- Röderland
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Wappen Deutschlandkarte 51.43083333333313.49555555555690Koordinaten: 51° 26′ N, 13° 30′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Elbe-Elster Höhe: 90 m ü. NN Fläche: 46,06 km² Einwohner: 4.358 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner je km² Postleitzahl: 04932 Vorwahlen: 03533,
035341 (OT Reichenhain)Kfz-Kennzeichen: EE Gemeindeschlüssel: 12 0 62 410 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Am Markt 1
04932 RöderlandWebpräsenz: Bürgermeisterin: Heiderosel Hubrig Lage der Gemeinde Röderland im Landkreis Elbe-Elster Röderland ist eine Gemeinde im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Röderland liegt an den Flüssen Schwarze Elster und Große Röder, letztere wurde zum Namensgeber der Einheitsgemeinde. Außerdem wird das Gemeindeterritorium vom Grödel-Elsterwerdaer Floßkanal durchzogen, einem künstlich zur Holzflößerei zwischen Elbe und Schwarzer Elster angelegten Kanal, der als Baudenkmal gilt.
Gemeindegliederung
Der Verwaltungssitz der Gemeinde Röderland befindet sich in Prösen, dem größten der sieben Ortsteile. Die Gemeinde hat 4666 Einwohner.[2] Sie besteht aus den Ortsteilen Haida, Prösen, Reichenhain, Saathain, Stolzenhain, Würdenhain und Wainsdorf.
Klima
Das Gebiet der Gemeinde Röderland liegt mit seinem humiden Klima in der kühl-gemäßigten Klimazone, jedoch ist ein Übergang zum Kontinentalklima spürbar. Die nächsten Wetterstationen befinden sich in Richtung Nordosten in Doberlug-Kirchhain, westlich in Torgau und südlich in Oschatz und Dresden.
Der Monat mit den geringsten Niederschlägen ist der Februar, der niederschlagsreichste der Juli. Die mittlere jährliche Lufttemperatur beträgt an der etwa 20 Kilometer nordöstlich gelegenen Wetterstation Doberlug-Kirchhain 8,5 °C. Der Unterschied zwischen dem kältesten Monat Januar und dem wärmsten Monat Juli beträgt 18,4 °C.[3]
Monatliche Durchschnittsniederschlagshöhen für die unmittelbar nordöstlich angrenzende Stadt Elsterwerda von 1951 bis 1980[4]Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Niederschlag (mm) 37 33 34 45 54 70 72 66 48 49 41 48 Σ 597 Quelle: Luise Grundmann, Dietrich Hanspach: Der Schraden, S. 14 ISBN 978-3-412-10900-4Geschichte
→ Siehe auch: Geschichte der einzelnen Ortsteile
Die Gemeinde Röderland entstand am 26. Oktober 2003 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Haida, Prösen, Reichenhain, Saathain, Stolzenhain und Wainsdorf des Amtes Röderland.[5]
Die erste urkundliche Erwähnung Saathains ist für das Jahr 1140 in einem Vertrag des Bischofs Udo von Naumburg mit dem Markgrafen Konrad von Meißen nachgewiesen. Die ursprünglich "castrum Sathim" genannte Burg ist eine der ältesten bekannten Wehranlagen an der Schwarzen Elster. Im ausgehenden Zweiten Weltkrieg kam es im April 1945 zu einem vorsätzlich gelegten Brand zur Zerstörung des Schlosses, wobei auch zahlreiche hier eingelagerte Kunstschätze und das alte umfangreiche Schlossarchiv verloren gingen.
Ebenfalls im Jahre 1140 wurde Prösen urkundlich erstmals erwähnt. Mit dem im 18. Jahrhundert erfolgten Bau des Elsterwerda-Grödel-Floßkanals sowie den Bahnstrecken Elsterwerda–Dresden und Riesa–Elsterwerda, die Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, erlangte der Ort eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung und er ist in der Gegenwart der größte Ortsteil der Gemeinde.
Im kleinsten Ortsteil der Gemeinde Röderland, dem 1346 erstmals urkundlich erwähnten Würdenhain, gab es wie in Saathain nachweislich eine befestigte Anlage in Form einer Burg oder eines Schlosses, die vermutlich im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts entstand. 1370 war die Herrschaft Würdenhain im Besitz des römisch-deutschen Kaiser Karl IV.. Das Schloss wurde 1442 auf Befehl des sächsischen Kurfürsten Friedrich der Sanftmütige zerstört, da sich der dortige kursächsische Vasall des Landfriedensbruches schuldig gemacht hatte und das Herrschaftsgebiet der benachbarten Herrschaft Mühlberg zugeteilt. Als das Gebiet durch Tausch- und Kaufgeschäfte an den böhmischen Adligen Hinko Birke von der Duba kam, wurde in der Kaufurkunde vermerkt: „Das Waell zcu Werdenhein sol zcu ewigen Zeiten nicht bebauwet noch betzimmert werden.“
Das nördlich gelegene Haida gehörte ursprünglich zur Herrschaft Würdenhain. Der Ort wurde 1349 urkundlich erstmals als „Heyde“ erwähnt und entstand im früher vielarmigen Flussgebiet der Schwarzen Elster um einen heute immer noch zu erkennenden dreieckigen Dorfanger. Mitte des 19. Jahrhunderts begann mit der Baugenehmigung für einen Ziegelofen und dem Bau der Eisenbahnstrecke Węgliniec–Falkenberg/Elster die Industrialisierung des Ortes. Traditionell hat im Dorf neben dem Baumschulwesen seit dieser Zeit die Kies- und Sandgewinnung große Bedeutung.
Das 1335 als „Rychinheim“ urkundlich erwähnte Reichenhain gehörte ursprünglich wie Haida zur Herrschaft Würdenhain. Die erste urkundliche Erwähnung des benachbarten Stolzenhain stammt aus dem Jahr 1406. Ursprünglich gehörte das Dorf zur Herrschaft Saathain.
Ebenfalls 1406 wurde das am Schraden gelegene Wainsdorf erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit war das Dorf im Besitz der Herren von Köckeritz, kam allerdings bereits 1425 an Otto von Pflug auf Frauenhain und später an die Herrschaft Zabeltitz.[6]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Röderland setzt sich aus 17 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen, einschließlich des Bürgermeisters.
SPD 3 Sitze Die Linke 2 Sitze WV Prösener Vereine 3 Sitze FWG Saathain 2 Sitze UWG Stolzenhain 2 Sitze WG Haida 2 Sitze UWW 1 Sitz FFw Reichenhain 1 Sitz (Stand: Kommunalwahl am 28. Oktober 2008[7])
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Röderland wurde am 2. Dezember 2003 genehmigt.
Blasonierung: „In Rot ein silbern-blau gewellter Schrägbalken, begleitet oben von vier unten von drei goldenen Lilien.“[8]
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Röderland ist über die Bundesstraßen 101 und 169 angebunden und liegt an den Eisenbahnlinien Dresden–Berlin, Elsterwerda–Riesa und Elsterwerda–Falkenberg/Elster. Im Gemeindegebiet sind hauptsächlich Betriebe des Diensleistungsgewerbes, des Handwerks und der Landwirtschaft ansässig. Gewerbegebiete befinden sich in Prösen sowie in Haida.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Röderland
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Dorfkirche Stolzenhain
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Dorfkirche Würdenhain
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Helmut Walther (*20. September 1920), Reichenhains Bürgermeister von 1961 bis 1987, bekam am 26. Juni 2010 auf Grund seiner Verdienste um den Ort im Rahmen der 675-Jahrfeier für das Dorf die Ehrenbürger-Urkunde der Gemeinde Röderland verliehen.[9]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Samuel August Wagner (* 1734 in Saathain; † 1788 in Dresden), kursächsischer Mediziner und Lehrer
- Johann Christian Jahn (1797–1847), deutscher Altphilologe und Pädagoge
- Karl Benedikt Suttinger (* 1746 in Saathain; † 1830 in Lübben), Dichter und Lehrer[10]
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde Röderland in Verbindung stehen
- Felix Hoffmann (1896-1968), Heimatforscher
- Hans Wolfgang Bastian (* 21. Mai 1906 in Elsterwerda; † 18. März 1942 in Torgau), evangelischer Pfarrer und Heimatforscher, umgekommen bei Verhören durch die Gestapo in Torgau
- Rudolf Matthies (1909-1996), Heimatforscher und Lehrer
- Heinz Dreißig, Saathainer Bürgermeister von 1951 bis 1990, bekam 1991 vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz für seine Verdienste den „Deutschen Preis für Denkmalschutz“ verliehen.
- Ralf Minge (* 1960) Der Sportfunktionär, Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler der DDR-Oberliga wuchs in Prösen auf.
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ Stand: Juni 2006
- ↑ Geoklima 2.1
- ↑ Luise Grundmann, Dietrich Hanspach: Der Schraden, S. 14 Böhlau, September 2001, ISBN 978-3-412-10900-4 – Messwerte 1951–1980 Niederschlag: Elsterwerda
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.); Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2, S. 170/171.
- ↑ Wahlergebnisse Kommunalwahl - Brandenburger Landeswahlleiter
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ „Helmut Walther ist Reichenhains erster Ehrenbürger“ in Lausitzer Rundschau, Regionalausgabe Elsterwerda, 29. Juni 2010
- ↑ Karl Benedikt Suttinger auf www.literaturport.de;
Neues lausitzisches Magazin. Band 9, 1831, S. 141–143 (Digitalisat);
Bernhard Friedrich Voigt (Hrsg.): Neuer Nekrolog der Deutschen. Jahrgang 8, 1830, Teil 1, Voigt, Ilmenau 1832, S. 239–243, Nr. 108 (Digitalisat);
Kathrin Schröder: „Ich bin an einem der mühsamsten Posten gestellt…“ Der Rektor Karl Benedikt Suttinger und seine Amtszeit in Lübben. In: Lübbener Heimatkalender 2008. Heimat-Verlag, Lübben 2007, S. 66–72 (mit Bild)
Weblinks
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