Mark Alan Webber

Mark Alan Webber
Mark Webber
Mark Webber 2008
AustraliaAustralien
Fahrerweltmeisterschaft
Erster Grand Prix Australien 2002
Teams
2002 Minardi • 2003–2004 Jaguar • 2005–2006 Williams • 2007−2010 Red Bull
Statistik
Rennen Poles Podien Siege
125 3
Schnellste Runden
Führungsrunden 12 Runden über 56,1 km
WM-Titel
WM-Punkte 109,5
(Stand: GP Bahrain 2009, 26. April)
Webber im Minardi, 2002
GP USA 2004: im Jaguar
GP USA 2005: im Williams
GP USA 2007: im Red Bull

Mark Alan Webber (* 27. August 1976 in Queanbeyan, New South Wales) ist ein australischer Automobilrennfahrer. Er stieg 2002 in die höchste Motorsportklasse Formel 1 auf und steht dort seit 2007 beim österreichischen Team Red Bull Racing unter Vertrag.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Nachwuchskategorien

Als Sohn eines australischen Motorradhändlers wuchs Webber in unmittelbarer Nähe zur Welt des Motorsports auf und entschied sich zunächst für eine Motocross-Karriere, bevor er als 14-Jähriger doch auf vier Räder umschwenkte und in den Kartsport wechselte. Nur zwei Jahre später gewann er bereits seine erste Kart-Meisterschaft, bevor er sich dem Formelsport zuwandte. Auch dort überzeugte Webber auf Anhieb und gewann 1994 die australische Formel-Ford-Meisterschaft. Sein Ehrgeiz für eine internationale Motorsportkarriere war geweckt und so zog er nach Europa, um dort in den klassischen Talentschmieden der britischen Nachwuchsformeln sein Glück zu versuchen. 1996 entschied er dort das prestigeträchtige Formel-Ford-Festival in Brands Hatch für sich − die Meisterschaft konnte er jedoch nicht erringen. Nach seinem Wechsel in die Britische Formel 3 wiederholte sich das Spiel: Webber gewann in Brands Hatch, aber nicht die Meisterschaft.

FIA-GT-Meisterschaft

Mit seinen Leistungen hatte der Australier Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug auf sich aufmerksam gemacht. Er bot Webber einen Rennwagen für die FIA-GT-Meisterschaft 1998 neben dem Deutschen Bernd Schneider an. Webber beendete das Jahr als Vizemeister, obwohl er in Le Mans einen haarsträubenden Unfall nur mit viel Glück nahezu unverletzt überstanden hatte. Sein Wagen war auf der Geraden durch ein aerodynamisches Problem bei knapp 300 km/h einfach abgehoben und hatte sich dann in der Folge zweimal überschlagen. Der Unfall löste in der Motorsportszene Entsetzen aus, da zunächst nicht klar war, wie so etwas passieren konnte − hatte man doch über viele Jahre hinweg die Aerodynamik eines Rennfahrzeugs für vollständig berechenbar gehalten. Webber entschied sich nach dem Zwischenfall zum Rückzug aus der FIA-GT-Serie und beschloss, es in die Formel 1 zu schaffen.

Formel 3000

Sein Weg sollte über die Formel 3000 führen, wo ihm sein Landsmann Paul Stoddart in dessen Team ein Cockpit für die Saison 2000 anbot. Webber wurde Dritter in der Gesamtwertung, was ihm einen Testvertrag mit dem Formel-1-Team Benetton für 2001 sowie einen Managementvertrag mit Benetton-Teamchef Flavio Briatore einbrachte. Neben dem Testen nahm Webber einen weiteren Anlauf, die Formel-3000-Meisterschaft zu gewinnen, unterlag jedoch letztendlich dem Briten Justin Wilson knapp. Trotzdem hatte Webber sein Ziel erreicht und sich für höhere Aufgaben empfohlen: die Formel 1.

Formel 1

Minardi (2002)

Erneut bot ihm Paul Stoddard ein Cockpit an − diesmal allerdings im inzwischen von Stoddard aufgekauften Minardi-F1-Team. Somit gab Webber im März 2002 beim heimischen Grand Prix von Australien sein Debüt in der Königsklasse des Motorsports und erfuhr sich dabei mit einer beherzten Vorstellung gleich ungeahnte Aufmerksamkeit. Im unterlegenen Minardi schaffte er es auf Platz fünf und holte damit auf Anhieb zwei WM-Punkte, wobei er sich rundenlang den deutlich schnelleren Toyota von Mika Salo vom Leib hielt. Seinen malaysischen Teamkollegen Alex Yoong hatte Webber jederzeit mühelos im Griff, konnte jedoch im weiteren Verlauf der Saison keine nennenswerten Erfolge mehr verbuchen.

Jaguar (2003−2004)

Für die Saison 2003 bot ihm das Jaguar-Werksteam den Platz neben dem als Megatalent gehandelten Brasilianer Antonio Pizzonia an. Während der Südamerikaner auf ganzer Linie enttäuschte, bestätigte Webber das in ihn gesetzte Vertrauen mit guten und zuverlässigen Leistungen. Besonders kristallisierte sich dabei Webbers Stärke auf eine schnelle Runde heraus, mit der er wiederholt bessere Startplätze schaffte, als es das Auto eigentlich zugelassen hätte. Insgesamt sammelte Webber 17 WM-Punkte und beendete das Jahr auf Platz zehn der Fahrerwertung. Für die Saison 2004 schaffte es Jaguar nicht, das Auto zu verbessern, so dass Webber und sein neuer Teamkollege Christian Klien über weite Strecken auf verlorenem Posten standen. Lediglich sieben Punkte fuhr der Australier in 18 Rennen ein − einziger Höhepunkt der Saison war der überraschende Start aus der ersten Reihe beim Großen Preis von Malaysia. Dass allerdings die mangelnden Erfolge nicht Webber anzulasten waren, hatte sich auch Frank Williams, Teamchef des Traditionsrennstalls Williams, gedacht, der Webber eines seiner begehrten Cockpits für 2005 anbot.

Williams (2005−2006)

Bei Williams schien endlich der Knoten aufzugehen, Webber sah sich bei dem mit Titeln dekorierten britischen Team schon als künftiger Weltmeister. Jedoch war er zum falschen Zeitpunkt zu Williams gestoßen. Die Partnerschaft mit Motorenlieferant BMW war zusehends belastet und schwächte die Leistungsfähigkeit des gesamten Rennstalls. Erstmals nach vier Jahren hatte die Kombination Williams-BMW kein genügend konkurrenzfähiges Fahrzeug zur Verfügung, mit dem Siege oder gar der Titel möglich waren. Auch Webber und sein deutscher Teamkollege Nick Heidfeld vermochten an der Tatsache nichts zu ändern, dass sich Williams auf dem absteigenden Ast befand. BMW trennte sich schließlich Ende der Saison vom britischen Rennstall und trat ab 2006 unter eigenem Namen an, während das Williams-Team selbst plötzlich ohne Motoren und namhafte Sponsoren dastand. Die 36 Punkte, die Webber während des Jahres gesammelt hatte, waren für die Ansprüche eines Spitzenteams zu wenig, obschon der Australier das Maximum aus seinem Paket geholt zu haben schien.

Die Lage war vor der Saison 2006 angespannt. Williams fuhr nun mit Cosworth-Motoren, für die das Team allerdings tief in die Tasche greifen musste. Angesichts der fehlenden Großsponsoren eine schwierige Situation, zumal sich der neue Williams zwar als schnell, aber völlig unzuverlässig herausstellte. Webber und sein Teampartner Nico Rosberg fielen etliche Male in aussichtsreichen Positionen aus und so standen am Ende ganze elf Punkte auf der Habenseite (davon sieben für Webber). Völlig frustriert entschied sich der Australier, dem einstigen Vorzeigerennstall nach zwei Jahren den Rücken zu kehren. Ein erneutes Angebot von Frank Williams schlug er aus und heuerte für 2007 beim österreichischen Team Red Bull Racing neben GP-Veteran David Coulthard an, wo er seinen ehemaligen Teamkollegen Klien ersetzen sollte.

Red Bull (seit 2007)

Das Red-Bull-Team war Ende 2004 aus dem Jaguar-Rennstall hervorgegangen und so kehrte Webber in gewisser Weise an seine alte Wirkungsstätte zurück. Red Bull hatte Mitte 2006 das Konstruktionsgenie Adrian Newey verpflichten können, in dessen erstes Produkt Webber nun große Hoffnungen setzte. Zudem gelang es, das Weltmeisterteam Renault zu kostenlosen Motorenlieferungen zu überreden. Doch einmal mehr in Webbers Karriere erfüllten die Bedingungen seine Erwartungen nicht. Ein dritter Platz beim verregneten Großen Preis von Europa am Nürburgring war sein Saison-Höhepunkt − doch insgesamt zehn WM-Punkte täuschten nicht darüber hinweg, dass ein weiteres Jahr ohne nennenswerte Erfolge ins Land gezogen war.

Die Saison 2008 fing für den Australier gut an. In den ersten acht Rennen fuhr er sechsmal in die Punkteränge, sammelte 18 Zähler und lag zwischenzeitlich auf Platz sieben der Fahrer-Weltmeisterschaft. Red Bull kämpfte um Platz vier unter den Konstrukteuren. Die direkten Konkurrenzteams von Toyota und Renault entwickelten jedoch scheinbar schneller als die „roten Bullen“ und ließen Red Bull zurückfallen. Zwar katapultierte Webber mit einer Fabelrunde in der Qualifikation des Großen Preises von Großbritannien zum ersten Mal einen Red-Bull-Rennwagen in die erste Startreihe, fiel jedoch im Rennen, auch aufgrund der falschen Strategie, schnell zurück. Beim Großen Preis von Europa auf dem neuen Stadtkurs in Valencia fuhren die blau-roten Boliden weit hinter der Spitze, Webber schaffte aus eigener Kraft lediglich Rang zwölf, sein Teamkollege wurde gar Letzter. Dieser Trend setzte sich nicht fort: Beim anschließenden Grand Prix von Belgien sammelte Webber begünstigt durch eine nachträgliche Strafe für den vor ihm platzierten Timo Glock einen weiteren Punkt. Auch in Italien und Japan konnte er jeweils noch einen Punkt einfahren und beendete damit die Saison mit 21 Punkten an elfter Stelle des Klassements.

Auszeichnungen

Im Jahre 2006 wurde Webber die Lorenzo Bandini Trophy verliehen. Diese Auszeichnung wird seit 1992 an den aussichtsreichsten Fahrer der Saison verliehen. Mit diesem Preis wurden bereits u.a. Michael Schumacher (2003), Fernando Alonso (2005) oder Felipe Massa (2007) ausgezeichnet.

Erfolgsstatistik

Statistik in der Formel 1

Stand: nach GP Bahrain (26. April)

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Runden
Punkte WM-Pos.
2002 KL Minardi Asiatech Minardi PS02 Asiatech 3.0 V10 16 - - - - - 2 16.
2003 Jaguar Racing Jaguar R4 Cosworth 3.0 V10 16 - - - - - 17 10.
2004 Jaguar Racing Jaguar R5 Cosworth 3.0 V10 18 - - - - - 7 13.
2005 BMW Williams F1 Team Williams FW27 BMW 3.0 V10 18 - - 1 - - 36 10.
2006 Williams F1 Team Williams FW28 Cosworth 2.4 V8 18 - - - - - 7 14.
2007 Red Bull Racing Red Bull RB3 Renault 2.4 V8 17 - - 1 - - 10 12.
2008 Red Bull Racing Red Bull RB4 Renault 2.4 V8 18 - - - - - 21 11.
2009 Red Bull Racing Red Bull RB5 Renault 2.4 V8 4 - 1 - - - 9.5 6.
Gesamt 125 - 1 2 - - 109.5

Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
2002 AUS MAS BRA SMR ESP AUT MON CAN EUR GBR FRA GER HUN BEL ITA USA JPN --- ---
5 DNF 11 11 DNS 12 11 11 15 DNF 8 DNF 16 DNF DNF DNF 10
2003 AUS MAS BRA SMR ESP AUT MON CAN EUR FRA GBR GER HUN ITA USA JPN --- --- ---
DNF DNF DNF DNF 7 7 DNF 7 6 6 14 11 6 7 DNF 11
2004 AUS MAS BRN SMR ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN BEL ITA CHN JPN BRA ---
DNF DNF 8 13 12 DNF 7 DNF DNF 9 8 6 10 DNF 9 10 DNF DNF
2005 AUS MAS BRN SMR ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN TUR ITA BEL BRA JPN CHN
5 DNF 6 7 6 3 DNF 5 DNS 12 11 DNF 7 DNF 14 4 DNF 4 7
2006 BRN MAS AUS SMR EUR MON ESP GBR CAN USA FRA GER HUN TUR ITA CHN JPN BRA ---
6 DNF DNF 6 DNF 9 DNF DNF 12 DNF DNF DNF DNF 10 10 8 DNF DNF
2007 AUS MAS BRN ESP MON CAN USA FRA GBR EUR HUN TUR ITA BEL JPN CHN BRA --- ---
13 10 DNF DNF DNF 9 7 12 DNF 3 9 DNF 9 7 DNF 10 DNF
2008 AUS MAS BRN ESP TUR MON CAN FRA GBR GER HUN EUR BEL ITA SIN JPN CHN BRA ---
DNF 7 7 5 7 4 12 6 10 DNF 9 12 8 8 DNF 8 14 9
2009 AUS MAS CHN BRN ESP MON TUR GBR GER HUN EUR BEL ITA SIN JPN BRA ABD ---
12 6 2 11 ?? ?? ?? ?? ?? ?? ?? ?? ?? ?? ?? ?? ??

 (Legende)

Weblinks

Logo der Formel 1
Teams und Fahrer der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009:
McLaren Ferrari BMW-Sauber Renault Toyota Toro Rosso Red Bull Williams Force India Brawn
0Hamilton
0Kovalainen
0Massa
0Räikkönen
0Kubica
0Heidfeld
0Alonso
0Piquet jr.
0Trulli
10 Glock
11 Bourdais
12 Buemi
14 Webber
15 Vettel
16 Rosberg
17 Nakajima
20 Sutil
21 Fisichella
22 Button
23 Barrichello

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