U 167 (Kriegsmarine)

U 167 (Kriegsmarine)
U 167
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:

IX C/40

Feldpostnummer:

M-05 459

Werft:

Seebeckwerft, Geestemünde

Bauauftrag:

15. August 1940

Baunummer:

706

Kiellegung:

12. März 1941

Stapellauf:

5. März 1942

Indienststellung:

4. Juli 1941

Kommandanten:
  • 4. Juli 1942 – 8. Februar 1943:
    Kptlt. Kurt Neubert
  • 8. Januar 1943 – 16. Januar 1943:
    Lt.z.S. Günter Zahnow (in Vertretung)
  • 8. Februar 1943 – 6. April 1943;
    Kkpt. Kurt Sturm
Einsätze:

2 Feindfahrten

Versenkungen:

1 Schiffe mit 6.659 BRT versenkt und 1 Schiff mit 7.176 BRT beschädigt

Verbleib: 6. April 1943 vor Gran Canaria selbstversenkt

U 167 war ein deutsches U-Boot vom Typ IX C/40, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Technik und Geschichte

U 167 war ein Tauchboot für ozeanische Verwendung. Es war ein U-Boot vom Zweihüllentyp und hatte eine Wasserverdrängung von 1.144 t über und 1.247 t unter Wasser. Es hatte eine Länge von 76,76 m, eine Breite von 6,86 m und einen Tiefgang von 4,67 m. Mit den zwei 2.200 PS leistenden MAN-Neunzylinder-Viertakt-Dieselmotoren M 9 V 40/46 mit Aufladung konnte eine Höchstgeschwindigkeit über Wasser von 18,3 Knoten erreicht werden. Bei 10 Knoten Fahrt konnten 13.850 Seemeilen zurückgelegt werden. Die zwei 500-PS-SSM-Doppel-E-Maschinen GU 345/34 wurden von 62 × 62 Akku-Zellen AFA Typ 44 MAL 740 W gespeist. Unter Wasser konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 7,3 Knoten erreicht werden. Bei 4 Knoten Fahrt konnte eine Strecke von 64 Seemeilen zurückgelegt werden. Aus vier Bug- und zwei Hecktorpedorohren konnten 22 Torpedos oder bis zu 44 TMA- oder 66 TMB-Minen ausgestoßen werden. Die Tauchtiefe betrug 100 bis 200 m. Die Schnelltauchzeit betrug 35 Sekunden. Es hatte ein 10,5-cm-Utof-L/45-Geschütz mit 180 Schuss sowie eine 3,7-cm-Fla-Waffe mit 2.625 Schuss und eine 2-cm-Fla-Waffe mit 4.250 Schuss. Ab 1943/44 erfolgte bei diesem Bootstyp der Ausbau der 10,5-cm-Kanone und der Einbau von vier 2-cm-Zwillings-Fla-Geschützen mit 8.500 Schuss. Die Besatzungsstärke konnte aus vier Offizieren und 49 Mannschaften bestehen. Die Kosten für den Bau betrugen 6.448.000 Reichsmark.

Der Auftrag für das Boot wurde am 15. August 1940 an die Seebeckwerft, Geestemünde vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 12. März 1941, der Stapellauf am 5. März 1942, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Kurt Neubert fand schließlich am 4. Juli 1942 statt.

U 167 gehörte vom 4. Juli 1942 bis zum 30. November 1942 als Ausbildungsboot der 4. U-Flottille in Stettin und vom 1. Dezember 1942 bis zu seiner Selbstversenkung am 6. April 1943 als Frontboot der 10. U-Flottille in Lorient an.

Es absolvierte zwei Feindfahrten, auf denen es ein Schiff mit 7.659 BRT versenken und ein Schiff mit 7.176 BRT beschädigen konnte. U 167 wurde am 6. April 1943 im Mittelatlantik nach schweren Beschädigungen durch britische Luftstreitkräfte von der Besatzung selbst versenkt. Es gab keine Verluste.

Einsatzstatistik

Erste Feindfahrt

Das Boot lief am 1. Dezember 1942 um 8:10 Uhr von Kiel aus. U 167 operierte im Nordatlantik. Das Boot gehörte zur U-Bootgruppe Falke.

Am 3. Dezember 1942 um 6:15 Uhr lief U 167 zur Brennstoffergänzung in Kristiansand ein. Nach der erfolgten Ergänzung lief das Boot am 4. Dezember 1942 um 7:00 Uhr wieder aus. Wegen zu groben Seegangs lief U 167 um 13:08 Uhr in Marviken (Norwegen) ein und am 5. Dezember 1942 um 7:45 Uhr wieder dort aus. Nach einem Unfall an den Fla-Waffen lief das Boot am gleichen Tag wieder in Kristiansand ein. Am 6. Dezember 1942 lief es um 6:30 Uhr von Marviken aus und um 15:30 Uhr in Egersund ein. Am 7. Dezember 1942 um 7:50 Uhr lief es wieder dort aus, um um 13:05 Uhr in Stavanger einzulaufen. Am 8. Dezember 1942 um 5:30 Uhr lief es erneut von Stavanger aus. Nach schweren Schäden am Boot musste es noch am gleichen Tage um 16:00 Uhr in Bergen einlaufen. Nach den Reparaturarbeiten in der Werft von Bergen lief das Boot endgültig am 21. Dezember 1942 um 13:30 Uhr von Bergen aus.

Am 8. Januar 1943 wurde ein Mann der Brückenbesatzung über Bord gespült und zwei Mann (darunter der Kommandant) verletzt. Der I. Wachoffizier Leutnant zur See Zahnow übernahm bis zum Einlaufen das Kommando.

Nach 47 Tagen und einer zurückgelegten Strecke von etwa 4.460 sm über und 174 sm unter Wasser lief U 167 am 16. Januar 1943 um 12:10 Uhr in St.Nazaire ein. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.

Zweite Feindfahrt

Das Boot lief am 27. Februar 1943 um 15:20 Uhr von St. Nazaire aus. U 167 operierte im Mittelatlantik, an der westafrikanischen Küste, den Azoren, den Kanaren und vor Las Palmas de Gran Canaria. Das Boot gehörte zu den U-Bootgruppen „Unverzagt“ und „Seeräuber“.

Am 17. März 1943 wurde im Nordatlantik der US-amerikanische Dampfer Molly Pitcher durch einen Torpedo beschädigt. Er hatte 5.600 t Zucker, Kaffee, TNT, Kohle, Lastkraftwagen sowie Panzer geladen und befand sich auf dem Weg von New York nach Casablanca. Das Schiff war mit einer 5-Zoll- und einer 20-mm-Kanone bewaffnet. Es gab vier Tote und 70 Überlebende.

Am 28. März 1943 wurde im Mittelatlantik südöstlich der Kanarischen Insel der britische Dampfer Lagosian mit 5.449 BRT durch einen Torpedo versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Algier und Gibraltar nach Takoradi. Es gab elf Tote und 35 Überlebende.

Am 5. April 1943 wurde U 167 östlich der Kanarischen Inseln von einem britischen Bombenflugzeug durch Wasserbomben und Bordwaffenbeschuss schwer beschädigt. Der Kommandant entschloss sich, das Boot südlich von Gran Canaria selbst zu versenken.

Am 6. April 1943 wurde U 167 vor Gran Canaria in der Bucht von Las Burras von der Besatzung selbstversenkt.

Verbleib

U 167 wurde nach am 5. April durch eine britische Lockheed Hudson L der Squadron 233 erlittene schwere Beschädigungen am 6. April 1943 an der Südküste von Gran Canaria auf der Position 27° 47′ N, 15° 0′ W27.783333333333-15 im Marine-Planquadrat DH 9574 selbstversenkt.

Das Boot wurde 1951 von Spanien gehoben, kommerziell für Filmarbeiten verwendet und später verschrottet.

Weblinks

U 167 auf uboat.net (englisch)


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