- Wettmannstätten
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Wettmannstätten Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Deutschlandsberg Kfz-Kennzeichen: DL Fläche: 17,97 km² Koordinaten: 46° 50′ N, 15° 23′ O46.8315.384166666667320Koordinaten: 46° 49′ 48″ N, 15° 23′ 3″ O Höhe: 320 m ü. A. Einwohner: 1.521 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner je km² Postleitzahl: 8521 Vorwahl: 03185 Gemeindekennziffer: 6 03 41 NUTS-Region AT225 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Wettmannstätten 2
8521 WettmannstättenWebsite: Politik Bürgermeister: Helmut Kriegl (ÖVP) Gemeinderat: (2005)
(15 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Wettmannstätten im Bezirk Deutschlandsberg (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Wettmannstätten ist eine Marktgemeinde mit 1521 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Wettmannstätten liegt in der Weststeiermark.
Katastralgemeinden sind Lassenberg, Schönaich, Weniggleinz, Wettmannstätten, Wohlsdorf und Zehndorf.
Nachbargemeinden
Preding Groß St. Florian St. Nikolai im Sausal Unterbergla St. Andrä-Höch Geschichte
Im Gemeindegebiet von Wettmannstätten wurden archäologische Funde von der Prähistorie bis in die Neuzeit gemacht.[1] Bei den Arbeiten am Ostportal des Koralmtunnels wurde ein Brunnen mit einem hölzernen Brunnenkasten aus der mittleren Bronzezeit gefunden, der die dichte Besiedlung des Gebietes bereits 1600–1300 v. Chr. dokumentiert und als Sachquelle von internationaler Bedeutung eingeschätzt wurde.[2] Der Brunnen wurde nach seiner Entdeckung nicht ausgegraben, sondern zwecks weiterer wissenschaftlicher Untersuchung in einem 17 Tonnen schweren Block samt umgebendem Erdreich als Ganzes geborgen.[3] [4]
Ausgrabungen 2008 im Gebiet von Schönaich legten weitere Funde aus der Bronzezeit frei. Bei Zehndorf wurden auch Reste der römischen Straße im Laßnitztal gefunden.[5] [6] In Wohlsdorf sind Funde aus der Bronzezeit und der römischen Kaiserzeit dokumentiert.[7] Weiterer Anlass für archäologische Funde waren die Arbeiten an den Erdöl- und Erdgaspipelines (AWP und TAG), die das Gemeindegebiet durchqueren.[8]
Das Gebiet der Gemeinde Wettmannstätten im Laßnitztal gehört zu jenem Bereich, in dem eine dichte Besiedlung seit der Bronzezeit durch eine Reihe archäologischer Fundstellen belegt ist. Insgesamt sind die Flächen archäologischer Grabungen in diesem Teil des Laßnitztales gemeinsam über 40 ha groß.[9]
Der Ort war Teil der 1122 entstandenen Mark Steiermark, die 1180 als Herzogtum Steiermark von Bayern getrennt wurde. Ab 1192 wurde das Gebiet durch die Babenberger in Personalunion zwischen Österreich und der Steiermark regiert. Von 1282 bis 1918 stand das Gebiet unter der Herrschaft der Habsburger. Am 6. November 1918 kam Wettmannstätten als Teil der Steiermark zur Republik Deutsch-Österreich. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Wettmannstätten ist seit 1921 Pfarre, vorher gehörte es zur Pfarre Groß St. Florian. Die Kirche von Wettmannstätten war 1712–1718 erbaut worden, sie wurde 1964/65 abgebrochen. Teile ihrer Einrichtung wurden in die 1965–1967 errichtete neue Kirche zum Hl. Valentin übernommen.[10]
Im Gemeindeteil Zehndorf befindet sich eine 1959 errichtete Kapelle. Ihr Altar und seine Marienstatue waren seit 1736 im Schloss Schwarzenegg bei Wildon aufgestellt, sie befanden sich vorher im ehemaligen Schloss Herberstein. Im 18. Jahrhundert wurden in Schwarzenegg der Statue Heilkräfte zugeschrieben.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wappen
Seit 1. Jänner 1973 ist Wettmannstätten Marktgemeinde und erhielt aus diesem Anlass auch das Recht zur Führung eines Wappens. Beschreibung des Wappens: "In einem von Silber zu Grün schräglinks geteilten Schild vorn drei aus einem roten Herzen sprießende rote Rosen, hinten ein goldener, schräglinks gestellter Maiskolben." In den steirischen Landesfarben vereint, stellt das Wappen je ein Symbol für das Blumenwunder des heiligen Valentin als örtlichem Pfarrpatron und für den im Gemeindegebiet zur Verleihungszeit wichtigen Maisanbau gegenüber.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Landesstraße L601, die im Laßnitztal verläuft und das Murtal mit dem Bezirk Deutschlandsberg verbindet. Autobuslinien der GKB verbinden für den Schülerverkehr die Gemeinde mit dem Umland. Eine Haltestelle der Bahnlinie Graz–Lieboch–Wies-Eibiswald der Graz–Köflacher Bahn (GKB) befindet sich nördlich von Wettmannstätten. Von dort verkehren an Werktagen stündlich, an Sonn- und Feiertagen alle zwei Stunden Züge nach Graz und Wies-Eibiswald. Die Gemeinde liegt weiters an der Trasse der in Bau befindlichen Koralmbahn. Für diese Bahnstrecke wurde in den Jahren 2008/09 der Lauf der Laßnitz über mehr als zwei Kilometer neu gestaltet und Hochwasserrückhaltebecken angelegt. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde auch die Laßnitzbrücke zwischen Gussendorf und Lassenberg bei Wettmannstätten als 142 m lange und 14,5 m hohe Stahlbetonbrücke neu errichtet und am 29. August 2008 für den Verkehr geöffnet.[12]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeister
Bürgermeister ist Helmut Kriegl (ÖVP).
Weblinks
Historische Landkarten
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Wettmannstätten und seine südliche Umgebung: Gleinz, Sausal in der Josephinischen Landesaufnahme, ca. 1790
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In der franzisco-josephinischen Landesaufnahme, ca. 1910
Einzelnachweise
- ↑ Fundberichte aus Österreich. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. Band 47, Jahrgang 2008. Wien 2009. Seite 541–542.
- ↑ Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ vom 9. Mai 2009. 82. Jahrgang Nr. 19. Seite 5.
- ↑ Gerald Fuchs: Neues aus dem Laßnitztal. Archäologie im Abschnitt Weitersdorf-Wettmannstätten der Koralmbahn. In: Fundberichte aus Österreich. Band 48, Jahrgang 2009, Wien 2010. Seiten 299–300 (mit Bildern).
- ↑ Gerald Fuchs, Gerhard Harer, Irmengard Kainz, Klaus-Michael Schneider: Ein Modellfall für die Zusammenarbeit zwischen Planung und archäologischer Denkmalpflege am Beispiel der Koralmbahn Graz–Klagenfurt im Abschnitt Werndorf–Deutschlandsberg. In: Fundberichte aus Österreich (FÖ). Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Wien. Band 36 Jahrgang 1997. ISBN 3-85028-305-4. Seiten 269–280. Mit einem Übersichtsplan zu den archäologischen Fundstellen und Fundhoffnungsgebieten im mittleren Laßnitztal.
- ↑ Fundberichte aus Österreich. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. Band 47, Jahrgang 2008. Wien 2009. Seite 589–590.
- ↑ Gerald Fuchs: Die römische Straße im Laßnitztal, Weststeiermark - ein Forschungsbericht. In: Elisabeth Walde, Gerald Grabher (Hrsg.): Via Claudia Augusta und die Römerstraßenforschung im östlichen Alpenraum. Innsbruck university press. In der Reihe: IKARUS Innsbrucker klassisch-archäologische Universitätsschriften. Band 1. Innsbruck 2006. ISBN 978-3-901249-92-1. Seiten 440–456 (mit Landkarten und Katasterplänen zum genauen Verlauf der Straße).
- ↑ Fundberichte aus Österreich. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. Band 47, Jahrgang 2008. Wien 2009. Seite 543.
- ↑ Michael Brandl u. a.: Archäologische Untersuchungen an der Adria-Wien-Pipeline im Laßnitztal, Weststeiermark. In: Fundberichte aus Österreich. Band 45, Jahrgang 2006. Wien 2007. Seiten 257-280.
- ↑ Gerald Fuchs: Neues aus dem Laßnitztal. Archäologie im Abschnitt Weitersdorf-Wettmannstätten der Koralmbahn. In: Fundberichte aus Österreich. Band 48, Jahrgang 2009, Wien 2010. Seiten 290–302.
- ↑ Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch - Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 615–616.
- ↑ Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ vom 15. August 2009. 82. Jahrgang Nr. 33. Seite 6.
- ↑ Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ vom 6. September 2008. 81. Jahrgang Nr. 36. Seite 5.
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