Opel Rekord B

Opel Rekord B
Opel
Opel Rekord B

Opel Rekord B

Rekord B
Hersteller: Opel
Verkaufsbezeichnung: Rekord; 1500, 1700S, 1900S, L-6'
Produktionszeitraum: 07/1965–06/1966
Klasse: obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, zwei-/viertürig; Coupé, zweitürig; Kombi, drei-/fünftürig (Caravan), Kastenwagen
Motoren: 4- und 6-Zylinder-Viertakt (Ottomotoren)

1,5 l – 60 PS
1,7 l – 75 PS
1,9 l – 90 PS
2,6 l – 100 PS

Länge: 4529–4551 mm
Breite: 1696 mm
Höhe: 1405–1534 mm
Radstand: 2639 mm
Leergewicht: 990–1135 kg
Vorgängermodell: Opel Rekord A
Nachfolgemodell: Opel Rekord C


Der Opel Rekord B ist ein Pkw-Modell der oberen Mittelklasse der Adam Opel AG in Rüsselsheim. Er wurde im Juli 1965 als Nachfolger des Opel Rekord A vorgestellt und bis Juni 1966 noch nicht einmal ein Jahr gebaut. Die Karosserie war nur unwesentlich verändert - wichtigste Neuerung waren völlig neu entwickelte Vierzylindermotoren als Ersatz für die Konstruktion aus dem ab 1937 produzierten Opel Olympia. Erstmals war der Rekord auch mit einem 2-Gang-Automatikgetriebe (General Motors-Powerglide) erhältlich. Nachfolger war 1966 der Rekord C.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

Der Opel Rekord B ist Übergangsmodell und entstand aus einer Notlösung: Opel wollte ursprünglich eine neu entwickelte Generation von Vierzylindermotoren zeitgleich mit einem neuen Wagen präsentieren, doch dieser war noch nicht serienreif. Also passte man den Rekord A stilistisch an den noch nicht fertigen Nachfolger an (Breitbandscheinwerfer, Kühlergrill und umlaufende Chromrahmen an Front und Heck) und stellte in diesem, Rekord B genannten Modell die neuen Motoren vor. Die Wagen wurden von Juli 1965 bis Juni 1966 gebaut, davon nur acht Monate ausgeliefert und dann vom Opel Rekord C abgelöst.

Die Karosserie wurde im Vergleich zu seinem Vorgänger Opel Rekord A nur geringfügig modifiziert; neu waren Rechteckscheinwerfer, ein geänderter Kühlergrill mit Opel-Markenzeichen in der Mitte und runde Heckleuchten, welche in ähnlicher Form später auch beim Opel Manta A und beim Opel GT erschienen. Auch das Armaturenbrett und die Innenausstattung entsprachen größtenteils dem Vorgängermodell, auch die Farbauswahl war weitestgehend gleich.

Er war als zwei- und viertürige Limousine, als Kombi und als Coupé erhältlich. Im Unterschied zum Fahrwerk des Rekord A erhielt der B eine Hinterachse mit verbreiterter Spur. Sie war die letzte Hinterachse mit halbelliptischen Blattfedern bei Opel-Fahrzeugen. Die Doppel-Querlenkerachse vorne wurde vom A-Modell praktisch unverändert übernommen.

Heckansicht
Opel Rekord B als zweitürige Limousine

Für alle Modelle serienmäßig und damit nicht nur beim 2,6-Liter-Modell war nunmehr auch die Zweikreis-Bremsanlage mit vorderen Scheibenbremsen und hinteren Trommelbremsen sowie Bremskraftverstärker.

Mit dem Rekord B wurde eine neue Motorengeneration eingeführt, welche die soliden, aber technisch überholten und an der Leistungsgrenze angelangten weiterentwickelten Vorkriegsaggregate ablöste: Vierzylinder-Reihenmotoren mit obenliegender Nockenwelle, die Opel als "CIH-Motoren" bezeichnet. "CIH" steht für „Camshaft In Head“ (Nockenwelle im Zylinderkopf). Die Ventile werden nicht mehr über lange Stoßstangen von einer untenliegenden seitlichen Nockenwelle betätigt, sondern die nun im Zylinderkopf befindliche Nockenwelle wirkt über kurze Stößel und Blechpress-Kipphebel auf die Ventile; diese Kipphebel sind nicht auf einer Achse drehbar gelagert, sondern werden durch Zuganker mit einer entsprechend gestalteten Einstellmutter gehalten. Die Welle wird von einer Duplexkette statt von Stirnrädern angetrieben. Diese Motorengeneration war, technisch weiterentwickelt, bis Ende der 1980er Jahre im Opel-Programm.

Der im Rekord B L-6 eingebaute 2,6-Liter-Reihen-Sechszylinder wurde von seinem Vorgänger übernommen und war im Grunde noch eine Vorkriegskonstruktion, basierend auf dem Aggregat des Opel Super 6 von 1937, jedoch schon vor dem Einsatz im Opel Kapitän P 2,6 (1959-1963) grundlegend überarbeitet und weiterhin 100 PS stark. Wie schon beim Rekord A L-6 lastete der Motorblock des Reihensechszylinders stark auf der Vorderachse, was die Lenkung im Stand und beim Rangieren entsprechend schwergängig machte. Eine Servolenkung galt damals als Luxus und war nur bei den Oberklasse-Modellen der Opel KAD A-Reihe erhältlich.

Nur der 1,5-Liter Motor hatte noch einen Starterzug (manueller Choke); bei den anderen Modellen war eine Startautomatik (halbautomatischer Choke) vorhanden. Statt der selbst produzierten Opel-Fallstrom-Vergaser (Lizenz Carter) verwendete Opel jetzt Vergaser von Solex/Zenith.

Limousine und Kombi waren je nach Wunsch mit vollsynchronisiertem Drei- oder Vierganggetriebe und Lenkradschaltung erhältlich; das Coupé hatte serienmäßig das Vierganggetriebe und Mittelschaltung. Für das Modell 1900 S war − und das war neu bei den Rekord-Modellen − gegen Mehrpreis eine Zweigang-Vollautomatik, genannt Powerglide, von GM erhältlich, welche zwar weich schaltete, jedoch die Fahrleistungen etwas beeinträchtigte.

Optional war bei Modellen mit Dreiganggetriebe die automatische Kupplung „Olymat“ lieferbar (ähnlich Saxomat von Fichtel & Sachs). Das System, ein halbautomatisches Getriebe, bestand aus einer fliehkraftgesteuerten Anfahrkupplung und einer zweiten Kupplung für den Gangwechsel, wodurch das Kupplungspedal entfiel. Die vom Unterdruck des Motors betätigte zweite Kupplung wurde beim Schalten durch einen elektrischen Kontakt am Schalthebel aktiviert. Der Olymat arbeitete ähnlich dem Kupplungsautomaten „Hydrak“ in den Ponton-Mercedes (W105), die eine komfortablere hydraulische Anfahrkupplung besaßen, die technisch aufwändiger war.

Heute ist der Rekord B zur Rarität geworden; zwischen August 1965 und Juli 1966 entstanden insgesamt rund 296.000 Exemplare.

Noch seltener als der Rekord B sind die auf gleicher Karosserieform basierenden Opel Olympia-Sparmodelle, die nur eine Grundausstattung und ein mittels Lenkradschaltung betätigtes Dreiganggetriebe hatten. Es waren die letzten Opel-Modelle, bei denen die Heizung einen Aufpreis kostete. Die späteren Opel-Fahrzeuge mit dem Schriftzug "Olympia" waren keine "Rekord"-Sparversionen mehr, sondern luxuriös aufgewertete Varianten des Kadett B.

Technische Daten

Technische Daten Opel Rekord B 1965/66
Opel Rekord: 1500 1700 S 1900 S L-6
Motor:  4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)
Hubraum:  1492 cm³ 1698 cm³ 1897 cm³ 2605 cm³
Bohrung x Hub:  82,5 x 69,8 mm 88 x 69,8 mm 93 x 69,8 mm 85 x 76,5 mm
Leistung bei 1/min:  44 kW (60 PS) bei 4800 55 kW (75 PS) bei 5200 66 kW (90 PS) bei 5100 74 kW (100 PS) bei 4600
Max. Drehmoment bei 1/min:  103 Nm bei 2800–3600 127 Nm bei 2500–2900 146 Nm bei 2500–3100 181 Nm bei 2400
Verdichtung:  8,2 : 1 8,8 : 1 9,0 : 1 8,2 : 1
Gemischaufbereitung:  1 Fallstromvergaser 1 Register–Fallstromvergaser 1 Fallstromvergaser
Ventilsteuerung:  Hängende Ventile, kurze Stößel und Kipphebel (obenliegende Nockenwelle, Duplexkette) Hängende Ventile, Stoßstangen und Kipphebel (seitliche Nockenwelle, Stirnräder)
Kühlung:  Wasserkühlung
Getriebe:  3- oder 4-Gang–Getriebe (L-6 nur 4-Gang-Getriebe), Lenkrad- oder Mittelschaltung
(a.W. für 1900 S Powerglide-Zweigangautomatik (GM))
Radaufhängung vorn:  Doppelquerlenkerachse, Schraubenfedern
Radaufhängung hinten:  Starrachse an 2 semielliptischen Blattfedern mit 3 (Caravan: 4) Federlagen
Bremsen:  Scheibenbremsen vorn, Ø 238 mm, Trommeln hinten Ø 230 mm
Karosserie:  Stahlblech, selbsttragend
Spurweite vorn/hinten:  1321/1276 mm (L-6: 1325/1279 mm)
Radstand:  2639 mm
Länge:  4529–4551 mm
Leergewicht:  990–1135 kg
Höchstgeschwindigkeit:  133 km/h 146–150 km/h 154–162 km/h 163–168 km/h
0-100 km/h:  22–24 s 17–24,5 s 13,5–17 s 13–14 s
Verbrauch (Liter/100 Kilometer):  11,0 N 12,0–12,5 S 12,0–13,0 S 12,0 S

Quellen

  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1945–1975. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-87943-391-7, S. 91–94

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Opel Rekord B – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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