Bahnhof Friedberg (Hess)

Bahnhof Friedberg (Hess)
Friedberg (Hess)
Bahnhof Friedberg (Hess) (Hessen)
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Daten
Kategorie 3
Betriebsart Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 10
Reisende 19.000 [1]
Abkürzung FFG (Bf), FFG2 (ESt)
Eröffnung 9. November 1850
Webadresse www.bahnhof.de
Architektonische Daten
Baustil Neoklassizismus / Neorenaissance
Architekt Krause
Lage
Stadt Friedberg (Hessen)
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 19′ 54,9″ N, 8° 45′ 39,2″ O50.3319168.760878Koordinaten: 50° 19′ 54,9″ N, 8° 45′ 39,2″ O
Höhe 148 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Hessen

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Der Bahnhof Friedberg (Hess) ist ein Trennungsbahnhof östlich der hessischen Stadt Friedberg. Er liegt an Streckenkilometer 165,9 der Main-Weser-Bahn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zeichnung des Empfangsgebäudes des alten Bahnhofs auf einem Schaltschrank der Oberhessischen Versorgungsbetriebe gegenüber dem früheren Standort des Empfangsgebäudes

Erster Bahnhof

Mit der Eröffnung der Teilstrecke der Main-Weser-Bahn von Frankfurt am Main nach Friedberg ging der erste Bahnhof von Friedberg am 10. Mai 1850 in Betrieb.[2] Am 9. November 1850 folgte der Abschnitt nach Butzbach. Die gesamte Strecke der Main-Weser-Bahn von Kassel bis Frankfurt wurde seit dem 15. Mai 1852 befahren.[3] Der Bahnhof war als Durchgangsbahnhof ausgelegt. Dieser erste Bahnhof von Friedberg lag beim Streckenkilometer 165,4. Auf dem Gelände des ehemaligen Empfangsgebäudes steht heute ein Parkhaus.

In Friedberg wurden weitere Strecken an die Main-Weser-Bahn angeschlossen: Am 15. September 1881 wurde hier die Bahnstrecke Friedberg–Hanau in Betrieb genommen, nachdem dort seit dem 1. Dezember 1879 schon bis zum Bahnhof Heldenbergen-Windecken (heute Nidderau) gefahren werden konnte. Am 1. Oktober 1897 folgte die Bahnstrecke Friedberg–Mücke und am 13. Juli 1901 die Bahnstrecke Friedberg–FriedrichsdorfBad Homburg, letztere wurde auch als Bäderbahn bekannt. Friedberg wurde zum Knotenpunkt für Reisende und Güter.

Zweiter Bahnhof

In der Nacht vom 9. auf den 10. August 1913 wurde der zweite Friedberger Bahnhof in Betrieb genommen, der etwa 500 Meter weiter südlich – und damit stadtauswärts – errichtet worden war und den ersten Bahnhof ersetzte.

Seit dem 28. Mai 1978 wird der Bahnhof Friedberg von der Linie S6 der S-Bahn Rhein-Main angefahren.

Bahnanlagen

Der Bahnhof Friedberg (Hess) hat zwei Haus- und vier Inselbahnsteige, insgesamt also zehn Bahnsteigkanten. Der eine Hausbahnsteig (Gleis 1a) ist ein Stumpfgleis südlich des Empfangsgebäudes, das ausschließlich für die Nahverkehrszüge in Richtung Friedrichsdorf benutzt wird. Die Gleise 2 und 4 am ersten Inselbahnsteig sind die durchgehenden Hauptgleise der Main-Weser-Bahn. Die S-Bahn nutzt meist die Gleise 5 und 7 am zweiten Inselbahnsteig. Die Züge in Richtung Hanau Hauptbahnhof fahren in der Regel vom vorletzten Inselbahnsteig (Gleise 8 und 10) ab. An dem am weitesten östlich gelegenen Bahnsteig (Gleise 11 und 12) fahren die Züge der Bahnstrecke Friedberg–Mücke in Richtung Nidda bzw. Wölfersheim-Södel ab. Die Inselbahnsteige sind durch eine Unterführung erschlossen, Aufzüge fehlen allerdings, die Gepäckförderbänder an den Treppen wurden wieder entfernt.

Am Bahnhof befinden sich drei elektromechanische Stellwerke (Fahrdienstleiterstellwerk östlich des nördlichen Bahnhofskopfes, Wärterstellwerk für die südliche Einfahrt des Personenteils westlich des Südkopfes, Wärterstellwerk für die südliche Einfahrt des Güterverkehrsteil zwischen diesem und der Einfahrt des Personenverkehrsteils).

Östlich der Bahnsteige liegt ein größeres Gleisfeld, das dem Güterverkehr dient und nochmals 12 Gleisachsen aufweist. Früher wies der Bahnhof saisonweise einen ganz erheblichen Zuckerrübenverkehr aus dem umliegenden Anbaugebiet, der Wetterau, auf, der zu einer hier arbeitenden Zuckerfabrik führte. Diese Güteranlagen werden heute kaum noch genutzt. Die nördliche Bahnhofsausfahrt der Main-Weser-Bahn führte direkt auf das Rosentalviadukt, das 1982 durch eine moderne, einige Meter östlich gelegene Betonbrücke ersetzt wurde.

Hochbauten

Die Hochbauten des ersten Bahnhofs waren im klassizistischen Stil errichtet, das Empfangsgebäude könnte von Julius Eugen Ruhl gestammt haben. Es wurde 1983 abgerissen.[4]

Das heutige Empfangsgebäude und die übrigen Hochbauten des Bahnhofs sind überwiegend Kulturdenkmäler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Empfangsgebäude

Das heutige Empfangsgebäude wurde 1912–1913 in einer Mischung aus Neoklassizismus und Neorenaissance von dem Darmstädter Regierungsbaurat Krause unter dem Einfluss von Armin Wegner errichtet.[5] Im Vestibül sind originale Keramikverkleidung und gestaltete Glasfenster erhalten, die vom Jugendstil beeinflusst sind.

Im Zuge der Konjunkturprogramme wurde das Empfangsgebäude im Jahr 2010 durch die DB Station&Service AG für 600 T€ energetisch saniert und neu angestrichen.[6]

Im Bahnhof Friedberg gibt es eine Bahnhofsgaststätte, deren Speiseraum von der Straße aus erreicht werden kann und die durch eine Theke zur Bahnhofshalle hin das Laufpublikum mit Speisen und Getränken versorgt. Des Weiteren gibt es ein Reisezentrum der DB Vertrieb, einen Buch- und Zeitschriftenladen, einen Kiosk und - seit Februar 2011 - eine McDonalds-Filiale im ehemaligen Expressgutbereich.[7]

Fürstenpavillon

Fürstenpavillon – heute genutzt als Büro und Sozialraum der Hessischen Landesbahn

Nördlich des Empfangsgebäudes steht ein Fürstenpavillon.[8] Er ist als Fachwerkbau ausgeführt und wurde bereits 1897/98 südlich des Empfangsgebäudes des ersten Bahnhofs errichtet und später hierhin versetzt.

Verkehr

Fernverkehr

Im Bahnhof Friedberg (Hessen) hält im 2-Stunden-Takt ein InterCity von Hamburg nach Karlsruhe. An Wochenenden nehmen jeweils zwei InterCity-Züge Kurs nach Westerland und Berlin Südkreuz, zusätzlich hält am Wochenende auch der EC 62 Klagenfurt-Siegen, welcher aber voraussichtlich zum Fahrplanwechsel 2011/2012 am 11. Dezember 2011 wieder eingestellt wird.

Linie Strecke Taktfrequenz
IC 26 (Stralsund Hbf –) Hamburg HbfHannover HbfKassel-WilhelmshöheMarburg (Lahn)GießenFriedberg (Hess)Frankfurt (Main) HbfHeidelberg HbfKarlsruhe Hbf (– Konstanz) 2-Stunden-Takt
IC 2190
IC 2191
WesterlandHamburg HbfHannover HbfKassel-WilhelmshöheMarburg (Lahn)GießenFriedberg (Hess)Frankfurt (Main) Hbf ein Zugpaar samstags und sonntags von Frankfurt nach Westerland
EC 62 SiegenDillenburgGießen* – Friedberg (Hess)Frankfurt (Main) HbfStuttgart HbfMünchen HbfSalzburg HbfKlagenfurt Hbf ein Zugpaar
(vom 13. Dezember 2009 bis zum 10. Dezember 2011)
* mit Fahrtrichtungswechsel

Nahverkehr

Im Bahnhof Friedberg (Hess) halten eine Reihe Nahverkehrszüge. Hier halten die RegionalExpress-Züge Frankfurt HbfSiegen (Main-Sieg-Express) und Frankfurt Hbf-Kassel Hbf (Main-Weser-Express). Sämtliche Züge der Regionalbahn-Verbindungen Friedberg–Gießen und einzelne RegionalExpress-Verbindungen von Frankfurt Hbf nach Marburg halten auch im Friedberger Bahnhof. Der Bahnhof Friedberg ist auch Halt für den Mittelhessen-Express. Der Friedberger Bahnhof ist Anfangs- bzw. Endpunkt der HLB-Züge von/nach Friedrichsdorf, Hanau Hbf, Wölfersheim-Södel und Nidda.

Verbindungsübersicht

Linien
Gießen Fern IC 26
IC-Linie
Frankfurt Hbf
Bad Nauheim Fern EC 62
EC-Linie
Frankfurt Hbf
Gießen Regional RE 30
Main-Weser-Express
Frankfurt Hbf
Bad Nauheim Regional RE 30
Frankfurt Hbf–Marburg
Frankfurt West
Bad Nauheim Regional RB 30
Friedberg–Gießen
Ende
Bad Nauheim Regional SE 30/40
Mittelhessen-Express
Frankfurt West
(2-stdl. Bad Vilbel)
Gießen Hessische Landesbahn RE 40/99
Main-Sieg-Express
Frankfurt Hbf
Beginn Hessische Landesbahn RB 16
Friedberg–Friedrichsdorf
Friedberg Süd
Beginn Hessische Landesbahn RB 31
Friedberg–Wölfersheim-Södel
Dorheim (Wetterau)
Beginn Hessische Landesbahn RB 32
Friedberg–Beienheim–Nidda
Dorheim (Wetterau)
Beginn Hessische Landesbahn RB 33
Friedberg–Nidderau–Hanau
Assenheim (Oberhess)
S-Bahn Rhein-Main
Vorherige Station Linie Nächste Station
Endstation S6 Bruchenbrücken
Südbahnhof →

Literatur

  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bd. 2.1, Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1817-6, S. 188f.
  • Eisenbahnatlas Deutschland. Ausgabe 2009/2010. Schweers + Wall, o. O. 2009, ISBN 978-3-89494-139-0.
  • Alfred Kerber & Wolfgang A. Keil: Friedberg - Deine Bahn. Friedberg (Hessen) 1979 (Aufsatz, maschinenschriftl., Matrizenabzug, Sammlung Wetterau).

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bahn.de Hessischer Fernbahnhof wird denkmalgerecht saniert
  2. Eisenbahn in Hessen, S. 143.
  3. Eisenbahn in Hessen, S. 143.
  4. Eisenbahn in Hessen, S. 189.
  5. Eisenbahn in Hessen, S. 189.
  6. http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Friedberg/Artikel,-Bahnhof-Freude-ueber-neues-Erscheinungsbild-_arid,217635_regid,3_puid,1_pageid,80.html
  7. http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Friedberg/Artikel,-Im-Bahnhof-McDonald%2526%25238217%253Bs-soll-am-28-Januar-eroeffnet-werden-_arid,230989_regid,3_puid,1_pageid,80.html
  8. Eisenbahn in Hessen, S. 188.

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