U 208

U 208
U 208
(vorheriges/nächstes –alle U-Boote)
Typ:

VII C

Feldpostnummer:

45 333

Werft:

Germaniawerft in Kiel

Bauauftrag:

10. Oktober 1939

Baunummer:

637

Kiellegung:

5. August 1940

Stapellauf:

21. Mai 1941

Indienststellung:

5. Juli 1941

Kommandanten:
Flottillen:

5. U-Flottille Ausbildungsboot
* Juli-August 1941
ab dann Frontboot 1. U-Flottille

Einsätze:

Zwei Feindfahrten

Versenkungen:

eine Versenkung

Verbleib: Dezember 1941 in der Straße von Gibraltar versenkt

U 208 war ein deutsches Unterseeboot des Typs VII C – auch als „Atlantikboot“ bezeichnet –, das durch die Kriegsmarine während des U-Boot-Krieges im Nord- und Mittelatlantik eingesetzt und auf seiner zweiten Feindfahrt in der Straße von Gibraltar versenkt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Die Kieler Germaniawerft war hauptsächlich für den Bau von Großkampfschiffen vorgesehen. Im kleinen Rahmen und teilweise unter Geheimhaltung wurden jedoch bereits seit 1934 U-Boote, auch für den Export, gefertigt. Das nach Kriegsbeginn ausgeweitete U-Bootbauprogramm sah für diese Werft einen jährlichen Ausstoß von 42 Booten vor. Diese Menge konnte jedoch nie erreicht werden. Im Jahr 1941 stellte die Germaniawerft neben U 208 neun weitere Boote des Typs VII C fertig. Ein U-Boot dieser Klasse hatte eine Verdrängung von 761 Kubikmetern über und 865 Kubikmetern unter Wasser. Die Dieselmaschine gewährleistete eine Überwassergeschwindigkeit von 17 Knoten, getaucht fuhr das Boot bis zu acht Knoten. Ein VII C hatte eine Länge von 67,1 Metern, eine Breite von 6,2 Metern und einen Tiefgang von 4,8 Metern. Üblicherweise waren 44 Mann Besatzung an Bord..

Kommandant

Alfred Schlieper wurde am 15. Januar 1915 in Köln geboren und trat 1934 in die Reichsmarine ein. Er war somit Mitglied der „Crew 34“, des Offiziersjahrgangs dieses Jahres. Im Jahr 1939 fuhr er als Wachoffizier auf dem Torpedoboot Albatros, im Anschluss war er als Ausbilder an der Torpedoschule der Marineakademie Mürwik tätig. Seine U-Bootausbildung absolvierte Alfred Schlieper im Januar 1941. Anschließend fuhr er als Erster Wachoffizier (I WO] auf U 96 [1] unter dem Kommandanten Heinrich Lehmann-Willenbrock. Am 7. Mai 1941 übernahm Alfred Schlieper das Kommando auf U 208. Er wurde nach seinem Tode zum Kapitänleutnant befördert.

Einsatz und Geschichte

Im Oktober 1941 gehörte U 208 zu einem Vorpostenstreifen, der südöstlich von Kap Farvel nach Geleitzügen Ausschau halten sollte. Dieser Vp-Streifen spürte am 14. Oktober den Geleitzug SC 48 auf und führte weitere U-Boote - unter anderem die U-Bootgruppe "Reißewolf" - heran. Im Verlauf der dreitägigen Geleitzugschlacht versenkten die deutschen U-Boote neun Handelsschiffe und einen Zerstörer. An dieser Schlacht nahm U 208 nicht bis zum Ende teil, denn das Boot wurde bereits am 16. Oktober der U-Bootgruppe "Mordbrenner" [2] zugeteilt, die zunächst vor der Belle-Isle-Straße und dann – ab Ende Oktober – südlich von Neufundland operierte. Anfang November versenkte U 208 ein Frachtschiff, dies blieb der einzige Versenkungserfolg des Bootes.

  • 2. November 1941 britischer Dampfer Larpool (3872 BRT) mit Torpedo versenkt

Am 3. Dezember brach U 208 von Brest aus zu seiner zweiten und letzten Feindfahrt auf.

Versenkung

HMS Harvester

Am 6. Dezember erhielt Kommandant Schlieper den Befehl, mit U 208 die Straße von Gibraltar zu passieren. Den Befehl zu diesem sogenannten „Mittelmeerdurchbruch“ erhielten zeitgleich zunächst sechs weitere U-Boote, die zu dieser Zeit westlich von Gibraltar operierten. Später kamen sieben weitere hinzu, so dass in den ersten Tagen des Dezember 1941 15 deutsche U-Boote versuchten, ins Mittelmeer zu gelangen. Bis Ende Dezember wurden es dann insgesamt 37, von diesen gelang 26 Booten der Durchbruch. Auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz hatte im November die Operation Crusader begonnen. Der massierte deutsche U-Booteinsatz im Mittelmeer war dazu gedacht, den Nachschub der britischen Truppen anzugreifen. Ursprünglich wurde angenommen, dass U 208 im Anschluss an den gelungenen Durchbruch am 11. Dezember von der britischen Korvette HMS Bluebell versenkt worden sei.[3]. Aktuelle Forschungen ergaben jedoch, dass U 208 bereits am 7. Dezember 1941 durch Wasserbombenangriff der Zerstörer HMS Harvester und HMS Hesperus[4] versenkt wurde.

Anmerkungen

  1. U 96 erlangte durch den Roman „Das Boot“ von Lothar-Günther Buchheim besondere Bekanntheit
  2. zu dieser U-Gruppe gehörten zudem U 573, U 374 und U 109
  3. Rohwer, Hümmelchen, S.197
  4. Kemp, S. 76

Literatur

  • R. Busch, H.-J. Roll Der U-Boot-Krieg, Der U-Bootbau auf deutschen Werften, E.S. Mittler und Sohn (Hamburg), 1997 ISBN 3-8132-0509-6
  • R. Busch, H.J. Röll Der U-Boot-Krieg: Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Verlag Mittler & Sohn (Hamburg), 1996 ISBN 3-8132-0509-6
  • C. Blair Der U-Boot-Krieg, Band Eins Die Jäger, Heyne (München), 1998 ISBN 3-453-16059-2
  • J. Rohwer, G. Hümmelchen „Chronik des Seekrieges 1939 – 1945“, Manfred Pawlak Verlagsges (Herrsching) 1968 ISBN 3-88199-0097
  • P. Kemp U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen, Urbes Verlag (Gräfeling), 1997 ISBN 3-924896-43-7

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