- Kfz-Kennzeichen (Bosnien und Herzegowina)
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Die Kfz-Kennzeichen in Bosnien und Herzegowina zeigen seit dem 28. September 2009 am linken Rand einen blauen Balken mit der Landeskennung BIH und passen sich damit an die paneuropäische Norm an. Die Ziffern-Buchstaben-Kombination folgt dem Muster A12-B-123 und gibt keine Information über die Herkunft des Fahrzeugs. Die neuen Schilder verwenden die in Deutschland entwickelte FE-Schrift.[1]
Kennzeichen für Taxis beginnen nun mit den Buchstaben TA gefolgt von einem Bindestrich und sechs Ziffern. Provisorische Schilder besitzen rote Schrift und zeigen die Buchstaben TT.
Im Zuge der Kennzeichenreform von 2009 wurden auch neue Diplomatenkennzeichen eingeführt. Jene zeigen nun gelbe Schrift auf hellblauem Grund und ähneln damit stark den kroatischen Diplomatenschildern. Die Schilder zeigen zunächst eine Zahl, die das Herkunftsland verschlüsselt und einen Buchstaben, welcher den Status der Mission angibt. Abschließend folgt eine dreistellige Seriennummer.Fahrzeuge der Streitkräfte besitzen abweichende Kennzeichen. Sie zeigen am linken Rand das Nationalwappen sowie die Buchstaben OS BiH für bosnisch Oružane snage Bosne i Hercegovine. Es folgt eine fortlaufende Nummer, ein Bindestrich sowie ein Buchstabe.
Das Nationalitätszeichen BIH wird an Fahrzeugen gelegentlich mit einem kleinen i dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Übergangszeit mit unterschiedlichen Kennzeichen
Bis zum Zerfall der SFR Jugoslawien wurde das jugoslawische Kennzeichensystem verwendet. Mit der Unabhängigkeit Bosnien und Herzegowinas 1992 wurde zunächst ein Übergangssystem eingeführt. Die farbliche Gestaltung schwarz auf weiß wurde beibehalten, es entfiel aber jegliche Symbolik. Die Schilder zeigten zu Beginn die beiden Regionalbuchstaben, gefolgt von einer vier- bis fünfstelligen Zahl. Nach einer Plakette erschien ein einzelner Buchstabe.
Republika Srpska
In der Republika Srpska, einer der beiden Entitäten im heutigen Staat Bosnien und Herzegowina, wurden ab 1992/1993 eigene Kfz-Kennzeichen ausgegeben. Sie glichen den jugoslawischen bzw. serbischen Schildern, verwendeten aber für die Kodierung der Herkunft kyrillische Buchstaben. Nach dem Regionskürzel folgte das alte Wappen der Republika Srpska und zwei Zifferngruppen durch einen Bindestrich getrennt. Anhängerkennzeichen zeigten die Region am Ende des Schildes, Nummernschilder der Polizei waren blau und begannen mit einem П.Republik Herceg-Bosna
Auch in den kroatisch-föderativen Gebieten wurden ab 1992/1993 Kennzeichen ausgegeben, die dem kroatischen System ähnelten. Der einzige Unterschied zu den kroatischen Schildern bestand darin, dass nach dem Regionskürzel statt des kroatischen Wappens jenes der international nicht anerkannten Republik Herceg-Bosna abgebildet war.In den muslimischen Gebieten wurde ab 1994 eigene Schilder ausgegeben, die ab 1995 mit einem blauen Streifen mit dem Wappen und dem Nationalitätszeichen BIH am linken Rand ergänzt wurden.
Neuregelung 1998
Durch Entscheidung des Hohen Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft kam es in Bosnien und Herzegowina 1998 zu einer Reform der Nummernschilder. Grund waren weiter anhaltende nationale Feindseligkeiten und Übergriffe auf Angehörige der jeweils anderen Nationalität. Man wollte es unmöglich machen, am Nummernschild die Herkunft und damit die wahrscheinliche ethnische Zugehörigkeit zu erkennen. Mit der Einführung des anonymen Systems wurden die alten Nummernschilder komplett abgeschafft. Sie waren weiß mit schwarzer Schrift, links drei Ziffern, dann ein Buchstabe und rechts wieder drei Ziffern, jeweils von einem Bindestrich abgetrennt. Es wurden nur die Buchstaben verwendet, die im serbisch-kyrillischen und lateinischen Alphabet dieselbe Bedeutung haben, das sind A, E, J, K, M und T, nicht aber der Buchstabe O, da er mit der Ziffer 0 verwechselt werden kann. Die Schrift entsprach der deutschen DIN-Schrift.
Befristet gültige Schilder hatten einen gelben Hintergrund. Diplomatenkennzeichen orientierten sich mit gelber Schrift auf schwarzem Grund weiterhin am jugoslawischen System. Sie begannen mit dem übereinander stehenden Kürzel der Region (meist SA für Sarajevo) und zeigten zunächst eine Zahl, die das Herkunftsland kodierte. Nach einem Bindestrich folgte ein Buchstabe und nach einem weiteren Bindestrich ein fortlaufende Nummer.Zulassungsbezirke
[1] - bosnische Kürzel des jugoslawischen Systems
[2] - Kürzel im bosnischen System bis 1998
[3] - Kürzel der Republik Herceg-Bosna bis 1998
[4] - Kürzel der Republika Srpska bis 1998Kürzel Region BČ Brčko BI Bihać BL Banja Luka BN Bijeljina BU Bugojno ČP Čapljina DO Doboj GŽ Goražde JC Jajce KNJ Konjic LI Livno MD Modriča MG Mrkonjić Grad MO Mostar PD Prijedor SA Sarajevo SC Sokolac TB Trebinje TD Titov Drvar TR Travnik TZ Tuzla VI Visoko ZE Zenica ZV Zvornik Kürzel Region BI Bihać BR Brčko BU Bugojno DO Doboj GO Goražde JC Jajce KO Konjic MD Modriča MO Mostar PD Prijedor SA Sarajevo TR Travnik TZ Tuzla VI Visoko ZE Zenica ZV Zvornik Kürzel Region ČA Čapljina GR Grude JA Jajce KI Kiseljak LI Livno LJ Ljubuški MO Mostar OR Orašje PO Posušje RA Prozor-Rama ŠB Široki Brijeg TG Tomislavgrad TR Travnik ŽE Žepče Kürzel Region БЛ Banja Luka БН Bijeljina БЧ Brčko ДО Doboj ЗВ Zvornik МГ Mrkonjić Grad МД Modriča HE Nevesinje ПД Prijedor CC Srpsko Sarajevo
(heute Istočno Sarajevo)СЊ Srbinje (heute Foča) ТБ Trebinje Quellen
Weblinks
- Bilder bosnischer Kennzeichnen
- Bilder von Schildern aus Herceg-Bosna
- Bilder von Schildern der Republika Srpska
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