- Kreis Husum
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Der Kreis Husum war von 1867 bis 1970 ein Kreis in Schleswig-Holstein. Kreisstadt war Husum.
Durch die Kreisgebietsreform von 1970 wurde der Kreis Husum mit den Kreisen Eiderstedt und Südtondern zum neuen Kreis Nordfriesland mit Sitz der Kreisverwaltung in Husum vereinigt. Der Kreis Nordfriesland ist Rechtsnachfolger des Kreises Husum.
Das Kfz-Kennzeichen des Kreises war HUS.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Kreis Husum wurde 1867 im Rahmen der Gründung der Provinz Schleswig-Holstein „aus der Stadt Husum; den Aemtern Husum und Bredstedt mit dem Flecken Bredstedt und den enklavirten adeligen Gütern und Köögen, sowie aus den Inseln Nordstrand und Pellworm und sämmtligen Halligen“[1] gebildet. Zu seinen vor dem Deutsch-Dänischen Krieg bestehenden Gebieten zählt die Nordergoesharde sowie Südergoesharde der historischen Ämter und Harden in Schleswig .
Bei Bildung der Amtsbezirke 1889 bestand der Kreis aus der Kreisstadt Husum und dem Flecken Bredstedt, sowie aus 25 Gemeinden und drei Gutsbezirken, die sich wie folgt auf die 13 Amtsbezirke verteilten:
Amtsbezirk Bordelum
- Kirchspielslandgemeinde Bordelum
- Reußenköge
- Gutsbezirk Hamburger Hallig
- Gutsbezirk Vorufer
Amtsbezirk Breklum
- Kirchspielslandgemeinde Breklum
Amtsbezirk Drelsdorf
- Kirchspielslandgemeinde Drelsdorf
Amtsbezirk Hattstedt
- Kirchspielslandgemeinde Hattstedt
- Kirchspielslandgemeinde Olderup
- Kirchspielslandgemeinde Schobüll
Amtsbezirk Joldelund
- Kirchspielslandgemeinde Joldelund
Amtsbezirk Langenhorn
- Kirchspielslandgemeinde Bargum
- Kirchspielslandgemeinde Langenhorn
- Ockholm
Amtsbezirk Mildstedt
- Kirchspielslandgemeinde Mildstedt
- Simonsberg
Amtsbezirk Nordstrand
Amtsbezirk Ostenfeld
- Kirchspielslandgemeinde Ostenfeld
- Teile des Forstgutsbezirks Gottorf
Amtsbezirk Pellworm
Amtsbezirk Schwabstedt
- Kirchspielslandgemeinde Schwabstedt
- Teile des Forstgutsbezirks Gottorf
Amtsbezirk Schwesing
- Kirchspielslandgemeinde Schwesing
- Teile des Forstgutsbezirks Gottorf
Amtsbezirk Viöl
- Kirchspielslandgemeinde Viöl
Nach Auflösung der Gutsbezirke 1927/28 wurde diese den angrenzenden Gemeinden zugeschlagen.
Um Kosten zu sparen, fasste die preußische Regierung den Kreis 1932 mit dem benachbarten Kreis Eiderstedt zum Kreis Husum-Eiderstedt zusammen. Diese Maßnahme wurde – genau wie die Zusammenlegung Norder- und Süderdithmarschens – im folgenden Jahr wieder rückgängig gemacht.
1934 wurden die Kirchspielslandgemeinden aufgelöst und die Dorfschaften bildeten eigenständige Landgemeinden, die teilweise im selben Jahr noch zu etwas größeren Einheiten zusammengelegt wurden, sodass sich die Zahl der Gemeinden (ohne Städte) zum Jahresende 1934 auf 69 erhöht hat. Die Gebiete der Amtsbezirke änderten sich bis zur Auflösung des Kreises 1970 im Wesentlichen nicht. Es gab allerdings an der Küste einige Landgewinne und die Gemeinde Reußenköge schied 1929 aus dem Amtsbezirk Bordelum aus und wurde amtsfrei. Auch der Amtsbezirk Mildstedt verlor eine Dorfschaft 1929 und zwei Gemeinden 1938, die allesamt nach Husum eingemeindet wurden. Im Amtsbezirk Langeneß fusionierten 1941 die Gemeinden Nordmarsch und Oland mit Langeneß.
1948 wurden die Amtsbezirke aufgelöst und aus den Gebieten Ämter gebildet. Ihren Namen behielten die Ämter bei, bis auf die beiden Ämter Bohmstedt (vormals Amtsbezirk Drelsdorf) und Wester-Ohrstedt (vormals Amtsbezirk Schwesing).
Zum 1. April 1970 – also wenige Wochen vor der Auflösung des Kreises – wurden die Ämter Bredstedt-Land aus den Ämtern Bohmstedt, Breklum und Joldelund, Obere Arlau (1978 Umbenennung in Amt Viöl) aus den Ämtern Viöl und Wester-Ohrstedt sowie Treene aus den Ämtern Mildstedt, Ostenfeld und Schwabstedt gebildet. Zum gleichen Termin sollte aus den Gemeinden des Amtes Langenhorn und Bordelum und Reußenköge das Amt Stollberg gebildet werden. Dagegen klagten sowohl die Gemeinden des Amtes Langenhorn, wie auch Reußenköge. Reußenköge blieb amtsfrei und das Amt Langenhorn wurde schließlich zum 1. Januar 1972 aufgelöst.
Mit Ablauf des 25. April 1970 wurde der Kreis aufgelöst. Die Gemeinden bildeten zusammen mit den Gemeinden der Kreise Eiderstedt und Südtondern den Kreis Nordfriesland.
Landräte
- 1946-1949: Christian Giencke (CDU)
Städte und Gemeinden
Stand: 31. März 1970
Amtsfreie Städte und Gemeinden
- Bordelum
- Bredstedt, Stadt
- Husum, Stadt
- Reußenköge
- Ipernstedt
- Mildstedt
- Oldersbek
- Rantrum
- Rosendahl
- Simonsberg
- Südermarsch
- Fresendelf
- Hollbüllhuus
- Hude
- Ramstedt
- Schwabstedt
- Schwabstedter Westerkoog
- Süderhöft
- Wisch
- Behrendorf
- Bondelum
- Haselund
- Hoxtrup
- Löwenstedt
- Norstedt
- Sollwitt
- Viöl
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung betreffend die Organisation der Kreis- und Distriktsbehörden sowie die Kreisvertretung in der Provinz Schleswig-Holstein, vom 22. September 1867, Anlage A. Veröffentlicht in der Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten 1867, S. 1579ff
Ehemalige Kreise und kreisfreie Städte in Schleswig-Holstein (Stand 1914)Altona | Apenrade | Bordesholm | Eckernförde | Eiderstedt | Flensburg | Hadersleben | Husum | Norderdithmarschen | Oldenburg in Holstein | Rendsburg | Schleswig | Sonderburg | Süderdithmarschen | Tondern | Wandsbek
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