Renault Char B1

Renault Char B1
Renault Char B1
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Char de Bataille B1

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4
Länge 6,50 m
Breite 2,50 m
Höhe 2,80 m
Masse 32 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 14 mm bis 60 mm
Hauptbewaffnung 1 × 75-mm-Haubitze ABS-SA 35
1 × 47-mm-Kanone SA Mod 34
Sekundärbewaffnung 2 × 7,5-mm-Reibel-MG
Beweglichkeit
Antrieb Renault Reihen-6-Zylinder
300 PS
Federung Schraubenfedern
Höchstgeschwindigkeit 28 km/h
Leistung/Gewicht 9,4 PS/t
Reichweite 140 km

Der Char de Manoeuvre B, später Char de Bataille B1, war ein französischer Panzer, der in der Zwischenkriegszeit entwickelt wurde und im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Die Entwicklung des Char B1 wurde nach den taktischen Prinzipien des Ersten Weltkrieges im Jahre 1926 in Auftrag gegeben. Erste Prototypen standen erst 1931 zur Verfügung. Drei Exemplare wurden 1932 bei den jährlichen Manövern erprobt. Die wirkliche Serienfertigung des Typs Char B1 bis mit einer längeren Kanone im Turm begann 1937. Bis zum Mai 1940 waren 361 Stück an die Truppe ausgeliefert worden, die in Panzerdivisionen (Divisions Cuirassées de Réserve) zusammengefasst wurden. Die Gesamtproduktion betrug ungefähr 405 Fahrzeuge. Die Panzer wurden nur teilweise (182 Stück) bei Renault hergestellt und hießen daher eigentlich nicht Renault Char B1 – diese Bezeichnung ist aber inzwischen üblich.

Es handelte sich um ein kompaktes Fahrzeug mit umlaufender Kette und einem kleinen Turm auf dem Chassis. Im Turm befand sich eine 47-mm-Kanone sowie ein koaxial eingebautes 7,5-mm-Maschinengewehr. Im Rumpfbug war eine seitlich jeweils nur um ein Grad schwenkbare 75-mm-Haubitze mit kurzem Rohr eingebaut. Die Haubitze konnte nur durch Drehung des ganzen Chassis gerichtet werden. Auch ein weiteres MG befand sich im Bug des Rumpfes.

Die Frontpanzerung war bis zu 60 Millimeter stark und konnte von der deutschen 3,7-cm-Panzerabwehrkanone praktisch nicht durchschlagen werden. Auch die Kanonen des Panzer III und Panzer IV konnten die Front des B1 nicht durchschlagen. Lediglich mit der nur spärlich vorhandenen Panzergranate 40 – ein Hartkerngeschoss aus Wolframcarbid – konnte der Panzer III auf 100 m den B1 von vorne bekämpfen.[1] Für die 75-mm-Kanone des Panzer IV wurde im Sommer 1940 eine Hohlladungsgranate eingeführt.

Einsatz

Von Bewaffnung und Panzerung her war der Char B1 1940 allen deutschen Panzern überlegen. Zum Nachteil gerieten ihm seine geringe Beweglichkeit und Reichweite sowie sein Ein-Mann-Turm, in dem der Kommandant gleichzeitig die Funktion des Richt- und Ladeschützen übernehmen musste, aber auch bei Bedarf das MG zu bedienen hatte. Ein Mitglied der Besatzung bediente dagegen nur das Funkgerät.

Ein Beispiel seiner Überlegenheit gegenüber den deutschen Panzern zeigte das Gefechte um das Dorf Stonne südlich von Sedan. Hier gelang es am Morgen des 16. Mai 1940 dem Führungspanzer „Eure“ von der 1. Kompanie des Panzerbataillons 41 unter dem Befehl von Capitain Billotte während eines Gegenangriffs bis zur einzigen Straße des Dorfes vorzudringen. Dort stieß er auf eine Kolonne von elf Panzer III und zwei Panzer IV der 10. Panzerdivision. Mit seinen beiden Kanonen schoss „Eure“ alle 13 Panzer ab und vernichtete zusätzlich noch zwei Panzerabwehrgeschütze. „Eure“ selbst erhielt während des Gefechtes 140 Treffer, ohne dass auch nur eine einzige Granate seine Panzerung durchschlagen konnte.[2]

Viele Char B1 wurden von der deutschen Wehrmacht erbeutet und dienten nach dem Feldzug von 1940 in der Wehrmacht weiter, zum Teil umgebaut als Flammenwerfer-Panzer und als Selbstfahrlafette bei der mobilen Artillerie.

Technische Daten

Zerstörter B1
Im Westfeldzug eroberter B1
Im Westfeldzug zerstörter B1
Im Mai 1940 in Frankreich abgeschossener B1
Im Mai 1940 in Belgien abgeschossener französischer B1
Char B1[3]
0Allgemeine Eigenschaften
Besatzung vier Soldaten
Gefechtsgewicht 31.500 kg
Bodendruck 0,85 kg/cm2
Länge 6,37 m
Breite 2,50 m
Höhe 2,79 m
Bodenfreiheit 45 cm
Kettenbreite 50 cm
0Bewaffnung
Hauptbewaffnung 75-mm-Kanone L/17

47-mm-Kanone L/32

Sekundärbewaffnung 1 × MG
Kampfbeladung HW 74 Geschosse

50 Geschosse

Kampfbeladung MG 5100 Schuss
0Fahrleistung
Motor Renault Sechszylinder-Ottomotor
Kühlung Wasser
Hubraum 16,5 l
Bohrung / Hub 140/180 mm
maximale Umdrehung 1900 U/min.
PS 229 kw (307 PS)
Motoreffektivität 18,2 PS/l
Leistungsgewicht ca.10,2 PS/t
Getriebe Fünf Vorwärtsgänge, ein Rückwärtsgang
Höchstgeschwindigkeit Straße 28 km/h
Kraftstoffvorrat 400 l
Reichweite Straße 180 km
Reichweite Gelände 100 km
Lenkung Doppeldifferential
Laufrollen 14
Federung Schraubenfedern
Watfähigkeit 72 cm
0Panzerung
Wannenbug 14–65 mm
Wannenseite 55 mm
Wannenheck 55 mm
Wannendach 14–27 mm
Wannenboden 22 mm
Turmfront 55 mm
Turmseite 45 mm
Turmheck 45 mm
Turmdach 28 mm

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Char B1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Fleischer: Panzerkampfwagen III. Der Panzer der Blitzkriege. Waffen-Arsenal, Band 187, Podzun-Pallas, ISBN 3-7909-0732-4, S.7
  2. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende. Der Westfeldzug 1940. Oldenbourg Verlag, ISBN 3-486-56124-3, S.265
  3. Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe 1933–42, Podzun-Pallas Verlag 1998, ISBN 3-7909-0623-9; S. 277

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