Świnoujście

Świnoujście
Świnoujście (Swinemünde)
Swinoujscie Herb.PNG
Świnoujście (Swinemünde) (Polen)
Świnoujście (Swinemünde)
Świnoujście (Swinemünde)
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 197 km²
Geographische Lage: 53° 55′ N, 14° 15′ O53.91666666666714.25Koordinaten: 53° 55′ 0″ N, 14° 15′ 0″ O
Höhe: 5 m n.p.m
Einwohner:

40.759
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 72-600 bis 72-612
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZSW
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 3 Świnoujście ↔ Jakuszyce
DK 93 Świnoujście ↔ Deutschland
Schienenweg: Świnoujście–Stettin
Świnoujście–Wolgast
Nächster int. Flughafen: Heringsdorf
Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Fläche: 197 km²
Einwohner:

40.759
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 207 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3263011
Verwaltung (Stand: 2010)
Stadtpräsident: Janusz Żmurkiewicz
Adresse: ul. Wojska Polskiego 1/5
72-600 Świnoujście
Webpräsenz: www.swinoujscie.pl

Świnoujście?/i [ɕfinɔˈujɕʨɛ] (deutsch Swinemünde) ist eine Stadt mit etwa 41.000 Einwohnern auf den Inseln Usedom (Uznam), Wollin (Wolin) und Kaseburg (Karsibór) am Stettiner Haff am Südufer der Ostsee und Vorhafen von Stettin. Świnoujście bildet einen eigenen Stadtkreis in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage der Stadt auf den Inseln Usedom und Wolin
Die Mündung der Swine in die Ostsee.
Luftbild der gesamten Stadt

Geographische Lage

Die Stadt nimmt den östlichen etwa drei Kilometer breiten Landstreifen der Insel Usedom, der 1945 polnisches Staatsgebiet wurde, sowie den Westzipfel der Insel Wollin ein. Der Stadtkern wird im Osten von der Swine begrenzt, die die Inseln Usedom und Wollin voneinander trennt. Am Ostufer befinden sich der Stadtteil Warszów (deutsch Osternothafen und Ostswine).

Blick von der Bielek-Hafenfähre (einer kostenfreien Auto- und Personenfähre) über den Winterhafen in Richtung des Stadtrandes mit dem Turm der Christuskirche im Hintergrund (rechts von der Bildmitte).

Stadtgliederung

Die Stadtgemeinde Świnoujście umfasst ein Gebiet von 197,2 km² und gliedert sich in folgende Stadtteile (dzielnica):

  • Karsibór (Kaseburg)
  • Ognica (Werder)
  • Przytór (Pritter)
  • Łunowo (Haferhorst)
  • Świnoujście (Swinemünde)
  • Wydrzany (Friedrichsthal)
  • Warszów (Ostswine)
  • Chorzelin (Osternothafen)

Geschichte

Mittelalter

Swinemünde ist als eine der jüngsten Städte Preußens an der Swinemündung neben dem (später eingemeindeten) kleinen Dorf Westswine entstanden. In diesem Dorf betrieben etwa sechs Bauern als Kossäten sowohl Fischfang als auch recht kümmerlich Landwirtschaft. Fernerhin hatten sie zur Verbesserung ihrer Einnahmen gemeinsam die Fähre über die Swine gepachtet. Auch eine kleine hölzerne Dorfkirche war vorhanden. Sie gehörte allerdings zum Kirchspiel Caseburg. An der Stelle des späteren Swinemünde befand sich bereits Ende des 12. Jahrhunderts eine Schutzburg. 1230 ließ der Herzog Barnim I. von Pommern eine Fährverbindung über die Swine einrichten. 1297 wird erstmals im Zusammenhang mit der Einrichtung einer herzoglichen Zoll- und Lotsenstation der Swinemünder Hafen erwähnt. 1457 zerstörten die Stettiner eine herzogliche Burg an der Swine.[3]

17. und 18. Jahrhundert

Fußgängerzone

Bei der Teilung Pommerns zwischen Brandenburg und Schweden im Westfälischen Frieden 1648 fiel Vorpommern mit Usedom und Wollin an Schweden. Um aus strategischen Gründen den Schiffsverkehr von und nach Stettin durch den Peenestrom zu leiten, ließ Schweden die Swine versanden. Noch am Anfang des 18. Jahrhunderts war die Swine ganz ohne Bedeutung gegenüber der Peene, die durch die großen Verbindungen der Handelsstadt Wolgast die gesamte Oderschifffahrt beherrschte. In Wolgast wurden vom schwedischen Fiskus kräftige Zölle erhoben.

Nach dem Nordischen Krieg trat Schweden im Frieden von Stockholm 1720 Stettin und Usedom-Wollin an Preußen ab, während es Rügen, Stralsund und Wismar behielt. 1729 begann der preußische König Friedrich Wilhelm I., zur Umgehung der Zölle und Abgaben, die im schwedischen Wolgast anfielen, die Swine wieder schiffbar zu machen. Sie wurde ausgebaggert und in der Nähe des kleinen Dorfes Westswine stand ein beschränkt nutzbarer Kleinhafen zur Verfügung. Das Projekt blieb unvollendet, denn wegen ungenügender Befestigungen versandete die Swine während der Herbststürme häufig wieder. Außerdem fehlte in den kleinen Orten Westswine und Ostswine die für einen Leichterhafen unverzichtbare Infrastruktur.

Der Nachfolger Friedrich der Große setzte das Werk bei seinem Regierungsantritt 1740 energisch fort und 1746 konnte ein mit Pfahlwerk befestigter Hafen offiziell unter dem Namen „Swinemünde“ dem Seehandel geöffnet werden.

Der mit dem Bau und dem Betrieb des neuen Hafens entstandene Ort Swinemünde bekam bald einen Bebauungsplan und wuchs durch den Zuzug von Händlern, Handwerkern und Gastwirten rasch an. Er erhielt 1753 einen Magistrat und wurde 1765 unter Einbeziehung Westswines zur Immediatstadt erklärt. 1779 erhielt die Stadt eine Lateinschule und 1792 eine neue Kirche.

Swinemünde im 19. Jahrhundert

Stadtplan von Swinemünde (ca. 1908) und die Nachbargemeinden der Stadt auf den Inseln Usedom-Wollin
Die Engelsburg in Świnoujście
Postamt

Als Ergebnis des Wiener Kongresses kam Wolgast 1815 zu Preußen, wodurch die bisherige Konkurrenzsituation gegenüber Schweden in der Seeschifffahrt wegfiel. Es war jedoch erkannt worden, dass die Swine als Schifffahrtsweg zwischen den Ostseehäfen wegen der kürzeren Fahrtzeiten Vorteile hatte. Um weitere Siedler anzulocken, wurden bis 1840 Bauplätze und Bauholz unentgeltlich zur Verfügung gestellt; auch wurde weitgehende Steuerfreiheit gewährt.

Der Hafen bildete das Zentrum der Aktivitäten: Leichter holten die Waren von den auf Reede oder im Hafen liegenden Schiffen und beförderten sie u. a. nach Stettin. Auf dem Rückwege von Stettin nahmen sie wiederum Güter für die Schiffe mit. Seefahrt, Gütertransport, Handel, Handwerk und Gewerbe erlebten so die erste Blüte. Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg in den Jahren 1773 bis 1784 und der Englisch-Französische Krieg 1801–1805 ließen den Hafen weiter expandieren, er wurde in diesen Jahren weiter ausgebaut. Um die Versandung in Bereich der Hafeneinfahrt an der Ostsee aufzuhalten, wurde 1818 mit dem Bau der Molen begonnen. Als Baumaterial dienten auch Felsbrocken aus dem Vinetariff.

In Swinemünde lebten zu diesem Zeitpunkt bereits bis zu 2.000 Menschen. Die 1020 m lange Westmole und die 1372 m lange Ostmole wurden 1823 im Rohbau und 1829 endgültig fertiggestellt, eine wasserbautechnische Glanzleistung. An der Spitze der Ostmole wurde 1828, vermutlich nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels, eine Laternenbake errichtet, die zeitgenössisch auch als „Leuchtturm“ bezeichnet wurde (die Bake wurde um 1910 entfernt).[4] 1848 verfügten die Reeder von Swinemünde über 16 Handelsschiffe.[5] 1859 wurde der Leuchtturm am Ostufer der Swine errichtet. Um das Problem der Versandung der Swine im Hinterland zu umgehen, wurde zwischen 1875 und 1880 ein Kanal gebaut. Dieser besteht aus zwei Hauptabschnitten, der Mellinfahrt und der Kaiserfahrt. Eine auf der Westmole installierte weiße Bake von der Form einer Windmühle, die so genannte Mühlenbake, ist heute eine Art Wahrzeichen des Swinemünder Hafens.

Ab 1857 gab es Dampfschiffverbindungen nach Ostpreußen, Bornholm und Kopenhagen. Die meisten Schiffe fuhren nach der Fertigstellung der Kaiserfahrt, eröffnet 1881, nach Stettin durch, für den Seehafen Swinemünde ein wirtschaftlicher Nachteil. Mit der Gründung des See- und Solbades Swinemünde wurde im Juli 1824 die erste offizielle Badesaison eröffnet, und ein neuer Erwerbszweig mit weit reichenden Folgen für die Entwicklung der Stadt war geboren. Von Beginn an stammte die Hälfte aller Badegäste aus Berlin.

Matrosen in Swinemünde, 1931

Garnisonsstadt

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann die preußische Armee mit der Anlage von Küstenforts rechts und links der Swine und an der Mündung der Peene. Swinemünde war fortan Festung III. Ranges mit einem Bataillon Fußartillerie. Nach der Entfestigung Stettins 1870 wurden die Festungswerke modernisiert und vergrößert.

U-Boot-Flottenstützpunkt

Nach 1933 wurde auf der Insel Kaseburg, die erst ein halbes Jahrhundert zuvor durch den Bau des Kanalabschnitts Kaiserfahrt eine Insel geworden war, ein U-Boot-Hafen angelegt, und in Swinemünde selbst wurden Torpedoboote stationiert.

Weitere Entwicklung bis 1945

Nachdem im Jahr 1826 insgesamt 626 Badegäste gezählt worden waren, waren es 1913 bereits 40.247. Swinemünde war vor dem Zweiten Weltkrieg hinter Kühlungsborn und Kolberg das drittgrößte deutsche Ostseebad. Einhergehend mit dieser Entwicklung vergrößerte sich die Zahl der Einwohner: 1850 waren es 4.719, um sich bis 1910 auf 13.916 zu verdreifachen, und 1931 waren 19.798 Einwohner ausgewiesen.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs

Am Ende des Zweiten Weltkriegs hielten sich in Swinemünde zahlreiche Zivilisten auf, die aus dem Osten Deutschlands vor der heranrückenden Roten Armee geflohen waren und hier auf einen Weitertransport warteten. Die Gesamtzahl der sich in der Stadt aufhaltenden Zivilisten soll dadurch ein Vielfaches der in der Stadt gemeldeten Einwohner betragen haben.

Am 12. März 1945 führte die 8. US-Luftflotte mit 671 Bombern und 412 Begleitjägern einen verheerenden Luftangriff auf Swinemünde aus, der dem Marinehafen galt und bei dem die Stadt zum großen Teil zerstört wurde. Die Angaben über die Anzahl der hierbei ums Leben gekommenen Menschen variieren stark. Die publizierten Opferzahlen reichen von 4.000[6] bis zu 23.000[7][8] Die meisten Opfer wurden auf dem nahen Golm in Massengräbern beigesetzt. Am 16. April 1945 erfolgte ein weiterer Angriff britischer Bomber auf das in der Kaiserfahrt südlich Swinemünde liegende Panzerschiff Lützow, das durch einen Nahtreffer zum Sinken gebracht wurde.

Am 5. Mai 1945 wurde Swinemünde von der sowjetischen Armee besetzt. Am 6. Oktober des gleichen Jahres übergaben die sowjetischen Behörden die Stadt an Polen, eine polnische Verwaltung wurde eingesetzt und bald darauf die Stadt in Świnoujście umbenannt. Zu dieser Zeit lebten in Swinemünde und auf Wollin noch etwa 30.000 Deutsche. Es begann nun die Zuwanderung von Polen und Ukrainern aus Gebieten östlich der Curzon-Linie, die an ihren Heimatorten von der zuständigen lokalen Sowjetkommandantur im Allgemeinen vor die Wahl gestellt worden waren, entweder eine neue Staatsangehörigkeit anzunehmen oder auswandern zu müssen. Die Deutschen in Swinemünde wurden ab 1945 von der polnischen Verwaltung vertrieben. Im Winter 1945/46 kam es zu zahlreichen Übergriffen, Vergewaltigungen und Ermordungen deutscher Einwohner durch polnische Sicherheitskräfte.[9]

Geschichte der Stadt seit 1945

Anfang 1950 lebten in Swinemünde noch 500 bis 600 Deutsche. Sie arbeiteten vorwiegend auf dem sowjetischen Marinestützpunkt in Świnoujście als Spezialisten, einige bei der Stadt und beim Hafenamt. Allerdings hatten sie bei der eingewanderten polnischen Bevölkerung keinen leichten Stand. Ab 1950 durften nur noch solche Deutschen in ihrer alten Heimat bleiben, die eine slawische oder polnische Abstammung nachzuweisen vermochten. Den Einwohnern erschwerte die ständige Anwesenheit der großen sowjetischen und polnischen Garnisonen die Bewegungsfreiheit. Die Hafenanlagen sowie das Kurviertel blieben der alleinigen Nutzung der sowjetischen Truppen vorbehalten.

1948 begann der Aufbau einer Hochseefischereibasis am östlichen Swine-Ufer (das Fischkombinat Odra). Ab 1958 wurde der Wiederaufbau der Stadt intensiviert. Der Ausbau des Hochseehafens (Hafenkomplex Szczecin–Świnoujście) folgte. Nachdem im Jahre 1958 die sowjetischen Streitkräfte das Kurviertel geräumt hatten, entwickelte sich Świnoujście neben Kołobrzeg (Kolberg) und Sopot (Zoppot) zu einem der bekanntesten polnischen Ostseebäder. Im Dezember 1992 wurden die letzten Einheiten der sowjetischen Armee abgezogen. Die seit 1989 zu verzeichnende, oft mit harten Einschnitten verbundene Umstrukturierung der Wirtschaft in Polen spiegelt sich auch im Antlitz der Stadt wider. Die Stadt und ihre Wirtschaft profitieren von ihrer Nähe zur Grenze und der sich daraus ergebenden großen Anzahl deutscher Touristen.

Am Strand mit Blick in Richtung Osten

Entwicklung der Einwohnerzahl

Promenade
  • 1782: 1.804[10]
  • 1812: 2.798, davon 11 Katholiken, keine Juden[11]
  • 1816: 3.191, davon 12 Katholiken und zwei Juden[11]
  • 1831: 3.536, davon sechs Katholiken und 32 Juden[12]
  • 1843: 4.012, davon drei Katholiken und 39 Juden[11]
  • 1852: 4.752, davon 24 Katholiken und 50 Juden[11]
  • 1861: 5.591, davon 22 Katholiken 74 Juden[11]
  • 1900: 10.300
  • 1905: 13.272 (einschließlich der Garnison), davon 402 Katholiken und 122 Juden[13]
  • 1925: 18.200
  • 1933: 20.521, meist Evangelische[14]
  • 1938: 30.100
  • 1947: 5.800
  • 1960: 17.000
  • 1970: 28.100
  • 1975: 42.400
  • 1980: 47.100
  • 1990: 43.300
  • 1995: 43.361
  • 2005: 40.993

Die Einwohnerschaft Swinemündes bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs aus Deutschen mit überwiegend evangelischer Religionszugehörigkeit. Die nach Kriegsende zugewanderte polnische Bevölkerung ist überwiegend katholisch.

Gebäude des historischen Rathauses. Es beherbergt heute ein Fischereimuseum.
Christuskirche aus dem 19. Jahrhundert
Turm der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Lutherkirche
Darstellung des historischen Leuchtturms aus der Zeit um 1900

Sehenswürdigkeiten

Im Stadtzentrum westlich der Swine auf der Usedomer Seite sind noch einige Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.

  • Historisches Rathaus: Das alte Rathaus wurde 1805-1806 nach einem Entwurf von Maner erbaut.[15] Den Turm mit Uhr erhielt das Gebäude, das das erste Rathaus der Stadt und Sitz mehrerer Behörden war, im Jahr 1836. Von 1932 bis 1945 waren in dem Gebäude ein Regionalmuseum und die Stadtsparkasse untergebracht. Gegenwärtig dient es als Museum für Hochseefischerei.
  • Christuskirche: Die Kościół Chrystusa Króla (deutsch Christ-König-Kirche) wurde 1788–1792 nach einem Entwurf von Gillt als evangelische Pfarrkirche erbaut. Sie wurde 1881 vollständig neugotisch umgebaut und erhielt einen Turm und eine neue Innenausstattung. Im Inneren hängt über dem Mittelgang in etwa drei Metern Höhe eine einige Meter lange hölzerne Votivnachbildung eines Schiffes aus dem frühen 19. Jahrhundertvon der Decke herab. Die Kirche enthält eine imposante Orgelanlage, deren besondere Klangfülle allgemein gerühmt wird. Die Christuskirche wird seit 1946 von der polnischen katholischen Gemeinde als Gotteshaus genutzt.
  • Lutherkirche: Der restaurierte Turm der 1945 leicht beschädigten und später bis auf den Turm abgetragenen Martin-Luther-Kirche dient heute als Aussichtsturm mit einem Rundblick über Stadt und Umgebung und als Café.
  • Kurpark: An das Zentrum schließt sich der Kurpark mit dem Kurviertel und der Strandpromenade an.
  • Leuchtturm: Der östlich der Swine (auf der Insel Wollin) gelegene, in preußischer Zeit im Jahre 1857 fertiggestellte Leuchtturm ist mit 68 Metern der höchste an der Ostsee.
  • Stadtapotheke: Gegenüber der Christuskirche (heute an der ul. Marynarzy 7) befand sich einst die Stadtapotheke, die Theodor Fontanes[16] Vater von 1827 bis 1832 geführt hatte[17][18]. Zwar hat der Originalbau die Zeit nicht überstanden, doch befindet sich an der Stelle eine Gedenktafel.

Städtepartnerschaften

Seit 1992 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Nordenham in Niedersachsen. Weitere Städtepartnerschaften bestehen mit Ystad (Schweden) und Swetly (Russland). Seit 2007 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf.

Wirtschaft

2010 wurde das Projekt Gazoport im Hafen begonnen, um große Mengen Erdgas aus Katar und Algerien importieren zu können. Die geplanten Investitionen betragen 700 Millionen Euro.[19] Das Projekt führte zu einem Rechtsstreit mit dem Betreiber der Pipeline Nord Stream. Die polnische Seite fordert, die Pipeline vor Świnoujście im Meeresboden zu versenken, um die Hafenzufahrt für die Erdgastanker zu ermöglichen.[20]

Verkehr

Zwischen den beiden Stadthälften besteht eine Fährverbindung über die Swine mit dichter Taktfolge. Über Wollin führen eine Fernverkehrsstraße und eine Eisenbahnlinie in das rund 100 Kilometer entfernte Stettin. Über das Stettiner Haff und die Oder besteht von April bis Oktober eine Verbindung mit einem Tragflügelboot nach Stettin, das die rund 65 km lange Strecke in ca. 75 Minuten bewältigt.

Zum deutschen Nachbarort Ahlbeck besteht ein Grenzübergang mit Anschluss an die Bundesstraße 111, der von 1990 bis 2007 nur von Fußgängern und Radfahrern passiert werden konnte. Ein weiterer Straßengrenzübergang nur für Reisebusse und Radfahrer wurde im April 2007 im Verlauf der Bundesstraße 110 im Süden der Stadt eröffnet. Am 21. Dezember 2007 wurde im Rahmen von Polens Beitritt zum Schengener Abkommen auch die „grüne Grenze“ zum deutschen Teil der Insel Usedom geöffnet und die Kontrollen an den Grenzübergängen eingestellt. Seitdem sind auch beide Grenzübergänge für den allgemeinen Straßenverkehr freigegeben. Zusätzlich wurde bis Juni 2008 die Bahnstrecke Ducherow–Heringsdorf–Wolgaster Fähre von der bisherigen Endstation Ahlbeck Grenze zum neuerrichteten Bahnhof Świnoujście Centrum verlängert[21], die seit dem 20. September 2008 regulär befahren wird.

Vom Stadtteil Warszów auf Wollin aus bestehen Fährverbindungen nach Ystad, Trelleborg und Malmö in Schweden sowie nach Kopenhagen und Rønne in Dänemark.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die am Ort gewirkt haben

Verweise

Literatur

  • Wilhelm und Lilli Behm, Karl und Irmgard Lange: Swinemünde, Schicksal einer deutschen Stadt. Hamburg 1965
  • Robert Burkhardt: Geschichte des Hafens und der Stadt Swinemünde. II. Teil. W. Fritsche, Swinemünde 1931
  • Helmut Hannes: Auf den Spuren Theodor Fontanes in Swinemünde – Ein Stadtrundgang durch Świnoujście. Thomas-Helms-Verlag, Schwerin 2009, ISBN 978-3-940207-24-1
  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 503-505 (Volltext)
  • Erwin Rosenthal: See- und Solbad Swinemünde. Die Entwicklung eines Badeortes. Rhinoverlag, Ilmenau 2009, ISBN 978-3-939399-14-8

Weblinks

 Commons: Świnoujście – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  3. Helge bei der Wieden (Hg.): Mecklenburg. Pommern, Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Bd. 12, Stuttgart 1996, S. 299 f.
  4. Helmut Hannes: Der Swinemünder Leuchtturm – ein Schinkel-Bau? In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Heft 2/2011, ISSN 0032-4167, S. 2–7.
  5. Übersicht der Preußischen Handelsmarine (E. Wendt & Co., Hrsg.), Berlin 1848, S. 27.
  6. Helmut Schnatz, Dresden des Nordens? Der Luftangriff auf Swinemünde am 12. März 1945.
  7. Stern Axel Büssem/DPA Inferno am Ostseestrand, 11. März 2005
  8. Die Anzahl von 23 000 Toten wird auch in dem neuen Buch Feuersturm von Christoph Kucklick, Hamburg 2003, vertreten, der sonst im Zweifel niedrige Zahlen nennt: für Dresden „über 30.000“.
  9. Adam Zadworny: They Were Killing Germans in Revenge (Sie töteten Deutsche aus Rache). In: Gazeta Wyborcza, 18. Januar 2008.
  10. Gustav Kratz: Dire Städte der Provinz Pommern - Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 504
  11. a b c d e Kratz, l. c.
  12. Kratz, l. c.
  13. Meyers Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 19. Leipzig und Wien 1909, S. 229.
  14. Der Große Brockhaus. 15. Auflage, Band 18, Leipzig 1934, S. 370-371
  15. Angaben sind einer Hinweistafel entnommen, die neben der Eingangstür des heute als Fischereimuseum dienenden Gebäudes angebracht ist.
  16. Ein authentisches Bild der damaligen Stadt enthält Fontanes Roman Meine Kinderjahre; auch Effi Briest handelt in Swinemünde.
  17. DuMont-Reisetaschenbuch Usedom, 2. Auflage, DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2006, ISBN 3-7701-5978-0, S. 175–176.
  18. Meyers Reisebuch Deutsche Ostseeküste, Teil II: Rügen und die pommersche Küste mit ihrem Hinterland, 2. Auflage, Bibliographische Institut, Leipzig 1924, S. 42–46.
  19. Angaben auf der Seite der Germany Trade and Invest, abgerufen am 8. November 2011
  20. Meldung auf ostsee-zeitung.de vom 8. November 2011, abgerufen am 8. November 2011
  21. 1. Spatenstich für Bahnverlängerung nach Swinemünde, Presseinformation der Deutschen Bahn.
  22. DuMont-Reisetaschenbuch Polnische Ostseeküste, DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7701-7204-7, S. 73.

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