- Hattstedtermarsch
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Wappen Deutschlandkarte 54.5536111111119.00472222222222Koordinaten: 54° 33′ N, 9° 0′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Nordfriesland Amt: Nordsee-Treene Höhe: 2 m ü. NN Fläche: 35,26 km² Einwohner: 333 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 9 Einwohner je km² Postleitzahl: 25856 Vorwahl: 04846 Kfz-Kennzeichen: NF Gemeindeschlüssel: 01 0 54 043 NUTS: DEF07 Adresse der Amtsverwaltung: Schulweg 19
25866 MildstedtWebpräsenz: Bürgermeisterin: Elline Lorenzen Lage der Gemeinde Hattstedtermarsch im Kreis Nordfriesland Hattstedtermarsch (dänisch: Hatsted Marsk, friesisch: Haatstinger Määrsch) ist eine Gemeinde nordwestlich der angrenzenden und namensverwandten Gemeinde Hattstedt in Nordfriesland. Als Landstrich inmitten der nordfriesischen Marsch befinden sich ein Teil des als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Beltringharder Koogs, sowie der Hattstedter Neuer Koog und der heute mit dem Gemeindenamen bezeichnete ehemalige Hattstedter Alter Koog zum Gemeindegebiet. In der Vergangenheit war dieses Gebiet Teil des früheren Verwaltungsbezirks Südergoesharde.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt im Urstromtal der Arlau und wird im Bereich der besiedelten Köge durch diese nach Norden begrenzt. Im Beltringharder Koog bildet dagegen der nördliche Damm des Arlau-Speichbeckens die südliche Gemeindegrenze. Die Westgrenze markiert heute der Landesschutzdeich des Beltringharder Koogs.
Topografie
Die Besiedlungsstruktur der Hattstedtermarsch ist gekennzeichnet durch mehrere kleinere Ansammlungen von Häusern, jeweils an Straßen oder früheren Deichlinien, auf Warften und alten Sandbänken. Daneben gibt es auch noch viele einzeln stehende Häuser und Bauernhöfe.
Geschichte
Die Geschichte der Hattstedtermarsch geht zurück auf die Eindeichung zweier Köge. Der heute den Namen der Gemeinde tragende Hattstedter Alter Koog wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts dem Meer abgerungen. Kurze Zeit später, im Jahr 1500 erfolgte die Bedeichung des Hattstedter Neuer Koog (im Volksmund aufgrund seiner Lage zum älteren Siedlungsgebiet auch Nordkoog genannt).
Erste Siedlungsaktivitäten in der damals weitestgehend noch unbedeichten Marschbucht vor der namensgebenden Geestrandsiedlung Hattstedt gab es jedoch bereits früher. So geht man heute davon aus, dass bereits Angelsachsen vor dem 5. Jahrhundert in diesem Gebiet wirtschafteten.
Von diesem Zeitpunkt an sollten aber noch einige Jahrhunderte bis zur Gemeindegründung vergehen. Erste gemeinschaftlich zu organisierende Aufgabe war die Wasserbewirtschaftung (Entwässerung). Vor allem die Schwierigkeiten in diesem Bereich machte ein gemeinschaftliches Vorgehen notwendig. So schlossen sich die einzelnen Siedlungen dieses Gebiet zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Hattstedtermarsch-Commüne zusammen, einem Zweckverband, welcher für diesen Aufgabenbereich verantwortlich zeichnete. Diese später als Dorfschaft bezeichnete Gemeinschaft bildete den Ursprung der im Jahre 1934 gegründeten eigenständigen Landgemeinde im Amtsbezirk Hattstedt. Nach Auflösung der Amtsbezirke im Jahr 1948 wurde die Gemeinde Teil der Kirchspielslandgemeinde Hattstedt, die sich noch im gleichen Jahr in Amt Hattstedt umbenannte. Die Gemeinde gehörte ebenso wie das Amt zum Kreis Husum, ab 1970 zum Kreis Nordfriesland.
Vor allem die schweren Sturmfluten aus den Jahren 1962 und 1976 bereitete den Küstenschützer der Region großes Kopfzerbrechen. Vor allem die mit vielen Kurven anfällige Außendeichslinie im Bereich des Hattstedter Neuer Koog war für Deichbrüche stark anfällig. Aus diesem Grund wurden Pläne für eine Eindeichung der gesamten Nordstrander Bucht erstellt, die zum Bau des teilweise zur Gemeinde gehörigen Beltringharder Koogs führte.
Heute ist mit dem neuen Koog sowohl die Gefahr der Überschwemmung weiter Marschgebiete im mittleren Nordfriesland gebannt. Gleichzeitig bildet der neue Koog eine hervorragende Entwicklungsmöglichkeit für die Gemeinde im Bereich des Fremdenverkehrs.
Politik
Von den neun Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft WGH seit der Kommunalwahl 2008 sieben Sitze und die Wählergemeinschaft WGHGr zwei.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Landwirtschaft war früher die Haupteinkommensquelle. Sie hat in den letzten Jahrzehnten allerdings einen starken Strukturwandel durchgemacht, wodurch im Ganzen ihre Bedeutung zurückgegangen ist. Dafür haben sich in den letzten Jahren vermehrt andere Wirtschaftszweige etabliert. Kleinunternehmen haben sich vor allem in den Sektoren Tourismus und Handwerk, in kleinerem Ausmaß auch im Bereich der Windenergie gebildet.
Tourismus
Direkt am Beltringharder Koog und an der Arlau liegt das bekannte Hotel Arlau-Schleuse. Daneben gibt es viele private Ferienwohnungen und -häuser.
Mit der Eindeichung des Beltringharder Kooges 1987 hat die Hattstedtermarsch ihre Badestellen und damit eine Attraktion verloren. Mittlerweile befinden sich die nächsten Badestellen unweit der Gemeinde in Schobüll oder am Lüttmoorsiel.
Aktivurlaubern bieten sich aber weiterhin Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Das weite und zum Teil kurvige Straßennetz eignet sich zum Fahrrad- oder Motorradfahren oder zum Inline-Skating. Die Gewässer der Arlau oder des Jelstroms bieten Möglichkeiten zum Angeln. Die Arlau ist darüber hinaus auch für kleine Kanutouren geeignet. Naturliebhaber kommen bei Exkursionen im Beltringharder Koog auf ihre Kosten.
Verkehr
Durch das Gebiet der Hattstedtermarsch verlaufen mit der B 5 und der Marschbahn die wichtigsten Verkehrsadern der Westküste Schleswig-Holsteins. Der aktuelle Verlauf der Bundesstraße markiert heute die Grenze zur sogenannten Ostermarsch, einem Teilgebiet des Hattstedter Alter Koog. Die Bundesverkahrswegeplanung sieht für die Zukunft eine Neutrassierung der B 5 vor. Sie wird dann weiter östlich größtenteils direkt an die Eisenbahntrasse angrenzen. Mit der Verlegung wird das Ziel verfolgt, die benachbarten Dörfer Hattstedt bzw. Struckum, sowie weiter nördlich Breklum und Bredstedt vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Die übrigen Verkehrswege im Gemeindegebiet sind vergleichsweise schmal aber dennoch in fester Bauweise ausgeführte Wirtschaftswege.
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Hattstedtermarsch – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Kreis NordfrieslandAchtrup | Ahrenshöft | Ahrenviöl | Ahrenviölfeld | Alkersum | Almdorf | Arlewatt | Aventoft | Bargum | Behrendorf | Bohmstedt | Bondelum | Bordelum | Borgsum | Bosbüll | Braderup | Bramstedtlund | Bredstedt | Breklum | Dagebüll | Drage | Drelsdorf | Dunsum | Elisabeth-Sophien-Koog | Ellhöft | Emmelsbüll-Horsbüll | Enge-Sande | Fresendelf | Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog | Friedrichstadt | Galmsbüll | Garding | Garding, Kirchspiel | Goldebek | Goldelund | Gröde | Grothusenkoog | Haselund | Hattstedt | Hattstedtermarsch | Högel | Holm | Hooge | Hörnum (Sylt) | Horstedt | Hude | Humptrup | Husum | Immenstedt | Joldelund | Kampen (Sylt) | Karlum | Katharinenheerd | Klanxbüll | Klixbüll | Koldenbüttel | Kolkerheide | Kotzenbüll | Ladelund | Langeneß | Langenhorn | Leck | Lexgaard | List | Löwenstedt | Lütjenholm | Midlum | Mildstedt | Nebel | Neukirchen | Nieblum | Niebüll | Norddorf auf Amrum | Norderfriedrichskoog | Nordstrand | Norstedt | Ockholm | Oevenum | Oldenswort | Oldersbek | Olderup | Oldsum | Ostenfeld (Husum) | Oster-Ohrstedt | Osterhever | Pellworm | Poppenbüll | Ramstedt | Rantrum | Reußenköge | Risum-Lindholm | Rodenäs | Sankt Peter-Ording | Schwabstedt | Schwesing | Seeth | Simonsberg | Sollwitt | Sönnebüll | Sprakebüll | Stadum | Stedesand | Struckum | Süderende | Süderhöft | Süderlügum | Südermarsch | Sylt | Tating | Tetenbüll | Tinningstedt | Tönning | Tümlauer-Koog | Uelvesbüll | Uphusum | Utersum | Viöl | Vollerwiek | Vollstedt | Welt | Wenningstedt-Braderup (Sylt) | Wester-Ohrstedt | Westerhever | Westre | Winnert | Wisch | Witsum | Wittbek | Wittdün auf Amrum | Witzwort | Wobbenbüll | Wrixum | Wyk auf Föhr
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