- Bahnhof Andernach
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Andernach Bahnhof Bahnhof mit Bahnhofsvorplatz Daten Kategorie 4 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 4 Abkürzung KAND Eröffnung um 1858 Lage Stadt Andernach Land Rheinland-Pfalz Staat Deutschland Koordinaten 50° 26′ 8″ N, 7° 24′ 12″ O50.4355555555567.4033333333333Koordinaten: 50° 26′ 8″ N, 7° 24′ 12″ O Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz Der Bahnhof Andernach ist die Verkehrsdrehscheibe der Stadt Andernach. Er hat vier Personenverkehrsgleise (Gleise 1, 2, 3, 24), davon drei mit einer Länge von mehr als 280 m,[1] sowie Abstellgleise und Gütergleise. Er liegt an der linken Rheinstrecke und ist Endpunkt der Eifelquerbahn. Neben dem Personenverkehr gibt es auch Container- und Güterverkehr, der im östlich hinter dem Bahnhof liegenden Güterbahnhof abgewickelt wird. Dort wird vor allem Weißblech der Firma Rasselstein umgeschlagen.
Auf dem Bahnhofsvorplatz gibt es einen Busbahnhof, der von allen Stadtbuslinien und den Regionalbuslinien nach Mayen, Neuwied und Ochtendung bedient wird. Lediglich die Regionalbuslinie nach Maria Laach hält 50 Meter vom Busbahnhof entfernt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Andernach erhielt am 15. August 1858 einen Bahnanschluss an der Strecke von Oberwinter nach Weißenthurm. Die Konzession hatte die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft. Daraufhin fuhr am 11. November 1858 der erste Zug über die linke Rheinstrecke. Ein Jahr später wurde die Strecke bis Bingerbrück ausgebaut.
Am 1. April 1878 wurde die Strecke von Andernach nach Niedermendig für den Güterverkehr und am 15. Mai für den Personenverkehr freigegeben. Bauherr war die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft. Für den Güterverkehr wurde am 20. September 1879 die 2,33 Kilometer lange Güterstrecke zur Rheinwerft eröffnet.
In Andernach hielten alle Personen-/Nahverkehrszüge und Eilzüge sowie einige D-Züge, während die meisten höherwertigen Reisezüge ohne Halt durchfuhren.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Andernacher Bahnhof völlig zerstört. Er wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut.
Zum Sommerfahrplan 1979 hielt mit dem IC 564/565 Burggraf München – Würzburg – Frankfurt – Mainz – Koblenz – Bonn – Köln erstmals ein Intercity planmäßig in Andernach, wenn auch in Tagesrandlage (6:25 Uhr Richtung München, 23.30 Uhr Richtung Köln). Ab dem Sommerfahrplan 1980 folgte der freitags verkehrende IC 1632 Seemöwe Hamburg – Dortmund – Essen – Köln – Koblenz. Tariflich konnten die Züge zwischen Köln und Frankfurt beziehungsweise Bonn und Koblenz mit D-Zugfahrkarten genutzt werden. Mit Start des IC-85-Systems zum Sommerfahrplan 1985 entfielen die IC-Züge.
Mit Start des FD-Zug-Systems zum Sommerfahrplan 1983 hielt jeder zweite FernExpress in Andernach, wobei lediglich der FD 712/713 Allgäu-Express in beide Richtungen hielt und der FD 210/211 Wörthersee-Express als einziger FD-Zug in beide Richtungen ohne Halt durchfuhr. Im Laufe der Zeit hielten immer weniger FD-Züge in Andernach, zum Winterfahrplan 1987/88 waren es nur noch zwei, ab dem Sommerfahrplan 1988 fuhren alle FD-Züge ohne Halt durch Andernach durch. Von 1983 bis 1988 sank die Zahl der Fernzughalte von 18 bis 23 auf 10 pro Tag. Es verblieben nur noch die D-Zugpaare 2020/2021 und 2026/2027 Frankfurt-Dortmund, 2124/2125 München-Dortmund, 2700/2701 Freudenstadt-Dortmund und 2802/2803 Saarbrücken-Dortmund. Später wurde das D-Zugpaar München-Dortmund durch das IC-Zugpaar 640/641 Beethoven Dortmund-Koblenz ersetzt und damit hielten IC-Züge wieder planmäßig in Andernach.
Eine deutliche Verbesserung brachte der Fahrplanwechsel im Sommer 1991. Als Vorläufer des InterRegio-Systems wurde Andernach von zwei im Zwei-Stunden-Takt verkehrenden D-Zug-Linien (Norddeich-Heidelberg, Münster-Saarbrücken/Luxemburg) angefahren, so dass täglich von kurz vor 7 bis kurz vor 22 Uhr stündlich ein D-Zug Richtung Köln und Koblenz fuhr (32 Fernzughalte/Tag). 1993 und 1994 wurden die D-Zuglinien in InterRegio-Linien umgewandelt. Im Norden wurden nun auch Wilhelmshaven, Bremerhaven, Hamburg, Lübeck und Stralsund erreicht, im Süden Karlsruhe, Freudenstadt und Seebrugg. Ab 1999 begann die DB das InterRegio-Netz auszudünnen, Züge in Tagesrandlagen entfielen und im Norden endeten die Züge wieder in Münster oder Norddeich. Als Ersatz für die wegfallenden InterRegio-Züge hielten in Tagesrandlage mit EC 25 Franz Liszt Köln-Budapest, IC 605 Claus Störtebecker Hamburg-Koblenz und IC 708 Rügen Koblenz-Binz nun wieder Intercity- und Eurocity-Züge in Andernach. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 wurden die InterRegio-Linien durch Intercity-Linien ersetzt. Die Zahl der Fernverkehrshalte in Andernach sank von 29 bis 31 auf 24 bis 25. Während des Sommerfahrplans 2006 hielt mit ICE 1524 Frankfurt-Berlin erstmals ein ICE planmäßig in Andernach, der aber zum Jahresfahrplan 2007 durch einen IC Frankfurt-Hamburg ersetzt wurde. Seit dem 9. Dezember 2007 hält mit ICE 855 Trier-Berlin wieder planmäßig ein ICE in Andernach, zum Jahresfahrplan 2009 folgte ICE 856 Berlin-Trier.
In den Jahren 2010 und 2011 wurde der Bahnhof Andernach modernisiert. Um eine größere Barrierefreiheit des Bahnhofs zu erreichen wurden zwei Aufzüge installiert, sodass nun alle Bahnsteige ohne Treppen erreicht werden können. Außerdem wurden in der Nähe der Bahnsteigkante Bodenplatten mit bestimmtem Profil verlegt, das blinde Menschen auf die Kante aufmerksam machen soll. Die Modernisierungsmaßnahmen kosteten 1 Million Euro, die aus dem Konjunkturprogramm des Bundes bezahlt wurden. Mittelfristig ist noch geplant die Kopfenden des Mittelbahnsteigs zu erhöhen, um das Einsteigen in die Züge zu erleichtern.[2]
Service
An Serviceeinrichtungen verfügt der Bahnhof über ein DB-Reisezentrum, welches über zwei Schalter verfügt. Die Bahnhofsgaststätte, die Bahnhofsbuchhandlung, in der sich zeitweise ein DB Servicestore befand, sowie die Taxizentrale stehen derzeit leer. Die Bahnhofshalle verfügt über einen Abfahrtmonitor, Fahrkartenautomaten mit Touchscreen der DB und von „trans regio“. Des Weiteren gibt es einen Geldautomaten und Sitzgelegenheiten.
Verkehr
Auf vier Bahnsteigen halten im Bahnhof Andernach die Züge. Im Fernverkehr ist Andernach an das Netz von ICE-, IC- und EC-Zügen angeschlossen. Im Regionalverkehr bedienen die Züge des Regionalexpress (RE) und der Regionalbahn (RB) die Städte im Umkreis von etwa 200 Kilometern Richtung Köln/Emmerich, Koblenz/Mainz und Mayen/Kaisersesch.
Regionalverkehr
Linie KBS Verlauf Betreiber Fahrzeuge Takt RE 5 415/420/470 Emmerich – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Remagen – Andernach – Koblenz DB BR 146 mit Doppelstockwagen 60 min MRB 26 470 Köln – Bonn – Remagen – Andernach – Koblenz trans regio Siemens Desiro ML 60 min RB 92 478 Andernach – Mendig – Mayen – Kaisersesch DB BR 628/629 60 min (HVZ 30 min)
Der Rheinland-Pfalz-Takt 2015 sieht als Weiterentwicklung der RB 92 eine StadtExpress-Linie SE 25 vor, welche auf der Strecke (Gießen)–Limburg–Koblenz–Andernach wie ein Regionalexpress und auf der Strecke Andernach-Mendig-Mayen-Kaisersesch-Ulmen wie eine Regionalbahn im Stundentakt verkehren soll.[3]
Fernverkehr
Produkt Linienverlauf Linie Trier – Koblenz – Bonn – Köln – Wuppertal – Hamm – Hannover – Berlin 10 Klagenfurt – München – Stuttgart – Mainz – Köln – Essen → Dortmund ← Oberhausen ← Münster 32/62 Salzburg – Innsbruck Bregenz – Lindau – Stuttgart – Heidelberg – Mannheim – Mainz – Köln – Essen – Münster 32 Norddeich – Emden – Münster – Oberhausen – Duisburg – Köln – Bonn – Koblenz – Trier – Luxemburg 35 Salzburg → München – Tübingen – Stuttgart – Heidelberg – Mannheim – Mainz – Köln – Essen – Dortmund – Hannover – Berlin 32 Konstanz – Singen – Villingen – Offenburg – Karlsruhe – Mannheim – Mainz – Köln – Essen – Dortmund ← Bielefeld – Hannover ← Berlin Frankfurt → Mainz → Köln → Essen → Dortmund → Hannover → Berlin 31/32 Konstanz – Singen – Villingen – Mannheim – Mainz – Köln – Duisburg – Münster – Emden 26/35 Oberstdorf – Kempten – Ulm – Stuttgart – Heidelberg – Mannheim – Mainz – Köln – Essen – Dortmund – Hannover – Magdeburg – Leipzig 32/55 Stuttgart – Mannheim – Mainz – Köln – Oberhausen – Münster – Emden ← Norddeich 32/35 Frankfurt – Mainz – Köln – Essen – Dortmund – Münster – Hamburg 31 Koblenz – Köln – Essen – Dortmund – Münster – Hamburg → Rostock → Stralsund → Ostseebad Binz 30 Weitere Haltepunkte in Andernach
Die Stadt Andernach hat in zwei Stadtteilen weitere Haltestellen:
- Namedy an der Mittelrheinbahn (MRB 26)
- Miesenheim an der Eifelquerbahn (RB 92)
Siehe auch
Weblinks
- Informationen zum Bahnhof Andernach (DB Bahn)
- Gleisplan Andernach (DB Netz) (PDF-Datei; 166 kB)
- Bahnsteiglängen Andernach (DB Netz)
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ www.deutschebahn.com: Station Andernach Abgerufen am 5. Oktober 2011
- ↑ www.rhein-zeitung.de: Reisende kommen in Andernach barrierefrei zum Zug Abgerufen am 5. Oktober 2011
- ↑ Rheinland-Pfalz-Takt 2015 – Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung der SPNV-Angebote in Rheinland-Pfalz und im Saarland (PDF)
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