- Jonsdorf
-
Wappen Deutschlandkarte 50.85277777777814.702777777778549Koordinaten: 50° 51′ N, 14° 42′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Görlitz Verwaltungs-
gemeinschaft:Olbersdorf Höhe: 549 m ü. NN Fläche: 9,08 km² Einwohner: 1.768 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 195 Einwohner je km² Postleitzahl: 02796 Vorwahl: 035844 Kfz-Kennzeichen: GR Gemeindeschlüssel: 14 6 26 210 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Auf der Heide 1
02796 Kurort JonsdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Horst Zimmermann (Freie Wähler-Bürgerforum Jonsdorf e.V.) Lage der Gemeinde Jonsdorf im Landkreis Görlitz Jonsdorf ist ein staatlich anerkannter Luftkurort im Zittauer Gebirge. Die sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz gehört der Verwaltungsgemeinschaft Olbersdorf an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Jonsdorf liegt in mehreren Talkesseln verteilt im Zittauer Gebirge direkt an der Grenze zu Nordböhmen (Tschechien). Der Ort wird von mehreren Bergen wie dem Buchberg und dem Jonsberg eingerahmt. Im Südosten befinden sich die unter Naturschutz gestellte Jonsdorfer Felsenstadt und die Felsenkette der Nonnenfelsen.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Jonsdorfs erfolgte 1539. Das Cölestinerkloster Oybin verkaufte Grundstücke an zehn Siedler. Im Jahre 1574 wurde der Oybiner Besitz durch Maximilian II. an die Stadt Zittau verkauft und Jonsdorf zum Ratsdorf. Nachdem bereits 1560 Söhne des Ortsrichters Hans Richter entdeckt hatten, dass der südlich des Ortes vorkommende Sandstein für die Herstellung von Mühlsteinen geeignet ist, wurde 1580 durch Hieronymus Richter der erste Steinbruch von der Stadt Zittau gepachtet. 1667 beschloss der Rat der Stadt Zittau zwischen Jonsdorf und Waltersdorf weitere Bauplätze auszuweisen. Hier entstand Neu-Jonsdorf. 1731 wurde die zwischen Alt- und Neu-Jonsdorf befindliche Heide abgeholzt und das Gelände bebaut, so dass beide Dörfer zusammenwuchsen. Im gleichen Jahr wurde nach einjähriger Bauzeit die Kirche in Alt-Jonsdorf fertig gestellt.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte die Leineweberei in Jonsdorf eine große wirtschaftliche Bedeutung.
Ab 1840 begann sich die bauliche Gestaltung des Dorfes zu verändern. Statt der bisherigen Umgebindebauweise wurden die Häuser als Massivbauten errichtet. Als Landsitze städtischer Bürger entstanden auch villenartige Gebäude.
Im Jahr 1841 setzte die touristische Entwicklung des Dorfes ein. Dr. Karl Linke eröffnete eine Kaltwasserheilanstalt. Der einsetzende Kurbetrieb förderte den Tourismus. 1890 erfolgte die Einweihung der Zittauer Schmalspurbahn nach Jonsdorf.
Nach mehr als 300 Jahren endete 1917 der Abbau von Mühlsteinen in Jonsdorf.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm Jonsdorf viele Flüchtlinge auf, die aus ihrer Heimat, insbesondere aus den angrenzenden böhmischen Dörfern vertrieben worden waren.
In den Jahren 1952 und 1953 entstanden durch das Nationale Aufbauwerk (NAW) das Eisstadion und die Waldbühne. 1956 wurde der Bertsdorfer Ortsteil Hänischmühe Jonsdorf angegliedert. Am Hieronymus-Stein entstand 1984 eine neue Schule.
1996 wurde das Freizeit- und Eissport-Zentrum Arena eingeweiht. Im gleichen Jahr begannen die bis 1997 andauernden Arbeiten zur Umgestaltung des Kurparks. Im Jahr 2004 fand die Eröffnung des Schmetterlingshauses statt.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner[2] 1553 22 Gärtner 1777 25 Gärtner,
81 Häusler,
3 Wüstungen1834 1688 1871 1539 1890 1545 1910 1426 1925 1717 1939 1857 1946 2247 1950 2335 1964 2327 1990 1857 2000 2026 2007 1814 2009 1782 Ortsnamenformen
1539: Yansdorff, 1553: Yansdorff, 1565: Janßdorff, 1721: Jonnßdorff, 1791: Johnsdorf, Alt-, 1875: Johnsdorf b. Zittau (Alt- und Neu-)
Politik
Verwaltungszugehörigkeit
1777: Görlitzer Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Zittau, 1875: Amtshauptmannschaft Zittau, 1952: Landkreis Zittau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Kurpark
- Kurparkpavillon
- Schmetterlingshaus
- Waldbühne
- Oberlausitzer Bauerngarten
- Oberlausitzer Weberstube
- zahlreiche Umgebindehäuser
- Zittauer Schmalspurbahn
- evangelische Kirche (mit Werken des Holzschnittkünstlers Hellmuth Muntschick)
- Steinbruchschmiede
- Schauwerkstatt Mühlsteinbrüche
- Sternwarte
- Volksspielkunst "Thalia" Jonsdorf (Oberlausitzer Mundartgruppe)
- Gondelteich
Naturdenkmäler
- Nonnenfelsen
- Mühlsteinbrüche
- kleine Orgel (versinterte Sandsteinsäulen)
- Jonsdorfer Felsenstadt
- Weißer Stein
- Falkenstein
Sport
- Freizeit- und Eissport-Zentrum (Sparkassen Arena)
- Gebirgsbad
In Jonsdorf spielt der Oberliga-Eishockeyclub EHC Jonsdorfer Falken.
Verkehr
Jonsdorf liegt abseits der größeren Verkehrsstraßen. Der Ort verfügt mit der Zittauer Schmalspurbahn über einen Eisenbahnanschluss, der aber fast ausschließlich touristisch genutzt wird. Der ehemalige Bahnhof wurde zu einer Gaststätte und Pension umgebaut. Der Ort verfügt über zwei für Fußgänger und Radfahrer offene Grenzübergänge nach Tschechien, einer davon nach Mařenice - Dolní Světlá (Großmergthal - Niederlichtenwalde). Im Jahr 2010 ist der Ausbau der Straße K 8651 ins böhmische Krompach - Valy (Krombach - Schanzendorf) geplant, sodass der bestehende touristische Grenzübergang auf Pkws erweitert werden kann.
Persönlichkeiten
- Gründer des Ortes war der Schäfer Jonas, ein Mönch vom Cölestinerkloster auf dem Berg Oybin
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Christian Adolf Pescheck (1787-1859), Theologe und Historiker
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Jonsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Weblinks
Commons: Jonsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Schmetterlingshaus Jonsdorf
- Neujonsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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