- Urbach (Westerwald)
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Wappen Deutschlandkarte 50.5616666666677.5913888888889281Koordinaten: 50° 34′ N, 7° 35′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Neuwied Verbandsgemeinde: Puderbach Höhe: 281 m ü. NN Fläche: 11,26 km² Einwohner: 1.577 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner je km² Postleitzahl: 56317 Vorwahl: 02684 Kfz-Kennzeichen: NR Gemeindeschlüssel: 07 1 38 074 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 13
56305 PuderbachWebpräsenz: Ortsbürgermeisterin: Brigitte Hasenbring Lage der Ortsgemeinde Urbach im Landkreis Neuwied Urbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz. Die Gemeinde gehört der Verbandsgemeinde Puderbach an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort liegt südwestlich von Puderbach im Naturpark Rhein-Westerwald.
Gemeindegliederung
Urbach besteht aus den beiden Ortsteilen Urbach-Kirchdorf und Urbach-Überdorf. Bis zur Bildung der Gemeinde Urbach am 7. Juni 1969 waren diese Ortsteile eigenständige Gemeinden.[2]
Geschichte
Aus der Endung „-bach“ im Namen kann davon ausgegangen werden, dass Urbach in der Zeit nach der Völkerwanderung, vermutlich Ende des 6. Jahrhunderts, gegründet wurde.
Die älteste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1204, als das Generalkapitel des Prämonstratenserordens in einem Schiedsspruch die Zuständigkeiten der Abteien Rommersdorf und Sayn regelte. Dierdorf und Urbach wurden Rommersdorf zugeordnet.[3]
Wann die erste Kirche errichtet wurde, ist nicht bekannt. Der älteste Teil der heutigen Kirche ist der Kirchturm. Die Bauart des Turms deutet darauf hin, dass der gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. In der Urkunde aus dem Jahr 1204 wurde Urbach als Filiale der Dierdorfer Pfarrkirche (seit Mitte des 16. Jahrhunderts die Evangelische Kirche) genannt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Schiff und Chor der Kirche baufällig. Nach einem Plan des Bauinspektors Ferdinand Nebel aus Koblenz wurde das heutige achteckige Kirchenschiff in den Jahren von 1825 bis 1830 neu erbaut.
Als Hochgericht wird Urbach erstmals im Jahr 1323 urkundlich erwähnt. Nach dieser Urkunde wurde durch die Grafen von Wied das Hochgericht „Hohe Veste Urbach“ errichtet. Die Gerichtsstelle befand sich „im Dorf unter der Linde intgen dem Kirchhof“. Da an den Gerichtstagen immer viele Menschen zusammenkamen, entwickelte sich hier auch ein Markt.
Im Jahr 1366 wird in Urbach eine Burg Grebeneck erwähnt. Die Angaben hierzu sind spärlich, genauere Aussagen sind bisher nicht möglich.
Eine besondere Bedeutung für das Kirchspiel Urbach hatte der Urbacher Märkerwald. Um diesen Wald kam es im Jahre 1716 zu einem Rechtsstreit mit dem Grafen zu Wied, der erst 1793 unter Fürst Karl zu Wied in einem Vergleich beigelegt wurde. Darin werden die zum Kirchspiel gehörenden Orte und die Nutzungberechtigten aufgeführt: Urbach-Kirchdorf (21 Märker), Urbach-Überdorf (22), Dernbach (21), Linkenbach (17), Harschbach (16) und Niederhofen (8).
Eine erste Schule in Urbach gab es bereits um das Jahr 1600. An schulpflichtigen Kindern gab es im Kirchspiel insgesamt 42, davon 12 aus Urbach (Kirchdorf), 9 aus Überdorf, 5 aus Linkenbach, 4 aus Harschbach, 3 aus Niederhofen und 9 aus Dernbach und Steinebach. In welcher Form und in welchem Umfang der Unterricht stattfand ist nicht überliefert. Um 1700 oder kurz danach wurde ein Schulhaus errichtet. Das Schulhaus stand neben der Kirche am nördlichen Eingang zum Kirchhof. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts fand der Unterricht nicht nur in den Wintermonaten, sondern auch im übrigen Jahr statt. Der Schulbesuch selbst war unregelmäßig, unter Androhung einer Strafe war ein „Versäumnis wegen Schweinehütens“ und ähnlichem nicht mehr statthaft. Im Jahr 1797 wurden als Unterrichtsstoff angegeben: „Gesang, Gebet, Lesen und Buchstabieren, Schreiben, Rechnen und Naturerscheinungen“.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Urbach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.[5]
Wappen
Die Blasonierung lautet: „Im geteilten Schild oben auf blauem Grund ein silbernes Schwert, schräg gekreuzt mit einer silbernen Waage, unten im silbernen Feld ein grüner liegender Forsthaken (Wolfsangel).“
Die Waage versinnbildlicht das seit 1323 beurkundete gräflich-wiedische Hochgericht in Urbach für die „Obere Grafschaft“ und das mit dem Gericht verbundene Marktrecht. Der Forsthaken ist das Symbol für den Märkerwald, gemeinsamer Besitz der fünf Gemeinden des Kirchspiels Urbach. Das Wappen ist rechtsgültig seit dem 16. April 1974.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Mittelpunkt des Ortes bildet die romanische Kirche.
- Siehe auch Liste der Kulturdenkmäler in Urbach
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
- Urbach hat mit der „Märkerwaldschule“ eine Grundschule, daneben einen Kindergarten.
Verkehr
Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Dierdorf an der A 3 Fahrtrichtung Frankfurt/Main und Anschlussstelle Neuwied Fahrtrichtung Köln. Der nächstgelegene ICE-Bahnhof ist Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Weblinks
Commons: Urbach (Westerwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite der Ortsgemeinde Urbach im Westerwald
- Ortsgemeinde Urbach in der Internetpräsenz der Verbandsgemeinde Puderbach
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 198 (PDF)
- ↑ Philipp de Lorenzi: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier, Bischöfliches General-Vikariat, 1887, S. 530
- ↑ R. Bauer: Heimat-Blatt und Geschichtschronik für die ehemals Wied'schen und Nassauischen Lande..., Beilage der Neuwieder Zeitung, 1929 (www.dilibri.de)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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