Kreis Offenbach

Kreis Offenbach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Offenbach Deutschlandkarte, Position des Landkreises Offenbach hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Verwaltungssitz: Dietzenbach
Fläche: 356,29 km²
Einwohner: 336.671 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 945 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: OF
Kreisschlüssel: 06 4 38
Kreisgliederung: 13 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Werner-Hilpert-Straße 1
63128 Dietzenbach
Webpräsenz:
Landrat: Peter Walter (CDU)
Lage des Landkreises Offenbach in Hessen
Karte

Der Landkreis Offenbach im Regierungsbezirk Darmstadt in Hessen grenzt an die Landkreise Main-Kinzig-Kreis, Aschaffenburg (Bayern), Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, sowie an die kreisfreien Städte Frankfurt am Main, Offenbach am Main und Darmstadt. Kreisstadt ist seit 2002 Dietzenbach, zuvor Offenbach selbst.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Landkreis Offenbach liegt in der „Unteren Mainebene“ mit dem Rodgau und der Dreieich. Der Main bildet die nördliche Grenze des Kreises. Das Kreisgebiet hat viele Kiefernwälder und Waldseen, die auf den starken Kiesabbau zurückgehen, der hier erfolgte. Zu den Bächen im Landkreis Offenbach gehören die Rodau und die Bieber, welche in den Main münden. Das Kreisgebiet wird von der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute durchzogen.

Geschichte

Das westliche Kreisgebiet gehörte überwiegend den Grafen von Isenburg, das östliche Kreisgebiet war Bestandteil des Kurfürstentums Mainz. Zuvor gehörte es zu den Herren von Eppstein, Hagen-Münzenberg und dem Erzbischof von Mainz, noch früher war das gesamte Kreisgebiet mit Ausnahme der Gegend um Langen Teil des fränkischen Maingaues.

Nach der Säkularisation von Kurmainz 1803 war das Gebiet Teil des Großherzogtums Hessen (Darmstadt). Die alte Verwaltungseinteilung in Ämtern blieb bestehen. Das Großherzogtum bildete am 20. Juli 1821 die Landgerichtsbezirke und Landratsbezirke Langen, Offenbach und Seligenstadt.

Der Landratsbezirk Langen umfasste das ehemalige Amt Kelsterbach, mit Ausnahme von Ginsheim und Nauheim, ebenso die Zent Arheilgen, vom Amt Dieburg die Orte Ober- und Nieder-Roden und aus dem Amt Schaafheim Dietzenbach.

Der Landratsbezirk Offenbach umfasste die ehemaligen isenburgischen Besitzungen Bürgel, Dreieichenhein, Götzenhain, Münster, Neu-Isenburg, Offenthal, Philipseich, Sprendlingen, Urberach, Gravenbruch, Gehspitz, Neuhof und Wildhof sowie Forst Offenbach und Forst Dreieich. Damit umfasste er das kleinste Gebiet und trennte bis 1828 den Landratsbezirk Langen in zwei Teile.

Der Landratsbezirk Seligenstadt umfasste neben den linksmainischen Besitzungen des säkularisierten Kurmainz den größten Teil der Herrschaft Babenhausen. Das eigentliche Hinterland Seligenstadts, die rechtsmainischen Stiftsgebiete, gingen an Bayern. Dadurch wurde die weitere Entwicklung Seligenstadts eingeschränkt.

Am 5. September 1832 wurde diese Einteilung der Landratsbezirke durch die Gründung des „Kreises Offenbach“ mit seinem Verwaltungssitz in Offenbach ersetzt. Diesem wurden die ehemaligen Landratsbezirke Offenbach und Seligenstadt zugeschlagen. Der Landratsbezirk Langen wurde geteilt: Die Orte Dietzenbach, Nieder- und Ober-Roden, Eppertshausen und Messenhausen kamen zum Kreis Offenbach; der westliche Teil wurde mit dem Landratsbezirk Dornberg zum Kreis Groß-Gerau vereinigt.

Mit einer neuen Kreiseinteilung am 28. April 1852 kamen Langen und Egelsbach aus dem Kreis Groß-Gerau hinzu, während die Orte Babenhausen, Messenhausen, Nieder-Roden, Ober-Roden und Urberach dem Kreis Dieburg angeschlossen wurden.

Ab 1871 wurde das Gebiet durch neu ausgebaute Straßen und neue Eisenbahnlinien (Rodgaubahn, Dreieichbahn) besser miteinander verbunden. Im Norden kam 1867 Rumpenheim zum Kreis Offenbach. Vorher gehörte Rumpenheim zu Kurhessen und wechselte nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg nach Hessen. Von 1874 bis 1947 gehörte auch das entfernte Steinbach im Taunus zum Kreis Offenbach, nachdem der Kreis Vilbel aufgelöst wurde. Nach 1947 kam Steinbach zum Obertaunuskreis. Schon während der Besatzungszeit nach dem 1. Weltkrieg (1918 bis 1926) wurden Steinbach dem Kreis Höchst sowie Buchschlag, Egelsbach und Langen dem Kreis Groß-Gerau unterstellt.

1938 schied die Stadt Offenbach am Main gemeinsam mit dem 1908 eingemeindeten Bürgel aus dem Kreis Offenbach aus und wurde kreisfrei. Der Sitz der Kreisverwaltung, Kreisgesundheitsamt und Kreisberufsschule blieben dennoch bis 2002 in Offenbach. Am 1. April 1938 schied Bieber mit der Eingemeindung nach Offenbach aus dem Kreis aus. Im selben Jahr wurde aus der alten Gemarkung Mitteldick die Siedlung Zeppelinheim und kam gemeinsam mit dem Flughafengelände (damals Kelsterbacher Gemarkung) zum Kreis Offenbach. 1942 schied Rumpenheim mit der Eingemeindung nach Offenbach wieder aus dem Landkreis Offenbach aus.

Im Rahmen der hessischen Gebietsreform[1] der 1970er-Jahre wurde das Kreisgebiet verändert. 1974 verloren die Stadt Steinheim a. M. und die Gemeinde Klein-Auheim aus dem Landkreis Offenbach ihre Selbständigkeit, wurden aus ihm ausgegliedert und der Stadt Hanau zugeschlagen. 1977 wurden die Gemeinden Nieder-Roden, Ober-Roden und Urberach aus dem Landkreis Dieburg dem Landkreis Offenbach zugewiesen. 1977 verloren viele traditionsreiche Städte und Gemeinden (so unter anderem die Städte Dreieichenhain und Sprendlingen sowie die Gemeinde Froschhausen) ihre teilweise jahrhundertealte Selbständigkeit und wurden mit Nachbarorten zu größeren Städten zusammengelegt oder in Nachbarorte eingemeindet. Seit dem 21. Juni 2002 ist Dietzenbach Kreisstadt.

Kreisname

Die kreisfreie Stadt Offenbach gehört bereits seit 1938 nicht mehr zum Kreis Offenbach. Mit dem Umzug der Kreisverwaltung in die Mitte des Kreisgebietes verbindet den Landkreis Offenbach heute nicht mehr so viel mit der Stadt Offenbach. Aus diesem Grund wurde bereits über eine Änderung des Kreisnamens, beispielsweise in Untermainkreis oder Landkreis Maingau nachgedacht. Die Änderung des Kreisnamens steht allerdings derzeit nicht auf der politischen Agenda.

Politik

Kreistag

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 46,2 40 45,5 39
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 27,8 24 32,1 28
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 11,0 10 11,1 10
FDP Freie Demokratische Partei 6,3 6 4,6 4
FWG - Die Bürger Freie Wähler Gemeinschaft - Bürger für den Kreis Offenbach 4,5 4 3,5 3
Die Linke.PDS Linkspartei.PDS 2,7 2
DEUTSCHE LISTE Wählergruppe Deutsche Liste 1,4 1
REP Die Republikaner 3,2 3
Gesamt 100,0 87 100,0 87
Wahlbeteiligung in % 44,9 50,8

Partnerschaften

Der Landkreis unterhält folgende Partnerschaften:

Wappen

Blasonierung: „In silbernem Schild ein grüner Eichbaum mit drei goldenen Eicheln, belegt mit einem von Silber und Rot gespaltenen Schildchen, darin vorn zwei schwarze Balken, hinten ein halbiertes silbernes Rad am Spalt.“

Das Wappen wurde am 10. Februar 1951 verliehen. Der Eichenbaum steht für die ehemals ausgedehnten Wälder vom Wildbann Dreieich. Der Schild in der Mitte zeigt das Wappen der Ritter von Isenburg (Balken) und das Mainzer Rad.

Darüber hinaus verwendet der Kreis Offenbach seit 2002 ein offizielles Logo.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Landkreis Offenbach ist Teil der Wirtschaftsregion Rhein-Main.

Verkehr

Mit dem Flughafen Frankfurt befindet sich der Flughafen mit dem höchsten Passagieraufkommen Kontinentaleuropas zu einem Teil im Landkreis Offenbach. Der größte allgemeine Verkehrslandeplatz Deutschlands, der Flugplatz Frankfurt-Egelsbach, gehört ebenso zum Kreis.

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen A 3 Frankfurt-Würzburg und die A 661 Egelsbach-Oberursel, ebenso mehrere Bundesstraßen, darunter die B 45, die B 448, die B 459, sowie die B 486.

Im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wirkt die Kreis-Verkehrs-Gesellschaft Offenbach (KVG) als Lokale Nahverkehrsgesellschaft bzw. Aufgabenträger im Rhein-Main-Verkehrsverbund.

Zwei Linien der S-Bahn Rhein-Main führen von Offenbach-Ost aus über Heusenstamm nach Dietzenbach (S2) bzw. durch den Rodgau nach Rödermark (S1). Von Dieburg her kommend, verbindet die Dreieichbahn (RMV-Linie 61) stündlich bzw. halbstündlich Rödermark mit Dreieich-Buchschlag, wo ein Anschluss an die S-Bahn-Linien S3 und S4 besteht. Drei Zugpaare pro Tag gehen durch bis Frankfurt (Main) Hauptbahnhof.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[2])

Städte

  1. Dietzenbach Kreisstadt) (33.104)
  2. Dreieich (40.568)
  3. Heusenstamm (18.312)
  4. Langen (Hessen) (35.177)
  5. Mühlheim am Main (26.665)
  6. Neu-Isenburg (35.472)
  7. Obertshausen (24.168)
  8. Rödermark (26.089)
  9. Rodgau (43.216)
  10. Seligenstadt (20.152)

Gemeinden

  1. Egelsbach (9903)
  2. Hainburg (14.650)
  3. Mainhausen (9195)

Quellen

  1. Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Offenbach vom 26. Juni 1974
    GVBl. I S. 316
  2. Einwohnerzahlen


Weblinks


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