- Liste der Außenlager des KZ Sachsenhausen
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Diese Liste führt Außenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen, Oranienburg bei Berlin, zwischen 1942 und 1945 auf. Die Begriffe KZ-Außenlager und KZ-Nebenlager werden gleichbedeutend verwendet.
Die Liste enthält möglicherweise auch Außenkommandos, von denen (zunächst) aus die Häftlinge täglich zur Stelle der Zwangsarbeit geführt wurden, ohne dass eine eigenständige Lagerorganisation bestand. Ein Außenkommando meint im Unterschied zum Nebenlager eine mehr oder weniger große Häftlingsgruppe, die von einem KZ aus täglich zu ihrem Einsatzplatz als Sklavenarbeiter unter Bewachung hingeführt werden. Es kam verschiedentlich dazu, dass aus Außenkommandos allmählich eigenständige Konzentrationslager unterhalb der Verwaltung eines Stammlagers bzw. innerhalb des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes (SS-WVHA) entstanden.
In den Berliner Rüstungsbetrieben entstanden ab 1942 mehr als 100 Außenlager und Außenkommandos, z. B. in der Nähe von Siemens, DEMAG-Panzer, Henschel-Werke, Daimler-Benz, I.G. Farben und der AEG. Dadurch begegneten täglich Tausende Deutsche an ihrem Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin großen Mengen von KZ-Häftlingen, zum Teil arbeiteten sie in der selben Halle wie diese. Ein Teil von ihnen kontrollierte als Vorarbeiterin oder Meister deren Tätigkeit und deren Arbeitsergebnisse und hatte die Möglichkeit, deren Lebensbedingungen über einen Kontakt mit der SS-Wache zu beeinflussen.
Von Mai 1936 bis Mai 1937 wurden die Heinkel-Werke Oranienburg in Oranienburg und Germendorf errichtet, da das Stammwerk in Rostock-Marienehe produktionstechnisch voll ausgelastet war. In diesem neuen Werk bestand auch ein Außenlager, in dem bis zu 5.000 Häftlinge arbeiten mussten.
Die „Mordfabrik“ des KZ Sachsenhausens, im Sinne des für die Gefangenen gefährlichsten Teils von „Sachsenhausen“ war das Klinkerwerk, ein großes Ziegelwerk mit eigenem Hafen an der Lehnitzschleuse. Hier wurden Ziegel für viele von Albert Speers Großbauvorhaben in Berlin (Pläne zur „Hauptstadt Germania“) produziert. Auch hier entstand ein ständiges Nebenlager (KZ) mit dem KZ Sachsenhausen als Stammlager.
Inhaltsverzeichnis
Liste
Es gab Konzentrationslager, bzw. in diesem weiteren Wortsinn Nebenlager,[1] u. a. in (evtl. Name des Nebenlagers) :
- Bad Saarow
- Beerfelde (Steinhöfel)
- Berga
- Babelsberg
- Biesenthal
- Börnicke
- Brandenburg an der Havel
- Dammsmühle-Schönwalde
- Dębno / Debno-Neudamm
- Döberitz
- Drogen-Niedorf
- Falkenhagen-Fürstenwalde
- Falkensee
- Genshagen
- Glöwen
- Glau-Trebbin
- Groß-Rosen
- Helensee (Demag)
- Hennigsdorf (AEG)
- Hohenlychen
- Kleinmachnow
- Kloppenburg
- Köpenick
- Kölpin
- Königs Wusterhausen (Krupp)
- Küstrin
- Lieberose
- Lichterfelde (Berlin)
- Lichtenrade
- Lübben
- Müggelheim
- Neubrandenburg (Hamburg)
- Neustrelitz
- Oranienburg (Heinkel-Werke Oranienburg u.a.)
- Politz
- Prettin
- Rathenow
- Reinickendorf (Berlin, Argus)
- Riga
- Senftenberg / Schwarzheide
- Siemensstadt
- Storkow
- Tegel (Berlin)
- Treuenbrietzen (Werk Sebaldushof, Munitionsfabrik Selterhof, Dr. Kroeber & Sohn. I)
- KZ-Außenlager Velten
- Werde
- Wewelsburg - KZ Niederhagen
- Wilmersdorf (Berlin)
- Wittenberg
- Wöbbelin (nicht KZ Wöbbelin!)
Bilder von der Arbeit im Klinkerwerk
Siehe auch
Literatur
- Wolfgang Benz, Barbara Distel: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 3, Sachsenhausen, Buchenwald. C. H. Beck, München, 2006. ISBN 978-3406529634
- Bundesgesetzblatt: Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG, in: Bundesgesetzblatt I (1977), S; Änderung und Ergänzung des Verzeichnisses der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG, in: Bundesgesetzblatt I (1982).
Weblinks
Einzelnachweise
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