- Simonsberg
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Wappen Deutschlandkarte 54.4358.97833333333335Koordinaten: 54° 26′ N, 8° 59′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Nordfriesland Amt: Nordsee-Treene Höhe: 5 m ü. NN Fläche: 17,09 km² Einwohner: 809 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km² Postleitzahl: 25813 Vorwahl: 04841 Kfz-Kennzeichen: NF Gemeindeschlüssel: 01 0 54 120 NUTS: DEF07 Adresse der Amtsverwaltung: Schulweg 19
25866 MildstedtWebpräsenz: Bürgermeister: Erwin Kröger Lage der Gemeinde Simonsberg im Kreis Nordfriesland Simonsberg ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Simonsberg liegt etwa 8 km südwestlich von Husum auf der Halbinsel Eiderstedt an der Nordseeküste. Östlich verläuft die Bundesstraße 5, die Grüne Küstenstraße von Husum nach Heide.
Geschichte
Simonsberg - eine Gründung des dänischen Königs Olaf I. - gehörte zusammen mit Lundenberg und Padelack zur Lundenbergharde, die bis zu einer Sturmflut im Jahre 1338 mit Alt-Nordstrand verbunden war, während sie von Eiderstedt durch den nördlichen Mündungsarm der Eider getrennt war. Weitere Sturmfluten ließen die Lundenbergharde zur Insel werden, die erst 1468 durch die Bedeichung der Südermarsch mit dem Festland verbunden wurde. Durch die Gewinnung des Adolfskoogs 1559 und des Obbenskoogs 1565 wurde die Lundenbergharde an Eiderstedt angebunden.
Simonsberg selbst wurde dreimal durch Sturmfluten zerstört und weiter landeinwärts wieder aufgebaut. Nachdem die Burchardiflut von 1634 alle drei Kirchen des Kirchspiels zerstört hatte, wurde 1657 eine Kirche auf einer Warft im Gebiet des 1531 errichteten, nun gänzlich zerstörten Neuen Padelacker Koogs gebaut. Diese Kirche wurde 1829 abgebrochen.
Noch schlimmer wüteten die schweren Sturmfluten 1717/18, die die gesamte Harde ein Opfer der Naturgewalten werden ließen. 1500 ha Land gingen verloren. Die Überlebenden bauten Häuser aus Soden, Treibholz und Schilf und nützten 143 Jahre lang Gebiete der ehemaligen Lundenbergharde als Vorland zum Gräsen. Der ehemalige südliche Seedeich der Harde wurde nun zum nördlichen Seedeich. Nur ein winziges Stückchen wurde 1721 als neuer Koog von einem Deich geschützt.
1860 kauften die Einwohner das Land vom dänischen König zur Wiedereindeichung. 1861 wurde der neue Simonsberger-Koog eingedeicht, der allerdings bei weitem nicht die Ausdehnung der alten Harde hat.
Im Rahmen eines Landgewinnungsprogrammes unterlegt durch die nationalsozialistische Blut-und-Boden-Ideologie konnte 1934/35 der Finkhaushalligkoog eingedeicht werden (vgl. u.a. Adolf-Hitler-Koog, Hermann-Göring-Koog)[2], der aus dem Vorland der Finkhaus-Hallig und der Padelack-Hallig, wo vor 1634 die alte Padelacker Kirche gestanden hatte, mit dem entsprechenden Wattländereien bestand. Die letzte Wiedereindeichung fand nach einer großen Sturmflut 1962 im Rahmen der Deichverkürzung in den Jahren 1965-67 statt. Ein Koog mit 30 ha Speicherbecken und 170 ha Aufstockungsflächen wurde eingedeicht. Der früher Simonsberger Koog genannte Deich wurde in "Deich der 163er" zu Ehren des Panzergrenadierbataillons 163 umbenannt, welches diesen Deich verteidigte.[3]
Politik
Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft WGS seit der Kommunalwahl 2008 acht Sitze und die SPD drei.
Sehenswürdigkeiten
Kirche
Die erste bekannte Simonsberger Kirche - die eventuell einen noch weiter nördlich liegenden Vorgänger hatte - ging in der Burchardiflut unter. Da es nicht gelungen war, das überschwemmte Land anschließend wieder zu bedeichen, stand die 1657 erbaute Salvator-Kirche im Vorland, so dass die Gottesdienstzeiten von Ebbe und Flut abhängig waren. 1825 erlitt sie so schwere Sturmschäden, dass sie bald darauf abgerissen werden musste.
Die dritte Kirche, ein klassizistischer Backsteinbau, wurde nach Plänen des dänischen Staatsbaumeisters Christian Frederik Hansen auf der höchsten und größten Warft, die auch noch Platz für den Friedhof hatte, etwas abseits des Dorfes gebaut. Kanzel, Taufbecken und -deckel sowie das spätgotische Altarkreuz stammen aus den untergegangenen Kirchen der Lundenbergharde. Die Kirchenglocke von 1486 fand man 1830 am Grund einer Wehle wieder.
Wester-Spätinge
Wester-Spätinge ist ein knapp 27 ha großes Naturschutzgebiet in der Gemeinde.
Tourismus
Am Schöpfwerk gibt es eine Badestelle, in der Nähe einen Campingplatz und ein Hotel befindet sich direkt am Seedeich. Im Ort gibt es eine Ferienhaussiedlung sowie diverse Ferienwohnungen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Lars Amenda: „Volk ohne Raum schafft Raum“. Rassenpolitik und Propaganda im nationalsozialistischen Landgewinnungsprojekt an der schleswig-holsteinischen Westküste, in: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte 45 (2005), S. 4-31 Abgerufen: 28. Dezember 2008
- ↑ Die Nordsee war wie ein reißender Fluss (17. März 2006), Abgerufen: 28. Dezember 2008
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