Opel Rekord A

Opel Rekord A
Opel
Opel Rekord A (1963–1965)

Opel Rekord A (1963–1965)

Rekord A
Hersteller: Adam Opel AG
Produktionszeitraum: 1963–1965
Klasse: obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Coupé, Kombi
Motoren: 4- und 6-Zylinder-Viertakt (Ottomotoren)

1,5 l – 55 PS
1,7 l – 60 PS
1,7 l – 67 PS
2,6 l – 100 PS

Länge: 4512 mm
Breite: 1696 mm
Höhe: 1405–1534 mm
Radstand: 2639 mm
Leergewicht: 970–1110 kg
Vorgängermodell: Opel Rekord P2
Nachfolgemodell: Opel Rekord B
Heck des Rekord A

Der Opel Rekord A ist ein Pkw-Modell der oberen Mittelklasse der Adam Opel AG in Rüsselsheim. Er wurde im März 1963 als Nachfolger des Opel Rekord P2 vorgestellt. Mit ihm führte auch Opel die Kennzeichnung von Folgemodellen aller hergestellten Fahrzeugtypen durch Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets (A, B, C usw.) ein.

Nachfolger war der nur unwesentlich veränderte und mit neu entwickelten Motoren versehene, jedoch nicht einmal ein Jahr gebaute Rekord B.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

Der Rekord A erschien in März 1963 als stilistisch modernisierter und größerer Nachfolger des im In- und Ausland erfolgreichen Opel Rekord P2. Die anfängliche Modellbezeichnung Opel Rekord R3 bzw. Rekord R3, die noch in den Papieren der ganz frühen Fahrzeuge stand, änderte Opel in Rekord A ab[1] und führte die Kennzeichnung von Folgemodellen aller Fahrzeugtypen mit Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets (A, B, C usw.) ein. Auf der Handschuhfachklappe befand sich allerdings wie bei seinem Vorgänger Rekord P2 immer noch der Schriftzug „Olympia“.

Er hatte eine für die Wagenklasse große, glattflächige und nüchterne, aber elegante Karosserie im Stil des Chevrolet II von 1962; denn die Karosserielinie war im General Motors-Design-Center in Warren (Michigan) entworfen worden. An der Gestaltung des Coupés waren jedoch auch die Formgestalter in Rüsselsheim beteiligt. Den Rekord A, dessen Innenraum moderner gestaltet war als beim Vorgänger, gab es als zwei- und viertürige Limousine, als Kombi-Version „CarAVan“ und als Coupé sowie als Lieferwagen (CarAVan ohne hintere Seitenfenster). Die Kombis und Lieferwagen waren nur zweitürig lieferbar.

Auch gab es auf Wunsch eine Cabrio-Version auf Basis des Coupés, umgebaut von den Karosserie-Unternehmen Deutsch in Köln und Autenrieth in Darmstadt.

Die Reihen-Vierzylindermotoren – wahlweise mit 1,5 Liter oder 1,7 Liter Hubraum und einer Leistung von 55 oder 60 sowie 67 PS – basierten auf dem Opel-Olympia-Motor von 1937. Diese Vorkriegskonstruktion mit untenliegender Nockenwelle (OHV) erhielt im Rekord A ihre letzte und höchste Leistungsstufe. Sie hatte zwar den Ruf absoluter Haltbarkeit, war aber technisch nicht mehr auf dem Stand der Zeit und in ihrem Entwicklungspotential erschöpft. Der Nachfolger Rekord B (ab 1965) erhielt völlig neu konstruierte CIH-Motoren mit obenliegender Nockenwelle.

Der ab 1964 lieferbare Rekord L-6 mit dem 100 PS starken 2,6-Liter-Reihen-Sechszylinder (basierend auf der Vorkriegskonstruktion des Opel Super 6 von 1937) gilt als Vorläufer des Opel Commodore. Dieser war nur als Limousine und Coupé erhältlich. Der L-6 war zusammen mit dem Kapitän/Admiral/Diplomat A das erste Opel-Pkw-Modell mit einer 12-Volt-Anlage. Der Motorblock des Reihensechszylinders lastete stark auf der Vorderachse, dass die Lenkung im Stand und beim Rangieren entsprechend schwergängig war. Eine Servolenkung war nicht erhältlich; sie gab es nur bei den Oberklasse-Modellen der Opel KAD A-Reihe. Eine automatische Lenkhilfe galt damals als Luxus.

Limousine und Kombi waren je nach Wunsch mit vollsynchronisiertem Drei- oder Vierganggetriebe und Lenkradschaltung erhältlich; das Coupé hatte serienmäßig das Vierganggetriebe und Mittelschaltung.

Wahlweise war beim Dreiganggetriebe die automatische Kupplung „Olymat“ lieferbar (ähnlich Saxomat von Fichtel & Sachs). Das System, ein halbautomatisches Getriebe, bestand aus einer fliehkraftgesteuerten Anfahrkupplung und einer zweiten Kupplung für den Gangwechsel, wodurch das Kupplungspedal entfiel. Die vom Unterdruck des Motors betätigte zweite Kupplung wurde beim Schalten durch einen elektrischen Kontakt am Schalthebel aktiviert. Der Olymat arbeitete ähnlich dem Kupplungsautomaten „Hydrak“ in den Ponton-Mercedes (W105), die eine technisch aufwendigere, komfortablere hydraulische Anfahrkupplung hatten.

Das Fahrwerk des Rekord A entsprach dem Standard der 1960er-Jahre: vorn Doppel-Querlenker mit Schraubenfedern, hinten Starrachse mit halbelliptischen Blattfedern sowie hydraulischen Teleskopstoßdämpfern rundum. Serienmäßig waren Trommelbremsen; für einen Aufpreis von 150,00 DM waren vordere Scheibenbremsen in Verbindung mit einer Zweikreisbremsanlage lieferbar. Beim 2,6-Liter-Modell war das Zweikreisbremssystem mit vorderen Scheibenbremsen und Bremskraftverstärker serienmäßig.

In der einfachsten Ausführung kostete die zweitürige Rekord-A-Limousine 6.830,00 DM, das Coupé mit 2,6-Liter-Motor 9310,00 DM.

Von März 1963 bis zur Einführung des Rekord B im August 1965 wurden insgesamt 887.304 Rekord A hergestellt.

Bildergalerie

Technische Daten


Technische Daten Opel Rekord A 1963–1965
Opel Rekord: 1500 1700 1700 S L-6 (1964/65)
Motor:  4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)
Hubraum:  1488 cm³ 1680 cm³ 2605 cm³
Bohrung x Hub:  80 x 74 mm 85 x 74 mm 85 x 76,5 mm
Leistung bei 1/min:  40 kW (55 PS)
bei 4500
44 kW (60 PS)
bei 4300
49 kW (67 PS)
bei 4400
74 kW (100 PS)
bei 4600
Max. Drehmoment
bei 1/min: 
106 Nm
bei 2000–2600
120 Nm
bei 1800–2400
125 Nm
bei 2200–2900
181 Nm bei 2400
Verdichtung:  7,25 : 1 8,0 : 1 8,2 : 1
Gemischaufbereitung:  36 mm-Fallstromvergaser Opel (Lizenz Carter)
Ventilsteuerung:  Hängende Ventile, Stoßstangen und Kipphebel (seitliche Nockenwelle, Stirnräder)
Kühlung:  Wasserkühlung
Getriebe:  3- oder 4-Gang-Getriebe (1700 S und L-6 nur 4-Gang-Getriebe),
Lenkrad- oder Mittelschaltung
Radaufhängung vorn:  Doppelquerlenkerachse, Schraubenfedern
Radaufhängung hinten:  Starrachse an 2 semielliptischen Längsblattfedern mit 3 (Caravan: 4) Federlagen
Bremsen:  hydraulisch betätigte Trommelbremsen, Ø 200 mm
(Caravan hinten 230 mm)
Scheiben vorn, Ø 238 mm, Trommeln hinten, Ø 230 mm
Karosserie:  Stahlblech, selbsttragend
Spurweite vorn/hinten:  1321/1276 mm (L-6: 1325/1279 mm)
Radstand:  2639 mm
Länge:  4512 mm
Leergewicht:  970–1135 kg
Höchstgeschwindigkeit:  130 km/h 135 km/h 140–144 km/h 163–168 km/h
0–100 km/h:  23–25 s 21–22 s 17–18 s 13–14 s
Verbrauch (l/100 km):  10,0–10,5 l Normal 10,0 l Super 12,0 l Super

Bemerkungen

  1. Die Änderung der Modellbezeichnung kam wahrscheinlich, weil es auch eine Präservativ-Marke mit dem Namen R3 gab.

Quellen

Werner Oswald: Deutsche Autos 1945–1975. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-87943-391-7, S. 88–93

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Opel Rekord A – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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