- Neu Manschnow
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Märkisch-Oderland Amt: Golzow Höhe: 10 m ü. NN Fläche: 45,97 km² Einwohner: 2905 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km² Postleitzahl: 15328 Vorwahl: 033472 Kfz-Kennzeichen: MOL Gemeindeschlüssel: 12 0 64 266 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der Amtsverwaltung: Seelower Straße 14
15328 GolzowWebpräsenz: Bürgermeister: Bernd Korb (WG IGKV) Lage der Gemeinde Küstriner Vorland im Landkreis Märkisch-Oderland Küstriner Vorland ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland im Bundesland Brandenburg. Die an der Oder verlaufende östliche Gemeindegrenze bildet gleichzeitig die deutsche Ostgrenze zur Republik Polen. Zusammen mit vier weiteren im Oderbruch gelegenen Gemeinden gehört Küstriner Vorland zum Amt Golzow.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Gemeindegliederung
Die ehemaligen Gemeinden Gorgast, Küstrin-Kietz und Manschnow bilden je einen Ortsteil. Weitere bewohnte Gemeindeteile sind Schäferei, Kuhbrücke, Herzershof und Neu Manschnow.
Geschichte
Die Gemeinde Küstriner Vorland entstand am 1. Januar 1998 als Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Gorgast, Manschnow und Küstrin-Kietz.
Gorgast
Gorgast wurde 1375 erstmals im Landbuch erwähnt. 1584 brannte der Ort völlig nieder. Das Herrenhaus der ehemaligen Johanniterkommende wurde 1840 errichtet und 34 Jahre später umgebaut. Eine neugotische Kirche wurde im Jahre 1888 erbaut.
Die heutige Kirche war das erste in der DDR neu gebaute Gotteshaus, es steht deshalb unter Denkmalschutz. 1959 wurde es auf den Grundmauern der 1945 in der Schlacht um Küstrin zerstörten Kirche errichtet[1].
Ab 1900 produzierte in Gorgast eine Zuckerfabrik.
Im Gorgaster Park, der durch Peter Joseph Lenné angelegt wurde, befindet sich das Denkmal für die gefallenen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Hier hat auch der am 21. März 1945 gefallene Leutnant von Bülow seine letzte Ruhestätte gefunden.
Gorgast hat ca. 900 Einwohner.
Küstrin-Kietz
Bei Deutschland verbliebener Teil der ehemaligen Festungsstadt Küstrin, rd. 850 Einwohner.
Küstrin-Kietz war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Stadtteil der erstmals 1232 urkundlich erwähnten Stadt Küstrin. Deren zwischen Oder und Warthe gelegene Altstadt mit den teilweise erhaltenen Festungsanlagen wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die inzwischen freigelegten Grundmauern zerstört und nicht wieder aufgebaut. Der östlich der Warthe gelegene Stadtteil Küstrin-Neustadt, polnisch Kostrzyn nad Odrą, gehört seit 1945 zu Polen, zunächst zur Woiwodschaft Gorzow/Landsberg (Warthe), seit dem 1. Januar 1999 zur Woiwodschaft Lebuser Land.
Küstrin-Kietz (1930 gebildet aus der Langen Vorstadt und dem eingemeindeten Dorf Kietz) wurde mit der Teilung der Stadt Küstrin durch Festlegung der deutsch-polnischen Grenze entlang der Oder entsprechend den Bestimmungen des Potsdamer Abkommens im Jahre 1945 zu einer selbständigen Gemeinde. Dieser wurden die weiteren westlich der Oder gelegenen Küstriner Stadtteile Kuhbrückenvorstadt und das zur Altstadt gehörende Gebiet zwischen der Oder und dem Oder-Vorflut-Kanal (sogenannte Oderinsel) angegliedert. Die auf Letzterer befindliche Artilleriekaserne der Deutschen Wehrmacht wurde nach 1945 von sowjetischen Armeeinheiten belegt. Die gesamte Oderinsel war daher bis zu deren Abzug 1991 militärisches Sperrgebiet. Die Brücken über die Oder wurden 1945 für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
Die Gemeinde wurde 1954 zunächst in Friedensfelde und Ende des Jahres 1954 in Kietz umbenannt. Seit dem 3. Oktober 1991 heißt der Ort als Ergebnis einer Bürgerbefragung wieder Küstrin-Kietz.
Am 30. Mai 1992 wurde mit der Verlängerung der Bahnlinie Berlin-Lichtenberg – Küstrin-Kietz nach Küstrin/Kostrzyn nad Odra ein Eisenbahngrenzübergang für den Personenverkehr eröffnet. Bis dahin diente die Bahnverbindung über die Oder lediglich dem Güterverkehr.
Der Straßengrenzübergang im Zuge der Bundesstraße 1 wurde am 21. November 1992 freigegeben.
Manschnow
1336 erstmals erwähnt, rd. 1.250 Einwohner.
Politik
Gemeindevertretung
Der Vertretung der Gemeinde besteht aus 16 Gemeindevertretern bei folgender Sitzvertreilung:
(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)
Wappen der Ortsteile
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmäler in Küstriner Vorland stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.
Museum
- Museum zur Geschichte Küstrins im Kulturhaus Küstrin-Kietz
Bauwerke
- Herrenhaus der ehemaligen Johanniterkommende in Gorgast von 1840
- neugotische Kirche in Gorgast von 1888
- Fort Gorgast, erbaut 1883 - 89, gilt als besterhaltenes Außenfort der Festung Küstrin, zu der es ehemals gehörte
- Gebäude der ehemaligen Artilleriekaserne auf der bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zu Küstrin-Altstadt gehörenden Oderinsel im Ortsteil Küstrin-Kietz, letzte Zeugnisse der Küstriner Garnison auf deutschem Boden, seit dem Abzug der russischen Streitkräfte im Jahre 1991 ungenutzt
- Kulturhaus in Küstrin-Kietz, multifunktionales Kultur- und Veranstaltungszentrum
- Mühle an der Alten Oder in Manschnow
Parks
- Gorgaster Park (durch Peter Joseph Lenné angelegt) mit Kriegerdenkmal
Naturdenkmäler
- Naturschutzgebiet auf der Oderinsel in Küstrin-Kietz
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Gemeindegebiet verläuft in west-östlicher Richtung die Bundesstraße 1 mit Grenzübergang nach Polen in Küstrin-Kietz. Im Ortsteil Manschnow zweigt die B 112 Richtung Frankfurt (Oder) von der B 1 ab.
Mit der Eisenbahn ist die Gemeinde über die grenzüberschreitende Regionalbahn-Strecke Berlin-Lichtenberg - Küstrin/Kostrzyn nad Odra (Ostbahn) zu erreichen. Im Gemeindegebiet befinden sich der Grenzbahnhof Küstrin-Kietz, die Station Gorgast sowie der zur Zeit nicht genutzte Haltepunkt Küstrin-Altstadt auf der Oderinsel. Die Bahnstrecke Küstrin-Kietz - Frankfurt (Oder) wurde 1996 stillgelegt. Die Städtische Straßenbahn Küstrin fuhr bis 1937 auch auf das linke Oderufer, zeitweise bis über den Odervorflutkanal.
Für die Fahrgastschifffahrt auf der Oder existiert in Küstrin-Kietz eine Anlegestelle.
Veranstaltungen
Jedes Jahr im Sommer findet im Fort Gorgast das Umsonst und draußen Oderbruch Open Air (OBOA) statt.
Jährlich wird im Park Gorgast ein Reit- und Springturnier veranstaltet.
Literatur
- Küstrin. Stadtgeschichte und Stadtverkehr, Verlag GVE Berlin, 2005, ISBN 3-89218-091-1
Einzelnachweise
- ↑ Baudenkmal wird saniert in "Märkische Oderzeitung", 3. April 2009
Weblinks
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