- Bordelum
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Wappen Deutschlandkarte 54.6213888888898.925555555555511Koordinaten: 54° 37′ N, 8° 56′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Nordfriesland Amt: Mittleres Nordfriesland Höhe: 11 m ü. NN Fläche: 34,71 km² Einwohner: 2.037 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km² Postleitzahl: 25852 Vorwahl: 04671 Kfz-Kennzeichen: NF Gemeindeschlüssel: 01 0 54 014 NUTS: DEF07 Adresse der Amtsverwaltung: Theodor-Storm-Str. 2
25821 BredstedtWebpräsenz: Bürgermeister: Peter Reinhold Petersen Lage der Gemeinde Bordelum im Kreis Nordfriesland Bordelum (friesisch Boorlem) ist eine Gemeinde am Stollberg im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Sie liegt in der Landschaft Nordergoesharde.
Inhaltsverzeichnis
Gemeindegebiet
Das Gemeindegebiet umfasst Addebüll (dänisch Adebøl), Büttjebüll (dänisch Byttebøl, nordfriesisch Bötjebel), Dörpum (dänisch Dørpum, nordfriesisch Toorpem), Dörpumfeld, Ebüll (dänisch Ebøl, nordfriesisch Äbel), Margarethenberg, Ost-Bordelum, Ost-Bordelumfeld, Sterdebüll (Sterdebøl), Stollberg (Stolbjerg), Uphusum und West-Bordelum.
Geschichte
Die Kirche St. Nikolai zu Bordelum wurde im 12. Jahrhundert gegründet. Der Bau des separat stehenden Glockenturms folgte erst 1793. Die Kirche liegt auf einem Feld außerhalb des Ortes − vermutlich an der Stelle eines älteren friesischen Heiligtums. Archäologische Untersuchungen im Jahr 1951 haben nachweisen können, dass in der Umgebung der Kirche die ersten Siedlungsplätze des 12./13. Jahrhunderts lagen, die im Verlauf des 15. Jahrhunderts von ihren Bewohnern verlassen wurden.[2]
Bordelum, Dörpum und Bargum waren die Zentren der sogenannten Bordelumer Rotte, einer pietistischen Bewegung, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bestand. Ihre Mitglieder nahmen nicht an den Gottesdiensten teil, weil sie ihnen zu "wüst" waren, während sie sich selbst als Heilige sahen, die von göttlichen Offenbarungen und einem inneren „Trieb“ geleitet wurden. Sie arbeiteten am heiligen Sonntag und hatten eigene Vorstellungen von der Ehe: Trat der Partner nicht zum richtigen Glauben über, sahen sie die Ehe als aufgelöst an. Stattdessen lebten sie oft in „wilder Ehe“. Die Obrigkeit ging mit Gerichtsverfahren gegen sie vor, in Dörpum soll sie jedoch bis ins 19. Jahrhundert Bestand gehabt haben.
Das Quellwasser, das auf der kircheneigenen „Brunnenkoppel“ am Fuß des Stollbergs entspringt, wurde um 1770 als heilend gelobt und zog besonders zwischen 1808 und 1810 viele Besucher an. Die erwarteten Heilerfolge stellten sich nicht ein und schon bald blieben die Besucher aus.
Nach der Gründung der preußischen Provinz Schleswig-Holstein im Jahr 1866 wurde aus dem Gebiet des Kirchspiels Bordelum eine Kirchspielslandgemeinde gebildet. Sie umfasste die sieben Dorfschaften Addebüll, Büttjebüll, Dörpum, Ebüll, Oster-Bordelum, Sterdebüll und Wester-Bordelum.
1934 wurden die Kirchspielslandgemeinden aufgelöst und aus der Kirchspielslandgemeinde Bordelum wurden die Landgemeinden Bordelum, Büttjebüll, Dörpum und Sterdebüll gebildet, die jedoch noch im selben Jahr wieder zur Landgemeinde Bordelum zusammengefasst wurden.
Politik
Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 sechs, die Wählergemeinschaft BDW vier, die SPD zwei und die FDP einen.
Wirtschaft
Die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Bordelum ist sehr ländlich und somit kleinteilig geprägt. Die Wirtschaftskraft wurde lange Zeit von der Landwirtschaft erbracht. Inzwischen spielen aber die erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle. In der Gemeinde gibt es mehrere Windparks und Biogasanlagen und Bordelum wurde als „umweltfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet.
In Bordelum gibt es auch ein Mutter- und Kind-Kurheim des deutschen Arbeitskreises für Familienhilfe.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Bordelum stehen die in der Denkmalliste des Landes Schlewig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Infrastruktur
Bordelum ist verkehrstechnisch über die Bundesstraße 5 und die Landesstraße 191 erreichbar. Die Bahnstrecke der Marschbahn verläuft östlich des Siedlungskerns Bordelum und westlich des Ortsteils Dörpum. Der nächstgelegene Bahnhof ist Bredstedt.
Naturerlebnisraum Stollberg
Der 43,4 m hohe Stollberg, die vierthöchste Erhebung in Nordfriesland, wurde 2002 als Naturerlebnisraum anerkannt. Urnengräber deuten auf eine vorgeschichtliche Besiedlung des Bergs hin. Obwohl Raseneisenerz vorhanden ist, war es bis in die 1950er Jahre mit Sanddünen bedeckt, so dass seine Existenz erst sehr spät bekannt wurde. Die Stollbergquelle steht heute als heilige Quelle unter Denkmalschutz.
Bilder
Weblinks
Commons: Bordelum – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Albert Panten: Der Stollberg - ein altes friesisches Zentralheiligtum? Irrwege der Forschung. In: Jahrbuch für die Schleswiger Geest, 41. Jahrgang 1993, S. 51-57.
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