- Bahnhof Schaffhausen
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Bahnhof Schaffhausen Bahnhof Schaffhausen mit Bahnhofstrasse. Daten Perrongleise 5[1] Abkürzung SH Eröffnung 1857 Architektonische Daten Architekt Jakob Friedrich Wanner Lage Stadt Schaffhausen Kanton Schaffhausen Staat Schweiz Koordinaten (689677 / 283948)47.7000018.633333Koordinaten: 47° 42′ 0″ N, 8° 38′ 0″ O; CH1903: (689677 / 283948) Eisenbahnstrecken Liste der Bahnhöfe in der Schweiz Der Bahnhof Schaffhausen ist neben dem Haltepunkt Herblingen der grössere der beiden Bahnstationen der schweizerischen Stadt Schaffhausen. Gemäss Grundbucheintrag gehört er zu 65 Prozent den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und zu 35 Prozent der Deutschen Bahn (DB). Er wird von Zügen der Eigentümer, aber auch von solchen der Thurbo bedient und dient als Grenzbahnhof zwischen der Schweiz und Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eröffnung
Der Bahnhof Schaffhausen wurde am 16. April 1857 in Betrieb genommen, als die Schweizerische Nordostbahn (NOB), die Rheinfallbahn, deren gleichnamige Bahngesellschaft die NOB am 4. November 1856 übernommen hatte, zwischen Schaffhausen und Winterthur via Andelfingen dem Betrieb übergab. Die NOB richtete Bahnverbindungen zwischen den beiden Endstationen ein, die über Winterthur hinaus nach Zürich HB und Brugg beziehungsweise Romanshorn/St. Gallen durchgebunden wurden. Der Endbahnhof in Schaffhausen befand sich zwar an der heutigen Stelle, war damals jedoch nur ein Provisorium, da zwischen der NOB und dem Initianten der Rheinfallbahn, Heinrich Moser, ein handfester Streit um die Bahnhofslage ausgebrochen war: Die NOB bestand auf den heutigen Standort, während sich Moser für einen Bahnhof am Rheinufer einsetzte.[2]. Erst zwölf Jahre nach der Inbetriebnahme der Rheinfallbahn, 1869 wurde der heutige Bahnhof nach Plänen des NOB-Hausarchitekten Jakob Friedrich Wanner, der sich auch für Bahnhofsbauten wie Weinfelden, Frauenfeld, Winterthur oder dem Zürcher HB verantwortlich zeigte, erbaut.
Badische Staatseisenbahnen
Am 15. Juni 1863 wurde der Bahnhof Schaffhausen an den grenzüberschreitenden Verkehr angeschlossen, als die Badischen Staatseisenbahnen 1863 die letzte Etappe der Hochrheinbahn zwischen Waldshut und Konstanz in Betrieb nahmen. Der Abschnitt Waldshut–Basel Badischer Bahnhof ging bereits 1856 in Betrieb.[3][4] Über die Hochrheinbahn und die in Singen anschliessende Gäubahn erhielt Schaffhausen auch eine Verbindung mit Stuttgart.
Seelinie und Linie nach Bülach
1894 eröffnete die NOB das Teilstück Kreuzlingen–Feuerthalen der Seelinie, welche 1895 nach Vollendung der Rheinbrücke und des Emmersbergtunnels, die wegen eines Tagbruchs im Tunnel verzögert wurde, in den Bahnhof Schaffhausen geführt wurde. Sie mündet von Norden her, parallel zur DB-Strecke aus Singen in den Bahnhof. Obwohl die Rheinfallbahn als Schweizer Fortsetzung zur DB-Strecke aus Singen gesehen wurde, erlangte sie nie internationale Bedeutung, denn 1897 entstand mit der Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen eine Schienenverbindung, welche in Eglisau an die Bahnstrecke Winterthur–Bülach–Koblenz und danach in Bülach an die Bülach-Regensberg-Bahn anschloss und eine wesentlich schnellere Direktverbindung nach Zürich (Zürich Hauptbahnhof) und zur Gotthardbahn darstellte. Der meiste grenzüberschreitende Bahnverkehr rollte über Bülach, während der Linie durch das Weinland meist nur Bedeutung im Nahverkehr zufloss.
Bahnhofserweiterung
Der wachsende Güterverkehr erforderte 1895/96 eine grosse Bahnhoferweiterung. Dabei erhielt der Bahnhof seine Form, welche erst in den 1950/60er Jahren den neuen Bedürfnissen angepasst wurden.
Strassenbahnen
1901 wurde die Strassenbahnlinie nach Neuhausen am Rheinfall eröffnet, welche 1905 um eine weitere nach Schleitheim ergänzt wurde. 1964 wurde die Linie nach Schleitheim stillgelegt, 1966 diejenige nach Neuhausen, welche als Grundlage des heutigen Trolleybusnetzes diente.[5]
Bombardierung vom 1. April 1944
Die Stadt Schaffhausen wurde am 1. April 1944 von amerikanischen Fliegern bombardiert. In den Südtrakt des Bahnhofsgebäudes schlug ein Volltreffer ein und zerstörte das Stations- und Abfertigungsbüro mit dem Billettschalter. 18 Personen starben in und um den Bahnhof. Weiter wurden zahlreiche Personen schwer verletzt.[6] Der beschädigte Südflügel wurde in den Jahren 1945/46 nach einem Projekt von Architekt Walter Henne neu aufgebaut. [7]
Ab 1950
Seit 1866 führte eine Passerelle in der Achse des Löwengässchens über die Geleise. 1956 wurde sie durch eine Unterführung ersetzt.[8] 1963 wurde nördlich des Bahnhofs mit dem Bau des Rangierbahnhofs Herblingertal begonnen. In den 1990er-Jahren war Schaffhausen Halt der InterCity-Linie Nürnberg Hbf/Stuttgart–Milano Centrale, welche jedoch schrittweise bis 2006 abgebaut wurde. Ende des 20. Jahrhunderts wurde die schmale Südunterführung grosszügig und behindertengerecht ausgebaut. Einige Räumlichkeiten des Bahnhofsgebäudes wurden durch die Bahngesellschaften nicht mehr benötigt. Darin wurden Ladengeschäfte eingerichtet. Zwischen 1999 und 2008 bediente auch die Cisalpino AG den Bahnhof, bis 2006 mit grenzüberschreitenden Verbindungen zwischen Stuttgart und Mailand, danach mit einem täglichen Zugspaar nach Trieste Centrale. Parallel dazu wurden ICE-Verbindungen mit ICE T-Neigezügen zwischen Stuttgart und Zürich eingeführt, welche zunächst über die Rheinfallbahn verkehrten, um auch Winterthur zu bedienen, danach jedoch mit den Cisalpino-Zügen zu einer neuen ICE-Linie Stuttgart–Zürich via Bülach zusammengeführt wurden. Ende März 2010 wurden die ICE-Züge durch SBB-EuroCity-Wagen ersetzt, da die ICE T über Radachsenprobleme verfügten.[9] Die Reisezeit habe sich wegen des Lokwechsels in Singen nur minim verlängert.[10] Seither verkehren die Züge als InterCitys. Das täglich nach Frankfurt am Main verlängerte Zugspaar wurde beibehalten. Eine Rückumstellung auf ICE-T ist geplant, sobald diese wieder bogenschnell fahren dürfen.[11]
Durch den Beitritt der Schweiz zum Schengener Abkommen im Jahre 2008 wurde die Rolle der Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland zwar kleiner und der Zollübergang am Bahnhof aufgehoben, der Grenzwachtposten bleibt jedoch bestehen und es werden weiterhin noch Kontrollen in den Zügen vorgenommen.
Ab 2010
Nachdem in den letzten Jahren das Bahnhofsgebäude, die Schalteranlagen, die Unterführungen und Perrons renoviert und erneuert wurden, ist für die nächsten Jahre ein Ausbau der Kapazität geplant. Im Rahmen des Bundesgesetzes über den Anschluss der Ost- und der Westschweiz an das europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz HGV wird die Bahnstrecke Schaffhausen-Eglisau teilweise auf zwei Gleise ausgebaut. Dies ermöglicht ab Dezember 2012 die Einführung der halbstündigen Schnellzugsverbindung nach Zürich. [12]
- Geplantes Zugsangebot ab 2012 im Fernverkehr
- IR/IC Zürich HB–Schaffhausen stündlich, ohne Zwischenhalte; zweistündlich als IC weiter nach Stuttgart, Durchbindung der IR nach Bern
- RE Zürich HB–Schaffhausen stündlich, halbstündlich versetzt zum IR/IC, mit Zwischenhalten in Zürich Oerlikon und Bülach
Das Nachfolgeprogramm zu Bahn 2000, die sogenannte “Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur ZEB“, sieht den Bahnhof Schaffhausen als Knotenpunkt vor. Nach Eröffnung der neuen Durchmesserlinie in den Hauptbahnhof Zürich im Jahr 2015, verkehren die Züge ab Schaffhausen mehrheitlich um X.15 Uhr und X.45 Uhr. Dies ermöglicht schlanke Anschlüsse in Winterthur HB und Zürich HB. Ausserdem ermöglicht der Einbau einer zusätzlichen Weiche und Signalen in den Bahnhöfen Neuhausen am Rheinfall und Schaffhausen eine raschere Zugfolge. Die Arbeiten sollen in den Jahren 2014/15 erfolgen. [13]
Auch die 4. Teilergänzung der S-Bahn Zürich, welche bis 2018 umgesetzt werden soll, bringt für den Bahnhof Schaffhausen Veränderungen und Verbesserungen. [14]
Im Rahmen des Agglomerationsgrogramms des Bundes soll die S-Bahn Schaffhausen den Schienenverkehr innerhalb des Kantons verbessern und z.B. für die Gemeinden Thayngen und Neunkirch den Viertelstundentakt nach Schaffhausen bringen. Zusätzlich sollen Durchmesserlinien geschaffen werden, so soll z.B. die Seelinie von Stein am Rhein mit der Hochrheinbahn bis zur Grenze in Erzingen verknüpft werden. Die Kosten für den Ausbau des Bahnhofs Schaffhausen im Rahmen der S-Bahn Schaffhausen belaufen sich auf insgesamt 9.7 Millionen Franken. Davon übernimmt das Agglomerationsprogramm des Bundes 3.47 Millionen Franken. Den Restbetrag übernehmen der Kanton und die Stadt Schaffhausen in einer Ko-Finanzierung je zur Hälfte. Der Ausbau sieht u.a. die Schaffung eines 6. Perrons entlang der Spitalstrasse vor.[15] Am 25. September 2011 bewilligte das Stimmvolk des Kantons Schaffhausen mit einem Ja-Anteil von 76 % den Rahmenkredit für die S-Bahn Schaffhausen.
Erwähnenswertes
- Der Bahnhof ist einer der 23 Bahnhöfe der SBB, welche unter dem Slogan Mehr Bahnhof vermarktet werden.[16]. Nebst einer Filiale der Kiosk AG, einer Apotheke, einer Konditorei und einem kleinen Lebensmittelshop befinden sich im Bahnhof das Bahnhofsbuffet und je ein Reisezentrum der SBB und der DB.
Verkehr
Im Fernverkehr wird der Bahnhof regelmässig von zwei sich alternernierenden Relationen, je einem InterCity und einem InterRegio bedient, im Regionalverkehr von Schweizer Seite her mit vier S-Bahnlinien der Systeme von Zürich und St. Gallen, von deutscher her mit zwei Linien, die über die Hochrheinbahn führen.[17]
Fernverkehr
- IC (Frankfurt am Main Hbf–Darmstadt Hbf–Heidelberg Hbf–) Stuttgart Hbf–Singen (Hohentwiel)–Schaffhausen–Bülach–Zürich HB (zweistündlich durch SBB und DB)
- IR Schaffhausen–Bülach–Zürich HB–Olten–Langenthal–Bern (zweistündlich durch SBB)
Regionalverkehr
- S-Bahn Zürich
- S 16 (Thayngen – Winterthur HB –) Zürich Flughafen – Zürich HB – Herrliberg-Feldmeilen (– Meilen) (SBB)
- S 22 Bülach – Schaffhausen – Singen (Hohentwiel) (Thurbo)
- S 33 Winterthur HB – Andelfingen – Schaffhausen (Thurbo)
- S-Bahn St. Gallen
- S 8 Schaffhausen–Kreuzlingen–Romanshorn–Rorschach (Thurbo)
- Deutsche Bahn
- IRE Basel Bad Bf–Waldshut–Schaffhausen–Singen–Radolfzell–Überlingen–Friedrichshafen Stadt–Ulm Hauptbahnhof
- RB Singen–Schaffhausen–Erzingen/Waldshut
Busverkehr
Der Bahnhof Schaffhausen ist der zentrale Busbahnhof von Stadt und Kanton Schaffhausen. Es halten an der Bahnhofstrasse vor dem Bahnhofsgebäude alle Buslinien (ausser Linie 7) der Verkehrsbetriebe Schaffhausen (VBSH). Auch die Trolleybuslinie nach Neuhausen am Rheinfall hält am Bahnhof. Direkt neben dem Bahnhof wurde 2004 der neue Bushof eröffnet. Von ihm aus verkehren Busse in mehrere Gemeinden des Kantons Schaffhausen und angrenzender Gebiete des Kantons Zürich sowie in den Süddeutschen Raum. Der Bushof wird von den folgenden Busbetrieben benutzt: SchaffhausenBus, SüdbadenBus GmbH und Postauto der Schweizer Post.
Einzelnachweise
- ↑ http://mct.sbb.ch/mct/infra_services-uebersicht-bahnhofplaene-schaffhausen-a4.pdf
- ↑ http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:xu3ESPgWJo0J:www.shaz.ch/pdf/2007/saz%252015.07/saz.15.027.pdf+rheinfallbahn+er%F6ffnung+nordostbahn&hl=de&pid=bl&srcid=ADGEESjhmhoGWo4nfbdTo228ptqE53Vo9vRc96uF6spb2ijmP1NjaZnVbOFtKHHp_ybrB94lSmwLkshAQoOoGfXzu3jPGwl_IDZeg8rp3y7BNyY7CGmEGRyJ39OAyI6SWPd_hYjPMZbR&sig=AHIEtbTKTZY57P_Y2qgNAzaNF2C98qD0Eg
- ↑ Hans Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn am Hochrhein, Band 1: Von Basel zum Bodensee 1840–1939, Reihe: Südwestdeutsche Eisenbahngeschichte, Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg, 1993.
- ↑ http://suedbadenbahn.de/_Hochrheinbahn/badischebahnfr.html
- ↑ http://www.tram-museum-archiv.ch/Seiten_Zeitreise/um_Zuerich/schaffhausen-D.htm
- ↑ http://www.stadtarchiv-schaffhausen.ch/Schaffhausen-Geschichte/Bombardierung-Schaffhausen.htm
- ↑ Schaffhauser Kantonsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Band 2, Historischer Verein des Kantons Schaffhausen 2002, ISBN 3-85801-151-7
- ↑ Schaffhauser Kantonsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Band 2, Historischer Verein des Kantons Schaffhausen 2002, ISBN 3-85801-151-7
- ↑ http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/ueberregional/baden-wuerttemberg_artikel,-Auf-der-Gaeubahn-fahren-keine-ICE-Zuege-mehr-_arid,95766.html
- ↑ http://www.20min.ch/news/zuerich/story/27311988
- ↑ http://www.direktzu.de/stuttgart21/messages/28610
- ↑ http://mct.sbb.ch/mct/infra-dienstleistungen/infra-bau/infra-grossprojekte/infra-hochgeschwindigkeit/infra_aktuelle_bauarbeiten_hgv_ostschweiz.htm#hgv_os SBB: HGV-Anschlüsse Ostschweiz
- ↑ http://www.sbb.ch/content/sbb/de/desktop/sbb-konzern/ueber-die-sbb/projekte/nationale-und-ueberregionale-projekte/s-bahn-4te-te/_jcr_content/contentPar/downloadlist_0/downloadList/niederhasli_niederwe.spooler.download.pdf
- ↑ http://www.zvv.ch/de/unternehmen-zvv/sbahn-4teilerg.html 4. Teilergänzung ZVV (S-Bahn Zürich
- ↑ http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:apENmC-s-pQJ:www.sh.ch/fileadmin/Redaktoren/Dokumente/Koordinationsstelle_Oeffentlicher_Verkehr/2011Jan20_Agglomerationsvorlage_Praesentation.pdf+schaffhauen+bahnhof+ausbau+weiche&hl=de&gl=ch&pid=bl&srcid=ADGEESjCK4uu7U_DciIQAOPZqEGqBaBYSZK3dzWny2olEbNKyOtw8EyK5vpa28jAyWOMt_k-bttP_p2rUXPeBEBGzMFG0GBk6U8aUCNxGIEai2-6d--jvOastxZ7mRZ2HdVdq0KA3GND&sig=AHIEtbRAjzPrxs_pUjA49XrdmcaTAZGkgA Kanton Schaffhausen: Agglomerationsprogramm Schaffhausen
- ↑ http://mct.sbb.ch/mct/immobilien/immobilien_mehr-bahnhof/immobilien_mehr-bahnhof_schaffhausen.htm
- ↑ http://www.thurbo.ch/fileadmin/user_upload/fahrplan/abfahrten/ABF-Schaffhausen.pdf
Weblinks
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