann
Brabham-Ford
1:13,47 182,474 km/h 24 25 François Migault
B.R.M.
1:13,49 182,425 km/h 25 26 Jochen Mass
Surtees-Ford
1:13,81 181,634 km/h 26 27 Teddy Pilette
Brabham-Ford
1:14,05 181,045 km/h 27 28 Gérard Larrousse
Brabham-Ford
1:14,22 180,631 km/h 28 29 Graham Hill
Lola-Ford
1:14,30 180,436 km/h 29 30 Gijs van Lennep
Iso-Ford
1:15,60 177,333 km/h 30 31 Vittorio Brambilla
March-Ford
1:23,81 159,962 km/h 31 DNQ Leo Kinnunen
Surtees-Ford
1:28,77 151,024 km/h — Rennen
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund 1 Emerson Fittipaldi
McLaren-Ford
85 0 1:44:20,57 4 2 Niki Lauda
Ferrari
85 0 + 0,35 3 3 Jody Scheckter
Tyrrell-Ford
85 0 + 45,61 2 4 Clay Regazzoni
Ferrari
85 0 + 52,02 1 5 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M.
85 0 + 1:08,05 7 6 Denis Hulme
McLaren-Ford
85 0 + 1:10,54 12 1:11,31 7 Mike Hailwood
McLaren-Ford
84 0 + 1 Runde 13 8 Graham Hill
Lola-Ford
83 0 + 2 Runden 29 9 Vittorio Brambilla
March-Ford
83 0 + 2 Runden 31 10 Tim Schenken
Trojan-Ford
83 0 + 2 Runden 23 11 John Watson
Brabham-Ford
83 0 + 2 Runden 19 12 Guy Edwards
Lola-Ford
82 0 + 3 Runden 21 13 Jean-Pierre Jarier
Shadow-Ford
82 0 + 3 Runden 17 14 Gijs van Lennep
Iso-Ford
82 0 + 3 Runden 30 15 Vern Schuppan
Ensign-Ford
82 0 + 3 Runden 14 16 François Migault
B.R.M.
82 0 + 3 Runden 25 17 Teddy Pilette
Brabham-Ford
81 0 + 4 Runden 27 18 Brian Redman
Shadow-Ford
80 0 DNF 18 Motorschaden — Jacky Ickx
Lotus-Ford
72 0 DNF 16 überhitzter Motor — Tom Pryce
Token-Ford
66 0 DNF 20 Kollision — Carlos Reutemann
Brabham-Ford
62 0 DNF 24 Motorschaden — Ronnie Peterson
Lotus-Ford
56 1 DNF 5 undichter Kraftstofftank — Patrick Depailler
Tyrrell-Ford
53 0 DNF 11 Bremsdefekt — Jochen Mass
Surtees-Ford
53 0 DNF 26 Aufhängungsschaden — Gérard Larrousse
Brabham-Ford
53 0 DNF 28 Reifenschaden — Carlos Pace
Surtees-Ford
50 0 DNF 8 Handlingprobleme — Rikky von Opel
Brabham-Ford
49 0 DNF 22 Motorschaden — James Hunt
Hesketh-Ford
45 0 DNF 9 Unfall — Arturo Merzario
Iso-Ford
29 0 DNF 6 Differentialschaden — Henri Pescarolo
B.R.M.
12 0 DNF 15 Kollision — Hans-Joachim Stuck
March-Ford
6 0 DNF 10 Kupplungsschaden WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[4]
Fahrerwertung
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 1 Emerson Fittipaldi
McLaren 22 2 Niki Lauda
Ferrari 21 3 Clay Regazzoni
Ferrari 19 4 Denis Hulme
McLaren 11 5 Jean-Pierre Beltoise
B.R.M. 10 6 Mike Hailwood
McLaren 9 7 Carlos Reutemann
Brabham 9 Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 8 Jody Scheckter
Tyrrell 6 9 Hans-Joachim Stuck
March 5 10 Jacky Ickx
Lotus 4 11 Patrick Depailler
Tyrrell 4 12 Carlos Pace
Surtees 3 13 Arturo Merzario
Iso-Marlboro 1 14 Ronnie Peterson
Lotus 1 Konstrukteurswertung
Pos. Konstrukteur Punkte 1 McLaren
35 2 Ferrari
27 3 B.R.M.
10 4 Tyrrell
10 5 Brabham
9 Pos. Konstrukteur Punkte 6 March
5 7 Lotus
4 8 Surtees
3 9 Iso-Marlboro
1 Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. Oktober 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 12. Oktober 2011)
- ↑ „Rennergebnis“ (abgerufen am 02. November 2011)
- ↑ „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. Oktober 2011)
Weblinks
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