U 1 (Kriegsmarine)

U 1 (Kriegsmarine)
U 1
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
U 1 Kriegsmarine.jpg
Vorkriegsaufnahme von U 1 (noch mit Nummer am Turm)
Typ:

II A

Feldpostnummer:

M-27 893

Werft:

Deutsche Werke, Kiel

Bauauftrag:

2. Februar 1935

Baunummer:

236

Kiellegung:

11. Februar 1935

Stapellauf:

15. Juni 1935

Indienststellung:

29. Juni 1935

Kommandanten:
  • 29. Juni 1935–30. September 1936
    Kptlt. Klaus Ewerth
  • 1. Oktober 1936–2. Februar 1938
    Kptlt. Alexander Gelhaar
  • 29. Oktober 1938–8. April 1940
    KKpt. Jürgen Deecke
Einsätze:

2 Feindfahrten

Versenkungen:

keine

Verbleib: Wahrscheinlich am 8. April 1940 in der Nordsee auf eine Seemine gelaufen.

U 1 war ein deutsches U-Boot vom Typ II A, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Technik und Geschichte

U 1 war ein Tauchboot für die Küstenverwendung. Es war ein Boot vom Einhüllentyp und hatte eine Wasserverdrängung von 254 t über und 303 t unter Wasser. Es hatte eine Länge von 40,90 m, eine Breite von 4,10 m und einen Tiefgang von 3,83 m. Mit zweimal 350 PS MWM Sechszylinder-Viertakt Dieselmotoren RS 127 S ohne Aufladung konnte eine Höchstgeschwindigkeit über Wasser von 13 Knoten erreicht werden. Bei acht Knoten Fahrt konnten 1600 Seemeilen zurückgelegt werden. Die zwei 180 PS SSW Doppel-Kollektor-E-Maschinen PG VV 322/36 hatten 32 Akku-Zellen AFA Typ 36 MAK 580. Es konnte eine Höchstgeschwindigkeit unter Wasser von 6,9 Knoten erreicht werden. Bei vier Knoten Fahrt konnte eine Strecke von 35 Seemeilen zurückgelegt werden. Die Tauchtiefe betrug 80 bis 150 Meter. Die Schnelltauchzeit betrug 25 Sekunden. Aus drei Bugtorpedorohren konnten fünf Torpedos oder bis zu zwölf TMA oder 18 TMB-Minen ausgestoßen werden. U 1 verfügte über ein 2-cm C/30 Geschütz mit 1200 Schuss. Die Besatzungsstärke betrug drei Offiziere und 22 Mannschaften. Die Kosten für den Bau betrugen 1,5 Mio. Reichsmark. Die Boote dieses Typs wurden wegen ihrer kleinen Ausmaße auch Einbaum genannt.

Der Bauauftrag für das Boot wurde am 2. Februar 1935 an die Deutsche Werke, Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 11. Februar 1935, der Stapellauf am 15. Juni 1935, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Klaus Ewerth fand schließlich am 29. Juni 1935 statt.

Da es zu einer Klasse kleiner Küsten-U-Boote, dem Typ II A, gehörte, wurde U 1 ursprünglich als Ausbildungsboot von Juli 1935 bis September 1939 beim Schulverband der U-Schule bzw. der U-Bootschulflottille in Kiel und Neustadt eingesetzt. Von März 1940 bis April 1940 war es zur U-Bootjagd in der Nordsee sowie beim Unternehmen Weserübung der Besetzung Norwegens und Dänemarks als Frontboot der U-Boot-Schulflottille im Einsatz.

Es absolvierte zwei Feindfahrten, auf denen keine Schiffe versenkt oder beschädigt werden konnten. Das Boot ist seit seinem letzten Auslaufen von Wilhelmshaven verschollen. Es ist höchstwahrscheinlich am 8. April 1940 in der Nordsee auf eine britische Minensperre gelaufen und gesunken. Es gab keine Überlebenden.

Einsatzstatistik

Erste Feindfahrt

Das Boot lief am 15. März 1940 um 6.05 Uhr aus Kiel. U 1 operierte in der Nordsee, vor Südnorwegen.

Nach 15 Tagen auf See und einer zurückgelegten Strecke von zirka 1.000 sm, lief U 1 am 29. März 1940 um 13.15 Uhr in Wilhelmshaven ein. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.

Zweite Feindfahrt

Das Boot lief am 4. April 1940 um 12.00 Uhr aus Wilhelmshaven aus. U 1 sollte bei Unternehmen Weserübung mit U 2, U 4 und U 6 vor Norwegen operieren.

Das Boot lief noch am 4. April 1940 um 18.00 Uhr wegen Defekten wieder in Wilhelmshaven ein. Nach der Beseitigung der Störungen lief U 1 am 6. April 1940 wieder aus. Es meldete sich nach dem Auslaufen nicht mehr. Das Boot ist wahrscheinlich am 8. April 1940 in der Nordsee auf eine Mine gelaufen und gesunken. Es gab keine Überlebenden.

Verbleib

Es wird angenommen, dass das Boot am 8. April 1940 in der Nordsee durch eine Seemine versenkt wurde, aber der Ort ist unbekannt. Sowohl eine große Minensperre vor Terschelling, die von mehreren Zerstörern gelegt wurde, als auch ein kleines Minenfeld vor Helgoland, das von einem britischen U-Boot gelegt wurde, kommen in Frage. Es gab keine Überlebende, 24 Tote. Nach schriftlicher Mitteilung der britischen Marine an die Familie in den 1940er Jahren wurde U 1 am 16. April 1940 auf Norwegenfahrt in der Höhe von Bergen versenkt.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kriegsmarine — Aktiv 1. Juni 1935–21. Juli 1945 (Aufl. OKM) bzw. 31. Dezember 1947 (Aufl. Deutscher Minenräumdienst) Land Deutsches Reich NS …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsmarine — Activa ← 1935 1945 → → Tipo Marina de guerra …   Wikipedia Español

  • Kriegsmarine — Kriegsmarine, s. Marine …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kriegsmarine — Kriegsmarine, das gesamte Seekriegswesen eines Staates, mit den verschiedenen Klassen von Schiffen, Mannschaften, Bewaffnung, Ausrüstung, Kriegshäfen, Bauwerken etc.; sie ist meist einem besondern Ministerium, Marineministerium, Admiralität,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kriegsmarine — ( Marina de Guerra ) es la designación usada para la marina de Alemania entre 1935 y 1945, durante el régimen nazi, sustituyendo al tradicional nombre Reichsmarine (Marina del Imperio). Estaba compuesta por submarinos, fragatas, acorazados,… …   Enciclopedia Universal

  • Kriegsmarine — Kriegsmarine,die:⇨Seestreitkräfte …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Kriegsmarine — Infobox Military Unit unit name=Kriegsmarine (KM) caption=Kriegsmarine Ensign dates=1935 ndash;1945 country= Nazi Germany allegiance= Nazi Germany branch= type=Navy role= size= command structure= current commander= garrison= ceremonial chief=… …   Wikipedia

  • Kriegsmarine — Seestreitkraft; Marine * * * Kriegs|ma|ri|ne 〈f. 19; unz.〉 dem Krieg zur See dienender Teil der Marine; Ggs Handelsmarine * * * Kriegs|ma|ri|ne, die: Seestreitkräfte eines Landes. * * * Kriegsmarine,   Bezeichnung für die Seestreitkräfte eines… …   Universal-Lexikon

  • Kriegsmarine — Enseigne de guerre de la Kriegsmarine à partir de 1938 La Kriegsmarine est le nom allemand de la marine de guerre allemande entre 1935 et 1945, sous le Troisième Reich. Elle était sous l autorité du ministère du Reich à la Guerre …   Wikipédia en Français

  • Kriegsmarine (Begriffsklärung) — Der Begriff Kriegsmarine bezeichnet: allgemein die Seestreitkräfte eines Staates, kurz auch als Marine bezeichnet die als k. u. k. Kriegsmarine bezeichnete Marine Österreich Ungarns bis 1918 die deutsche Kriegsmarine in der Zeit von 1935–1945… …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsmarine — die Teilstreitkraft eines Staates, mit der dieser die Seemacht in Krieg und Frieden ausubt. Den Kern einer Kriegsmarine bildet die (Kriegs )Flotte, die die Gesamtheit der Kriegsschiffe umfasst. Deren Versorgung, Wartung und Instandsetzung erfolgt …   Maritimes Wörterbuch

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”