- Dreieichbahn
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Dreieichbahn GTW 2/6 von Offenthal auf dem Weg nach UrberachKursbuchstrecke (DB): 647 Streckennummer: 3653 (Dreieich-Buchschlag–Ober-Roden)
3661 (Ober-Roden–Dieburg)Streckenlänge: 23,5 km Verlauf LegendeMain-Neckar-Bahn von Frankfurt 0,0 Dreieich-Buchschlag 0,3 Main-Neckar-Bahn nach Darmstadt 2,6 Dreieich-Sprendlingen A 661 4,0 Dreieich-Weibelfeld 5,2 Dreieich-Dreieichenhain 6,9 Dreieich-Götzenhain 8,9 Dreieich-Offenthal 10,9 Umspannwerk RWE 12,6 Rödermark-Urberach B 459 Rodgaubahn von Offenbach am Main 15,0 21,9 Rödermark-Ober Roden Endstation Rodgaubahn nach Dieburg Die Dreieichbahn ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenstrecke und verbindet im Rhein-Main-Gebiet Dreieich-Buchschlag mit Dieburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bau und Betrieb
Bauherr waren die Preußisch-Hessischen Staatseisenbahnen. Die Strecke war vor allem für Pendler aus dem heutigen Dreieich nach Frankfurt am Main gedacht.
Die Strecke zwischen Dreieich-Buchschlag und Rödermark - Ober-Roden wurde am 1. April 1905 eröffnet. Der Abschnitt zwischen Ober-Roden und Dieburg bestand im Rahmen der Verbindung Offenbach–Reinheim (Rodgaubahn) bereits seit dem 1. Oktober 1896. Die Dreieichbahn erstreckt sich also historisch gesehen und auch bezüglich ihrer Streckennummer eigentlich nur zwischen Dreieich-Buchschlag und Ober-Roden. Die Verlängerung nach Dieburg ist ein betriebsbedingtes Phänomen, das sich bereits kurz nach der Eröffnung der Strecke durchsetzte, da die meisten Pendler aus der Region Reinheim und Dieburg nach Frankfurt oder nach Rüsselsheim (Opelwerk) wollten, wobei hier die Dreieichbahn die kürzere Anbindung bot, gegenüber der Rodgaubahn in Richtung Offenbach.
Zu Beginn der 1980er-Jahre tauchte die Dreieichbahn in der Liste der einstellungsgefährdeten Strecken der DB auf. Durch das Engagement der Interessengemeinschaft Dreieichbahn (IGDB) und der kommunalen Politik gelang es, die Stilllegung der Strecke zu verhindern. Bereits im Jahr 1988 gab es erste Planungen zur Modernisierung der Dreieichbahn. Die Umsetzung erfolgte erst ab Mitte der 1990er-Jahre und führte 1998 zur Eröffnung der „neuen“ Dreieichbahn.
Die Kosten der Modernisierung wurden von der DB, dem Land Hessen und den anliegenden Kommunen getragen.
Da eine Verlängerung der S-Bahnlinie S1 der S-Bahn Rhein-Main von Rödermark-Ober-Roden nach Dieburg aufgrund der hohen Kosten auch im Zusammenhang mit der dann notwendigen Elektrifizierung wegen fehlender Wirtschaftlichkeit nicht weiterverfolgt wurde, wurde die Strecke zwischen Rödermark-Ober-Roden und Dieburg für den Dieselbetrieb ausgebaut.
Am 1. und 2. April 2005 wurde mit Dampfsonderfahrten der 100. Geburtstag der Dreieichbahn begangen.
Gegenwart
Stündlich fahren Regionalbahnen, im Berufsverkehr beginnen und enden jeweils drei Züge in Frankfurt am Main Hbf. Werktags (außer samstags) wird auf dem Abschnitt zwischen Ober-Roden und Buchschlag der Takt auf 30 Minuten verdichtet. Anschlüsse zur S-Bahn-Rhein-Main bestehen auf den Bahnhöfen Dreieich-Buchschlag (S3 und S4) und Rödermark-Ober-Roden (S1). Über den Bahnhof Dieburg besteht Umsteigeverbindungen zur Rhein-Main-Bahn nach Darmstadt, Mainz, Wiesbaden oder Aschaffenburg.
Zukunft
Mit der Realisierung der Regionaltangente West werden auch die Gemeinden an der Dreieichbahn verbesserte und schnellere Umsteigeverbindungen im Schienenverkehr zum Frankfurter Flughafen und in Richtung Mainz/Wiesbaden erhalten. Die entsprechenden Planungen für die Regionaltangente sehen auf einem Streckenast eine Linienführung zum Bahnhof Dreieich-Buchschlag vor. Das Projekt der Regionaltangente ist jedoch aufgrund der hohen Investitionen und fehlender Mittel erst mittelfristig realisierbar.[1]
Fahrzeuge
Auf der Dreieichbahn kommen fast ausschließlich Triebwagen der Baureihe 646 (GTW 2/6) zum Einsatz. Da die Kapazität der Triebzüge für den Berufsverkehr zu gering ist, werden die Fahrten von und nach Frankfurt Hauptbahnhof mit lokbespannten, von der Baureihe 218 gezogenen, Zügen mit 4 n-Wagen gefahren. Darüber hinaus werden seit dem Fahrplanwechsel 2006/2007 die nachmittäglichen Fahrten von Frankfurt Hauptbahnhof von Triebwagen der Baureihe 628 in Doppelgarnitur übernommen. Fällt ein 646 aus, so wird entweder ein Triebwagen der Baureihe 628 als Ersatz eingesetzt, oder es wird der Umlauf mit einem lokbespannten Ersatzzug gefahren, der in Darmstadt bereitsteht.
Seit 1990 gibt es keinen regelmäßigen Güterverkehr mehr auf der Dreieichbahn. Einzig verbliebenes Anschlussgleis ist das des Umspannwerks der RWE zwischen Urberach und Offenthal. Alle ein bis zwei Jahre wird hier ein Trafo transportiert. Diese Leistung obliegt in der Regel der Baureihe 225. Diese Züge kommen immer von Dieburg auf die Dreieichbahn.
Literatur
- Andreas Burow, Dieter Fuchs, Sven A. Koch, Hans P. Fuchs, Peter Thomin, 100 Jahre Dreieichbahn, Köln 2005, 3-929082-25-X
- Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2005/2006, Vlg. Schweers + Wall, o.O. 2005, ISBN 3-89494-134-0
- Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag, Stuttgart 2005, 3 Bände im Schuber, Bd. 2.2, S. 787ff (Strecke 070). ISBN 3-8062-1917-6
Quellen
Weblinks
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