Achim-Uphusen

Achim-Uphusen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Achim (Landkreis Verden)
Achim (Landkreis Verden)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Achim (Landkreis Verden) hervorgehoben
53.0152777777789.034166666666715Koordinaten: 53° 1′ N, 9° 2′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Verden
Höhe: 15 m ü. NN
Fläche: 65,1 km²
Einwohner: 30.181 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 464 Einwohner je km²
Postleitzahl: 28832
Vorwahl: 04202
Kfz-Kennzeichen: VER
Gemeindeschlüssel: 03 3 61 001
Adresse der Stadtverwaltung: Obernstr. 38
28832 Achim
Webpräsenz:
Bürgermeister: Uwe Kellner (parteilos)

Achim ist die größte Stadt im Landkreis Verden in Niedersachsen, Deutschland, gelegen südöstlich von Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Achim liegt in der Mittelweserniederung am Rande einer Geestlandschaft. In der Nähe der Stadt finden sich naturbelassene Moore.

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in zwei Ortschaften und sieben Ortsteile:

Ortschaften:

  • Bollen
  • Embsen

Ortsteile:

  1. Achim
  2. Baden
  3. Badenermoor
  4. Bierden
  5. Borstel
  6. Uesen
  7. Uphusen

Badener Berge

Die Badener Berge befinden sich in der Ortschaft Baden, einem Ortsteil von Achim. Die Landschaft ist geprägt von Marschland an der Weser westlich der Stadt, von bis zu 40 m hohen Dünenerhebungen und dem Badenermoor im Westen. Bis zum 19. Jahrhundert war das Gebiet nur spärlich besiedelt und die Einwohner lebten vom Kartoffelanbau, von der Schafzucht und von aus der Stadt Bremen hierher verlagerten Werkstätten. In den Badener Bergen konnten von Hans Höppner in den Jahren 1898 und 1900 rund 200 der 250 in Deutschland bekannten Bienenarten nachgewiesen werden. Rund hundert Jahre später waren es laut Riemann nur noch 130 Bienenarten.

Öllager

Das Badener Öllager ist Teil einer Bunkeranlage aus dem Ersten Weltkrieg. Sie wurde 1917 errichtet. Sie diente als Umschlagplatz für Rohöl, Heizöl und Treibstoff. Es wurden 14 unterirdische Behälter angelegt, die letzten beiden Behälter wurden jedoch wieder verschrottet. Während der Weimarer Republik war das Öllager an Ölfirmen vermietet. Im Rahmen der Remilitarisierung Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Öllager erweitert und ausgebaut (ca. 36 Tanks). Aus dem Zweiten Weltkrieg unbeschädigt hervorgegangen, wurde das Lager 1956 von den englischen Besatzungstruppen gesprengt. Das Gebiet blieb jedoch weiter in militärischer Nutzung und wurde zum Truppenübungsplatz für die deutsche Bundeswehr. Die zahlreichen Gefechtsübungen und Panzerfahrten hatten einen gravierenden Einfluss auf die Vegetation. Ähnlich wie auf anderen Truppenübungsplätzen, zum Beispiel in der Lüneburger Heide, entstand eine typische Sand-Heiden-Landschaft. Mit zunehmender Ausdehnung der Besiedelung durch die angrenzende Gemeinde Baden in den 1970er und 1980er Jahren begann zunehmend eine Unratverschleppung durch Verbringen vor allem von Gartenabfällen und Tierfäkalien in das Wald-Heide-Gebiet. Neue Gartenpflanzen verdrängten Teile der Fauna und Flora des Gebietes. 2003 und 2004 konnten noch 151 verschiedene Pflanzenarten im Öllager nachgewiesen werden. Die Steuben-Kaserne und der zugehörige Standortübungsplatz Öllager wurden zum 31. Dezember 2003 geschlossen. Langfristig wird das immer noch einmalige Gebiet als Stadtwald zur Naherholung und als Siedlungsfläche für Wohnen, Sport und Gewerbe einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.

Geschichte

St.-Laurentius-Kirche

Achim wurde erstmals im Jahre 1091 als Arahem urkundlich erwähnt. Die beherrschende Höhe des Lindenberges südlich von Bremen, an die sich das alte Arahem lehnte, ist eine heidnische Kult- und Gerichtsstätte gewesen. Achim war Versammlungsort eines sächsischen Hundertschaftsgerichts (später Gogerichts). Dreimal jährlich tagte das Gogericht bei der Gerichtslinde unter Vorsitz des Gografen, des "Stallers". Anfänglich wurde dieser gewählt, dann wurde dieses Amt den Herren von Clüver vom Erzbistum Bremen als Lehen übertragen. Die Bezeichnung Gogericht erhielt sich für den Verwaltungsbezirk bis 1852, seine Nachfolge trat ein Amtsgericht an. In Achim errichtete im 12. Jahrhundert die christliche Mission eine Taufkirche; sie war die Vorgängerin der heutigen bereits 1257 erwähnten St.-Laurentius-Kirche. Im Zuge des Lüneburger Erbfolgekrieges wurde Achim 1381 durch Kämpfe zwischen dem Herzog Albrecht von Sachsen-Wittenberg mit dem Fürsterzbischof von Bremen, Albert II., in Brand gesetzt.

Von 1626 bis 1712 wurde Achim wechselweise von Dänen und Schweden und während des Siebenjährigen Krieges von französischen Truppen besetzt. Nach dem Wiener Kongress von 1815 gehörte Achim zum Königreich Hannover, welches 1866 preußische Provinz wurde. Mit dem Bau der Bahnstrecken zwischen Bremen und Hannover sowie der sogenannten Amerikalinie von Bremen über Uelzen nach Berlin bzw. Magdeburg erhielt Achim 1847 einen Bahnhof. 1932 wurden die beiden Kreise Verden und Achim zum Kreis Verden zusammengelegt. Der Altkreis Achim verlor wirtschaftlich starke Gemeinden an Bremen (Hemelingen, Mahndorf, Arbergen und Sebaldsbrück).

Lückenhaft In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: die NS-Zeit fand auch in Achim statt

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Nachkriegszeit

Mit Wirkung zum 1. Mai 1949 wurde der Gemeinde Achim die Bezeichnung Stadt verliehen. 1972 wurde im Rahmen der kommunalen Gebietsreform durch Zusammenschluss der Stadt Achim mit den Gemeinden Baden, Bierden, Bollen, Embsen, Uesen und Uphusen die neue Stadt Achim begründet.

Politik

Achimer Rathaus

Stadtrat

Der Rat besteht aus 38 Ratsmitgliedern und dem Bürgermeister.

  • CDU 13 Sitze
  • SPD 15 Sitze
  • Grüne 4 Sitze
  • FDP 2 Sitze
  • WGA 3 Sitze
  • Einzelvorschlag Harder 1 Sitz

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Wappen

Nach Genehmigung der Bezirksregierung in Stade führt die Gemeinde Achim seit 1948 ein Wappen.

Blasonierung: „Gespalten von Rot und Silber, vorn ein nach links gekehrter silberner Kreuzbartschlüssel, hinten eine vom linken Schildrand ausgehende schwarze Bärenklaue.“

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften existieren mit zwei Städten: Seit 1989 mit der Stadt Nowa Sól (dt. Neusalz an der Oder) in Polen und seit 1992 mit Cēsis (dt. Wenden), einer Kreisstadt mit ca. 26.000 Einwohnern in Lettland. Darüber hinaus pflegt die Achimer Realschule einen Kontakt und Schüleraustausch mit der französischen Stadt Nantes.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt zeichnet sich durch eine hervorragende Infrastruktur aus: durch ihre direkte Lage an der Eisenbahnlinie Bremen–Hannover bzw. Bremen–Uelzen (Amerikalinie; gemeinsamer Streckenverlauf von Bremen bis Langwedel) gibt es regelmäßige Zugverbindungen nach Bremen, Uelzen und Hannover, mit Anschluss an viele Fernverbindungen. Ab 2011 wird Achim an das Netz der S-Bahn Bremen angebunden. Zu den Zeiten des Berufspendlerverkehrs verkehren die Züge in kurzen Abständen und ermöglichen so das direkte Umsteigen in den bremischen/hannöverschen Nahverkehr. Mehrere Buslinien verbinden Achims Ortsteile miteinander und mit umgebenden Orten. Des Weiteren ist Achim über drei Anschlussstellen an die Bundesautobahnen A 1 und A 27 angeschlossen. Besonders diese verkehrsgünstige Lage hat sie in den letzten 30–40 Jahren zu einer begehrten Wohnstadt für viele Familien aus Bremen gemacht.

Einrichtungen

Achim ist neben Verden Standort der Aller-Weser-Klinik, eines Krankenhauses der Regelversorgung im ProDiako-Verbund in kommunaler Trägerschaft.

Bildung

In Achim sind alle verbreiteten Schulformen vertreten. Es gibt sechs Grundschulen, je eine Hauptschule und Realschule, und mit dem Gymnasium am Markt sowie dem Cato Bontjes van Beek-Gymnasium zwei Gymnasien, sowie mit der Erich Kästner-Schule auch eine Schule für Lernhilfe.

Religionen

Der Großteil der konfessionell gebundenen Einwohner gehört der evangelisch-lutherischen Kirche an. Daneben gibt es viele Angehörige der römisch-katholischen Kirche, die ein Gotteshaus (St. Matthias) in der Meislahnstraße besitzen. Daneben gibt es wachsende Gruppen konfessionsloser und Angehöriger des Islam. In Achim wird zurzeit eine neue Moschee gebaut, was bis heute für heftige, auch juristisch geführte Kontroversen sorgte.

Vereine

Achims Kulturlandschaft wird vor allem durch zahlreiche Vereine belebt. Zu nennen sind hier neben den traditionellen Schützen- und Sportvereinen der Kunstverein Achim, die Freiwillige Feuerwehren und der Pfadfinderstamm des Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder BdP Wikinger Achim. Bekannt ist der ehemalige Handball-Zweitligaverein SG Achim/Baden.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Stadt Achim

  • C. J. D. von Ahsen (* 1760) in Baden, Rechtsgelehrter und Advokat
  • Heinz Emigholz (* 1948), freier Filmemacher, Autor, Künstler und Produzent
  • Heinrich Fahrenholz (1882–1945), Kommunalpolitiker, Autor
  • Kerstin Fischer (* 1965), deutsche Schriftstellerin
  • Jens Hilbert (* 1966), deutscher Apnoetaucher
  • Friedrich Wilhelm Kleukens (1878–1956), deutscher Grafiker und Typograf
  • Christian Heinrich Kleukens (1880–1954), Schriftkünstler und Dichter
  • Karl Ravens (* 1927), deutscher Politiker, Bundesminister a.D.
  • Fero Andersen (* 1982), deutscher Fernsehmoderator
  • H. August von Tewes (1831–1913 in Wien) Professor für römisches Recht Universität Graz

Sonstige Personen

  • Hans Puvogel (1911–1999), Jurist und Politiker (CDU), war seit 1947 als Rechtsanwalt und Notar in Achim tätig und ab 1959 Mitglied des Stadtrates
  • Christoph Rippich (* 1938), Ehrenbürgermeister, von 1968 bis 2006 Bürgermeister der Stadt[1]

Einzelnachweis

  1. Achimer Kreisblatt vom 9. Mai 2008: ... Ehrenbürgermeister Christoph Rippich feiert heute 70. Geburtstag ...

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