- Nußdorf am Inn
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Wappen Deutschlandkarte 47.73333333333312.15465Koordinaten: 47° 44′ N, 12° 9′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Rosenheim Höhe: 465 m ü. NN Fläche: 28,61 km² Einwohner: 2.607 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km² Postleitzahl: 83131 Vorwahl: 08034 Kfz-Kennzeichen: RO Gemeindeschlüssel: 09 1 87 156 Gemeindegliederung: 27 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Brannenburger Str.10
83131 Nußdorf a.InnWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Oberauer (CSU) Lage der Gemeinde Nußdorf a.Inn im Landkreis Rosenheim Nußdorf am Inn (amtlich: Nußdorf a.Inn) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim.
Der malerische Ort wurde im Jahr 2001 als ‚Schönstes Dorf Bayerns‘ ausgezeichnet. Außerdem wurde Nußdorf bei dem europäischen floristischen Städte- und Gemeinden-Wettbewerb Entente Florale des Jahres 2004 als ‚Schönstes Dorf Europas‘ gewählt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage und Verkehrsanbindung
Der Fremdenverkehrsort mit 28 Gemeindeteilen und einen malerischen Ortskern mit barocken Kirchen und ursprünglichen Bauernhäusern liegt im bayerischen Inntal zwischen Heuberg und Wendelstein an der Grenze zu Tirol. Die nächste Bahnstation befindet sich in Brannenburg. Von der Autobahn A 93 (Rosenheim - Kiefersfelden) aus ist Nußdorf über die Autobahnausfahrt Brannenburg zu erreichen.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Nußdorf am Inn hat 27 amtlich benannte Ortsteile[2]
- Bergen
- Breiten
- Buchberg
- Gritschen
- Guggenau
- Haus
- Kirchwald
- Labach
- Lieln
- Mühlhausen
- Mühlthal
- Niederthann
- Nußdorf am Inn
- Oberthann
- Preisenberg
- Ramsau
- Riedlberg
- Schneebichl
- Seilenau
- Sonnhart
- Steinach
- Tiefenbach
- Überfilzen
- Untersulzberg
- Urstall
- Windshausen
- Zain
Geschichte
Die Geschichte des Orts ist bis ins Mittelalter zurückverfolgbar. 788 wird in der Notitia Arnonis eine ecclesia Nuzdorf[3], die mit einer Liegenschaft (cum territorio) ausgestattet war, erstmals urkundlich genannt. Durch eine Urkunde belegt ist, dass am 15. Mai 1097 Kaiser Heinrich IV. auf der Durchreise von Verona nach Regensburg in Nußdorf Station machte.[4][5] Das örtliche Adelsgeschlecht der Clammensteiner auf den Burgen Klammenstein und Ramsau wird hier ab dem 12. Jahrhundert in Urkunden erwähnt.[6] Der letzte Clammensteiner, Konrad III., vermachte 1402 sein Vermögen den beiden Nußdorfer Kirchen. 1950 übernahm die Gemeinde das Wappen dieser Adelsfamilie.
Wegen der Grenzlage an einem wichtigen Land- und Wasserweg wurde der Ort im Landshuter Erbfolgekrieg 1504, beim Kroaten-Einfall 1743 und während der Napoleonischen Kriege gebrandschatzt und geplündert. Der durch die Gebietsreform erzwungene Zusammenschluss der nach 1800 gegründeten politischen Gemeinde mit Neubeuern scheiterte am Widerstand der Nußdorfer Bürger. Seit 1. Januar 1980 ist Nußdorf am Inn wieder selbständige Gemeinde.[7]Klima
Das in Nußdorf herrschende Mikroklima lässt sich durch seine Lage an einer Engstelle des Inntals, sowie der Höhenlage von 486 Metern über dem Meeresspiegel erklären. Ebenfalls einen wichtigen Einfluss nimmt der ‚Erler Wind‘, ein starker orographischer Fallwind, der in der Nacht einsetzt und meist am späten Vormittag gegen 11 Uhr in die entgegengesetzte Richtung also taleinwärts, wenn auch weniger stark, zurückfließt. Früher galt der Erler Wind als sicheres Barometer, da bei ausbleibendem Zurückfließen mit großer Wahrscheinlichkeit ein Ende des schönen Wetters zu erwarten war.
Der kontinentale Einfluss, der den südlichen Teil Deutschlands dominiert, ist auch in Nußdorf bemerkbar, wo durch die räumliche Nähe zu den Alpen kalte Winter mit Durchschnittstemperaturen zwischen -6 und +2 °C im Tagesverlauf vorherrschen. Circa die Hälfte des Niederschlags fällt in Form von Schnee, so dass der Boden im Winter meist von einer Schneedecke (zwischen 15 und 30 cm) bedeckt ist.
Im Sommer gleichen die Temperaturen denen in den übrigen Teilen Deutschlands, sie betragen durchschnittlich zwischen 13 °C am Morgen und 23 °C am Nachmittag. Aber der Sommer ist zugleich die niederschlagsreichste Zeit des Jahres. Mächtige Gewitterwolken, die gegen die Berghänge getrieben werden, entladen sich mit oft gewaltigen Regengüssen. So werden in den Monaten Juni und Juli oft Niederschlagswerte von bis zu 150 mm pro Monat erreicht, der Jahresdurchschnitt liegt bei ca. 1075 mm. Trotz dieser zahlreichen Gewitter, die meist am späten Nachmittag auftreten, scheint die Sonne durchschnittlich 8 Stunden am Tag.
Politik
Wappen
Blasonierung: In Schwarz über blauen Wellen ein schräglinks absteigender silberner Mauergiebel.
Gemeindepartnerschaft
Seit 1975 besteht eine Gemeindepartnerschaft zum französischen Ort Camblanes-et-Meynac. Diese wird seither durch gegenseitige Besuche sowie seit 2003 durch einen alljährlichen Jugendaustausch mit Leben erfüllt.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Nußdorf am Inn
- Pfarrkirche St. Vitus
- Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (Kirchwald)
- Filialkirche St. Leonhard
- Kirche Heilig Kreuz an der Grenze zu Tirol am Fuß des Kranzhorns
Freizeitangebote
- Freibad Nußdorf am Inn
- Sportanlagen Nußdorf am Inn
- Wanderungen z.B.auf den Heuberg oder das Kranzhorn
- Idealer Ausgangspunkt für Wintersportausflüge z.B. ins nahe gelegene Skigebiet Sudelfeld oder Hocheck
-
Kreuzkirche in Windshausen mit Heuberg
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111022/205839&attr=OBJ&val=516
- ↑ Arno von Salzburg: Indiculus Arnonis und Brevis notitiae Salzburgenses. Salzburg, ca. 790; nach bekannten und nach bisher unbenützten Handschriften neu herausgegeben und mit Erläuterungen versehen von Friedrich Keinz, München 1869, S. 22.
- ↑ Beda Franziskus Dudík: Mährens allgemeine Geschichte. Band II: Vom Jahre 906 bis zum Jahre 1125, Brünn 1863, S. 484.
- ↑ Joseph Ferdinand Damberger: Synchronistische Geschichte der Welt und der Kirche. Band 7, Regensburg 1854, S. 304.
- ↑ Sebastian Dachauer: Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, Band 4, München 1843, Heft 2, S. 260-270.
- ↑ Josef Dürnegger: Bayerisches Inntal vor 100 Jahren - Nußdorf einst und jetzt. Ein kulturgeschichtlicher Beitrag. Pflaum Verlag, München 1951 (234 Seiten). Faksimile-Nachdruck, ergänzt um einen 2. Teil von Renate Stein, Verlag H. Meißner-Druck, Oberaudorf 1987 (344 Seiten).
Weblinks
Commons: Nußdorf am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Nußdorf am Inn: Wappengeschichte vom HdBG
- Offizielle Webseite von Nußdorf am Inn
- Nußdorf am Inn: Amtliche Statistik des LStDV
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