Renault 16

Renault 16
Renault
Renault 16 (1965–1970)

Renault 16 (1965–1970)

R16
Hersteller: Renault
Produktionszeitraum: 1965–1980
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Schrägheck,
fünftürig
Motoren: 1470 bis 1647 cm³
Länge: 4240 mm
Breite: 1628 mm
Höhe: 1450 mm
Radstand: Links: 2720 mm,
Rechts: 2650 mm
Leergewicht: 980 bis 1060 kg kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Renault 20

Der Renault 16 – kurz R16 – ist ein Fahrzeug der Mittelklasse von Renault. Von Januar 1965 bis Januar 1980 wurden rund 1.850.000 Exemplare gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

1961 erteilte der damalige Leiter von Renault, Pierre Dreyfus, den Auftrag zur Entwicklung eines neuen, familientauglichen Fahrzeuges. Gaston Juchet entwarf daraufhin das Design des R16. Das Resultat war eine Mischform aus Stufenheckkarosserie und Kombi.

Heckansicht

Ab dem 2. Dezember 1964 wurde die Nullserie gefertigt, im Januar 1965 begann die Serienproduktion. Er gilt als das erste Fahrzeug mit einer Schrägheckkarosserie in der oberen Mittelklasse und wurde in einem neu gebauten Werk in Sandouville bei Le Havre produziert. Die Bauweise von Frontmotor und Frontantrieb in Verbindung mit einem Schrägheck wurde später in der Autokompaktklasse zum Standard, aber auch in der Mittelklasse und der gehobenen Mittelklasse gibt es hierfür ebenfalls Beispiele (VW Passat, Audi 100 Avant).

Ende 1965 [1] wurde der R16 zum Auto des Jahres 1966 gewählt.


Der Motor war längs hinter der Vorderachse (wie auch beim R4 und seit 1934 bei den großen Citroënmodellen 7, 11 und 15CV) angeordnet, das Getriebe, das durch eine Lenkradschaltung betätigt wurde, saß in Fahrtrichtung vor dem Motor. Der R16 wurde ausschließlich als Fünftürer angeboten.

Im Oktober 1970 erhielt der R16 eine erste Überarbeitung. Dabei erhielten alle Modelle größere Rückleuchten.

Ab Herbst 1973 wurde der Renault 16 in einer TX-Variante mit 93 PS angeboten, der sich äußerlich durch Doppelscheinwerfer von den übrigen Modellversionen unterschied.

Im September 1974 wich der Aluminiumgrill bei einer weiteren Überarbeitung einem aus Plastik. Nur der des R16 TX besaß noch verchromte Lamellen.

Fahrwerk

Eine Besonderheit stellten die unterschiedlichen Radstände der linken und der rechten Fahrzeugseite dar. Genau wie bei den Modellen Renault 4, Renault 5 und Renault 6 resultierten diese aus der Anordnung der Torsionsstäbe, welche bei anderen Fahrzeugen üblicherweise nebeneinander, beim R16 aber hintereinander angeordnet waren. Dadurch konnten längere Federstäbe eingesetzt werden, aber man benötigte keine stabile und schwere Aufhängung in der Wagenmitte. Bemerkenswert war die daraus resultierende weiche Federung, die eine relativ hohe Geschwindigkeit auch bei größeren Streckenunebenheiten erlaubte. Der lange Federweg wurde durch lange Torsionsstäbe in Verbindung mit ebenfalls sehr langen Stoßdämpfern ermöglicht, die hinteren Stoßdämpfer reichten bis zur Oberkante der Rücklehne.

Innenraum

Die Bauweise der Rücksitzbank ermöglichte eine große Variabilität des Kofferraumes. Sie konnte mit wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug komplett ausgebaut werden und vergrößerte so das Ladevolumen auf bis zu 1600 Liter Stauraum. Im Normalfall betrug das Ladevolumen bei eingebauter Rücksitzbank 346 Liter. Insgesamt bestanden sieben Möglichkeiten zur Anordnung der hinteren Bank: Unter anderem konnte die Lehne der Rücksitzbank auch unterhalb des Dachhimmels befestigt und die Sitzfläche nach vorne geklappt werden.

Außergewöhnlich war bis zum Produktionsende die Beibehaltung der Lenkradschaltung: Der Schalthebel sowohl für das manuelle wie auch für das Automatikgetriebe ragte an der rechten Seite aus der Lenksäule heraus. Diese Anordnung sowie die Platzierung der Handbremse im Fußraum des Fahrers schafften Platz für ein geräumiges Fach wie auch eine Armlehne zwischen den Vordersitzen. Einige Modellvarianten verfügten darüber hinaus über eine elektrische Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber in den Vordertüren.

Trivia

Der ehemalige britische Formel 1-Rennfahrer Sir Stirling Moss sagte 1970 über den R 16: "There is no doubt that the Renault 16 is the most intelligently engineered automobile I have ever encountered and I think that each British motorcar manufacturer would do well to purchase one just to see how it is put together". (Deutsche Übersetzung: Es besteht kein Zweifel daran, dass der R 16 das am intelligentesten entwickelte Automobil ist, dem ich jemals begegnet bin und jeder britische Autobauer täte gut daran, einen zu kaufen, nur um zu schauen, wie er gebaut wurde.)

Motoren

Ausstattung Leistung Hubraum Höchstgeschwindigkeit Max. Drehmoment
R16 55 PS
1470 cm³ 140 km/h
105 Nm bei 2800 min−1.
R16 L, TL, TA 65 PS
67 PS
1565 cm³ 146 km/h
148 km/h
127 Nm bei 3000 min−1
R16 TS 83 PS
85 PS
1565 cm³ 165 km/h 120 Nm bei 3500 min−1
R16 TX 90 PS
93 PS
1647 cm³ 170 km/h 129 Nm bei 4000 min−1

Der Motor des R16 war der erste Renault-Motor, welcher komplett aus Aluminium gefertigt wurde. Er wurde auch in abgeänderter Form im Lotus Europa, im Renault Alpine und in deren Rennsportvarianten mit einem Leistungsvolumen von bis zu 172 PS eingesetzt.

Einzelnachweise

  1. Auto, Motor und Sport, Seite 56, Ausgabe 13/1968, gefunden am 19. Mai 2008: http://www.club-renault16.de/download/files/ams13_68Dauertest.pdf

Weblinks

 Commons: Renault 16 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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