Pantani

Pantani
Marco Pantani

Marco Pantani (* 13. Januar 1970 in Cesena; † 14. Februar 2004 in Rimini, Italien) war ein italienischer Profi-Radrennfahrer.

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Karriere

1998 gewann er die Tour de France - als erster reiner Kletterer seit Lucien Van Impe 1976 und als erster Italiener seit Felice Gimondi 1965. Im selben Jahr gewann Pantani auch den Giro d’Italia.

Marco Pantani trat 1994 ins Rampenlicht, als er seine erste Tour de France in Paris als Dritter und bester Jungprofi beendete. Im selben Jahr wurde er Zweiter beim Giro d'Italia, wo er zwei Etappen gewann und vor dem großen Miguel Induráin ins Ziel kam. Ein Jahr darauf konnte er in Frankreich zwei Bergetappen, darunter den legendären Anstieg nach L’Alpe d’Huez, für sich entscheiden. Noch heute hält er den Rekord für die schnellste Bewältigung dieses Berges vor Lance Armstrong, obwohl Marco Pantani vorher eine schwere Bergetappe meistern musste, während Lance Armstrongs Zeit bei einem Bergzeitfahren gemessen wurde.

Seine Karriere schien schon im Oktober 1995 wieder vorbei zu sein, als Pantani bei dem Radrennen Mailand-Turin einen lebensgefährlichen Sturz erlebte. Pantani kam nach langer Rehabilitation wieder zurück, um beim Giro d’Italia 1997 erneut auszuscheiden, als eine Katze vor ihm die Straße überquerte. 1997 meldete er sich schon bei der Tour mit zwei weiteren Etappensiegen (u. a. wieder in L’Alpe d’Huez) und dem dritten Gesamtrang zurück.

Pantani - der von der italienischen Presse zunächst wegen seiner abstehenden Ohren Elefantino und später wegen seines ständig getragenen Kopftuches il Pirata (der Pirat) genannt wurde - gewann 1998 zunächst den Giro in souveräner Manier und konnte schließlich auch bei der Tour de France triumphieren, indem er dem Favoriten Jan Ullrich bei der Bergankunft nach Les Deux Alpes fast neun Minuten abnahm.

Überschattet wurde Pantanis Erfolg, der ihn zum beliebtesten Sportler Italiens machte, vom Dopingskandal der Tour de France 1998. Er selbst wurde vom Thema Doping erst ein Jahr später eingeholt, als er beim Giro d’Italia 1999 nach seinem 4. Etappensieg in Madonna di Campiglio wegen eines, auf die Nutzung der verbotenen Substanz Erythropoietin (EPO) hinweisenden, überhöhten Hämatokritwertes disqualifiziert wurde.

1999 setzte Pantani fast ein ganzes Jahr mit dem Radsport aus und kehrte erst - nach einem kurzen Versuch in Spanien im März 2000 - anlässlich des Giro 2000 in den Radsport zurück. Bei der Tour de France 2000 gewann er zwei Etappen (hinauf zum Mont Ventoux und zwei Tage später die nach Courchevel). Im Jahr 2003 trainierte Pantani wieder und nahm am Giro d’Italia teil. Nur ein Sturz verhinderte eine Platzierung unter den ersten 5. Nachdem er wiederum nicht zur Tour de France eingeladen wurde, wurde im Juni 2003 bekannt, dass sich Pantani zur Behandlung von Depressionen in einer Nervenklinik aufhielt.

Am 14. Februar 2004 fand man Pantani tot in einem Hotelzimmer in Rimini. Die Vermutung, er habe sich getötet, nachdem man mehrere leere Packungen verschiedener Antidepressiva gefunden hatte, wurde vom ermittelnden Staatsanwalt zwar ausgeschlossen, jedoch noch nicht endgültig widerlegt. Die Obduktion ergab als Todesursache zunächst einen Herzstillstand infolge eines Hirn- und Lungenödems. Wie am 19. März 2004 durch den offiziellen Autopsie-Bericht jedoch bekannt wurde, starb Pantani an einer Überdosis Kokain.

Erfolge

Auszeichnungen

Weblinks


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