- Beckdorf
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Wappen Deutschlandkarte 53.4130555555569.610555555555540Koordinaten: 53° 25′ N, 9° 37′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Stade Samtgemeinde: Apensen Höhe: 40 m ü. NN Fläche: 21,9 km² Einwohner: 2.580 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 118 Einwohner je km² Postleitzahl: 21643 Vorwahl: 04167 Kfz-Kennzeichen: STD Gemeindeschlüssel: 03 3 59 006 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Buxtehuder Straße 27
21641 ApensenWebpräsenz: Bürgermeister: Siegfried Stresow (SPD) Lage der Gemeinde Beckdorf im Landkreis Stade Beckdorf (mit langem e gesprochen; plattdeutsch Beekdörp) ist eine niedersächsische Gemeinde im Süden des Landkreises Stade bei Hamburg. Sein Mittelzentrum ist Buxtehude. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Goldbeck und Nindorf.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Beckdorf liegt auf der Geest am Goldbach (einem Zufluss der Este), ca. 8 Kilometer südlich des Alten Landes und des Urstromtales der Elbe, westlich der Harburger Berge und etwas weiter nordwestlich des Naturparks Lüneburger Heide. Im Westen liegt das Beckdorfer Moor. Der Ortskern selbst liegt auf einer Anhöhe im Goldbachtal, etwa 2,5 Kilometer nördlich des Litbergs, welcher die höchste Erhebung ( 65 m ) im Landkreis Stade ist.
Gliederung
Innerhalb der Gemeinde liegen neben dem Hauptort noch zwei weitere Ortsteile:
Goldbeck
Koordinaten: 53° 24′ N, 9° 38′ O53.4055555555569.6294444444445
Weiter am Goldbach flussabwärts liegt der Ortsteil Goldbeck, welcher sein nahezu unverändert gebliebenes Erscheinungsbild aus der Mitte des letzten Jahrhunderts bewahren konnte. Die Landwirtschaft ist allgegenwärtig, so wie es in allen Orten der Region einst war. Von hier aus kann man am besten den nahegelegenen Litberg erwandern, welcher sich südlich in Richtung Sauensiek befindet. Östlich des Ortes liegen einige Kiesgruben. Zwischen Goldbeck und Rahmsdorf liegt das Gräberfeld von Goldbeck.
Nindorf
Koordinaten: 53° 25′ N, 9° 39′ O53.4161111111119.6530555555556
Nindorf liegt in der Nähe der Este im Nordosten der Gemeinde. Seine Zufahrtswege sind nahezu alle einspurig geteerte Nebenstraßen. Zusammen mit der etwas abseitigen Lage des Ortes sorgt dies für angenehm wenig Durchgangsverkehr. Auch dem Ortsteil Nindorf blieb der ländliche Charakter bisher erhalten.
Nördlich von Nindorf liegt Klein Nindorf. Ein Weiler, welcher aus ein paar Bauernhöfen besteht.
Herkunft des Namens
Der Name stammt von dem Wort Bek (oder auch Beek), welches im Niederdeutschen "Bach" bedeutet. Sinngemäß übersetzt also - Dorf am Bach. Der Name Goldbeck kommt von Goldbek (oder auch Goldbeek), wobei der Goldbach im Plattdeutschen ebenfalls als Goldbek bezeichnet wird. Somit heißt der Ortsteil Goldbeck wie der Bach. Die Vorsilbe des Baches Gold- heißt ursprünglich Gull- (oder auch Gu-). Gull ist von Gole abgeleitet und kann mit langgestreckte Bodenvertiefung oder feuchte Niederung übersetzt werden.
Wappen
Beckdorf führt kein eigenes Wappen, da der Ort seit 1972 zur Samtgemeinde Apensen gehört. In diesem Fall steht dasselbe Wappen für alle Orte innerhalb dieser Samtgemeinde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
historische Bauwerke
Beekhoff
Der in den 1990er Jahren nach Beckdorf transportierte Beekhoff ist eine der schönsten altbäuerlichen Einrichtungen in ganz Deutschland. Er bildet mit dem Haupthaus und seinen zahlreichen Nebengebäuden und Stallungen eine historisch sehenswerte Hofanlage. Auf ihr finden das ganze Jahr hindurch diverse Veranstaltungen statt. Am Rande des Gehöftes wurde 2008 ein originalgetreuer und funktionstüchtiger Nachbau einer Blide errichtet, wie sie bei der Belagerung der Burg Dannsee, 1311, eingesetzt wurde. Koordinaten: 53° 24′ 40″ N, 9° 37′ 4″ O53.4111111111119.6177777777778
Burg Dannsee
Hauptartikel: Burg Dannsee
Die im Beckdorfer Moor gelegene Burg Dannsee (Tannensee) war eine Fluchtburg des im 14. Jahrhundert hier ansässigen Raubritters Isern Hinnerk (Heinrich von Borch). Wegen seines zu seinem Vorteil bedachten Handelns, diverser Raubzüge in der Region und aufgrund vehementem Widerstande gegen eine Bischofswahl lag er diverse Male mit dem Erzbistum in Fehde. Aufgrund dessen wurde die Burg belagert und letztendlich in der Schlacht bei Beckdorf 1311 eingenommen und durch Steingeschosse gänzlich zerstört. Heute existieren lediglich die Grundrisse der einzelnen Gebäudeteile als Replik. Auf dem ehemaligen Schlachtfeld rund um die Burg findet man noch heute diverse bearbeitete Steine, die einst mittels Katapulten auf die Festung abgefeuert wurden. Von dem Dannsee, in dessen Mitte die Burganlage einst lag, ist lediglich die nach der allmählichen Verlandung, ab 1850, zurückgebliebene Vertiefung noch zu erahnen. Koordinaten: 53° 24′ 26″ N, 9° 34′ 7″ O53.4072222222229.5686111111111
Hügelgräber
Im Westen und Süden des Ortes liegen zwei Hügelgräber verteilt. Das nordwestliche Grab wurde nach dem ehemaligen Bürgermeister Tewes Höft benannt (Tees sien Barg) und das südlich gelegene wird Immsberg (Immsbarg) genannt. Ein ganzes Hügelgräberfeld befindet sich östlich von Goldbeck nahe der Ortschaft Rahmstorf. Als Hügelgräberpark wurde es in den 1920er und 1930er Jahren gerne von Touristen und Kurgästen bei Spaziergängen besucht.
landschaftlich sehenswerte Orte
Beckdorfer Moor
Das Beckdorfer Moor ist ein Feuchtgebiet westlich des Ortes, welches nach und nach weitläufig urbar gemacht wurde. Heute prägen zahlreiche Wiesen und Weiden das Landschaftsbild, auf denen hauptsächlich Milchvieh und Pferde weiden. In Ortsnähe werden die Flächen weitestgehend zum Ackerbau verwendet. Durch das 1927 von Tewes Höft, ehemaliger Bürgermeister und Landwirt, kultivierte Moorgebiet führt eine Landstraße, die Beckdorf und das Nachbarort Wiegersen verbindet. Diese Landstraße ist als Isern-Hinnerk-Weg oder auch Wiegerser Kirchweg (Wiegerser Kargweg) bekannt und ist nach der Kultivierung des Moores vom damaligen Bürgermeister Johann Wübbe pflastern lassen worden.
Weite Torfabbaugebiete erstreckten sich einst hauptsächlich Richtung Südwesten bis zu den Nachbarorten Sauensiek und Wiegersen. Beim damaligen Torfstechen wurden auch einige gut erhaltene Gegenstände aus verschiedenen Zeitepochen gefunden, welche teilweise im Schwedenspeicher-Museum in Stade ausgestellt sind.
Goldbach
Hauptartikel: Goldbach (Este)
Der Goldbach ist ein Bach, der quer durch die Orte Beckdorf und Goldbeck fließt und schließlich bei Moisburg in die Este mündet. Seine Quellen liegen westlich von Beckdorf im Beckdorfer Moor. An den Ufern des Baches liegen viele Wiesen und Weiden, sowie einige kleine Auwälder. Hinter Goldbeck ist der Bach bei der Goldbecker Mühle zu einem Mühlenteich aufgestaut.
Sport
Handball
In Beckdorf spielt Handball eine nicht unbedeutende Rolle. Der regional sehr erfolgreiche SV Beckdorf wurde bereits 1924 gegründet. Aus der heimischen Jugend schafften es Spieler u. a. bis in die erste Handball-Bundesliga.
Das Sportzentrum befindet sich am östlichen Ortseingang. Dort liegt seit 1977 die Sporthalle "Auf dem Delm", welche die größte Turnhalle in der Region ist. Sie war in den 1980er- und 1990er-Jahren oft Austragungsort des Beckdorfer Erntefestes. Die Halle fasst ca. 500 Personen. Bei nahezu jedem Handball-Heimspiel der 1. Herren des SVB ist die Sporthalle "Auf dem Delm" ausverkauft. Seit der Saison 2007/2008 spielt das Team in der dritthöchsten Liga des Handballes.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Im nördlich gelegenem Gewerbegebiet findet man diverse Dienstleistungsbetriebe, u. a. seit 1999 einen VW- und Audi-Händler, welcher auch einer der größten Arbeitgeber des Ortes ist. Zuvor war das Autohaus weiter in der Ortsmitte als kleinerer Betrieb, der 1927 gegründet wurde, vertreten.
Verkehr
Beckdorf ist über die ab 1879 gepflasterte Landesstraße 130 mit den Nachbarorten Apensen und Sauensiek verbunden. Sie wurde in den 1970er Jahren saniert. Die Kreisstraße 52 verbindet den Ort weiter mit dem gemeindeangehörigen Ort Goldbeck, von dem man in den Ort Nindorf gelangt.
Seit der Erweiterung des Hamburger Verkehrsverbundes auf umliegende Landkreise im Dezember 2004 liegt Beckdorf nunmehr im direkten Gebiet des HVV. Der Ort wird von den beiden Buslinien
- 2035 Buxtehude - Nindorf - Beckdorf - Sauensiek - Revenahe - Ahlerstedt und
- 2036 Buxtehude - Apensen - Beckdorf - Sauensiek - Wohnste
bedient, beide verkehren jedoch nicht an Sonn- und Feiertagen.
Die 1901 erbaute Eisenbahnverbindung nach Bremervörde bzw. Buchholz in der Nordheide über Harsefeld und Hollenstedt (EVB, früher geplant als Bestandteil der Verbindung Bremerhaven - Berlin) wurde 2006 abgebaut. Bis zum 25. Mai 1968 fuhren hier noch Personenzüge. Danach wurde der 1902 eingeweihte Bahnhof nur noch als Verladebahnhof für Kartoffeln und Rüben genutzt, bis dies ebenfalls nicht mehr lukrativ war.
Politik
Bundestagswahlen
Von 1949 bis 1957 wählten die meisten Beckdorfer die DP. Als diese Partei nicht mehr bestand, verteilten sich die Stimme Anfang der 1960er Jahre recht gleichmäßig auf CDU, SPD und FDP. Ab 1965 wurde die CDU zur in Beckdorf meistgewählten Partei.
Gemeinderatswahlen
Die ersten Gemeinderatswahlen
Nach der Gemeindereform 1972 folgten die ersten Wahlen des Gemeinderates. Während bei der ersten Wahl noch 5 Landwirte von 9 Altbürgern in den Rat gewählt wurden, ging die Zahl der gewählten Landwirte bei der zweiten Wahl 1976 deutlich zurück. Parteipolitisch gesehen war die CDU die in den 1970er Jahren am meisten gewählte Partei.
Aktueller Gemeinderat
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Bürgermeister
- Derzeitiger Bürgermeister ist Siegfried Stresow von der SPD.
Persönlichkeiten
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Isern Hinnerk (Heinrich von Borch), ein Raubritter, der im 14. Jahrhundert im Beckdorfer Moor eine Fluchtburg errichten ließ.
- Tewes Hoeft (*1863-†1931), ein Landwirt aus Schwinge, der in Beckdorfer Gastwirtschaftsfamilie Vökers einheiratete und schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts Bürgermeister wurde. Er brachte das Dorf weiter, da er 1913/14 ein Gasthaus mit 12 Fremdenzimmern, Zentralheizung und Fernsprechanlage (Telefon) baute, in den 1920er Jahren den Tourismus antrieb und Beckdorf zwischenzeitlich zu einem Luftkurort machte, indem er auch einen Spielplatz, sowie 1931 ein Freibad in Beckdorf erbauen ließ. Er ließ 1927 auch das Beckdorfer Moor kultivieren, sodass neues Acker-, und Weidenland zur Verfügung stand. Familie Hoeft wurde aus diesen Errungenschaften die wohlhabendste im Ort und konnte sich auch als erste ein Automobil leisten; Hoefts Sohn konnte die Gastwirtschaft bis in die 1950er Jahre weiterführen, jedoch mit stetigen Verlusten. Nachdem der Beckdorfer Heinrich Prigge den Betrieb übernahm, wurde eine Ende der 1970er Jahre gebaute Wohnstraße genau wie eines der Hügelgräber nach Tewes Hoeft benannt.
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Beckdorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis StadeAgathenburg | Ahlerstedt | Apensen | Balje | Bargstedt | Beckdorf | Bliedersdorf | Brest | Burweg | Buxtehude | Deinste | Dollern | Drochtersen | Düdenbüttel | Engelschoff | Estorf | Fredenbeck | Freiburg/Elbe | Großenwörden | Grünendeich | Guderhandviertel | Hammah | Harsefeld | Heinbockel | Himmelpforten | Hollern-Twielenfleth | Horneburg | Jork | Kranenburg | Krummendeich | Kutenholz | Mittelnkirchen | Neuenkirchen | Nottensdorf | Oederquart | Oldendorf | Sauensiek | Stade | Steinkirchen | Wischhafen
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