- Liste der deutschen Kfz-Kennzeichen (historisch)
-
Inhaltsverzeichnis
Aktuelle Kennzeichen
Siehe auch: Liste der auslaufenden deutschen Kfz-KennzeichenKennzeichen im Deutschen Reich 1906–1945
1906 fasste der Bundesrat den Beschluss über Grundsätze des Kraftfahrzeugwesens, die durch Landesverordnungen ausgeführt wurden. Damit wurden auch polizeiliche Kennzeichen, die Vorschrift des Rechtsfahrens mit Linksüberholen im ganzen Deutschen Reich allgemeingültig eingeführt.
Preußen
I A Landespolizeibezirk Berlin I B Grenzmark Posen-Westpreußen (1922–1938) I C Provinz Ostpreußen I D Provinz Westpreußen (bis 1922) I E Provinz Brandenburg I H Provinz Pommern I K Provinz Schlesien (1906–1919, 1938–1941)
Provinzen Ober- und Niederschlesien (1919–1938, 1941–1945)I L Hohenzollernsche Lande („Regierungsbezirk Sigmaringen“) I M Provinz Sachsen I P Provinz Schleswig-Holstein I S Provinz Hannover I T Provinz Hessen-Nassau I X Provinz Westfalen I Y Provinz Posen (1906–1922)
Regierungsbezirk Düsseldorf (1928–1945)I Z Rheinprovinz (ab 1928 ohne Regierungsbezirk Düsseldorf) Bayern
II A Stadtbezirk München II B Kreis Oberbayern II C Kreis Niederbayern II D Kreis Pfalz II E Kreis Oberpfalz II H Kreis Oberfranken II M Bayerisches Militär (1910–1919) II N Stadtbezirk Nürnberg II P Post (1910–1923) II S Kreis Mittelfranken II U Kreis Unterfranken II Z Kreis Schwaben Sachsen
I Kreishauptmannschaft Bautzen (1906–1932)
Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen (1932–1945)II Kreishauptmannschaft Dresden (1906–1932)
Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen (1932–1945) und Polizeipräsidium DresdenIII Kreishauptmannschaft Leipzig und Polizeipräsidium Leipzig IV Kreishauptmannschaft Chemnitz und Polizeipräsidium Chemnitz V Kreishauptmannschaft Zwickau und Polizeiämter Zwickau und Plauen Württemberg
Übrige Bundesstaaten
IV B Baden V H Hessen (1937–1945) V O Hessen, Provinz Oberhessen (1906–1937) V R Hessen, Provinz Rheinhessen (1906–1937) V S Hessen, Provinz Starkenburg (1906–1937) VI A Elsaß-Lothringen, Bezirk Unterelsaß (1906–1918) VI B Elsaß-Lothringen, Bezirk Oberelsaß (1906–1918) VI C Elsaß-Lothringen, Bezirk Lothringen (1906–1918) A Anhalt B Braunschweig CG Sachsen-Coburg und Gotha (1906–1918)
Sachsen-Gotha und Coburg (1918–1920)HB Hansestadt Bremen HH Hansestadt Hamburg HL Hansestadt Lübeck (1906–1937) L Lippe M Mecklenburg (1934–1945) M I Mecklenburg-Schwerin (1906–1934) M II Mecklenburg-Strelitz (1906–1934) O I Oldenburg O II Oldenburg, Landesteil Lübeck (1906–1937) O III Oldenburg, Landesteil Birkenfeld (1906–1937) RA Reuß ältere Linie (1906–1920) RJ Reuß jüngere Linie (1906–1920) S Sachsen-Weimar-Eisenach (1906–1920) SA Sachsen-Altenburg (1906–1920) SAAR Saarland (1935–1945) SL Schaumburg-Lippe SM Sachsen-Meiningen (1906–1920) SR Schwarzburg-Rudolstadt (1906–1920) SS Schwarzburg-Sondershausen (1906–1920) T Thüringen (1920–1922) Th Thüringen (1922–1945) W Waldeck (1906–1929) Nichtprivate Kraftfahrzeuge
MK Militärkraftwagen des Deutschen Heers (1914–1919) RP Reichspost (1923–1945) RW Reichswehr (1923–1935) Deutsches Reich 1933 bis 1945
Zwischen 1933 und 1945 wurden die folgende Änderungen und Ergänzungen vorgenommen.
Nichtprivate Kraftfahrzeuge wurden territorial unabhängig mit folgenden Kennzeichen versehen:
DR Deutsche Reichsbahn (1933–1945) OT Organisation Todt (1943–1945) Pol Polizei, Technische Nothilfe (1935–1945) RAD Reichsarbeitsdienst (1941–1945) RK Deutsches Rotes Kreuz (1943–1945) SP Sicherheitspolizei (ab 1941) SS Schutzstaffel (1936–1945) WH Wehrmacht, Heer (1935–1945) WL Wehrmacht, Luftwaffe (1935–1945) WM Wehrmacht, Kriegsmarine (1935–1945) WT Wehrmacht, Straßentransportdienst Ost (1943–1945) Mit dem Anschluss Österreichs am 13. März 1938 wurden die dort geltenden Vorschriften (siehe Historische Kfz-Kennzeichen (Österreich)) zur Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen übernommen, obwohl im Erscheinungsbild ein deutlicher Unterschied zu den deutschen Kennzeichen bestand. Die Kennzeichen waren mit weißer Schrift auf schwarzen Grund ausgeführt und trugen seit 1939 folgende Buchstabengruppen zur Kennzeichnung der Landesteile:
K Kärnten Nd Niederdonau (Niederösterreich) Od Oberdonau (Oberösterreich) Sb Salzburg St Steiermark TV Tirol-Vorarlberg W Wien Das Burgenland verlor seine Selbstständigkeit. Es wurde auf die Reichsgaue Steiermark und Niederdonau aufgeteilt und erhielt daher keine eigene Buchstabengruppe.
Mit der von der Tschechoslowakei erzwungenen Abtretung des Sudetenlandes im Herbst 1938 wurde das Kennzeichen S für den Bereich der Regierungsbezirke Karlsbad, Aussig und Troppau eingeführt. Diejenigen Gebiete, die an umliegende Gaue des Deutschen Reiches (Niederdonau, Oberdonau, Bayern) angegliedert wurden, erhielten die jeweils dort geltenden Kennzeichen. Nach der gewaltsamen Annexion der sogenannten „Rest-Tschechei“ am 15. März 1939 wurde das Protektorat Böhmen und Mähren mit eigenen Kfz-Kennzeichen geschaffen.
PA Böhmen PB Mähren PC Bahn- und Postverwaltung PD Prag PS Sicherheitsorgane PV Verwaltung S Sudetenland Nach dem Kriegsausbruch und dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen wurden im Oktober 1939 Teile Polens annektiert. Diejenigen Gebiete, die den Provinzen Ostpreußen und Schlesien angegliedert wurden, erhielten die dortigen Kfz-Kennzeichen. Die übrigen Gebiete wurden in zwei Reichsgaue eingeteilt. Aus den restlichen besetzten polnischen Gebieten wurde das sogenannte Generalgouvernement gebildet, das 1939 bis 1942 ein eigenes Unterscheidungszeichen besaß; danach wurden in dessen Distrikten eigene Kfz-Kennzeichen benutzt:
DW Danzig-Westpreußen P Posen (1939–1940)
Wartheland (1940–1945)Ost Generalgouvernement (1939–1942) I Ost Generalgouvernement, Distrikt Krakau II Ost Generalgouvernement, Distrikt Radom III Ost Generalgouvernement, Distrikt Lublin IV Ost Generalgouvernement, Distrikt Warschau V Ost Generalgouvernement, Distrikt Galizien Nach der Eroberung Frankreichs und der Benelux-Länder wurden das Elsass, Lothringen und Luxemburg annektiert. Die elsässischen Gebiete erhielten dabei die Ziffer IV analog zu Baden, mit dem sie zu einem Gau vereinigt werden sollten. Lothringen sollte zusammen mit der Pfalz und dem Saarland zur Westmark vereinigt werden.
IV ST Landkreis Straßburg IV T Landkreise Altkirch, Mülhausen und Thann IV U Landkreise Erstein, Molsheim, Schlettstadt IV X Landkreise Gebweiler, Colmar und Rappoltsweiler IV Z Landkreise Hagenau, Weißenburg und Zabern Lux Luxemburg Wm Westmark Während des Krieges gegen die Sowjetunion mussten in den besetzten Gebieten folgende Kennzeichen benutzt werden:
LT Lettland (1941–1942) LS Lettland (1941–1942) Est Estland (1941–1942) RO Reichskommissariat Ostland (1942–1945) RKU Reichskommissariat Ukraine (1941–1942) RU Reichskommissariat Ukraine (1942–1945) Im Bereich der Militärbefehlshaber in besetzten und befreundeten Ländern wurden folgende Kennzeichen geführt.[1]
Ab 1941 MB Militärbefehlshaber von Belgien und Nordfrankreich MD Militärbefehlshaber von Dänemark MF Militärbefehlshaber von Frankreich MG Militärbefehlshaber des Generalgouvernements MH Militärbefehlshaber von Holland (Niederlande) MN Militärbefehlshaber von Norwegen MO Militärbefehlshaber des Ostlands MR Militärbefehlshaber von Rumänien MS Militärbefehlshaber Südost (Serbien und Griechenland) MU Militärbefehlshaber der Ukraine Ab 1942 RK Reichskommissare der besetzten norwegischen und niederländischen Gebiete ZB Militärbefehlshaber von Belgien und Nordfrankreich (nichtwehrmachtseigene Fahrzeuge) ZF Militärbefehlshaber von Frankreich (nichtwehrmachtseigene Fahrzeuge) Ab 1943 ZO Militärbefehlshaber des Operationsgebietes Ost (nichtwehrmachtseigene Fahrzeuge) Deutschland 1945–1956
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in vier Besatzungszonen geteilt. Die Alliierten führten jeweils eigene Registrierungen und Kennzeichnungen von Kraftfahrzeugen durch. Ende 1945 wurden die ersten einheitlichen Kennzeichen eingeführt. In der britischen Besatzungszone war zunächst ein dem heutigen Prinzip ähnelndes Verfahren üblich. Die drei Anfangsbuchstaben standen als Kennzeichen für den Zulassungsbezirk (wie bei DUS für Düsseldorf).
1947 schlossen sich die Briten dem System an, das 1946 in der amerikanischen und französischen Besatzungszone eingeführt worden war, die sowjetische folgte 1948. Einheitlich wurde das Kennzeichnungssystem erst 1949, nachdem auch die französische Zone den Zonenbuchstaben in das Kennzeichen einführte (A = amerikanische Besatzungszone, B = britische Besatzungszone, F = französische Besatzungszone, S = sowjetische Besatzungszone). Dabei wurden die Buchstaben nicht nebeneinander, sondern übereinander in kleiner Schrift angeordnet ( für Hessen).
Berlin blieb ein Sondergebiet mit eigenen Bestimmungen, die ersten Kfz-Kennzeichen 1945 dort enthielten nur Ziffern. Das Saarland wurde als „souveräner Staat“ 1948 ausgegliedert.[1]
Kennzeichen Zone Zulassungsort Zeitraum BY Bayern 1946–1947 AB Bayern 1948–1956 B Bayern 1950–1956 HB Bremen 1945–1947 BM Bremen 1947 AE Bremen, „amerikanische Exklave“ 1948–1956 HE Hessen 1946–1947 AH Hessen 1948–1956 H Hessen 1950–1956 AW Württemberg-Baden 1948–1956 W Württemberg-Baden 1950–1956 WB Württemberg-Baden 1950–1956 БM (=BM) Berlin 1945–1946 ГФ (=GF) Berlin 1945–1946 БГ (=BG) Berlin 1945–1947 ГM (=GM) Berlin 1945–1947 KB Berlin 1947–1948 GB Ost-Berlin 1948–1953 KB West-Berlin 1948–1956 MGH Hamburg 1945 H Hamburg 1945–1947 HG Hamburg 1947 BH Hamburg 1948–1956 AUR Niedersachsen, Reg.-Bez. Aurich 1945–1947 BRA Niedersachsen, Land Braunschweig 1945–1947 HAN Niedersachsen, Reg.-Bez. Hannover 1945–1947 HIL Niedersachsen, Reg.-Bez. Hildesheim 1945–1947 LUN Niedersachsen, Reg.-Bez. Lüneburg 1945–1947 OLD Niedersachsen, Land Oldenburg 1945–1947 OSN Niedersachsen, Reg.-Bez. Osnabrück 1945–1947 STA Niedersachsen, Reg.-Bez. Stade 1945–1947 HA Niedersachsen 1947 BN Niedersachsen 1948–1956 N Niedersachsen 1950–1956 AAC Nordrhein-Westfalen, Reg.-Bez. Aachen 1945–1947 ARN Nordrhein-Westfalen, Reg.-Bez. Arnsberg 1945–1947 DUS Nordrhein-Westfalen, Reg.-Bez. Düsseldorf 1945–1947 KOL Nordrhein-Westfalen, Reg.-Bez. Köln 1945–1947 LIP Nordrhein-Westfalen, Land Lippe 1945–1947 MIN Nordrhein-Westfalen, Reg.-Bez. Minden 1945–1947 MUN Nordrhein-Westfalen, Reg.-Bez. Münster 1945–1947 NR Nordrhein-Westfalen, Nordrhein 1947 WF Nordrhein-Westfalen, Westfalen 1947 BR Nordrhein-Westfalen 1948–1956 R Nordrhein-Westfalen 1950–1956 S Schleswig-Holstein 1945–1947 SH Schleswig-Holstein 1947 BS Schleswig-Holstein 1948–1956 BD Baden 1945–1949 FB Baden 1949–1956 X Lindau (Bodensee), Stadt und Landkreis 1947(?)–1949 FBY Lindau (Bodensee), Stadt und Landkreis 1949–1956 By Lindau (Bodensee), Stadt und Landkreis 1949–1956 RL Rheinland-Pfalz, Rheinland 1945–1949 PF Rheinland-Pfalz, Pfalz 1945–1949 FR Rheinland-Pfalz 1949–1956 SA Saarland 1945–1948 FS Saarland 1948 geplant OE Saarland ("Occupation Est") 1949–1956 WT Württemberg-Hohenzollern 1945–1949 FW Württemberg-Hohenzollern 1949–1956 BP Brandenburg, Provinz 1945–1947 SB Brandenburg 1948–1953 MP Mecklenburg-Vorpommern 1945–1947 SM Mecklenburg 1948–1953 SB Sachsen 1945–1947 SC Sachsen 1945–1947 SF Sachsen 1945–1947 SH Sachsen 1945–1947 SK Sachsen 1945–1947 SM Sachsen 1945–1947 SL Sachsen („Leipzig“) 1948–1953 SP Sachsen, Provinz 1945–1947 SN Sachsen-Anhalt 1947–1953 TF Thüringen 1945–1947 TH Thüringen 1945–1947 IM Thüringen 1946(?)–1947 ST Thüringen 1948–1953 A / Anhänger (britische und amerikanische Zone) 1946–1947 AGR Agrarfahrzeuge 1945–1947 BT SBZ-Zentralverwaltung und
unterstellte Institutionen1947–(?) DR Regierung der DDR 1949 DDR Regierung der DDR 1949–1951 DR Deutsche Reichsbahn 1945 RP Reichspost 1945 TEM temporär, zusammen zum Kennzeichen 1945–1947 Bundesrepublik Deutschland nach 1956
Nach 1956 sind bislang nur vier Kennzeichen aus dem Straßenverkehr endgültig verschwunden, die auch nicht mehr auslaufend sind, da die Übergangsfrist für die Ummeldung 1997 auslief.
Es handelt sich dabei um die Kennzeichen der Deutschen Bundesbahn (DB) und der Deutschen Bundespost (BP). BP wird jedoch seit Juni 2006 wieder für die Bundespolizei verwendet, damit wurde das ehemalige Kennzeichen BG ersetzt. Die Zulassungen wurden, bis auf wenige Ausnahmen für Fahrzeuge, die kurz vor der Aussonderung stehen, inzwischen ersetzt. Somit kann BG auch als ausgestorben gelten.
Zu den Unterscheidungszeichen, die nicht mehr vergeben werden, aber auch nicht auslaufen, gehört das Zeichen ROH, das komplett durch ROW (Landkreis Rotenburg (Wümme)) ersetzt wurde. Am 12. Mai 1995 bekam die letzte Autofahrerin, die noch ROH-Schilder an ihrem Fahrzeug trug, zwei neue Kennzeichen mit den Buchstaben ROW geschenkt. ROH wird in den offiziellen Listen seitdem nicht mehr als auslaufend angegeben.
Kennzeichen in der DDR von 1953 bis 1990
Kennzeichenpflichtig waren in der DDR alle Kraftfahrzeuge mit mehr als 50 cm³. Die Kennzeichen hatten die allgemeine Form ×× 00–01. Wenn im folgenden nicht explizit anders angegeben, befand sich auf den Kennzeichen schwarze Schrift (DIN-Engschrift) auf weißem Grund. Mit der Zunahme des Fahrzeugbestandes wurde ab Oktober 1974 zusätzlich die Form ××× 0–01 eingeführt. Der erste Buchstabe des Kennzeichens gab den Bezirk an, in dem das Fahrzeug zugelassen war. Die Buchstaben wurden dabei in Nord-Süd-Richtung von A bis Z vergeben. Einige Bezirke hatten dabei zwei verschiedene mögliche Buchstaben als Kennzeichen.
A Bezirk Rostock B Bezirk Schwerin C Bezirk Neubrandenburg D, P Bezirk Potsdam E Bezirk Frankfurt (Oder) H, M Bezirk Magdeburg I Berlin, Hauptstadt der DDR (Ost-Berlin) K, V Bezirk Halle L, F Bezirk Erfurt N Bezirk Gera O Bezirk Suhl R, Y Bezirk Dresden S, U Bezirk Leipzig T, X Bezirk Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) Z Bezirk Cottbus Die Buchstaben G, J, Q und W wurden für die Bezirkskennzeichen nicht verwendet. Die Ziffernkombination „00–00“ bzw. „0–00“ wurde nicht vergeben. Allerdings gab es Suhler Kennzeichen mit den Buchstaben OO, was aufgrund der Ähnlichkeit mit den Ziffernglyphen wie 00 aussah.
Der zweite Buchstabe gab bei Kennzeichen mit drei Buchstaben und drei Ziffern den zulassenden Kreis (in alphabetischer Reihenfolge) an. Diese Art von Kennzeichen war für Motorräder nicht zulässig.
Die Vergabe der Erkennungsnummern bei Kennzeichen mit zwei Buchstaben und vier Ziffern war sehr komplex. Anhand von Zuteilungslisten des Ministeriums des Innern der DDR konnte jedes Kfz-Kennzeichen konkret einem Stadt- oder Landkreis zugeordnet werden. Diese Listen waren der Öffentlichkeit aber nicht zugänglich.
Der zweite Buchstabe war dabei jeweils verschiedenen Fahrzeugarten zugeteilt, diese jedoch in jedem Bezirk unterschiedlich zugeordnet. Mit den Zahlenreihen wurde dabei nochmals das System unterteilt. Die Buchstabenkombinationen mit den Zahlenreihen konnten über mehrere Kreise verteilt sein, wobei Kennzeichen doppelt vergeben wurden, dabei aber nur an verschiedenen Fahrzeugarten (Pkw, Lkw usw.). So konnte beispielsweise ein Motorrad im Kreis A das gleiche Kennzeichen haben wie ein Anhänger im Kreis B.
Die Fahrzeugkennzeichen der Gesellschaft für Sport und Technik bestanden aus nur einem Buchstaben für den Bezirk, gefolgt von der üblichen Zahlenkombination. Es wurden gelbe Nummernschilder mit schwarzer Schrift verwendet.
Die Kombination VA war der Nationalen Volksarmee vorbehalten, GT den Grenztruppen bzw. 1990 GS dem Grenzschutz. Die Deutsche Volkspolizei verwendete seit 1949 in übereinander gestalteter Form. Bei allen folgte eine ausschließliche Zahlenkombination. Bestimmte Kombinationen der normalen Kennzeichen waren zur Tarnung für Zivilfahrzeuge der Kriminalpolizei und für das Ministerium für Staatssicherheit reserviert.
Im Bezirk Neubrandenburg wurden die Kombinationen CC, CD, CY ebenfalls nicht zugeteilt, wegen der Kürzel für das Konsularische bzw. Diplomatische Korps. Auch in der DDR wurden die Kürzel „HJ“, „KZ“, „SA“, und „SS“, nicht vergeben. Der Buchstabe Q wurde im DDR-Kennzeichensystem weder als Zweit- noch als Drittbuchstabe verwendet.
Diplomatische Vertretungen und Konsulate verwendeten zweibuchstabige, mit einem C beginnende Kennzeichen mit weißer Schrift auf rotem Grund. Andere Ausländer nutzten dagegen zweibuchstabige, mit einem Q beginnende Kennzeichen mit weißer Schrift auf blauem Grund. Hierbei gab es den folgenden Schlüssel:
CC Dienstfahrzeuge konsularischer Vertretungen und konsularischer Amtspersonen CD Diplomatische Vertretungen und deren Personal CY Fahrzeuge des technischen und administrativen Personals QA Ausländische Korrespondenten QB, QX Außenhandelsniederlassungen, Industrievertretungen und kommerzielle Büros QC Reisebüros, Fluggesellschaften und Kultur- und Informationszentren QD Sonstige Das seit 1966 verwendete Zollkennzeichen bestand aus einer Ziffer, die den Zollbezirk angab, einem Bindestrich und vier weiteren Ziffern.
Im Zuge der Wiedervereinigung erfolgte ab 1991 die Zuteilung bundesdeutscher Kennzeichen. Kennzeichen nach DDR-Schema wurden noch bis zum 31. Dezember 1990 vergeben, mussten jedoch bis Ende 1993 umgetauscht werden.[2]
Siehe auch
Literatur
- KFZ-Kennzeichen Deutschlandkarte, Edition Jungbluth, ISBN 3-932172-00-0
- Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen KFZ-Kennzeichen, 4. Auflage, Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V. 2010, ISBN 978-3-935131-11-7
Weblinks
- http://www.hegis.de/ddr Ausführliche Darstellung der DDR-Kfz-Kennzeichen-Historie einschließlich vieler Abbildungen
- http://www.dr-herzfeld.de/kennzeichengeschichte
- http://www.nummernschildmuseum.de Internationales Museum für Nummernschilder, Verkehrs- und Zulassungsgeschichte
Einzelnachweise
- ↑ a b www.kennzeichengeschichte.de
- ↑ Jahrespressebericht 2002, Kraftfahrt-Bundesamt, S. 17, eingesehen am 7. Juni 2011
Albanien | Andorra | Belgien | Bosnien und Herzegowina | Bulgarien | Dänemark2 | Deutschland | Estland | Finnland | Frankreich2 | Griechenland | Großbritannien | Irland | Island | Italien2 | Kasachstan1 | Kroatien | Lettland | Liechtenstein | Litauen | Luxemburg | Malta | Mazedonien | Moldawien | Monaco | Montenegro | Niederlande2 | Norwegen2 | Österreich | Polen | Portugal2 | Rumänien | Russland1 | San Marino | Schweden | Schweiz | Serbien | Slowakei | Slowenien | Spanien2 | Tschechien | Türkei1 | Ukraine | Ungarn | Vatikanstadt | Vereinigtes Königreich2 | Weißrussland
Andere oder umstrittene Gebiete:
Åland | Färöer | Gibraltar | Isle of Man | Kanalinseln Alderney, Guernsey, Jersey | Kosovo | Nordirland | TransnistrienEhemalige Staaten
Deutsche Demokratische Republik | Jugoslawien | Tschechoslowakei | Sowjetunion1 Liegt größtenteils in Asien. 2 Hat zusätzliche Gebiete außerhalb Europas.
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Liste der deutschen KFZ-Kennzeichen — Das Kfz Kennzeichen (oder auch Nummernschild) ist die von den Kraftfahrzeug Zulassungsstellen ausgegebene Kennzeichnung von Fahrzeugen. Für zulassungspflichtige Kraftfahrzeuge dienen sie neben der Zulassungsbescheinigung als Nachweis für die… … Deutsch Wikipedia
Liste der deutschen Kfz-Kennzeichen — Das Kfz Kennzeichen (oder auch Nummernschild) ist die von den Kraftfahrzeug Zulassungsstellen ausgegebene Kennzeichnung von Fahrzeugen. Für zulassungspflichtige Kraftfahrzeuge dienen sie neben der Zulassungsbescheinigung als Nachweis für die… … Deutsch Wikipedia
Liste der österreichischen KFZ-Kennzeichen — Inhaltsverzeichnis 1 Österreichische Kfz Kennzeichen seit 1990 1.1 Systematik 1.2 Kennungen – Liste 1.2.1 Fahrzeuge für hohe Bundes und Landesfunktionäre sowie staatliche Institutionen … Deutsch Wikipedia
Liste der österreichischen Kfz-Kennzeichen — Inhaltsverzeichnis 1 Österreichische Kfz Kennzeichen seit 1990 1.1 Systematik 1.2 Kennungen – Liste 1.2.1 Fahrzeuge für hohe Bundes und Landesfunktionäre sowie staatliche Institutionen … Deutsch Wikipedia
Liste der schweizerischen Kfz-Kennzeichen — Vorderes Kontrollschild, hier FR für Freiburg Hinteres Kontrollschild im Hochformat, hier SZ für Schwyz … Deutsch Wikipedia
Liste der französischen Kfz-Kennzeichen (historisch) — Das bislang gültige System für Kfz Kennzeichen in Frankreich bestand vom 1. April 1950 bis zum 13. Oktober 2009. Inhaltsverzeichnis 1 Kennzeichen 2 Besondere Serien 3 Auflistung der Départements mit ihren Besonderheiten … Deutsch Wikipedia
Liste der auslaufenden deutschen KFZ-Kennzeichen — Die Liste der auslaufenden deutschen Kfz Kennzeichen enthält alle Kennzeichen, die nicht mehr zugeteilt werden. Die meisten Zeichen werden deshalb nicht mehr zugeteilt, weil der betreffende Landkreis im Zuge einer Kreisreform aufgelöst wurde.… … Deutsch Wikipedia
Liste der schweizerischen Auto-Kennzeichen — Vorderes Kontrollschild, hier FR für Freiburg Hinteres Kontrollschild im Hochformat, hier SZ für Schwyz … Deutsch Wikipedia
Liste der auslaufenden deutschen Kfz-Kennzeichen — Die Liste der auslaufenden deutschen Kfz Kennzeichen enthält alle Kennzeichen, die nicht mehr zugeteilt werden. Die meisten Zeichen werden deshalb nicht mehr zugeteilt, weil der betreffende Landkreis im Zuge einer Kreisreform aufgelöst wurde.… … Deutsch Wikipedia
Kfz-Kennzeichen (England) — KFZ Kennzeichen aus GB Seit 2001 wird in Großbritannien ein komplett neues System verwendet. Die Kennzeichen haben die Form CC NN XXX (CC = Herkunftscode; NN = Jahrescode der Erstzulassung (02–49: erste Jahreshälfte im angegebenen Jahr, 51–99:… … Deutsch Wikipedia