- Olbersdorf
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Wappen Deutschlandkarte 50.86666666666714.766666666667273Koordinaten: 50° 52′ N, 14° 46′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Görlitz Verwaltungs-
gemeinschaft:Olbersdorf Höhe: 273 m ü. NN Fläche: 15,16 km² Einwohner: 5.515 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 364 Einwohner je km² Postleitzahl: 02785 Vorwahl: 03583 Kfz-Kennzeichen: GR Gemeindeschlüssel: 14 6 26 400 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Oberer Viebig 2a
02785 OlbersdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Andreas Förster Lage der Gemeinde Olbersdorf im Landkreis Görlitz Olbersdorf ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz. Sie ist Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Olbersdorf.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Waldhufendorf grenzt im Norden unmittelbar an die Stadt Zittau und im Süden an Oybin im Zittauer Gebirge. Es erstreckt sich im Tal des Goldbaches, der auch in Dürrezeiten immer Wasser führte und deshalb für die Besitzer der zahlreichen Mühlen „Gold wert“ war. Im Niederdorf befindet sich der Olbersdorfer See, das geflutete Tagebaurestloch der Braunkohlengrube Glückauf, die 1908 als Pfeilerbruchbau begann und 1910 zum Tagebau aufgeschlossen wurde. Der See dient seit der Landesgartenschau 1999 Erholungszwecken.
Nachbargemeinden
Olbersdorf ist benachbart im Norden und Osten durch die Stadt Zittau, im Süden durch Oybin, im Südwesten durch Jonsdorf und im Westen durch Bertsdorf-Hörnitz.
Ortsgliederung
Der Ort Olbersdorf gliedert sich in das Niederdorf, das Oberdorf, den Kaltenstein, das Städtel, die Randsiedlung, das Neubaugebiet und den Kohlenviebig. Die Gemeinde ist nicht in amtlich definierte Ortsteile untergliedert.
Geschichte
Auf den Kaiserfeldern wurde beim Aufwerfen einer Schanze ein Hort mit 49 Randleistenbeilen gefunden, der die Besiedlung der Gegend am Mittelweg in der Bronzezeit belegt (jetzt im Görlitzer Museum).
1319 wird Olbersdorf das erste Mal als „Albertsdorf“ (‚Dorf eines Albert‘) urkundlich erwähnt. Die Schreibweise „Olbersdorf“ tritt erstmalig 1429 auf. 1343 haben Mannschaften des Bischofs von Meißen die Gegend unsicher gemacht. 1362 brannten die Prager und 1420 und 1424 die Hussiten Olbersdorf nieder. 1428 existierte ein Vorwerk zum Ort. 1533 brachte der Türkenkrieg dem Dorf neue Lasten und Leiden. Die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges waren für Olbersdorf so anhaltend, dass man erst 1650 das Friedensfest feiern konnte. Im Türkenkrieg (1664), im Nordischen Kriege, in den Schlesischen und Napoleonischen Kriegen hat der Ort Drangsale durchmachen müssen, die anderen, entlegeneren Ortschaften, erspart geblieben sind.
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde in Olbersdorf Braunkohle abgebaut. Die Anfänge des Kohlebergbaus lagen auf dem Kaltenstein. Wegen der in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts vorgesehenen Erweiterung des Tagebaus verfiel das Niederdorf. Für die Umsiedlung der betroffenen Olbersdorfer und Zittauer Einwohner wurde im Oberdorf ein neues Wohngebiet, im Volksmund Golan-Höhen genannt, errichtet.
Ortsnamenformen
1320: villa Alberti (HOV, hsl. Nachtrag Blaschke, ohne Quelle), 1323: Albertsdorff, 1346: Olbrechtsdorf, 1350: Albrechtsdorf, 1473: Olbirsstorff, 1522: Alberßdorff, 1791: Olbersdorf, auch Albrechtsdorf, 1875: Olbersdorf b. Zittau
Verwaltungszugehörigkeit
1777: Görlitzer Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Zittau, 1875: Amtshauptmannschaft Zittau, 1952: Landkreis Zittau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz
Eingemeindungen
Olbersdorf ist eine Landgemeinde, zu der ehemals der Ortsteil Eichgraben (u. Diebsdörfel, dieses später zu Zittau) gehörten. Der Ortsteil Eichgraben wurde nach 1905 nach Zittau umgegliedert.[2] 1989 erfolgte ein Teilortsabbruch infolge des Braunkohlentagebaus.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner[2] 1581 49 besessene Mann,
54 Gärtner,
113 Häusler, 64 Hufen1777 43 besessene Mann,
49 Gärtner,
215 Häusler, 5 Wüstungen1834 2151 1871 3124 1890 3793 1910 5463 1925 5840 1939 5896 1946 6674 1950 6626 1964 6633 1990 6994 2000 6837 2009 5589 Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
1925 erbaute die Gemeinde ein großzügiges Freibad, das Volksbad.
Die 1883 im neugotischen Stil errichtete evangelische Kirche in Olbersdorf wurde 1986, nach Umbettung des Friedhofes gesprengt, ein Ersatzbau neben dem neuen Friedhof am Butterhübel im selben Jahr geweiht. Im Jahre 2005 wurde die neu errichtete katholische Kapelle geweiht.
Regelmäßige Veranstaltungen
- April: Zittauer Gebirgslauf & Wandertreff (seit 1974)
- August: Crosstriathlon O-See-Challenge
Wirtschaft
Olbersdorf war eine bedeutende Industriegemeinde mit dem Schwerpunkt Textilindustrie (Webereien (Wagner), Spinnereien (Rinnelt) für Baumwolle, Jute (Gustav Wäntig AG, war früher zweitgrößte deutsche Jutespinnerei und Weberei, Familien AG, hatte vor 1945 bis zu 1.000 Mitarbeiter, 1945 enteignet, Gustav Wäntig wurde von der Bevölkerung der „Daimler“ von Sachsen aber auch wegen seiner sozialen Einstellung seinen Arbeitern gegenüber der „Abbe“ von Sachsen genannt), Kokosfasern); davon existieren und produzieren heute nur noch KSO-Textil GmbH und die Kokosweberei. Von den einstigen Betrieben (Eisengießerei Biebrack (Tiegel), Holz- und Imprägnierwerk „Katz & Klumpp“, Textilmaschinenfabrik Gruschwitz, Funkwerk (ZIPHONA-Plattenspieler), Papierfabrik, zwei Getreidemühlen (Mauermann), Möbel- später Klavierfabrik, Ziegelei und Braunkohlengrube „Glück auf“) produziert heute nur noch die Stahlgießerei unter dem Namen Olbersdorfer Guß GmbH.
Verkehr
Durch das Dorf führt die Schmalspurbahn Zittau–Kurort Oybin/Kurort Jonsdorf, die mit Dampf- und Diesellokomotiven betrieben wird. Die Linienführung zwischen Bahnhof Zittau-Vorstadt und Bahnhof Bertsdorf war von 1925 bis 1945 zweigleisig.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Heinrich Ferdinand Möller (1745–1798), Schauspieler und Schriftsteller
- Joseph Wolny (1844–1908), Pfarrer und Reichstagsabgeordneter
- Horst Drescher (* 1929), Schriftsteller
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ a b Olbersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Weblinks
Commons: Olbersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis GörlitzBad Muskau (Mužakow) | Beiersdorf | Bernstadt a. d. Eigen | Berthelsdorf | Bertsdorf-Hörnitz | Boxberg/O.L. (Hamor) | Dürrhennersdorf | Ebersbach-Neugersdorf | Eibau | Gablenz (Jabłońc) | Görlitz | Groß Düben (Dźěwin) | Großschönau | Großschweidnitz | Hähnichen | Hainewalde | Herrnhut | Hohendubrau (Wysoka Dubrawa) | Horka | Jonsdorf | Kodersdorf | Königshain | Krauschwitz (Krušwica) | Kreba-Neudorf (Chrjebja-Nowa Wjes) | Lawalde | Leutersdorf | Löbau | Markersdorf | Mittelherwigsdorf | Mücka (Mikow) | Neißeaue | Neusalza-Spremberg | Niedercunnersdorf | Niesky | Obercunnersdorf | Oderwitz | Olbersdorf | Oppach | Ostritz | Oybin | Quitzdorf am See | Reichenbach/O.L. | Rietschen (Rěčicy) | Rosenbach | Rothenburg/O.L. | Schleife (Slepo) | Schönau-Berzdorf a. d. Eigen | Schönbach | Schöpstal | Seifhennersdorf | Sohland am Rotstein | Trebendorf (Trjebin) | Vierkirchen | Waldhufen | Weißkeißel (Wuskidź) | Weißwasser/Oberlausitz (Běła Woda) | Zittau
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