- Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen
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Oberwesterwaldbahn
(Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen)Kursbuchstrecke (DB): 461 Streckennummer: 3730 Streckenlänge: 65,1 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Legendevon Wetzlar 0,0 Limburg (Lahn) Landesgrenze Hessen–Rheinland-Pfalz Landesgrenze Rheinland-Pfalz–Hessen nach Koblenz Landesgrenze Hessen–Rheinland-Pfalz 2,1 Diez Ost (früher: Freiendiez) Landesgrenze Rheinland-Pfalz–Hessen Lahn 5,3 Limburg-Staffel SFS Köln–Rhein/Main nach Siershahn 7,1 Elz 9,2 Niederhadamar 10,9 Hadamar 13,4 Niederzeuzheim 18,3 Frickhofen (ehem Bahnhof) 21,6 Wilsenroth Landesgrenze Hessen–Rheinland-Pfalz 23,9 Berzhahn 25,3 Willmenrod von Montabaur 28,6 Westerburg nach Herborn 34,3 Langenhahn 37,2 Rotenhain (früher: Rotzenhahn) 39,0 Enspel 40,7 Büdingen(Westerw) Strecke Erbach-Fehl-Ritzhausen Nister von Fehl-Ritzhausen 42,4 Nistertal/Bad Marienberg (früher: Erbach) 45,0 Unnau-Korb Nister 50,6 Hachenburg 52,6 Marienstatt 54,4 Hattert 55,9 Marzhausen 58,3 Ingelbach 61,4 Niederingelbach von Au (Sieg) 65,1 Altenkirchen (Westerw) nach Engers (nur GV) Die Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen ist eine 65,1 km lange Nebenbahn von Limburg an der Lahn über Westerburg nach Altenkirchen (Westerwald) und weiter über Bahnstrecke Engers–Au nach Au an der Sieg durch den Westerwald. Die als Oberwesterwaldbahn bekannte Bahnstrecke führt durch Hessen und Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Betrieb und Geschichte
Entstehung
Bereits 1845 gab es erste Pläne zum Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen Frankfurt am Main bzw. Wiesbaden und Köln. Im Jahre 1848/49 formierte sich eine Gruppe, die den Bau dieser Bahnlinie über den Westerwald befürwortete. Diese Pläne fanden zunächst auch positive Beachtung bei den Entscheidungsträgern Preußens und des Herzogtums Nassau, wurde dann aber im Jahre 1853 zunächst verworfen und der Auftrag zum Bau einer rechtsrheinischen Eisenbahnlinie erteilt.
1861 veröffentlichten diverse Lokalkommitees aus Preußen und Nassau eine Schrift zum Bau einer „Main-Lahn-Sieg-Eisenbahn“, die Frankfurt am Main und Köln auf kürzestem Weg verbinden und dabei auch zur Erschließung der Rohstoffvorkommen (Basalt, Ton u. a.) in diesem Gebiet beitragen sollte.
Am 17. Februar 1868 wurde vom Preußischen Landtag ein Gesetz verabschiedet, das unter anderem den Bau einer Strecke von Limburg (Lahn) nach Hadamar vorsah. Sie wurde von Moritz Hilf geplant und am 1. Januar 1870 eröffnet.
Am 4. Dezember 1873 erhielt die Hessische Ludwigsbahn (HLB) die Konzession zur Weiterführung der Strecke in Richtung Troisdorf an der Sieg über Hachenburg, wo ein Abzweig nach Wissen (Sieg) vorgesehen war, nachdem 1872 der Bau der Main-Lahn-Bahn von Frankfurt nach Limburg über Idstein, Camberg und Eschhofen beschlossen wurde. Daraufhin unternahm die HLB erste Vermessungs- und Vorbereitungsarbeiten, die jedoch aufgrund finanzieller Probleme beendet wurden. Im Mai 1879 erhielt die KED Wiesbaden den Auftrag, den Bau weiterzuführen.
Ende 1882 wurden dann die Bauarbeiten an der Strecke bis Altenkirchen begonnen und so konnte am 1. April 1885 das Teilstück zwischen Altenkirchen und Hachenburg und am 1. Oktober 1886 die Strecke zwischen Hachenburg und Hadamar eröffnet werden.
Am 21. Mai 1883 wurde schließlich der Bau des restlichen Teilstücks von Altenkirchen nach Au (Sieg) beschlossen. Dieses Teilstück wurde am 1. Februar 1887 eröffnet und somit die Verbindung zur Deutz-Gießener Bahn Richtung Köln geschlossen.
Streckenabschnitt Eröffnet Hadamar–Limburg 1. Januar 1870 Altenkirchen–Hachenburg 1. April 1885 Hachenburg–Hadamar 1. Oktober 1886 Au (Sieg)–Altenkirchen 1. Februar 1887 Das erste Teilstück wurde zwischen Staffel und Limburg ab 10. Dezember 1888 auf eine neue Trasse verlegt.
Bis 1920
Zunächst verkehrten unter preußischer Verwaltung Dampfloks der Baureihen T3 und T8, ab 1912 folgte die Baureihe T16.
Reichsbahnzeit
Ab 1924 wurde von der Deutschen Reichsbahn die Baureihe T14 eingesetzt. Während des Zweiten Weltkriegs kamen außerdem Loks der Baureihen 38, 42, 55, 56 und 57 in den Westerwald.
Nachkriegszeit
Neben den bereits erwähnten Baureihen kamen ab 1951 bei der Bundesbahn auch Dampfloks der Baureihen 50, 52 und 82 zum Einsatz. Am 31. Mai 1975 endete der Einsatz vom Dampfloks.
Zwischen Limburg und Au verkehrten Nahverkehrszüge, die vor allem aus Schienenbussen der Baureihen VT 95 und VT 98 gebildet wurden. Nach 1989 verkehrten Dieseltriebwagen der Baureihe 628. Teilweise wurden ab den 1950er-Jahren auch Akkumulatortriebwagen der Baureihen 515 und 517 eingesetzt.
Ab Sommer 1953 wurden neben den bestehenden Nahverkehrszügen die im Eisenbahnjargon und Volksmund als solche bezeichneten „Heckeneilzüge“ eingeführt. Dabei handelte es sich um zwei Eilzugpaare von Frankfurt nach Köln. Sie stellten die herausragendsten Personenzugleistungen im Westerwald dar. Diese Leistung wurde mit dem Sommerfahrplan 1989 gestrichen. Diese „Heckeneilzüge“ wurden zunächst aus Triebzügen der Baureihe VT 25 gebildet, später dann aus Reisezugwagen und Diesellokomotiven der Baureihen V80, V100 und 216. Daneben existierte zwischen Sommer 1977 und Winter 1991 ein weiteres Eilzugpaar von Altenkirchen nach Mainz bzw. Wiesbaden.
Im Jahre 1987 wurde zur Versorgung der Wäller-Kaserne in Westerburg ein Gleisanschluss gebaut. Dieser trifft im Bahnhof Langenhahn auf die Strecke. Dieser Anschluss wurde unter anderem dazu benutzt, Panzer zur und von der Kaserne zu transportieren. Mit der Schließung des Standortes im Jahre 2007 verlor der Anschluss aber seine Funktion.
1990er Jahre
Nach der Privatisierung der Deutschen Bundesbahn zum 1. Januar 1994 betrieb die DB Regio AG die Strecke zwischen Limburg und Au. Es wurden weiterhin die Dieseltriebwagen der Baureihe 628 als Regionalbahn (RB) gefahren.
Seit 2004
Nach einem Verkehrsvertrag vom 10. Januar 2003 mit dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV Nord) und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) übernahm am 12. Dezember 2004 die vectus Verkehrsgesellschaft mbH, Limburg den Verkehr auf der Strecke Limburg–Au.
Die Züge verkehren von Limburg nach Altenkirchen und von dort aus weiter nach Au (Sieg). Als betriebliche Besonderheit müssen alle Züge im Bahnhof Altenkirchen Kopf machen, denn die über das Kopfende hinausführende Strecke nach Siershahn wird nur noch im Güterverkehr durchgängig befahren.
Alle zwei Stunden, von vereinzelten Verdichtungen abgesehen, verkehrt ein Regionalzug der Relation Limburg–Altenkirchen–Au auf der Strecke. Sie weist eine erheblich abweichende Symmetriezeit auf, die zwischen Au und Nistertal-Bad Marienberg bei Minute :15 liegt, auf der restlichen Strecke bis Limburg bei Minute :12. Hierdurch sind die Umsteigezeiten in Limburg in der einen Richtung etwa 25 Minuten länger als in der Gegenrichtung, was dem Grundgedanken des integralen Taktfahrplans widerspricht und einer Steigerung der Fahrgastzahlen nicht zuträglich ist. Im Abschnitt Altenkirchen–Au wird der Verkehr teilweise zum Halbstundentakt verdichtet, wodurch diese Folgen hier abgemildert werden.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr für die Oberwesterwaldbahn seit Dezember 2004 von der vectus Verkehrsgesellschaft mbH mit Sitz in Limburg an der Lahn. Es werden Triebwagen des Typs LINT 27 eingesetzt, die für Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h ausgelegt sind.
Auf dem Streckenabschnitt zwischen Limburg (Lahn) und Wilsenroth gilt der RMV-Tarif, zwischen Ingelbach und Hohegrete der VRM-Tarif und zwischen Geilhausen und Au (Sieg) der VRS-Tarif. Der Abschnitt zwischen Berzhahn und Hattert liegt im Westerwaldkreis und gehört somit keinem Verkehrsverbund an. Fahrten aus dem Streckenabschnitt Ingelbach-Hohegrete in das Gebiet des VRS und umgekehrt werden ebenfalls mit dem VRS-Tarif abgerechnet (Beispiel: Altenkirchen–Köln). Der in NRW gelegene Abschnitt von Geilhausen nach Au (Sieg) gilt in Verbindung mit einem weiteren Teilstück der Siegstrecke östlich von Au als Transitstrecke für VRM-interne Fahrten und darf zu diesem Zweck mit VRM-Fahrausweisen durchfahren werden (Beispiel: Altenkirchen-Wissen).
Siehe auch
Weblinks
Quellen
- Carl-Otto Ames: Strecke Limburg–Altenkirchen. Im Ausstellungswegweiser zur Ausstellung „Eisenbahnen im Westerwald“, hrsg. vom Landschaftsmuseum Westerwald, o. J.
- Udo Kandler: Eisenbahnen im Westerwald, in: Eisenbahn-Journal, 1/92.
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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