Der Geisterseher

Der Geisterseher
Friedrich Schiller (1794)

Der Geisterseher (Aus den Papieren des Grafen von O**) ist ein Romanfragment Friedrich von Schillers, das in mehreren Fortsetzungen zwischen 1787 und 1789 in der Zeitschrift Thalia erschien und später in drei Buchausgaben veröffentlicht wurde. Obwohl unvollendet, brachte der Text Schiller zu Lebzeiten den größten Publikumserfolg ein. Die wirkungsvolle Verknüpfung zeittypischer Elemente wie Geisterbeschwörung, Spiritismus und Verschwörungen kam der Lesererwartung entgegen.

In der stilistisch und strukturell nicht einheitlichen Erzählung wird die Intrige einer jesuitischen Geheimgesellschaft beschrieben, die einen protestantischen Prinzen zum Katholizismus bekehren und ihm die Krone in seinem Stammland sichern will, um dort die eigene Machtbasis auszubauen.

Am Schicksal des Prinzen verdeutlicht Schiller den für ihn zentralen Konflikt zwischen Leidenschaft und Sittlichkeit, Neigung und Pflicht. In den religions- und geschichtsphilosophischen Passagen des Werkes kommen seine Ideale der Aufklärung, seine Religions- und Gesellschaftskritik zum Vorschein, wenn auch eine intensivere Beschäftigung mit Immanuel Kant erst später folgen sollte.

Wegen der schleppenden Entstehung und der Abneigung Schillers gegenüber dem Projekt sind Stil und Struktur des Werkes nicht einheitlich und reichen von rhetorisch durchkomponierter Prosa, über dramatische, an Don Karlos erinnernde Dialoge bis zu Kolportageelementen der Schauerliteratur.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Erzählsituation

Markusplatz)

Der Ich-Erzähler, Graf von O**, beschreibt die Geschichte eines Prinzen, den er zur Karnevalszeit in Venedig besucht. Gleich zu Anfang betont der Graf, dass es sich um eine unglaublich scheinende Begebenheit handele, deren Augenzeuge er selbst gewesen sei und die er wahrheitsgetreu berichten wolle, denn „wenn diese Blätter in die Welt treten, bin ich nicht mehr und werde durch den Bericht, den ich abstatte, weder zu gewinnen, noch zu verlieren haben.“ [1]

Der Prinz

Der Prinz, ein zurückhaltender, in seine Phantasiewelt verschlossener, melancholisch-ernster Charakter, hat sich in Venedig zurückgezogen und glaubt, in dieser „wollüstigen Stadt“ inkognito leben zu können. Er möchte sich frei und ohne Standespflichten entfalten, in der Zurückgezogenheit ein ruhiges Privatleben führen und sich nur mit geistvollen Dingen befassen. Seine geringen finanziellen Mittel hätten es ihm ohnehin nicht erlaubt, seinem Rang gemäß auftreten zu können. So umgibt er sich mit wenigen, ihm ergebenen Vertrauten. Als dritter Erbfolger hat er keinen Ehrgeiz, die Regierungsgeschäfte in seiner Heimat zu übernehmen.

Masken beim Karneval in Venedig

Die Begegnung mit dem Armenier

Eines Abends werden der Graf und er bei einem Spaziergang über den Markusplatz von einem maskierten Mann verfolgt, einem Armenier. Dieser erreicht sie schließlich durch das Gedränge und raunt einige seltsame Worte: „Wünschen Sie sich Glück, Prinz...um neun Uhr ist er gestorben.“ Rasch entfernt er sich und wird auch nach langer Suche nicht entdeckt. Sechs Tage später erfährt der Prinz, dass am Abend der unheimlichen Begegnung um neun Uhr sein Cousin gestorben ist. Mit dessen Tod erhöht sich für den Prinzen die Aussicht auf den Thron in seiner Heimat. Der Prinz aber möchte daran nicht erinnert werden: „Und wenn eine Krone für mich wäre gewonnen worden, ich hätte jetzt mehr zu tun, als dieser Kleinigkeit nachzudenken.“[2]

Die Staatsinquisition

Darstellung des Inquisitionstribunals durch Goya

Am folgenden Abend flüchten die Freunde vor dem Regen in ein am Markusplatz gelegenes Kaffeehaus, in dem einige Personen Karten spielen. Der Prinz beobachtet das Spiel, bis ein Venezianer, den das Glück verlassen hat, den Prinzen in beleidigendem Tonfall auffordert, sich zu entfernen. Die Situation eskaliert, es kommt zu Handgreiflichkeiten und der Prinz wirft den Venezianer zu Boden. Andere Italiener rotten sich zusammen und verlassen das Haus. Die zurückbleibenden Gäste warnen den Prinzen und raten ihm, die Stadt sofort zu verlassen, da der ebenso wohlhabende wie einflussreiche Venezianer versuchen werde, ihn aus der Welt zu schaffen. Plötzlich erscheinen Beamte der römischen Staatsinquisition und fordern die Freunde auf, sie zu begleiten. In einer Gondel bringt man sie an einen geheimen Ort und führt sie mit verbundenen Augen in ein Gewölbe. Als man ihnen die Binde abnimmt, stehen sie in einem Kreis schwarz gekleideter Staatsinquisitoren. Der Venezianer wird vorgeführt. Ein greiser Mann fragt den Prinzen, ob dies der Mann sei, der ihn beleidigt habe; der Prinz bejaht. Der Venezianer seinerseits gesteht, er habe den Prinzen ermorden lassen wollen. Vor den Augen des entsetzten Prinzen wird der Mann geköpft.

Die Geisterbeschwörung

Canaletto: Bucintoro und Prunkgondeln

Seltsame Begebenheiten und Verwicklungen führen dazu, dass der Prinz sich nach einer langen Gondelfahrt über die Brenta mit großem Gefolge trotz vieler Zweifel auf eine Geisterbeschwörung einlässt, die von einem dubiosen sizilianischen Magier durchgeführt wird. Befragt, welchen Geist er zu sehen gedenke, entscheidet sich der Prinz für den des Marquis von Lanoy, einem Freund, der in seinen Armen an einer Kriegsverletzung gestorben war. Da der Tod den „Faden seiner Rede“ zerschnitten hatte, möchte der Prinz die „Fortsetzung hören.“ Bei der unheimlichen Beschwörung, eingeleitet durch Blitz und Donner, erscheint an der Wand des Kamins eine bleiche Gestalt mit blutigem Hemd, und eine schwache Stimme ist zu hören. Plötzlich wird der Vorgang durch einen weiteren Donnerschlag unterbrochen und eine „andere körperliche Gestalt, blutig und blass wie die erste, aber schrecklicher“, erscheint und versetzt den Magier in panischen Schrecken. Während die Gesellschaft entsetzt ist und ein englischer Lord den Geist erfolglos mit dem Degen angreift, bleibt der Prinz ruhig, erkennt seinen Freund Lanoy und erfährt in einem kurzen Gespräch, was dieser ihm noch sagen wollte. In einem russischen Offizier, der den am Boden liegenden Magier bedroht und dessen unergründliches Gesicht dem Grafen vorher bereits aufgefallen war, erkennt der Prinz den geheimnisvollen Armenier.

Etwas später wird der Magier verhaftet und seine Darbietung als Täuschung entlarvt; die zweite Erscheinung indes bleibt rätselhaft. Während der Graf auf die Unerklärlichkeit einiger Phänomene hinweist und Übernatürliches nicht ausschließen möchte, beharrt der Prinz auf einer rationalen Erklärung und erkennt eine gegen ihn gerichtete Intrige.

Die Erzählung des Magiers

Obwohl der Prinz die Täuschung durchschaut, haben die Vorgänge im weiteren Verlauf einen verhängnisvollen Einfluss auf sein Wesen und Verhalten. Zunächst gelingt es ihm, mit dem inhaftierten Magier zu sprechen. Dieser erzählt ihm von dem unheimlichen Armenier, dem er schon einmal begegnet sei und der das Schicksal einer bekannten adligen Familie mit beeinflusst habe. Der Armenier erscheint in der detaillierten Erzählung des Magiers als „schreckliches Wesen.“ „Es gibt glaubwürdige Leute, die sich erinnern, ihn in verschiedenen Weltgegenden zur gleichen Zeit gesehen zu haben. Keines Degens Spitze kann ihn durchbohren, kein Gift kann ihm etwas anhaben, kein Feuer sengt ihn, kein Schiff geht unter, worauf er sich befindet. Die Zeit selbst scheint an ihm ihre Macht zu verlieren.“[3]. Der lange Bericht des Magiers umfasst auch eine Binnenerzählung, die von einer tragischen Liebesbeziehung handelt; in ihr spielt der geisterhafte Armenier ebenfalls eine zentrale Rolle.

Erneut disputieren die Freunde über den Bericht des Sizilianers; der Prinz verwirft alles als unglaubwürdig und verweist auf die niedere Gesinnung des Mannes ebenso wie auf die Gesetze der Natur. Es liege „im Charakter dieser Art Leute, dass sie solche Aufträge übertreiben und durch das Zuviel alles verschlimmern, was ein bescheidener und mäßiger Betrug vortrefflich gemacht hätte.“ „Wollen Sie lieber ein Wunder glauben, als eine Unwahrscheinlichkeit zugeben? lieber die Kräfte der Natur umstürzen, als eine künstliche und weniger gewöhnliche Kombination dieser Kräfte sich gefallen lassen?“, fragt er den Grafen, der entgegnet: „Wenn die Sache auch eine so kühne Folgerung nicht rechtfertigt, so müssen Sie mir doch eingestehen, dass sie weit über unsre Begriffe geht.“[4].

Die Geheimgesellschaft Bucentauro

Die Veränderung des Prinzen wird immer deutlicher. Der vorher bescheiden und zurückhaltend Lebende stürzt sich in wilde Feste, lebt verschwenderisch über seine Verhältnisse und häuft Schulden an. Er tritt der ominösen Gesellschaft „Bucentauro“ bei, deren finstere Methoden der Graf zu durchschauen meint.

In der „bigotte(n), knechtischen Erziehung“ und einer autoritär vermittelten Religion in der Kindheit glaubt der Graf den Grund für die Verirrung des Prinzen zu begreifen. „Alle Lebhaftigkeit des Knaben in einem dumpfen Geisteszwange zu ersticken, war das zuverlässigste Mittel, sich der höchsten Zufriedenheit der fürstliche Eltern zu versichern.“[5] So sei es nicht verwunderlich, dass der Prinz „die erste Gelegenheit ergriff, einem so strengen Joche zu entfliehen – aber er entlief ihm wie ein leibeigner Sklave seinem harten Herrn, der auch mitten in der Freiheit das Gefühl seiner Knechtschaft herumträgt.“ Die Geheimgesellschaft versteht die Imagination des Prinzen auszunutzen und begünstigt „unter dem äußerlichen Schein einer edeln vernünftigen Geistesfreiheit die zügelloseste Lizenz der Meinungen.“ Dabei vergesse der Prinz, „dass Libertinage des Geistes und der Sitten bei Personen dieses Standes eben darum weiter um sich greift, weil sie hier einen Zügel weniger findet und durch keinen Nimbus von Heiligkeit“ begrenzt werde. Die Mitglieder dieser Gesellschaft beschimpften durch eine „verdammliche Philosophie und durch Sitten, die einer solchen Führerin würdig waren, nicht ihren Stand allein, sondern selbst die Menschheit.“[6]

Die Gesellschaft rühmte sich ihres Geschmacks und feinen Tons, und die scheinbar in ihr herrschende Gleichheit zieht den Prinzen an. Die geistvollen Unterhaltungen von Mitgliedern „der gelehrten und politischen Welt [...] verbargen ihm lange Zeit das Gefährliche dieser Verbindung.“ Schrittweise „ging die reine, schöne Einfalt seines Charakters und die Zartheit seiner moralischen Gefühle verloren.“[6]

Der Graf muss Venedig verlassen und erfährt aus Briefen eines dem Prinzen treu ergebenen Barons von den weiteren Entwicklungen. Unter dem Eindruck der neuen Ideen lässt sich der Prinz immer mehr gehen, macht hohe Schulden und lernt den leichtlebigen Marchese Civitella kennen.

Philosophisches Gespräch

Im vierten Brief schildert der Baron ein langes Gespräch zwischen ihm und dem Prinzen, der immer unglücklicher scheint. In der finanziell bedrängten Situation gibt sich der Prinz fatalistisch, klagt über sein Leben, seine gesellschaftliche Stellung und seinen Ruf. Er sei als Fürst das Geschöpf der „Meinung der Welt“. Könne er schon nicht glücklich sein, so sei ihm der künstliche Genuss nicht zu verwehren. Das Gespräch geht in einen langen philosophischen Dialog über, in dem der Prinz seine moralphilosophischen Vorstellungen erläutert. Das Gespräch erinnert strukturell an einen platonischen Dialog, da der Baron nur als Stichwortgeber fungiert. Dieses Gespräch wurde in der zweiten und dritten Buchausgabe erheblich gekürzt.

Die schöne Frau

Die Abreise aus Venedig, die vom Hofe gefordert wird und auf die der Baron hofft, verzögert sich, weil der Prinz einer schönen Frau verfällt, die er bei einem Ausflug zur Inselgruppe Giudecca in einer dunklen Kirche im Licht des untergehendes Tages erblickt. Er vergöttert ihre Schönheit und beschreibt sie dem Baron mit enthusiastischem Überschwang. „Aber wo finde ich Worte, Ihnen das himmlisch schöne Angesicht zu beschreiben, wo eine Engelseele, wie auf ihrem Thronensitz, die ganze Fülle ihrer Reize ausbreitete?“ Auf die schlichte Beschreibung des Barons, es handele sich um Liebe verwirft der Prinz das Wort: „Muß es denn notwendig ein Name sein, unter welchem ich glücklich bin? Liebe! – Erniedrigen Sie meine Empfindung nicht mit einem Namen, den tausend schwache Seelen missbrauchen! Welcher andere hat gefühlt, was ich fühle? Ein solches Wesen war noch nicht vorhanden – wie kann der Name früher da sein als die Empfindung? Es ist ein neues, einziges Gefühl, neu entstanden mit diesem neuen einzigen Wesen, und für dieses Wesen nur möglich ! – Liebe! Vor der Liebe bin ich sicher!“ Um seinen weiteren Aufenthalt zu ermöglichen und die Frau persönlich kennenzulernen, geht er auf das Angebot des großzügigen Marchese Civitella ein und borgt sich viel Geld. Die Suche nach der unbekannten Frau, die er zunächst für eine griechische Adlige hält, stellt sich als schwer heraus; endlich trifft er sie bei einer Schiffsfahrt von Chiozza über Murano nach Venedig, es kommt zu dem lange erwarteten Gespräch und weiteren Begegnungen.

Der Prinz ist schließlich „mit seinem Hofe zerfallen“ und wird in einem Brief heftig angeklagt, ein ausschweifendes Leben zu führen, auf „Visionärs und Geisterbanner“ zu hören und mit katholischen Geistlichen in „verdächtigen Verhältnissen zu stehen.“ [7] Es gebe, so der Prinz resigniert, nur „einen Unterschied unter den Menschen – Gehorchen oder Herrschen!“ Seine Zeit verbringt der Prinz nur noch bei der Angebeteten, und alle Gedanken drehen sich um sie, dass er wie ein Träumender umhergeht und ihn nichts weiter interessiert.

Die Konversion zum Katholizismus

Am Ende des Fragments erfährt der Graf, dem viele Briefe des Barons zurückgehalten worden waren, in einem kurzen Schreiben, von einer tödlichen Wunde des Marchese, Racheplänen seines Onkels und dem Tod der Frau durch Vergiftung. Die „alleinseligmachende Kirche“ habe an dem Prinzen „eine glänzende Eroberung gemacht.“[8] Eine überstürzte Reise führt den Grafen zurück nach Venedig, dort aber findet er den Baron in guter Verfassung, die Schulden waren bezahlt, der Marchese hatte überlebt und sein Onkel, der Kardinal war versöhnt. Der Prinz bedürfe nicht mehr der Hilfe des Grafen. Er sei in den Armen des Armeniers und höre die erste Messe.

Entstehung

Schiller beschäftigte sich 1786 erstmals mit dem Sujet, um neues Material für seine Zeitschrift Thalia zu erhalten. Der erste Teil des „Geistersehers“ erschien Oktober 1787 im vierten Heft, der letzte im November 1789. Die bis heute publizierte Buchausgabe von 1798 ist ein Text, den Schiller dreimal überarbeitet und zweimal in der Gesamtkonzeption umgestaltet hat. [9]

Christian Gottfried Körner förderte die Entstehung des Geistersehers

Als Schiller den ersten Teil im Sommer 1786 niederschrieb, lebte er in Dresden und korrespondierte mit seinen Freunden Christian Gottfried Körner, dem einzigen Briefpartner über das Projekt, sowie Ludwig Ferdinand Huber. Der begeisterungsfähige Huber unterstützte die Entstehung des Geistersehers. Er übersetzte die „Verschwörung des Marquise von Bedemar gegen die Republik Venedig im Jahre 1618 und machte den Dichter mit Venedig und seiner Atmosphäre vertraut. Schillers 1786 geschriebener ersten Text über das „geheimnisvolle Venedig“ ist ohne Hubers Hilfe nur schwer vorstellbar. [10]

Schiller unterbrach für den Geisterseher seine Arbeit am Drama Don Karlos, dessen Motive – Freiheitsdrang, Utopie, Idealismus, Verschwörung und Intrigengeflecht – in der Erzählung, wenn auch variiert, ebenfalls zu finden sind. Geht es im „Don Karlos“ u.a. um eine „republikanische Verschwörung von links“, so in der Erzählung um eine „Verschwörung von rechts.“ [11]

Mit der Fortführung des Romans, die von Schiller angekündigt, von den Lesern und der Kritik gewünscht wurde, konnte er sich auf einen finanziell einträglichen Fortsetzungsroman einlassen. Neben den Abderiten von Christoph Martin Wieland zählt der „Geisterseher“ zu den Werken, die dieses Genre etablierten.

Nachdem Schiller 1787 von Dresden nach Weimar übergesiedelt war, stand er vor der Frage, ob er den Roman rasch fortsetzen sollte, was ihm neben dem guten Einkommen auch weiteren Ruhm eingebracht hätte, oder bei einem Werk der Historie zu bleiben, der 1786 begonnenen „Geschichte der merkwürdigsten Rebellionen und Verschwörungen“. Da er sich für letzteres entschied, versiegte sein Interesse am Geisterseher zunächst.[10]

Mehrfach schob er die Fortsetzung hinaus und war von Zweifeln geplagt. Er bereute mehrmals, sich auf das Projekt eingelassen zu haben. „Welcher Dämon hat ihn mir eingegeben“, schrieb er 6. März 1788 an Körner, „Dem verfluchten Geisterseher kann ich bis diese Stunde kein Interesse abgewinnen. Er zweifelte den Wert seiner Arbeit an. „Der Geisterseher, den ich eben jetzt fortsetzte, wird schlecht – schlecht, ich kann nicht helfen.“ Nur bei wenigen Beschäftigungen sei er sich des „sündlichen Zeitaufwandes so bewusst [...], als bei dieser Schmiererei.“[12]

Als eine Fortsetzung im fünften Heft der Thalia endlich erschienen war und das Publikum wie die Kritik erneut begeistert reagiert hatten, erkannte Schiller die pekuniären Möglichkeiten und entschied sich für eine Fortsetzung im Form einer großen Buchausgabe. Selbst diese Herausforderung vermochte ihn nicht zu bewegen, regelmäßiger zu schreiben. Endlich kam er auf die Idee, Erfahrungen sowie philosophische Ideen in dem Roman zu verarbeiten. So entstanden das philosophische Gespräch und die Erzählung über die schöne Frau, die im sechsten und siebten Heft erschienen. Mit dem philosophischen Gespräch wuchs erneut die Begeisterung Schillers für das Projekt, wie er gegenüber Körner gestand. Das gehaltvolle Gespräch ermögliche es ihm, den Prinzen mit der „Freigeisterei“ zu konfrontieren. Körner hingegen hielt das Gespräch für zu lang und nicht notwendig. Das Gespräch behandelt skeptische bis düstere Aspekte von Schillers Geschichtsverständnis und setzt sich somit von der „positiven“ „Antrittsvorlesung“ von 1789 ab.[13]

Zwischen 1789, nachdem die letzte Folge in der Thalia erschienen war, und 1798 erschienen drei Buchausgaben. In der zweiten und dritten Ausgabe kürzte Schiller das philosophische Gespräch.

Hintergrund

Giuseppe Balsamo, Vorbild des unheimlichen „Armeniers“

Die Handlung ist fiktiven Charakters, nimmt aber einige historische Elemente mit auf.

Graf von Cagliostro

Obwohl ein eindeutiger Beweis nicht vorliegt, weiß man seit der 1903 publizierten Studie Adalbert von Hansteins Wie entstand Schillers Geisterseher, dass Vorbild für die unheimliche Figur des „Armeniers“ der italienische Hochstapler und Alchemist Giuseppe Balsamo war, der in Europa als Graf von Cagliostro auftrat und mit Zaubertricks und Geisterbeschwörungen für einiges Aufsehen sorgte.[10] Seine spektakulären Auftritte in hohen Gesellschaftskreisen, die Wirkung, die er mit seinen Kunststücken auf empfängliche Gemüter ausübte, verarbeitete Schiller in den detailliert geschilderten Szenen der Geisterbeschwörung. Cagliostro gelang es, sich bei spiritistischen Séancen immer wieder erfolgreich als Geisterbeschwörer in Szene zu setzen. Schiller hatte in seiner Eigenschaft als Redakteur der Stuttgarter Zeitung „Nachrichten zum Nutzen und Vergnügen“ bereits im Jahre 1781 von den seltsamen Begebenheiten des Falles erfahren. In der Ausgabe vom 17. Juli 1781 übernahm und bearbeitete er den eine Woche zuvor in einer anderen Zeitung erschienen Artikel „Calliostro“ [14]

Später las Schiller, neben einem Aufsatz, das 1787 erschienene Buch „Nachricht von des berühmten Cagliostro Aufenthalt in Mitau“ Elisa von der Reckes, in dem der „Graf“ als Schwindler entlarvt und sein Treiben aufgedeckt wurde.[15]

Geschichte Württembergs

Herzog Karl Eugen von Württemberg

Weitere Anregungen ergaben sich aus der Geschichte Württembergs. Der württembergische Herzog Carl II. Eugen war wie seine ihm folgenden Brüder Ludwig Eugen und Friedrich Eugen privatim katholisch, das Herzogtum Württemberg als Staat nach den Bestimmungen des Westfälischen Friedens jedoch lutherisch; der Thronerbe Herzog Friedrich Eugens sollte vertragsgemäß Lutheraner sein.

Ein Neffe des Herzogs Carl Eugen, Prinz Friedrich Heinrich Eugen Herzog von Württemberg (1758 - 1822), ein Pietist, Rosenkreuzer und theosophisch orientierter Freimaurer, veröffentlichte im Juli 1786 einen Aufsatz, in dem er die Existenz von Geistern bejahte. [14] Aus religiösen Gründen erklärte er Geisterbeschwörungen für zulässig. [16] Wie sein ältester Bruder Friedrich Wilhelm Karl, der 1806 als Friedrich I. König von Württemberg wurde, wurde er lutherisch erzogen, entstammte aber einer zweifach andersgläubigen „Mischehe“: Sein Vater, Friedrich Eugen Herzog von Württemberg, war römisch-katholisch, seine Mutter, Friederike Dorothea Sophia Herzogin von Württemberg, geb. Prinzessin zu Brandenburg[-Schwedt] und Prinzessin in Preußen, war wie das brandenburgisch-preußische Herrscherhaus Hohenzollern calvinistisch.

Die so bestehenden verwickelten, potentiell labilen, Konversionen nicht ausschließenden Konfessionsverhältnisse ließen nun den Verdacht wachwerden, die Jesuiten könnten die protestantische Erbfolge zu hintertreiben versuchen. Der „Schwärmer“ Prinz Friedrich Heinrich Eugen lieferte Schiller das Material für die tragische Figur des Prinzen. Bedeutsam ist für den geistigen Hintergrund des Prinzen und des ihm später, im Juli 1803, in Lauchstädt persönlich begegnenden Schiller die familiäre Verbindung beider Persönlichkeiten mit dem Umkreis des zeitweiligen „Swedenborg-Apostels“ Friedrich Christoph Oetinger (1702 - 1782). Die Mutter Dorothea des Prinzen Eugen stand mit Oetinger, der sich für den schwedischen Visionär („Geisterseher“) auch als Übersetzer engagierte, persönlich in Verbindung. Gemeinsame Diskurse über die Kabbalistin Prinzessin Antonia Herzogin von Württemberg (1613 - 1679) sind bezeugt, solche über Swedenborg gut denkbar.

Auf der anderen Seite ist Oetingers Einfluss auf Schillers Umgebung stärker als bisher zu beachten. Ein junger Freund Oetingers, Karl Friedrich Harttmann, war 1774 bis 1777 als Professor für Religion Lehrer Schillers an der Karlsschule. Vor allem aber war ein Neffe Oetingers, der theosophisch orientierte Freimaurer Johann Christoph Dertinger (1731 - 1787), zeitweilig Rentkammerdirektor in Stuttgart, einer der engsten Freunde von Schillers Vater, Johann Kaspar Schiller. Dertingers Sohn Christoph Friedrich Dertinger (1756 - 1799), der spätere Freimaurer und Reichsritterschaftliche Konsulent in Kochendorf, assistierte seinem Großonkel Oetinger bei der Übersetzung einer von Swedenborg verfaßten Schrift (Von den Erdcörpern der Planeten und des gestirnten Himmels Einwohnern [...] 1770). Am 24. September 1784 machte der Vater Schiller seinen in Mannheim weilenden Sohn brieflich auf den dort bevorstehenden Besuch Johann Christoph Dertingers aufmerksam. Eine Anregung zum Romanfragment Der Geisterseher durch Mitglieder der von Swedenborg beeinflussten zum Teil mit Geheimbünden sympathisierenden Familien Oetinger und Dertinger ist denkbar, zumal da auch ein anderer Neffe des Prälaten Oetinger, Eberhard Christoph Ritter und Edler von Oetinger (1743 - 1805), nicht nur Zweiter Vorsteher der Freimaurerloge „Zu den drei Zedern“ in Stuttgart, sondern später zeitweilig auch „Superior“ (Chef) der Stuttgarter Illuminaten als Vorvorgänger von Schillers einstigem Lehrer an der Karlsschule Jakob Friedrich Abel war und damit auch an einem 'progressiven' Geheimbund in Württemberg beteiligt war, der an Friedrich Christoph Oetingers Sozialutopie Die Güldene Zeit (1759. 1761) anknüpfen konnte. [17]

Venedig

Schillers Venedig-Bild war von zeitgenössischen Berichten und Wilhelm Heinses „Ardinghello“ beeinflusst, vermutlich ebenfalls von Le Brets „Staatsgeschichte der Republik Venedig“ von 1769 sowie dessen Vorlesungen über die Statistik von 1783.

Geisterseherei und Aufklärung

Sein Wissen über Geisterbeschwörungen bezog Schiller u.a. aus Semlers Sammlungen von Briefen und Aufsätzen über die „Gaßnerischen und Schröpferischen Geisterbeschwörungen“ und Funks „Natürliche Magie“.

Zwei Zauberer rufen einen Geist herbei

Das Zeitalter der Aufklärung förderte die Vorherrschaft des Rationalismus, wenngleich daneben eine „Nachtseite“ der Aufklärung bestand, französisch gesprochen, neben den „Lumières“ der „illuminisme“. Die Epoche bot also eine rational-irrationale Zwittermentalität. Der Rationalismus hatte das Okkulte ins Reich des Absurden verwiesen und vielfach magische Elemente zugunsten einer rationalen Erklärung verdrängt. Mit dem Aufkommen der Romantik und ihrer Hinwendung zu den dunklen Seiten der Seele schien diese Verdrängung überwunden.[18] Mit dem Schwinden des Reizes, den der Rationalismus innerhalb der Aufklärung ausgeübt hatte, stieg die Faszination für das Geheimnisvolle und verhalf diesem zu einer neuen Blüte und Vorherrschaft. Da man sich in aristokratischen Kreisen mit Tischerücken und ähnlichen Phänomenen beschäftigte und mit der Vernunft spielte, das Wunderliche somit selbstbewusst auftreten konnte, hatten neue auftauchende Wunderheiler, die man zuvor noch zurückgewiesen hatte, die Gelegenheit, sich effektvoll in Szene zu setzen. In Städten liefen Menschen zusammen, um selbsternannten Propheten zuzuhören, die vom Weltuntergang oder der Wiederkehr des Messias predigten. In Leipzig gelangte der Gastwirt Schrepfer als Totenbeschwörer zu eine kurzen Berühmtheit, und in Sachsen und Thüringen machte der Teufelsaustreiber Gaßner von sich reden.[19]

Arthur Schopenhauer versuchte das Geistersehen zu erklären

Von einer Rehabilitierung der Gespenster sprach Arthur Schopenhauer in seinem „Versuch über das Geistersehn“. Abfällig schrieb er von „dem superklugen verflossenen Jahrhundert [des Rationalimus]“, „dem Skeptizismus der Ignoranz“ und nannte diejenigen unwissend, die „Tatsache(n) des animalischen Magnetismus und seines Hellsehns“ bezweifelten. Die metaphysischen wie empirischen Beweise gegen die Existenz der Geister seien nicht überzeugend. Es liege bereits „im Begriff eines Geistes“, dass man ihn anders wahrnehme als einen Körper. Das Bild eines Geistes erscheine wie das von Körpern ebenfalls in der Anschauung, auch wenn es ohne das von Körpern reflektierte Licht auskomme, sei also vom gesehenen Bild eines Geistes nicht zu unterscheiden.[20]

Immanuel Kant:Das Schattenreich ist das Paradies der Phantasten

Damit grenzte er sich von Immanuel Kant ab, der mit seinen (zur vorkritischen Phase gehörenden) Träumen eines Geistersehers auf Emanuel Swedenborg reagiert und spöttisch über die „Geisterseher“ geschrieben hatte. Der dogmatischen Metaphysiker sei wie ein „Träumer der Vernunft“[21] und unterscheide sich nicht von einem schwärmerischen Geisterseher, könnten beide doch auf ihrem Gebiet viel meinen aber wenig beweisen oder widerlegen.[22]

Kant bestritt nicht „den Wahnsinn in dergleichen Erscheinung“, betrachtete ihn indes nicht als Folge, sondern „Ursache einer eingebildeten Geistergemeinschaft“ und fragte provokativ, welche Torheit nicht mit einer „bodenlosen Weltweisheit könnte in Einstimmung gebracht werden.“ Er verdenke dem Leser nicht, „wenn er, anstatt die Geisterseher vor Halbbürger der andern Welt anzusehen, sie kurz und gut als Kandidaten des Hospitals abfertigt, und sich dadurch alles weiteren Nachforschens überhebt.[23]

Wie Kant bewertete der Schriftsteller Adolph Freiherr Knigge das Phänomen. In seinem bekanntesten Werk Über den Umgang mit Menschen bezeichnete er das Geistersehen als Täuschung und die „Leute dieses Gewerbes“ als „mystische Betrüger“. Es sei indes eine ansteckende Schwärmerei, aus unerklärlichen Tatsachen falsche Schlüsse zu ziehen, Täuschungen für Realität, „Märchen für wahr“ zu halten. Entlarve man einen Geisterseher, solle man sich nicht scheuen, den Betrug anzuzeigen, um andere zu warnen.

Geheimgesellschaften

Als die Erzählung entstand, erregten Phantasien über Komplotte, Logen und Geheimbünde das Interesse der Öffentlichkeit. Den historischen Hintergrund dafür bildete Wechselspiel der Geheimbünde von Jesuiten, Rosenkreuzern, Freimaurern und Illuminaten.

Die seit 1773 verbotenen Jesuiten wurden verdächtigt, mit ihren Machenschaften evangelische Thronfolger zum Übertritt zur katholischen Kirche zu bewegen. In der Familie des württembergischen Herzogs war es zu Konversionen gekommen: Karl Eugens Vater, Herzog Karl Alexander, war zum Römischen Katholizismus übergetreten, ein Faktum, das Schillers besonderes Interesse fand.[24]

Aus diesem bedrohlichen Grundgefühl heraus entwickelte sich das Genre des Bundesromans, das vom Geisterseher Schillers entscheidend geprägt wurde. Mit „wohligem Grausen“ erfuhren die Leser von den Machenschaften und Verschwörungen elitärer Geheimgesellschaften. Ende des 18. Jahrhunderts entstanden über zweihundert, überwiegend dem Trivialbereich zugehörige einschlägige Werke.[19]

Auf der anderen Seite schlug sich die Entwicklung auch in einigen anspruchsvollen Werken nieder. So spielt in Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre eine geheime Turmgesellschaft eine Rolle. Ludwig Tiecks William Lovell, Achim von Arnims Der Kronenwächter und Jean Pauls Titan lassen Elemente des Bundesromans ebenfalls erkennen.[19]

Schiller begibt sich mit der Erzählung in diese dubiose und mystifizierte Welt, welche am Vorabend der Französischen Revolution die europäische Öffentlichkeit beschäftigte.[11]

Besonderheiten

Farce

In einem Brief vom 12. Februar 1789 bezeichnete Schiller sein Werk als Farce. Aus dieser Wertung folgt, dass er seinen Text von der Struktur eines Romans abhebt, was sich im Aufbau der Erzählstruktur widerspiegelt. Schiller verlangte vom Leser zudem eine Art „still schweigenden Vertrages“, der es dem Dichter ermögliche, sich über die angemessenen Gebote von Wahrscheinlichkeit und Richtigkeit hinwegsetzen zu dürfen. Im Gegenzug verzichtete der Leser auf eine tiefere Wahrheitsprüfung des Geschehens.[25]

Scheinauthentizität

Durch gelegentliche Anmerkungen des Autors Schiller, die mit dem Kürzel „S“ gekennzeichnet sind, gibt der Verfasser seinem Werk ein scheinauthentisches Gepräge. Er fingiert die historische Wahrheit, indem er wie ein Redakteur auftritt und eine angeblich überlieferte Schrift, „aus den Memoiren des Grafen von O“ herausgibt.[25] Schon am Anfang schreibt er, nur der „historischen Wahrheit“ verpflichtet zu sein und von Begebenheiten zu berichten, die er selbst erlebt habe.

Dass der Ich-Erzähler sich am Beginn des Textes als Zeuge des Geschehens ausgibt, um Authentizität zu verbürgen, ist ein Mittel, das später in etlichen unheimlichen Erzählungen angewandt wurde, etwa von Edgar Allan Poe, H. P. Lovecraft und Clark Ashton Smith. Um die Dramatik und Beklemmung zu steigern, kündigten die Verfasser dabei häufig an, später sterben zu müssen oder Selbstmord zu begehen.

Kantische Ethik

Immanuel Kants Ethik und Ästhetik hatten großen Einfluss auf Schiller

Die tragische Liebesgeschichte, die der im Kerker sitzende Betrüger in dialogischer Form erzählt, entspricht einer novellistischen Tradition. Schiller illustriert mit dem Dilemma der Frau, die kurz vor der Heirat ihren Geliebten durch eine Teufelei verliert und nun aus Standeserwägungen dessen sich zunächst sträubenden Bruder heiraten soll, den fürchterlichen Kampf „zwischen Pflicht und Neigung. Hierbei handelte es sich um eine gängige Frage, ja Grundfrage der Ethik, die Schillers einflussreicher Zeitgenosse Immanuel Kant in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft behandelt hatte.

Schiller beschäftigte sich später intensiv mit der Philosophie Kants, zunächst mit dessen Ethik, später vor allem der Ästhetik aus der Kritik der Urteilskraft. In der Auseinandersetzung mit Kants deontologischer Ethik kreiste seine Denken um die Frage, wie die natürliche Neigung mit der reinen, vernunftgeleitenen Pflicht vermittelt werden konnte.

Als Kantianer ging er später über seinen Lehrmeister hinaus und ergänzte dessen strenges Ideal, moralische Maximen nicht aus Neigung zu befolgen, mit dem Bild der schönen Seele. In ihr fallen die Naturanlage und das moralische Gesetz des Kategorischen Imperativs von selbst zusammen wie Natur und Freiheit im Schönen der Kunst.[26] Im „Geisterseher“ allerdings fehlte noch die Instanz des freien Willens.[27] (→siehe Kant und Schiller).

Bedeutung und Interpretationsansätze

Für Schillers Geschichtsdarstellung ist der Geisterseher ein wichtiges Werk. Schiller spielte in der Erzählung virtuos mit unterschiedlichen Wirklichkeitsebenen, indem er verschiedene Erzähler wie den Grafen von O**, den Baron, den sizilianischen Magier und den Marchese Civitella einführte, die aus ihrer spezifischen Perspektive die Vorgänge beobachten und von ihnen berichten.

Die Frage der Authentizität und Wahrheit, die an der Augenzeugenschaft festgemacht wird, hatte für Schiller stets eine wichtige Rolle gespielt. Bei diesem Text weiß der Leser, dass es sich um Fiktion handelt und muss sich dennoch auf dem Strom der Imagination einlassen. Auf dieses (heute bekannte) Problem fiktionalen Erzählens ging Schiller selbst ein, indem er erklärte, dass der Leser mit dem Verfasser einen stillschweigenden Vertrag schließen müsse, um seine Imagination treiben lassen zu können. Er solle es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Der Text verdeutlicht das Problem von Wahrheit und ihrer sprachlichen Vermittlung und damit auch die Grenzen fiktionalen Erzählens. Als Schiller diese Grenzen 1787 erkannte, entschied er zunächst, den Roman nicht fortzusetzen, sondern sich mit wissenschaftlicher Geschichtsschreibung zu befassen.

Der Geisterseher zeigt paradigmatisch einen Teil der damals aktuellen Probleme des europäischen Adels und seines Umfeldes. Am Schicksal eines Prinzen mit ungewisser Zukunft in der Republik Venedig, eine der letzten unabhängigen Stadtrepubliken, verdeutlichte Schiller nicht nur standestypische Verhaltensweisen, sondern auch die Gefährdungen der Kultur des Adels.[28]

Bernhard Zimmermann weist auf die Situation freier Schriftsteller hin, die sich den Gesetzmäßigkeiten des Marktes ausgesetzt sahen und sich im Spannungsfeld von Verwertungsinteressen der Verleger und künstlerischer Individualität bewegten. Aus der Abhängigkeit von höfischer Patronage und den Fesseln ständischer Regelpoetik befreit, eröffneten sich für den Schriftsteller neue Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks. Auf der anderen Seite wurden sie abhängiger von einem anonymen Lesepublikum, das über Erfolg und Misserfolg entschied. Schiller habe zu den Autoren gehört, die sich nicht ohne weiteres den Interessen des Bürgertums anpassen konnten. Sein Gespür für die Widersprüchlichkeiten der gesellschaftlichen Zustände und Umwälzungen nach der Französischen Revolution habe ihn den zwiespältigen Warencharakter literarischen Werke vor Augen geführt. Schiller habe den Menschen mit der Kunst aus seiner „Selbstentfremdung“ befreien und den „ganzen Menschen in uns“ wiederherstellen wollen. Nach anfänglicher Euphorie habe er resigniert auf die Bedürfnisse des bürgerlichen Publikums reagiert. War 1784 noch das Publikum sein Souverän und Vertrauter, distanzierte er sich nach 1799 – unter dem Einfluss Kants – von der Erwartungshaltung seiner Leser. Er unterschied zwischen „Lieblingsarbeiten“, dem genuin poetischen Schaffen, und „schriftstellerischen Arbeiten“, die auf das „reale“ Publikum zugeschnitten waren. Der Geisterseher gehöre eindeutig in diese Kategorie.[29]

Für Matthias Luserke-Jaqui zerstört die Aussage des Prinzen, der Mensch sei nur glückselig, „um brauchbar zu sein“, jede Hoffnung auf individuelles Glück, das nun durch einen funktionale Wert ersetzt wird. Auf diese Position reagiere der Prinz mit einer Frage, die unter dem Blickwinkel des 21. Jahrhunderts sehr modern sei: Was ist man dem Arbeiter schuldig, der nicht mehr arbeiten könne, dem Menschen, der nicht mehr zu brauchen sei? Eine Antwort auf die Frage bleibt aus. Die Liebesgeschichte mit der schönen „Griechin“ bilde ein Pendant zur materialistischen Philosophie des Prinzen mit ihrer deformierenden Wirkung auf den menschlichen Charakter.[30]

Don Karlos, Titelblatt und Frontispiz des Erstdruckes, 1787

Rüdiger Safranski arbeitet Parallelen zum Drama Don Karlos heraus und vergleicht den Marquis Posa mit dem Armenier. Wie dieser hülle sich der Marquis in ein Geheimnis und spiele mit seinem Freund und der Königin wie mit Schachfiguren. Don Karlos wie der Prinz würden von einem überlegenen, unsichtbaren Geist gesteuert, wenn auch der Marquis als Lichtgestalt, der Armenier als Dunkelmann erscheint. Dass der Prinz danach die Intrige scheinbar so rasch aufklärt, erweist sich für ihn als verhängnisvoll: Er verlässt er sich zu sehr auf seinen Verstand, wähnt sich in Sicherheit und grenzt sich von alten Gefährten stolz und hochmütig ab. Er verliert die Bindungen, die ihm immer wichtig waren, wird maßlos und verhält sich wie ein Libertin, der sich zwar von keinem Mystizismus mehr blenden lässt, dem aber auch nichts mehr heilig ist. Der Armenier wird den Prinzen „befreien“ wie einen Sklaven, der „mit der Kette am Fuß“ entlieht und deshalb leicht wieder einzufangen und für andere Zwecke zu gebrauchen ist. Er darf sich im Taumel der Feste gehen lassen und Schulden anhäufen. Wenn er endlich seelisch zerstört und haltlos ist, wird er aus Schwäche in die „starke Hand der Kirche“ zurückkehren, wie am Ende geschildert wird. Aus einem sensiblen Melancholiker wird ein Skeptiker, Freigeist, Libertin und reumütiger Sünder. Der Weg führt aus der Dämmerung ins falsche Licht und wieder zurück in die Finsternis.[31]

Rezeption

Obwohl die Erzählung ein Fragment blieb, war sie der erfolgreichste Text zu Schillers Lebzeiten.[14] Mit dem zeittypischen Thema der Geisterseherei und der geheimen Gesellschaften traf der Autor das aktuelle Leserinteresse.[32]

Schon auf den ersten Teil der Erzählung im Januar 1787 folgte ein positives Echo, das indes weniger auf die von Schiller aufgeworfenen gesellschaftlichen Fragen einging, sondern primär vom Interesse an einer Fortsetzung geprägt war. So las man in einer Ausgabe der „Gothaischen gelehrten Zeitung“ vom Juni 1787: „Ein äußerst interessanter Aufsatz, meisterhaft geschrieben. Die Erzählung bricht da ab, wo man der Auflösung nahe zu seyn glaubt. Wir sehen der Fortsetzung mit Verlangen entgegen. Gewiß wird sich der Herausgeber seinen Lesern sehr verbinden, wenn er ihre gespannte Neugier so bald als möglich befriedigt.“ Auch auf die Fortsetzung im fünften Heft reagierten Rezensenten und das Publikum begeistert und forderten weitere Teile.[33]

E. T. A. Hoffmann

Geisterseher spielten im 19. Jahrhundert auch in anderen Werken eine Rolle. In einigen von ihnen wurde direkt auf das Werk Schillers Bezug genommen.

In vielen Geschichten E.T.A. Hoffmanns - etwa im Sandmann und Novellen aus den Serapionsbrüdern - ist von Geistersehern die Rede. In seiner späten Erzählung Der Elementargeist erklärt der Protagonist Viktor, der Hang zum Wunderbaren und Mystischen sei tief in der Natur des Menschen begründet. Vor allem Der Geisterseher Schillers scheine „die Beschwörungsformeln der mächtigsten schwarzen Kunst selbst zu enthalten.“ Nach der Lektüre des Buches „hatte sich mir ein magisches Reich voll überirdischer oder besser unterirdischer Wunder erschlossen, in dem ich wandelte und mich verirrte, wie ein Träumer.“[34] Den unheimlichen Major O´Malley vergleicht Viktor mit Schillers Armenier.[35]

Hugo von Hofmannsthal nahm den Geisterseher in seine Sammlung „Deutsche Erzähler“ auf

Hugo von Hofmannsthal nahm die Erzählung 1912 in seine erfolgreiche Sammlung „Deutsche Erzähler“ auf. In der von Thomas Mann gelobten Einleitung bescheinigte Hofmannsthal Schiller ein Auge für die „großen Verhältnisse“ zu haben, die hier dargestellt würden, die „weit angelegten Staatsintrigen.“ In der Erzählung seien „vielerlei Menschen in ein großes Geschick verknüpft“, und Schiller stehe mit der Fähigkeit, das Politische zu thematisieren, „fast allein unter den Deutschen“, da diese Seite ihre Stärke nicht sei.[36]

Der Einfluss des Geistersehers auf die Prosa Jakob Wassermanns war für Thomas Mann ein Beispiel für die Aktualität Schillers. Die Frage, ob Schiller noch lebe, sei zudem eine „recht deutsche“ und zeige einen „Mangel an Selbstbewusstsein“. Schillers Einfluss sei auch in modernen Werken spürbar, wie er anlässlich einer Rundfrage 1929 schrieb.[37]

In seinem Versuch über Schiller bezeichnete er den Geisterseher als „prachtvollen Sensationsroman. Ein aufgeregten Publikum habe den Autor bestürmt, sein Werk zu vollenden. Schiller habe sich im Roman aber, ebenso wenig wie in der Lyrik, in „seinem Reiche gefühlt“ und das Weiterschreiben verweigert.[38]. Seine Künstlernovelle Der Tod in Venedig spielt ebenfalls in der von Dekadenz und Morbidität geprägten Stadt. War es im Geisterseher die schöne Frau, so ist es in der Novelle der ätherisch-schöne Knabe Tadzio, dem der Protagonist verfällt. Gibt sich der Prinz am Ende einem Taumel aus Spiel und Verzweiflung hin, wird Aschenbachs hoher Anspruch als Künstler und Leistungsethiker zunehmend in Frage gestellt.

Für Rein A. Zondergeld schuf Schiller mit seinem unvollendeten Roman nicht nur ein Hauptwerk des deutschen Schauerromans, sondern eines der einflussreichsten Werke der deutschen phantastischen Literatur. In der englischen Übersetzung habe sich das Werk zu einem wesentlichen Vorbild für die Gothic Novel entwickelt. Die späteren Versuche, das Fragment zu vollenden, – als erste Fortsetzung erschien bereits 1796 „Der Geisterseher. Aus den Papieren des Grafen von O**. Zweiter und dritter Theil“ von Emanuel Friedrich Follenius, dann die von Cajetan Tschink und, mehr als hundert Jahre später, eine von Hanns Heinz Ewers – seien wenig überzeugend gewesen.[39]

Rüdiger Safranski spricht von einem „romantischen Roman“, den Schiller noch vor der Zeit geschrieben habe. Schon das Interesse an Venedig sei romantischer Natur. Der Dichter sei der erste, der das Abgründige der Stadt wirkungsvoll imaginiert habe. Mit dem Geisterseher beginne das Motiv vom „Tod in Venedig“, das wenig später in Heinses Ardinghello fortgeschrieben werde, einem Werk, in dem Venedig gänzlich als Hauptstadt von Liebe, Lust und Tod erscheine. Spätere Autoren hätten ihre Helden mit dionysischen Liebesschicksalen immer wieder nach Venedig geschickt.[40]

Literatur

Textausgaben

  • Friedrich Schiller: Der Geisterseher. Aus den Memoiren des Grafen von O***, Sämtliche Werke, Band III, Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  • Friedrich Schiller: Der Geisterseher. Aus den Memoiren des Grafen von O***. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-518-04269-6 (Erstausgabe)
  • Friedrich Schiller: Der Geisterseher. Aus den Memoiren des Grafen von O***. Reclam, Ditzingen 1995 ISBN 3-15-007435-5

Sekundärliteratur

  • Klaus Deinet: Friedrich Schiller. Der Geisterseher, München, 1981
  • Adalbert von Hanstein: Wie entstand Schillers Geisterseher? Berlin 1903
  • Heiko Postma: »Die Fortsezzung folgt ...« Friedrich Schiller (1759-1805) und sein Roman »Der Geisterseher«. Hannover : jmb-Verlag, 2010. ISBN 978-3-940970-14-5.

Weblinks

 Wikisource: Der Geisterseher – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Friedrich Schiller, Der Geisterseher, S. 529, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  2. Friedrich Schiller, Der Geisterseher, S. 533, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  3. Friedrich Schiller, Der Geisterseher, S. 556, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  4. Friedrich Schiller, Der Geisterseher, S. 575, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  5. Friedrich Schiller, Der Geisterseher, S. 583, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  6. a b Friedrich Schiller, Der Geisterseher, S. 587, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  7. Friedrich Schiller, Der Geisterseher, S. 632, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  8. Friedrich Schiller, Der Geisterseher, S. 636, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  9. Schiller-Handbuch, Leben – Werk – Wirkung, Der Geisterseher, S. 311, Metzler, Hrsg.: Matthias Luserke-Jaqui, Stuttgart, 2001
  10. a b c Schiller-Handbuch, Leben – Werk – Wirkung, Der Geisterseher, S. 312, Metzler, Hrsg.: Matthias Luserke-Jaqui, Stuttgart, 2001
  11. a b Rüdiger Safranski, Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus, S. 238, Carl Hanser Verlag, München, 2004
  12. Zit. nach: Friedrich Schiller, Der Geisterseher, S. 1192, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Anmerkungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart
  13. Rüdiger Safranski, Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus, S. 316, Carl Hanser Verlag, München, 2004
  14. a b c Matthias Luserke-Jaqui, Friedrich Schiller, Das erzählerische Werk, 3.2. Der Geisterseher, S, 175, A. Francke Verlag, Tübingen, 2005
  15. Kindlers, Neues Literatur-Lexikon, Bd. 14, Friedrich Schiller, Der Geisterseher. Aus den Papieren des Grafen von O**, S. 926, Kindler, München 1991
  16. Schiller, Der Geisterseher, Sämtliche Werke, Band III., Gedichte, Erzählungen, Übersetzungen, Deutscher Bücherbund, Stuttgart, Anmerkungen S. 1193
  17. Vgl. die neuen Forschungsergebnisse von Reinhard Breymayer: Zwischen Prinzessin Antonia von Württemberg und Kleists Käthchen von Heilbronn. Neues zum Magnet- und Spannungsfeld des Prälaten Friedrich Christoph Oetinger. Heck, Dußlingen, 2010, besonders S. 16. 24 - 28. 48. 50. 60. 52. 64. 71. 74. 80. 226. - Zu Johann Caspar Schillers Brief vgl. ebd., S. 25; ferner Schillers Werke. Nationalausgabe, Bd. 33, Teil 1. Hrsg. von Siegfried Seidel. Weimar 1989, dazu die Anmerkungen ebd., Bd. 33, Teil 2, von Georg Kurscheidt. Weimar 1998, S. 100 f. - Vgl. ferner KLL [Kindlers Literatur-Lexikon (redaktioneller Artikel)]: Der Geisterseher. In: [Helmut] Kindlers Literatur Lexikon. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Hrsg. von Heinz Ludwig Arnold, Bd. 14. Metzler, Stuttgart, Weimar 2009, S. 508 f.
  18. Historisches Wörterbuch der Philosophie Okkultismus, Bd. 6, S. 1143
  19. a b c Rüdiger Safranski, Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus, S. 241, Carl Hanser Verlag, München, 2004
  20. Arthur Schopenhauer, Parerga und Paralipomena, Versuch über das Geistersehn, S. 275, Sämtliche Werke, Bd. 4, Stuttgart, Frankfurt am Main, 1986
  21. Immanuel Kant, Träume eines Geistersehers erläutert durch Träume der Metaphysik S. 952, Werke in sechs Bänden, Band 1, Vorkritische Schriften bis 1768, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983
  22. Historisches Wörterbuch der Philosophie, Metaphysik, Bd. 5, S. 1252
  23. Immanuel Kant, Träume eines Geistersehers erläutert durch Träume der Metaphysik S. 959, Werke in sechs Bänden, Band 1, Vorkritische Schriften bis 1768, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983
  24. Rüdiger Safranski, Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus, S. 242, Carl Hanser Verlag, München, 2004
  25. a b Matthias Luserke-Jaqui, Friedrich Schiller, Das erzählerische Werk, 3.2. Der Geisterseher, S, 176, A. Francke Verlag, Tübingen, 2005
  26. Ernst von Aster, Geschichte der Philosophie, Stuttgart 1980, Die Deutsche Nach-Kantische Philosophie, Herder Schiller, S. 295
  27. Matthias Luserke-Jaqui, Friedrich Schiller, Das erzählerische Werk, 3.2. Der Geisterseher, S, 177, A. Francke Verlag, Tübingen, 2005
  28. Schiller-Handbuch, Leben – Werk – Wirkung, Der Geisterseher, S. 314, Metzler, Hrsg.: Matthias Luserke-Jaqui, Stuttgart, 2005
  29. Bernhard Zimmermann, „Lesepublikum, Markt und soziale Stellung des Schriftstellers in der Entstehungsphase der bürgerlichen Gesellschaft, S. 539, Propyläen, Geschichte der Literatur, Vierter Band, Aufklärung und Romantik, Frankfurt, 1983
  30. Matthias Luserke-Jaqui, Friedrich Schiller, Das erzählerische Werk, 3.2. Der Geisterseher, 178, A. Francke Verlag, Tübingen, 2005
  31. Rüdiger Safranski, Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus, S. 250/51, Carl Hanser Verlag, München, 2004
  32. H.A. und E. Frenzel: Daten deutscher Dichtung, Chronologischer Abriss der deutschen Literaturgeschichte Band 1, S. 254, Klassik, Friedrich von Schiller, Der Geisterseher, DTV, München, 1982
  33. Zit. nach: Schiller-Handbuch, Leben – Werk – Wirkung, Der Geisterseher, S. 312, Metzler, Hrsg.: Matthias Luserke-Jaqui, Stuttgart, 2005
  34. E.T.A. Hoffmann, Der Elementargeist, S. 490, Werke in vier Bänden, Band IV, Verlag Das Bergland-Buch, Salzburg, 1985
  35. E.T.A. Hoffmann, Der Elementargeist, S. 505, Werke in vier Bänden, Band IV, Verlag Das Bergland-Buch, Salzburg, 1985
  36. Hugo von Hofmannsthal, Deutsche Erzähler, Einleitung. S. 7, Deutsche Erzähler, Erster Band, Ausgewählt und eingeleitet von Hugo von Hofmannsthal, Insel, Frankfurt 1988
  37. Thomas Mann, Gesammelte Werke in dreizehn Bänden, Band 10, Reden und Aufsätze, „Ist Schiller noch lebendig?“, S. 909, Fischer, Frankfurt, 1974
  38. Thomas Mann, Versuch über Schiller, S. 349, Essays, Band 6, Fischer, Frankfurt, 1997
  39. Rein A. Zondergeld, Lexikon der phantastischen Literatur, S. 218, Schiller, Suhrkamp, Frankfurt, 1983
  40. Rüdiger Safranski, Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus, S. 245/46, Carl Hanser Verlag, München, 2004

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