- Neißeaue
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Wappen Deutschlandkarte 51.24714.975170Koordinaten: 51° 15′ N, 14° 59′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Görlitz Verwaltungsverband: Weißer Schöps/Neiße Höhe: 170 m ü. NN Fläche: 47,29 km² Einwohner: 1.869 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km² Postleitzahl: 02829 Vorwahl: 035820 Kfz-Kennzeichen: GR Gemeindeschlüssel: 14 6 26 330 Gemeindegliederung: 8 Gemeindeteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dorfallee 31
OT Groß Krauscha
02829 NeißeaueWebpräsenz: Bürgermeister: Ernst Ewald Lage der Gemeinde Neißeaue im Landkreis Görlitz Neißeaue ist die östlichste Gemeinde Deutschlands. Sie liegt im sächsischen Landkreis Görlitz zwischen der Kleinstadt Rothenburg/O.L. und der Kreisstadt Görlitz an der Grenze zu Polen. Die Gemeinde mit Sitz im Ortsteil Groß Krauscha gehört zum Verwaltungsverband Weißer Schöps/Neiße.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Neißeaue liegt im äußersten Osten des Landkreises in einem waldreichen Gebiet im Neißetal. Sie befindet sich etwa 10 km nördlich von Görlitz und 10 km südöstlich von Niesky.
Zwischen den Ortsteilen Deschka und Zentendorf (östlichste Ortschaft Deutschlands) befindet sich in einer Flussschleife der Neiße der östlichste (15° 2' 20") Punkt Deutschlands.
Umgebende Gemeinden sind die Stadt Rothenburg/O.L. im Norden, Horka im Nordwesten, Kodersdorf im Westen, Schöpstal im Südwesten und die Stadt Görlitz im Süden. Auf polnischer Neißeseite grenzt nur die Stadt- und Landgemeinde Pieńsk (Penzig) an.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Neißeaue wurde zum 1. Juli 1995 als eine politisch-wirtschaftliche Verwaltungseinheit neu gebildet. Ihre Vorgängergemeinden waren Groß Krauscha (mit Neu Krauscha), Kaltwasser (mit Klein Krauscha) und Zodel.[2] Emmerichswalde wurde dabei als eigener Ortsteil aus dem Ortsteil Groß Krauscha herausgelöst. Zum 1. Januar 1999 wurde die Gemeinde Deschka (mit Zentendorf) eingegliedert.[3]
Im Dezember 2008 waren die Einwohnerzahlen wie folgt verteilt:[4]
Ortsteil Einwohner Deschka 303 Emmerichswalde 11 Groß Krauscha 350 Kaltwasser 247 Klein Krauscha 94 Neu Krauscha 118 Zentendorf 167 Zodel 590 Gesamt 1880 Geschichte
Der größte Ortsteil ist Zodel, er wurde um 1325 als Zcodel urkundlich erwähnt. Groß Krauscha wurde bereits rund zehn Jahre früher um 1315 als (de) Crushin urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Kaltwasser wurde 1385 als Kaldin Wasser und Klein Krauscha wurde als Cruschow 1408 urkundlich erwähnt.
Von 1377 bis 1396 gehörte die Region zum Herzogtum Lausitz und von 1635 bis zum Jahr 1815 zum Kurfürstentum Sachsen (seit 1806 Königreich Sachsen). Infolge des Wiener Kongresses kamen die Orte an Preußen und wurden 1816 der Provinz Schlesien zugeordnet. Dabei verlief die Grenze zwischen den Landkreisen Rothenburg und Görlitz durch die heutige Gemeinde; Kaltwasser und Klein Krauscha gehörten zum Rothenburger, die restlichen Orte zum Görlitzer Kreis.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten die Orte von 1945 bis 1952 wieder zum Land Sachsen. Durch die Verwaltungsreform von 1952 kamen Kaltwasser und Klein Krauscha zum Kreis Niesky, die restlichen Orte zum Kreis Görlitz (beide Bezirk Dresden). Seit 1990 gehören die Orte wieder zu sächsischen Landkreisen, mit der Gründung des Niederschlesischen Oberlausitzkreises am 1. August 1994 waren sie erstmals in einem gemeinsamen Landkreis.
Gemeindepartnerschaft
Neißeaue unterhält eine Partnerschaft mit der polnischen Gemeinde Pieńsk, die sich am gegenüberliegenden Neißeufer befindet. Diese Partnerschaft nahm ihren Anfang, als im Jahr 1992 eine gemeinsame Kläranlage geplant und 1994 schließlich in Pieńsk gebaut wurde. Im August 2000 wurde diese Partnerschaft mittels eines Partnerschaftsvertrags gefestigt, mit dem auch die kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit verstärkt werden soll. Beim jährlichen Brückenfest verbindet eine Brücke dabei ein Wochenende lang beide Gemeinden.[5]
Sehenswürdigkeiten
- Kulturinsel Einsiedel bei Zentendorf
- Gotische Evangelische Kirche in Zodel
- Traugott-Gerber-Museum
- Vogelpark Deschka
- Wurzelpark
- Östlichster Punkt Deutschlands zwischen Deschka und Zentendorf
Verkehr
Die Bundesautobahn 4 verläuft einige Kilometer südlich der Gemeinde, von der sie über die Anschlussstellen Kodersdorf oder Görlitz (ca. 6 km) zu erreichen ist. Entlang der Neiße verläuft die Staatsstraße S 127, die von Bad Muskau über Rothenburg/O.L. nach Görlitz führt. Die Bahnstrecke Berlin–Görlitz führt durch die Gemeinde.
Persönlichkeiten
Der Mediziner und Botaniker Traugott Gerber wurde im Januar 1710 in Zodel geboren. Nach ihm wurde die Gerbera benannt.
Quellen und weiterführende Literatur
Literatur
- Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006, ISBN 978-3-929091-96-0, S. 328–332.
Fußnoten
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ Angabe des Einwohnermeldeamtes des Verwaltungsverbandes Weißer Schöps/Neiße; Stand 31. Dezember 2008
- ↑ Gemeinde Neißeaue – Partnerschaften. Abgerufen am 1. August 2008.
Weblinks
- Gemeinde Neißeaue
- Neißeaue im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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