St. Gallisch-Appenzellische Eisenbahn

St. Gallisch-Appenzellische Eisenbahn
St. Gallisch-Appenzellische Eisenbahn
Fahrplanfeld: 850
Streckenlänge: 72.53 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16.7 Hz ~
Maximale Neigung: 22 
Rorschach–Winterthur
Legende
Strecke – geradeaus
SBB-Strecke von Sargans
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
und AB-RHB von Heiden
Bahnhof, Station
65.05
97.27
Rorschach 399 m ü. M.
96.32 Rorschach Hafen 398 m ü. M.
SBB-Strecke nach Romanshorn
Haltepunkt, Haltestelle
66.27 Rorschach Stadt 415 m ü. M.
Bahnhof, Station
67.98 Goldach 447 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf (groß)
Goldach 77 m
Datei:BSicon DST.svg
70.46 Horchental 497 m ü. M.
Bahnhof, Station
72.79 Mörschwil 542 m ü. M.
Brücke (groß)
Galgentobel 553 m
Datei:BSicon DST.svg
74.91 Engwil 584 m ü. M.
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
SOB-BT von Romanshorn
Bahnhof, Station
78.16 St. Gallen St. Fiden 645 m ü. M.
Tunnel
Rosenberg 1466 m
Bahnhof, Station
80.46 St. Gallen 670 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Anschluss an AB-TB und AB-SGA
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
SOB-BT nach Wattwil
Haltepunkt, Haltestelle
84.05 St. Gallen Bruggen 652 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf (groß)
Sitter 190 m
Bahnhof, Station
86.38 St. Gallen Winkeln 655 m ü. M.
Bahnhof, Station
90.13 Gossau SG 638 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Anschluss an AB-AB, Rollbockanlage
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
SBB-SG nach Sulgen
Brücke über Wasserlauf (groß)
Glatt 110 m
Bahnhof, Station
95.33 Flawil 611 m ü. M.
Brücke (mittel)
Uze 122 m
Bahnhof, Station
100.94 Uzwil 564 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
103.23 Algetshausen-Henau 555 m ü. M.
Bahnhof, Station
106.72 Schwarzenbach SG 540 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf (groß)
Thur Schwarzenbach 166 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
SBB-TB von Ebnat-Kappel
Bahnhof, Station
110.62 Wil 571 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Anschluss an FW, Rollbockanlage
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Thurbo-MThB nach Weinfelden
Bahnhof, Station
113.83 Sirnach 549 m ü. M.
Bahnhof, Station
117.45 Eschlikon 567 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
120.95 Guntershausen 546 m ü. M.
Bahnhof, Station
122.90 Aadorf 528 m ü. M.
Bahnhof, Station
126.15 Elgg 507 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
130.51 Schottikon 486 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
131.84 Räterschen 476 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
Winterthur Hegi
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
SBB-TTB von Bauma
Bahnhof, Station
135.29 Winterthur Grüze 452 m ü. M.
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
SBB-Strecken von Romanshorn
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
SBB-Rheinfallbahn von Schaffhausen
Bahnhof, Station
137.81 Winterthur HB 439 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Strecken nach Zürich und Bülach

Die St. Gallisch-Appenzellische Eisenbahn (S.G.A.E.) ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft in der Schweiz.

Sie unterhielt die 1855 bis 1856 gebaute Strecke von Winterthur über Wil SG, Flawil, St. Gallen Winkeln, St. Gallen HB nach Rorschach. Die Strecke wurde unter dem Ingenieur Julius Herz (1825–1910) gebaut.

Die St. Gallisch-Appenzellische Eisenbahn, welche im Widerspruch zu ihrem Namen die Appenzeller Kantone nirgends berührte, ging am 1. Mai 1857 in die Vereinigten Schweizerbahnen auf.

Inhaltsverzeichnis

Abschnitte

Winterthur–Wil

Am 28. September 1855 wurde die Strecke Winterthur–Wil der S.G.A.E. behördlich abgenommen.

Der Kanton Thurgau wollte die Konzession anfänglich verweigern, da der Streckenverlauf den Thurgau nicht begünstigt hätte. So stand in einem Bericht: «Die Anstände mit Thurgau, welche die Collaudation der Strecke zwischen Rickenbach und Aadorf ohne hinreichende Gründe hinauszögern, sind wesentlich Schuld, dass die Probefahrten auf der St.Galler-Appenzeller-Bahn zwischen Winterthur und Wyl erst nach beiläufig 10 Tagen beginnen können.» Deutlich wird es am 27. September 1855: «...traf die Lokomotive St. Gallen in Wyl ein und wurde mit Böllerschüssen begrüsst. Dieselbe ist von neuester, sehr schöner Konstruktion und wesentlich verschieden von denjenigen der Nordostbahn.» Die Nordostbahn war für die durch den Thurgau verlaufende Strecke Winterthur-Frauenfeld-Romanshorn verantwortlich.

Der fahrplanmässige Betrieb startete am 14. Oktober 1855. Die Fahrzeit betrug 40 Minuten.

Wil–Flawil

Kurze Zeit später, am Weihnachtstag 25. Dezember 1855, wurde die Strecke Wil–Flawil eingeweiht.

Der Streckenverlauf wurde heftig diskutiert. Die S.G.A.E. beantragte die Konzession für den leicht trassierbaren Streckenverlauf von Schwarzenbach aus südlich des Uzwiler Hausbergs „Vogelsberg“ über den Bettenauerweiher und Oberuzwil nach Flawil.

Der einflussreiche Niederuzwiler Industrielle Matthias Naef dagegen verlangte einen Streckenverlauf nördlich des Vogelsbergs, so dass Uzwil einen Bahnhof erhalten konnte. Naef konnte sich durchsetzen. Damit die Bahn die Konzession erhalten konnte, musste eine enge S-Kurve am Rande des Vogelsberges, wo der spätere Bahnhof Uzwil zu liegen kam, angelegt werden, mit den Folgen, dass diese S-Kurve heute einer der langsamsten Abschnitte der ganzen Strecke Winterthur-Rorschach ist.

Flawil–Winkeln

Nach dem Bau der Glattbrücke bei Egg zwischen Flawil und Gossau konnte am 15. Februar 1856 Gossau SG und Winkeln erreicht werden.

Winkeln–St. Gallen HB

Am 24. März 1856 schliesslich konnte die Strecke bis in die Stadt St. Gallen erweitert werden. Dazu wurde die von Karl Etzel entworfene eiserne Gitterbrücke über die Sitter gebaut, das erste Sitterviadukt.

St. Gallen HB–Rorschach

Ein gutes Jahr nach der Eröffnung des ersten Streckenabschnitts konnte am 25. Oktober 1856 die Reststrecke Rorschach Hafen–Rorschach–St. Gallen eingeweiht werden. Diese Strecke durch das Steinachtal war die aufwändigste, mussten für diesen Abschnitt rund 250 Höhenmeter bewältigt werden.

Rollmaterial

Die Lokomotiven der S.G.A.E., die Baureihe Ec 2/5, hiessen St. Gallen (Nr. 1, später SBB Nr. 2451), Appenzell (Nr. 2. 2452), Toggenburg (Nr. 3, 2453), Rorschach (Nr. 4, 2462), Wyl (Nr. 5, 2454) und Flawyl (Nr. 6, 2455). Die vom Hersteller Esslingen nach dem System Engerth gebauten Lokomotiven in der Stütztender-Bauart für die Holzbefeurung waren für die Steilstrecke zwischen Rorschach und St. Gallen ideal.

Diese wurden später für die Steinkohlebefeuerung umgerüstet.

Strecke Heute

Die Strecke Winterthur-Rorschach wurde bei der Verstaatlichung der Eisenbahnen am 1. Juli 1902 ein Bestandteil der Schweizerischen Bundesbahnen. Ab 1903 wurde die Strecke etappenweise auf Doppelspur ausgebaut, im Jahr 1927 elektrifiziert und zur gleichen Zeit der Bahnhof Algetshausen-Henau eingeweiht.

Der Abschnitt zwischen St. Gallen HB und St. Gallen St. Fiden, der vorher offen trassiert wurde, wurde anfangs des 20. Jahrhunderts in einen Tunnel verlegt.

2001 kam der Bahnhof Rorschach-Stadt dazu. Heute sind Abschnitte der Teilstrecke St. Gallen–Rorschach weiterhin einspurig. Geplant ist, diese Strecke in Doppelspur auszubauen. Zwischen St. Gallen-St. Fiden und Mörschwil sind die Ausbauarbeiten zur Zeit im Gang.

Heute hat die Strecke mit Ausnahme des Tunnels zwischen St. Gallen und St. Gallen St. Fiden sowie leichten Bogenglättungen weiterhin den ursprünglichen Verlauf. Im Nahverkehr wird die Strecke von der S-Bahn St. Gallen (u.a. S1) wie auch der S-Bahn Zürich (S35) befahren. Im Fernverkehr gehört der Abschnitt St. Gallen–Winterthur zur West-Ost-Achse Genf–St. Gallen.

Im Dezember 2006 wurde als Teil der dritten Ausbauetappe der S-Bahn Zürich die Haltestelle Winterthur Hegi eröffnet.


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