U 171

U 171
U 171
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:

IX C

Feldpostnummer:

M-29 121

Werft:

AG Weser, Bremen

Bauauftrag:

23. Dezember 1939

Baunummer:

1011

Kiellegung:

1. Dezember 1940

Stapellauf:

22. Juli 1941

Indienststellung:

25. Oktober 1941

Kommandanten:
  • 25. Oktober 1941 - 9. Oktober 1942:
    Kptlt. Günther Pfeffer
Einsätze:

1 Feindfahrten

Versenkungen:

3 Schiffe mit 17.641 BRT

Verbleib: 9. Oktober 1942 vor Lorient versenkt durch Minentreffer

U 171 war ein deutsches U-Boot vom Typ IX C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Technik und Geschichte

U 171 war ein Tauchboot für ozeanische Verwendung. Es war ein U-Boot vom Zweihüllentyp und hatte eine Wasserverdrängung von 1.120 t über und 1.232 t unter Wasser. Es hatte eine Länge von 76,76 m, eine Breite von 6,76 m und einen Tiefgang von 4,70 m. Mit den beiden 2.200 PS MAN-Neunzylinder-Viertakt Dieselmotoren M 9 V 40/46 mit Aufladung konnte eine Höchstgeschwindigkeit über Wasser von 18,3 kn erreicht werden. Bei 10 kn Fahrt konnten 12.000 Seemeilen zurückgelegt werden. Die beiden 500 PS SSM-Doppel-E-Maschinen GU 345/34 hatten 62 x 62 Akku-Zellen AFA Typ 44 MAL 740 W. Es konnte eine Höchstgeschwindigkeit unter Wasser von 7,3 kn erreicht werden. Bei 4 kn Fahrt konnte eine Strecke von 64 Seemeilen zurückgelegt werden. Aus 4 Bug- und 2 Hecktorpedorohren konnten 22 Torpedos oder bis zu 44 TMA oder 66 TMB-Minen ausgestoßen werden. Die Tauchtiefe betrug 100 – 200 m. Die Schnelltauchzeit betrug 35 Sekunden. Es hatte ein 10,5-cm Utof L/45 Geschütz mit 180 Schuss und 1 x 3,7-cm Fla-Waffe mit 2.625 Schuss, 1 x 2-cm-Fla-Waffe mit 4.250 Schuss. Ab 1943/44 erfolgte bei diesem Bootstyp der Ausbau der 10,5-cm-Kanone und Einbau von 4 x 2-cm-Zwillings-Fla-Geschützen mit 8.500 Schuss. Die Besatzungsstärke konnte aus vier Offizieren und 44 Mannschaften bestehen. Die Kosten für den Bau betrugen 6.448.000 Reichsmark.

Der Auftrag für das Boot wurde am 23. Dezember 1939 an die AG Weser in Bremen vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 1. Dezember 1940, der Stapellauf am 22. Juli 1941, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Günther Pfeffer fand schließlich am 25. Oktober 1941 statt.

U 171 gehörte vom 25. Oktober 1941 bis zum 30. Juni 1942 als Ausbildungsboot der 4. U-Flottille in Stettin, und vom 1. Juli 1942 bis zu seiner Versenkung am 9. Oktober 1942 als Frontboot der 10. U-Flottille in Lorient an.

Es absolvierte eine Feindfahrt, auf der drei Schiffe mit 17.641 BRT versenkt werden konnten. U 171 wurde am 9. Oktober 1942 vor Lorient durch einen Minentreffer versenkt. Es gab 22 Tote und 30 Überlebende.

Kommandanten

Günther Pfeffer

Günther Pfeffer wurde am 23. Oktober 1914 in Berlin geboren. Am 8. April 1934 trat er als Offiziersanwärter in die Reichsmarine ein. Nach erfolgter Grund- und Bordausbildung sowie den zahlreichen Lehrgängen als Fähnrich zur See, legte er die Offiziershauptprüfung ab. Nach der U-Bootsausbildung, wurde er im Januar 1941 I. Wachoffizier auf U 67. Vom 5. Juni bis zum 2. Juli 1941 übernahm er kurzfristig das Kommando von U 67 in Vertretung. Im Anschluß erfolgte von Juli 1941 bis zum 24. Oktober 1941 der Kommandanten-Lehrgang bei der 24. U-Flottille in Memel sowie der 7. U-Flottille in St. Nazaire und die Baubelehrung für U 171 bei der Kriegsschiffbaulehrabteilung U-Nord in Bremen. Am 25. Oktober 1941 stellte er U 171 offiziell in Dienst. Mit dem neuen Boot ging es anschließend zur Ausbildung in die Ostsee. Am 30. Mai 1942 erfolgte die erste und einzige Feindfahrt. Auf dem Rückmarsch aus dem Golf von Mexiko lief das Boot, am 9. Oktober 1942, in der Biskaya auf eine Mine und sank. Pfeffer wurde gerettet. Im November 1942 ging es erneut zur Baubelehrung. In Bremen bei der 6. Kriegsschiffsbaulehrabteilung, erfolgte diese Baubelehrung für U 170. Er stellte das Boot am 19. Januar 1944 in Dienst. Nach der abermaligen Ausbildung in der Ostsee, führte er bis zum Juli 1944 drei Feindfahrten durch und gab anschließend das Kommando an Hans-Gerold Hauber ab. Im August 1944 übernahm er kurz das Kommando über U 548 in Vertretung und wechselte ab November 1944 als Ausbildungsleiter zum Höheren Kommando der Torpedoschulen und zur Wehrmachtskommandatur nach Kiel. Günther Pfeffer starb am 25. April 1966, im Alter von 51 Jahren, in Bonn. Sein letzter Dienstgrad bei der Kriegsmarine war Kapitänleutnant (1. März 1942). Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse, dem Eisernes Kreuz 1. Klasse und dem U-Bootskriegsabzeichen 1939 ausgezeichnet.

Einsatzstatistik

Erste Feindfahrt

Das Boot lief am 30. Mai 1942 um 7.00 Uhr von Kiel aus. Zur Brennstoffergänzung lief das Boot am 18. Juni 1942 in Kristiansand ein, um am 19. Juni 1942 von dort seine erste Unternehmung anzutreten.

Die Fahrt ging über den Nordatlantik und dem Mittelatlantik in den Golf von Mexiko. U 171 wurde am 5. Juli 1942 im Nordatlantik vom deutschen Versorgungsboot U 460 mit 63 m³ Brennstoff und Proviant versorgt. Nach dem Marsch über die Windward Passage, der Südküste Jamaikas und dem Golf von Yucatan, trat das Boot am 23. Juli 1942 in das Operationsgebiet, dem Golf von Mexiko, ein. Am 26. Juli 1942 wurde dort der mexikanische Dampfer Qaxaca mit 4.351 BRT durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Zeitungspapier, Soda sowie Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von New Orleans und Veracruz nach Tampico. Bei der Versenkung wurden sechs Menschen getötet, 39 überlebten. Am 13. August 1942 wurde der US-amerikanische Tanker R.M. Parker Jr. mit 6.779 BRT versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Baltimore nach Port Arthur. Bei der Versenkung gab es keine Verluste, 44 Besatzungsmitglieder überlebten. Am 4. September 1942 wurde der mexikanische Tanker Amatlan mit 6.511 BRT mit einem Torpedo versenkt. Er hatte eine unbekannte Ladung an Bord und befand sich auf dem Weg von Havanna über Galveston nach Tampico. Es wurde 10 Mann getötet, 24 überlebten den Angriff. Am 5. September 1942 trat U 171 den Rückmarsch an. Das Boot wurde auf dem Rückmarsch noch einmal vom deutschen Versorgungsboot U 461 mit 23,5 m³ Brennstoff und Proviant versorgt, bevor es am 9. Oktober 1942 um 13.40 Uhr vor Lorient auf eine britische Mine lief und sank. Dabei kamen 22 Mann ums leben. 30 Überlebende wurden von deutschen Vorpostenbooten gerettet.

Verbleib

U 171 sank am 9. Oktober 1942 vor Lorient, auf der Position 47° 39′ 5″ N, 3° 34′ 8″ W47.651388888889-3.5688888888889 im Marine-Planquadrat BF 6173, durch eine britische Mine. Es gab 22 Tote und 30 Überlebende.


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