Citroën Visa

Citroën Visa
Citroën
Citroën Visa (1978–1981)

Citroën Visa (1978–1981)

Visa
Hersteller: Citroën
Produktionszeitraum: 1978–1988
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Schrägheck, fünftürig
Motoren: Benzin- und Dieselmotoren,
0,7–1,6 l
Länge: 3690 mm
Breite: 1510–1530 mm
Höhe: 1400–1420 mm
Radstand: 2420–2430 mm
Leergewicht: 725–930 kg
Vorgängermodell: Citroën 2CV
Nachfolgemodell: Citroën AX

Der Visa war ein Kleinwagen der französischen Marke Citroën, der von Sommer 1978 bis Herbst 1988 hergestellt wurde. Geplant war das Modell als moderner Nachfolger des 2CV, tatsächlich überschnitt sich aber die Produktion beider Fahrzeuge.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Citroën entwickelte Anfang der 1970er einen designierten Nachfolger des 2CV, der über stärkere Motoren, ein moderneres Chassis und ein zeitgemäßes, an den Citroën GS angelehntes Design verfügen sollte. Die ersten Entwicklungsarbeiten erfolgten zusammen mit Fiat und bezogen die Plattform des Fiat 127 ein.

Als Citroën nach verlustreichen Beteiligungen an Maserati wirtschaftlich in schwierige Fahrwasser kam und 1974 von Peugeot übernommen wurde, entschied sich der neue Eigentümer aus Kostengründen dafür, die Plattform des Peugeot 104 als Basis für das neue VD (Véhicule Diminuée) zu verwenden. Eine dreitürige Version mit eigenständigem Design wurde gestrichen; stattdessen konnten Käufer ab 1976 eine nur wenig veränderte Version des Peugeot 104 Z als Citroën LN erwerben.

Das Design der Visa-Karosserie ging auf einen Citroën-Entwurf aus der Zeit vor der PSA-Zugehörigkeit zurück, der aber aufgrund der gemeinsamen Plattform nicht verwirklicht werden durfte. Als diese Pläne nach Rumänien verkauft wurden und der ursprüngliche Visa dort als Oltcit gebaut wurde (und schließlich in Form des Citroën Axel auch wieder nach Westeuropa kam), hatte er kein einziges Bauteil mit dem Visa gemeinsam.

Der Visa besaß den leicht vergrößerten und etwas modifizierten, luftgekühlten 2-Zylinder-Boxermotor des Citroën 2CV mit 652 cm³ (während der 2CV maximal 602-cm³-Motoren hatte) oder, als Visa II, wassergekühlte Peugeot-Motoren.

Modellpflege

Citroën Visa (1981–1988)

Bereits im März 1981 wurde ein umfangreiches Facelift unter der Leitung des Karosseriebauers Heuliez durchgeführt, da sich der Visa anfangs wegen seines ungewöhnlichen Designs (Kunststoffkühlergrill, breite C-Säulen außen, Einspeichenlenkrad und Bedienungssatelliten innen) nur schwer verkaufen ließ. Von nun an besaß der Visa eine konservativer gestaltete Frontpartie und breite Kunststoffbeplankungen, die die ursprüngliche Form des Visa kaschieren sollten.

Das Produktionsende des Citroën Visa kam im Oktober 1988.

Motoren

Citroën Visa GT (1981–1985)

Sowohl der im September 1978 eingeführte Visa wie auch der zwei Jahre vorher erschienene LN waren zunächst nur mit einem Zweizylinder-Boxermotor erhältlich, der auf dem Aggregat des 2CV aufbaute. Kurz darauf bot PSA beide Fahrzeuge mit den wassergekühlten 1,0 Liter- und 1,1 Liter-Motoren mit 32 bis 37 kW aus dem Peugeot 104 an. Der von Citroën für das Projekt VD vorgesehene luftgekühlte Vierzylinder-OHC-Boxer des GS kam dagegen nie zum Einsatz.

Mit Einführung der neuen Dieselmotoren der XUD-Baureihe erhielt auch der Visa den 44 kW starken Dieselmotor. Das neue, vergleichsweise schwere Aggregat erforderte jedoch starke Modifikationen am Vorderwagen und an der Radaufhängung. Mit diesen Veränderungen war auch die Verwendung der starken Benzinmotoren der XU-Familie, die Versionen GT und (ab 1985) GTI, möglich, die sogar zu Rallye-Versionen des Visa führten.

Weitere Karosserievarianten

Citroën Visa Décapotable (1983–1985)

Décapotable / Plein Air

Der Visa war ursprünglich nur als fünftürige Schräghecklimousine erhältlich. Eine viertürige Cabriolimousine wurde ab Sommer 1983 anfänglich als Décapotable verkauft, später erhielt sie den Namen Plein Air. Diese Variante lief jedoch nur bis Mitte 1985 vom Band.

C15

Im Herbst 1984 wurde mit dem C15 eine Kastenwagenversion des Visa eingeführt. Bis zur B-Säule mit dem Visa identisch, war der hintere Teil des Wagens eigenständig konstruiert. Der Radstand war verlängert, als Hinterachse kam nicht die Verbundlenkerachse des Visa, sondern eine vom Citroën BX abgeleitete Achse mit rollengelagerten Längslenkern zum Einsatz. Der Zweizylinder-Boxer wurde im C15 nicht angeboten, stattdessen kamen die in Douvrin produzierten kleinen Vierzylinder des 104, später Motoren der TU-Baureihe und der 1,8 Liter große XUD-Diesel (2001 ersetzt durch Saugdiesel der DW-Baureihe) zum Einsatz.

Citroën C15 (1984–2005)

Der C15 war auch in einer verglasten Familiale-Version mit fünf Sitzplätzen und in einer Version mit verlängertem Aufbau und einer zusätzlichen seitlichen Tür erhältlich. Die Verfügbarkeit eines nackten Chassis machte zahlreiche Sonderaufbauten, darunter verschiedene Wohnmobile, eine sechsrädrige Variante und eine Allradversion möglich, die alle über Citroën-Händler vertrieben wurden.

Am 2. Dezember 2005 endete dann im Werk Vigo (Spanien) die Produktion des C15 nach rund 1.800.000 Exemplaren. Im letzten Produktionsjahr war der Visa bzw. C15 ausschließlich mit Dieselmotoren in Frankreich und verschiedenen anderen europäischen Märkten (z.B. Schweiz, Italien, Belgien und Spanien) erhältlich.

Der C15 überlebte den Visa - die einstige Basisversion dieser Baureihe - um 17 Jahre und war mit einer ununterbrochenen Bauzeit von 21 Jahren eines der am längsten produzierten Citroën-Modelle überhaupt.

Der Visa im Ausland

Im Frühjahr 2009 wurde die Produktion des Visa nach zwanzigjähriger Unterbrechung wieder aufgenommen. Produzent ist der madagassische Automobilhersteller Karenjy, der das Modell nun unter dem Namen Karenjy Visa montiert. Die Karosserieteile bestehen aus Fiberglas und sind dadurch unempfindlich gegen Rost. Das Fahrzeug ist ausschließlich für den heimischen Markt bestimmt.

In der Volksrepublik China dagegen wurde das Modell im Jahre 1987 von der Liu Zhou Wuling als eine Kopie unter dem Namen Wuling LZW 7100 aufgelegt. Die Serienproduktion begann allerdings erst 1991.

Bis Jahresende 1994 wurden 904 Einheiten dieses Modells montiert. Ausgestattet waren diese Modelle mit dreizylindrigen Daihatsu-Motoren.

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