Rassach

Rassach
Rassach
Wappen von Rassach
Rassach (Österreich)
Rassach
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg
Kfz-Kennzeichen: DL
Fläche: 18,14 km²
Koordinaten: 46° 52′ N, 15° 16′ O46.86027777777815.27392Koordinaten: 46° 51′ 37″ N, 15° 16′ 12″ O
Höhe: 392 m ü. A.
Einwohner: 1.436 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 79,16 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8510, 8522, 8524
Vorwahl: 03464
Gemeindekennziffer: 6 03 25
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lasselsdorf 51
8510 Rassach
Website: www.rassach.at
Politik
Bürgermeister: Gernot Becwar (ÖVP)
Gemeinderat: (2005)
(15 Mitglieder)
11 ÖVP, 3 SPÖ, 1 FPÖ
Lage der Gemeinde Rassach im Bezirk Deutschlandsberg
Aibl Deutschlandsberg Eibiswald Frauental an der Laßnitz Freiland bei Deutschlandsberg Bad Gams Garanas Georgsberg Greisdorf Gressenberg Groß Sankt Florian Großradl Gundersdorf Hollenegg Kloster Lannach Limberg bei Wies Marhof Osterwitz Pitschgau Pölfing-Brunn Preding Rassach Sankt Josef Sankt Martin im Sulmtal Sankt Oswald ob Eibiswald Sankt Peter im Sulmtal Sankt Stefan ob Stainz Schwanberg Soboth Stainz Stainztal Stallhof Sulmeck-Greith Trahütten Unterbergla Wernersdorf Wettmannstätten Wielfresen Wies SteiermarkLage der Gemeinde Rassach im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Rassach ist eine Gemeinde mit 1436 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Deutschlandsberg in der Weststeiermark.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Die Gemeinde Rassach liegt in der Weststeiermark und besteht aus vier Katastralgemeinden. Die Gemeinde wird vom Saubach durchflossen, eine wichtige Erhebung ist der Frauenkogel mit 404 Metern.

Gemeindegliederung

Rassach besteht aus vier Katastralgemeinden, Herbersdorf im Nordosten, Graschuh im Norden, Rassach im Westen und Lasselsdorf im Südosten.

Nachbargemeinden

Stainz Stallhof Georgsberg
Bad Gams Nachbargemeinden Stainztal
Deutschlandsberg Groß Sankt Florian

Geschichte

Während der Römerzeit lag die damalige Provinzhauptstadt Flavia Solva, heute Wagna, nicht weit von Rassach entfernt. Aus dieser Zeit sind auf dem Gemeindegebiet 37 Hügelgräber (Tumulus), im Volksmund „Heidenkögl“ bzw. „Heidenkogel“ genannt, erhalten. 1984 wurden vier der meist durch Raubgrabung und sonstigen Zerstörungen beschädigten Hügel wissenschaftlich untersucht, wobei man zwei Bestattungsformen, einfache Brandschüttung und die Bestattung in Steinkisten, feststellte. Nach den Zerstörungen während der Völkerwanderungszeit siedelten sich in der Region slawische Gruppen an, die das Reich Karantanien gründeten. Aus dieser Zeit stammen auch einige Ortsnamen wie z.B. „Rassach“ (Rassowe) oder „Lasselsdorf“ (Lazlausdorf). Nach 955 begann die bairischen Kolonisation. Slawen wie auch Baiern siedelten sich dabei vermutlich um Lasselsdorf und in Graschuh sowie in Herbersdorf im Schutz von kleineren, bewaldeten Hügeln an.

1285 wird erstmals ein Wehrbau genannt, der sich in oder um Rassach befand. Die Besitzer der Anlage waren zu dieser Zeit die Brüder Heinrich und Albert von Rassowe, sogenannte „niedere Ritter“, die keine eigene Burg besaßen und als Ritter in den Krieg zogen. Bereits im 12. Jahrhundert hatten auch die Herbersdorfer, die Dienstmannen der Wildoner waren, einen Wehrbau gegründet. Das befestigte Haus wurde im 16. Jahrhundert zu einem Schloss ausgebaut. 1648 erwarb das Stift Stainz Schloss Herbersdorf, zu dem auch zwei Meierhöfe gehörten. Nach der Aufhebung des Stiftes Stainz 1785 verfiel jedoch das Schloss Herbersdorf immer mehr.

1809 gab es erstmals eine Volksschule in Rassach [1], 1821 bis 1822 folgte der erste Schulbau, in dem 85 Schüler unterrichtet wurden. Nachdem 1840 das Schloss zusammen mit der Herrschaft Stainz von Erzherzog Johann gekauft wurde, wurde dieses im 19. Jahrhundert mitsamt seinem Wirtschaftsgebäude abgetragen. 1850 wurde die Gemeinde Rassach aus der gleichnamigen Katastralgemeinde gegründet. Erst am 1. Jänner 1968 vereinigt man Rassach mit Graschuh, Herbersdorf und Lasselsdorf.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
1869 bis 2001
Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung
1869 1.193 1939 1.109
1880 1.255 1951 1.203
1890 1.328 1961 1.197
1900 1.269 1971 1.238
1910 1.254 1981 1.273
1923 1.221 1991 1.286
1934 1.189 2001 1.388
Bevölkerungsverteilung 2001
Graschuh 537
Rassach 382
Herbersdorf 257
Lasselsdorf 212

Bevölkerungsstruktur

Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 1.338 Einwohner. 97,7 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 91,1 % der Einwohner, 4,5 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungszahl der Gemeinde Rassach blieb über mehr als ein Jahrhundert relativ stabil. Einem leichten Wachstum zwischen den Jahren 1869 und 1890 folgte ein kontinuierlicher Rückgang der Bevölkerung bis 1939, der bis knapp unter die Bevölkerungszahl von 1869 führte. Seitdem steigt die Bevölkerung wieder kontinuierlich und erreichte 2001 ein Allzeithoch.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rassach ist ein Straßendorf, das sich ein geschlossenes, trotz einiger Neubauten bemerkenswertes Ortsbild bewahrt hat. Die Häuser sind vom Typ des weststeirischen Steilgiebelhauses, die Stadel teilweise mit Ziegelornamenten. Die Kapelle am nördlichen Ortsausgang stammt aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Kapelle am südlichen Ortsausgang (Schmidjosl-Kapelle, mit gewölbter Vorhalle und Glockenturm) vom Ende des 18. Jahrhunderts.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es 35 Arbeitsstätten mit 69 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 522 Auspendler und 40 Einpendler. Wichtigste Branchen der Gemeinde sind das Bauwesen sowie die Sachgüterproduktion. Es gibt 126 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 38 im Haupterwerb), die zusammen 1.650 ha bewirtschaften (1999).

Die Verkehrserschließung erfolgt über die B 76 (Radlpassstraße).

Politik

Gemeinderat

Die ÖVP ist die dominierende Kraft in der bäuerlich geprägten Gemeinde. Bei den Gemeinderatswahlen 2005 erreichte sie bei einem leichten Plus 69,23 % und damit die Zweidrittelmehrheit. Die SPÖ konnte sich um 5,64 % und ein Mandat steigern und erreichte 22,85 %. Die Gewinne gingen auf Kosten der FPÖ, die mit 7,9 2% um 5,92 % unter ihrem Ergebnis von 2001 lag und somit eines ihrer zwei Mandate an die SPÖ verlor. Die Gemeinderatswahlen 2010 brachten eine Neu-Konstellation: Die ÖVP unter Bgm. Gernot Becwar musste ein Minus von 16,43 % oder umgerechnet 3 Mandaten hinnehmen. Eine neue Liste unter der Führung von Franz Hopfgartner erhielt 37,26 % 6 Mandate.

Wappen

Der Gemeinde Rassach wurde am 9. Juli 1984 mit Wirkung vom 1. August 1984 das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen. Der Wappenschild ist durch eine waagrechte und zwei senkrechte Linien gleichmäßig in sechs Felder unterteilt. In der oberen Hälfte ist das mittlere Feld, in der unteren die äußeren Felder mit goldenem Grund ausgeführt. Die anderen Felder tragen eine rote Grundfarbe mit je einem belaubtem goldenen Apfel, die aus einer der Ecken ihres Feldes wachsen.

Das Wappen geht das Wappen der Rassach Ritter zurück, die im Dorf einen Wehrhof unterhielten. Die Äpfel wurden als Symbol für den intensiven Obstbau in der Gemeinde hinzugefügt.

Literatur

  • Christoph Hinker: Die norisch-pannonischen Hügelgräber von Niederschöckl, Rassach und Tanzeldorf. Mit einem Überblick über den Forschungsstand. Diplomarbeit an der Universität Graz 2002
  • Eleonore Steinbauer: Die Geschichte von Rassach. Gemeinde Rassach-Weststeiermark. Lasselsdorf 2005.
  • Eleonore Steinbauer: Wirtschaft und Gesellschaft in der Gemeinde Rassach von 1750 bis zur Gegenwart. Dissertation an der Universität Graz 2005

Weblinks

Historische Landkarten

Einzelnachweise

  1. Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 390–391.

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