Pitschgau

Pitschgau
Pitschgau
Wappen von Pitschgau
Pitschgau (Österreich)
Pitschgau
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg
Kfz-Kennzeichen: DL
Fläche: 12,19 km²
Koordinaten: 46° 42′ N, 15° 16′ O46.715.266666666667355Koordinaten: 46° 42′ 0″ N, 15° 16′ 0″ O
Höhe: 355 m ü. A.
Einwohner: 1.578 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 129,45 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8552
Vorwahl: 3466
Gemeindekennziffer: 6 03 22
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hörmsdorf 103
8552 Eibiswald
Website: www.pitschgau.gv.at
Politik
Bürgermeister: Karl Schober (SPÖ)
Gemeinderat: (2005)
(15 Mitglieder)
11 SPÖ, 4 ÖVP
Lage der Gemeinde Pitschgau im Bezirk Deutschlandsberg
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Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Pitschgau ist eine Gemeinde mit 1578 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Die Gemeinde Pitschgau liegt in der Südweststeiermark im Saggautal am Fuße der Koralpe und besteht aus vier Katastralgemeinden (Hörmsdorf im Westen, Haselbach im Süden, Bischofegg im Osten und Pitschgau in Norden). Die Gemeinde wird von der Saggau durchflossen, in die mehrere Bäche aus dem Gemeindegebiet wie der Haselbach und der Tombach münden. Erhebungen auf dem Gemeindegebiet sind Rettenberg, Toniberg, Lateinberg und Höllberg.

Nachbargemeinden

Wies Sulmeck-Greith
Aichberg Nachbargemeinden Oberhaag
Eibiswald Großradl

Geschichte

Erste archäologische Funde auf dem Gemeindegebiet stammen aus der Römerzeit, jedoch wird eine erste Besiedelung des Gebietes in der Hallstattzeit vermutet. Aus der Römerzeit stammen die Hügelgräber bei Haselbach und Hörmsdorf. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Pitschgau im Jahr 1170, als Erzbischof Adalbert III. von Salzburg den Besitzstand der Pfarre Leibnitz bestätigte.

Das Gemeindegebiet von Pitschgau wurde ursprünglich von verschiedenen Einheiten verwaltet. Ursprünglich standen die beiden Dörfer Bischofegg und Pitschgau beinahe 500 Jahre unter der grundherrschaftlichen Verwaltung des Bistums Graz-Seckau, wobei die Burg Bischofegg Mittelpunkt sowie Amts- und Gerichtssitz der gleichnamigen bischöflichen Herrschaft war. Haselbach gehörte im Gegenzug zum Lehen der Herrschaft Mureck, Hörmsdorf zum Lehen der Herrschaft Murau. Im 16. Jahrhundert wurden Hörmsdorf und Haselbach erstmals unter einer gemeinsamen Grundherrschaft vereint. Zunächst waren die beiden Orte von Schrampf von Aichberg gekauft worden, der diese 1627 an die Mörsperg verkaufte. Diese gliederten die beiden Orte in Herrschaft Eibiswald ein, in der sie bis zur Aufhebung der Grunduntertänigkeit im Jahre 1848 verblieben.

Eine wichtige Rolle für die Gemeinde spielte der Kohlebergbau im frühen 20. Jahrhundert. Im Gebiet von Hörmsdorf wurde durch den Charlotte-Marie-Schacht zwischen 1905 und 1920 Kohle im industriellen Ausmaß gefördert, nachdem bereits seit 1792 nachweislich in dieser Gegend Kohle gefördert worden war. Nach der Schließlung des Charlotte-Marie-Schachtes aus wirtschaftlichen Gründen versuchte die Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg den Abbau wieder in Gang zu bringen. 1965 musste der Abbau aber aus wirtschaftlichen Gründen endgültig aufgegeben werden. Das Siedlungsgebiet Kolonie-Hörmsdorf, das aus der Zeit des Kohleabbaus im frühen 20. Jahrhundert stammt, zeugt heute noch von der einstigen Bedeutung des Kohleabbaus.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
1869 bis 2001
Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung
1869 1.009 1939 1.231
1880 1.211 1951 1.490
1890 1.332 1961 1.590
1900 1.334 1971 1.687
1910 1.572 1981 1.649
1923 1.406 1991 1.589
1934 1.285 2001 1.631
Bevölkerungsverteilung 2001
Hörmsdorf 887
Haselbach 276
Bischofegg 267
Pitschgau 201

Bevölkerungsstruktur

Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 1.631 Einwohner. 97,0 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 96,2 % der Einwohner, 2,3 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Bevölkerungsentwicklung

Bedingt durch den Aufschwung des Kohlebergbaus in der Gemeinde stieg die Bevölkerungszahl zwischen 1869 und 1910 stark an. Im Vergleich lebten 1910 56 % mehr Menschen in der Gemeinde. Durch den Niedergang des Kohlebergbaus begann die Bevölkerungszahl jedoch ab den 20er Jahren wieder zu schrumpfen. Dieser Prozess dauerte bis zum Zweiten Weltkrieg, wo die Bevölkerungszahl auf das Niveau von 1880 sank. Danach kehrte sich dieser Trend wieder um und die Bevölkerung wuchs bis in die 70er Jahre an. Seit dem stagniert das Bevölkerungswachstum.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Lateinberger Bauernmuseum „HOARA“ in Haselbach bietet über 1000 Exponate bäuerlicher und gewerblicher Gerätschaften aus der Weststeiermark. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die 1873 errichtete Dorfkapelle von Pitschgau, die über einen, für die Region seltenen Blechaltar verfügt.

Pitschgau und seine Umgebung um das Jahr 1878

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es 37 Arbeitsstätten mit 223 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 605 Auspendler und 126 Einpendler. Wichtigster Arbeitgeber ist die Baubranche, gefolgt von Handel und Sachgütererzeugung. Es gibt 92 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 29 im Haupterwerb), die zusammen 977 ha bewirtschaften (1999).

Politik

Gemeinderat

Die SPÖ konnte bei den Gemeinderatswahlen ihre Dominanz in Pitschgau weiter ausbauen. Verfügte sie 2000 bereits über 63,66 %, so konnte sie sich 2005 auf 71,95 % steigern und ein Mandat hinzugewinnen. Die ÖVP kam 2005 auf 28,05 %, was einen Verlust von 1,55 % darstellte. Jedoch konnte die ÖVP ihren Mandatsstand halten. Die FPÖ, die 2000 noch 6,7 % hatte, trat 2005 nicht mehr an.

Wappen

Das Recht zur Führung des Gemeindewappens hat Pitschgau am 1. Jänner 1957. Das Gemeindewappen zeigt dabei am Schildfuß im unteren Drittel des Wappens auf weißem Grund das Bergwerkszeichen „Schlägel und Eisen“, dass den früheren Kohlenabbau symbolisiert. Die oberen zwei Drittel des Wappens sind im rotem Grund ausgeführt und werden von einem silbernen Schrägrechtswellenbalken geteilt, der von links oben nach rechts unten verläuft. Der Schrägrechtswellenbalken war Bestandteil des Wappens der Grafen von Schrottenbach, die einst Herren von Hörmsdorf und Haselbach waren. Des Weiteren symbolisiert der Balken die Saggau, die die Gemeinde durchfließt. Im rechten, oberen Teil der vom Balken geteilten Fläche befindet sich die Krümme eines Bischofstabes, die die ehemalige, bischöflich seckauische Grundherrschaft von Bischofegg und Pitschgau symbolisiert. Die gekreuzten Fackeln im linken, unteren Teil symbolisieren hingegen die frühere Zugehörigkeit der Orte Hörmsdorf und Haselbach zur Herrschaft Eibiswald.

Literatur

  • Franz Pichler: Pitschgau. Heimat im Saggautal - eine Ortsgeschichte. Pitschgau 1975.
  • Franz Pichler: Die Vulgonamen in Pitschgau und Bischofegg. Ein Beitrag zur steirischen Hausnamenkunde. In: Blätter für Heimatkunde. Jahrgang 30 (1956). Heft 3, Seiten 70–84.

Weblinks

 Commons: Pitschgau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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