U 124 (Kriegsmarine)

U 124 (Kriegsmarine)
U 124
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:

IX B

Feldpostnummer:

M 00 412

Werft:

AG Weser, Bremen

Bauauftrag:

15. Dezember 1937

Baunummer:

956

Kiellegung:

11. August 1939

Stapellauf:

9. März 1940

Indienststellung:

11. Juni 1940

Kommandanten:
Einsätze:

11 Feindfahrten

Versenkungen:
  • 48 Schiffe mit 224.953 BRT
Verbleib: am 2. April 1943 gesunken

U 124 war ein deutsches U-Boot vom Typ IX B, welches im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde. Es war eines der erfolgreichsten U-Boote überhaupt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Auftrag für das Boot wurde am 15. Dezember 1937 an die Deschimag (AG Weser) in Bremen vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 11. August 1939 und der Stapellauf am 9. März 1940. Die Indienststellung fand am 11. Juni 1940, unter Kapitänleutnant Georg Wilhelm Schulz, statt. Am 16. September 1941 übernahm Kapitänleutnant Johann Mohr das Kommando über die 53köpfige Besatzung. Er hatte bereits in der Zeit vom 5. Oktober 1940 bis zum 1. Mai 1941 als II.WO und I.WO auf U 124 gedient. Zwei weitere bekannte U-Bootkommandanten, Reinhard Hardegen (U 123) und Werner Henke (U 515), hatten ebenfalls als Wachoffiziere auf U 124 gedient.

U 124 gehörte von seiner Indienststellung bis August 1940 als Ausbildungsboot zur 2. U-Flottille in Wilhelmshaven. Danach war es bis zu seiner Versenkung als Frontboot der 2. U-Flottille in Wilhelmshaven bzw. Lorient zugeteilt. Als Bootsemblem führte U 124 die Zeichnung einer Edelweissblume auf beiden Seiten des Turmes. Es war das Abzeichen jener Gebirgsjägereinheit, welche die Überlebenden von U 64 gerettet hatte. Diese stellten später den größten Teil der Besatzung von U 124. Zum Dank für Ihre Rettung wurde dieses Wappen gewählt. Unter Mohrs Führung wurde ein zweites Emblem - ein Bild von einem grünen Frosch - hinzugefügt.

Das Boot unternahm während seiner Dienstzeit elf Feindfahrten, auf der es insgesamt 47 Schiffe mit 217.019 BRT versenken und vier Schiffe mit 30.067 BRT beschädigen konnte. Dieses Ergebnis wurde im Zweiten Weltkrieg nur von drei U-Booten übertroffen.

Einsatzstatistik

Erste Feindfahrt

Das Boot lief am 19. August 1940 um 17.30 Uhr von Wilhelmshaven aus, und lief am 16. September 1940 um 18.30 Uhr in Lorient ein. Auf dieser 28 Tage dauernden und zirka 3.650 sm über und 330 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, den Hebriden, dem Nordkanal, der Rockall Bank und nördlich von Irland, wurden zwei Schiffe mit 10.563 BRT versenkt. Ein weiteres Schiff mit 3.900 BRT wurde beschädigt.

  • 25. August 1940: Versenkung des britischen Dampfers Harpalyce mit 5.169 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 8.000 t Stahl geladen und befand sich auf dem Weg von Baltimore über Halifax nach Hull. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-65a mit 51 Schiffen. Es gab 42 Tote und vier Überlebende.
  • 25. August 1940: Beschädigung des britischen Dampfers Stakesby mit 3.900 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo beschädigt. Er hatte Grubenholz geladen und befand sich auf dem Weg von Newcastle (Neubraunschweig) zum Tyne. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-65a mit 51 Schiffen. Es gab keine Verluste, 30 Überlebende. Das Schiff wurde abgeschleppt und sank brennend in flachem Wasser bei Stornaway. Später wurde es gehoben, repariert und 1943 als Empire Derwent wieder in Dienst gestellt.
  • 25. August 1940: Versenkung des britischen Dampfers Fircrest mit 5.394 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 7.900 t Eisenerz geladen und befand sich auf dem Weg von Wabana (Neufundland) über Halifax (Nova Scotia) nach Middlesbrough. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-65a mit 51 Schiffen. Es war ein Totalverlust mit 39 Toten.

Zweite Feindfahrt

Das Boot lief am 5. Oktober 1940 um 18.30 Uhr von Lorient aus, und lief am 13. November 1940 um 16.30 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 39 Tage dauernden und 6.273 sm über und 303 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik sowie nordwestlich von Irland, wurden fünf Schiffe mit 20.061 BRT versenkt.

  • 16. Oktober 1940: Versenkung des kanadischen Dampfers Trevisa mit 1.813 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 460 Baumstämme geladen und befand sich auf dem Weg von Parrsboro über Sydney nach Aberdeen. Das Schiff gehörte zum Konvoi SC-7 mit 35 Schiffen. Es gab sieben Tote und 14 Überlebende.
  • 20. Oktober 1940: Versenkung des norwegischen Dampfers Cubano mit 5.810 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Manchester nach Montreal. Das Schiff gehörte zum Konvoi OB-229 mit 35 Schiffen. Es gab zwei Tote und 31 Überlebende.
  • 20. Oktober 1940: Versenkung des britischen Dampfers Sulcao mit 5.389 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Avonmouth über Limbe in die USA. Das Schiff gehörte zum Konvoi OB-229 mit 35 Schiffen. Es gab 65 Tote und einen Überlebenden.
  • 31. Oktober 1940: Versenkung des britischen Dampfers Rutland mit 1.437 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Bananen geladen und befand sich auf dem Weg von Port Antonio nach Garston. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-82 mit 39 Schiffen. Es war ein Totalverlust mit 24 Toten.
  • 1. November 1940: Versenkung des britischen Dampfers Empire Bison mit 5.612 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 6.067 t Schrott sowie 94 LKWs geladen und befand sich auf dem Weg von Baltimore (USA) über Halifax (Nova Scotia) zum River Clyde. Das Schiff war ein Nachzügler des Konvoi HX-82 mit 39 Schiffen. Es gab 31 Tote und 4 Überlebende.

Dritte Feindfahrt

Das Boot lief am 16. Dezember 1940 um 17.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 22. Januar 1941 um 14.10 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 37 Tage dauernden und 6.500 sm über und 340 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, sowie westlich des Nordkanals, wurde ein Schiff mit 5.965 BRT versenkt.

  • 6. Januar 1941: Versenkung des britischen Dampfers Empire Thunder mit 5.965 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Sunderland über Oban nach William Head (Washington / USA). Das Schiff gehörte zum Aufgelösten Konvoi OB-269 mit 26 Schiffen. Es gab neun Tote und 30 Überlebende.

Vierte Feindfahrt

Bei diesem Foto vom März 1941, also knapp ein Jahr vor Indienststellung der ENIGMA-M4 am 1. Februar 1942, ist noch eine M3 (links unten) im „Funkschapp“ von U 124 zu sehen

Das Boot lief am 23. Februar 1941 um 16.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 1. Mai 1941 um 9.50 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 67 Tage dauernden und 12.127 sm über und 275 sm unter Wasser langen Unternehmung im Mittelatlantik, bei den Kanarischen Inseln und vor Freetown, wurden elf Schiffe mit 53.297 BRT versenkt. U 124 wurde am 4. März 1941 in Las Palmas mit 34 m³ Brennstoff und Proviant versorgt. Es wurde nochmals vom 15. März 1941 bis zum 19. März 1941 vom Hilfskreuzer Kormoran mit Torpedos und 80 m³ Brennstoff versorgt.

  • 8. März 1941: Versenkung des britischen Dampfers Tielbank mit 5.984 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 743 t Mangan, 6.456 t Erdnüsse sowie 997 t Erdnusskuchen geladen und befand sich auf dem Weg von Kakinada (Indien) und Durban über Freetown (Sierra Leone) nach Oban (Schottland). Das Schiff gehörte zum Konvoi SL-67 mit 56 Schiffen. Es gab vier Tote und 62 Überlebende.
  • 8. März 1941: Versenkung des britischen Dampfers Lahore mit 5.304 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Stückgut inklusive 1.120 t Bauholz, Roheisen, Tee sowie Post geladen und befand sich auf dem Weg von Kalkutta über Freetown (Sierra Leone) nach London. Das Schiff gehörte zum Konvoi SL-67 mit 56 Schiffen. Es gab keine Verluste, 82 Überlebende.
  • 8. März 1941: Versenkung des britischen Dampfers Hindpool mit 4.897 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 7.700 t Eisenerz geladen und befand sich auf dem Weg von Pepel (Sierra Leone) über Freetown (Sierra Leone) nach Middlesbrough. Das Schiff gehörte zum Konvoi SL-67 mit 56 Schiffen. Es gab 28 Tote und zwölf Überlebende.
  • 30. März 1941: Versenkung des britischen Dampfers Umona mit 3.767 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 50 t Hülsenfrüchte, 47 t Marmelade, 1.549 t Mais sowie sieben Passagiere an Bord und befand sich auf dem Weg von Durban (Südafrika) über die Walfischbucht und Freetown (Sierra Leone) nach London. 89 Crewmitglieder und 13 Passagiere wurden getötet, vier Crewmitglieder und ein Passagiere wurden gerettet.
  • 5. April 1941: Versenkung des britischen Dampfers Marlene mit 6.507 BRT. Der Dampfer wurde durch drei Torpedos und Artillerie versenkt. Er hatte 7.100 t Stückgut sowie 1.500 t Roheisen geladen und befand sich auf dem Weg von Kalkutta (Indien) über die Walfischbucht (Namibia) und Freetown (Sierra Leone) nach Großbritannien. Es gab 13 Tote und 47 Überlebende.
  • 7. April 1941: Versenkung des kanadischen Dampfers Portadoc mit 1.746 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo und Artillerie versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von St. Lucia nach Freetown (Sierra Leone). Es gab keine Verluste, 20 Überlebende.
  • 8. April 1941: Versenkung des britischen Dampfers Tweed mit 2.697 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Liverpool nach Pepel (Sierra Leone). Das Schiff gehörte zum aufgelösten Konvoi OG-57 (37 Schiffe). Es gab drei Tote und 28 Überlebende.
  • 11. April 1941: Versenkung des griechischen Dampfers Aegeon mit 5.285 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 7.151 T Weizen geladen und befand sich auf dem Weg von Buenos Aires über Freetown (Sierra Leone) nach Barry Roads. Es gab vier Tote und 27 Überlebende.
  • 12. April 1941: Versenkung des britischen Dampfers St. Helena mit 4.313 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 7.600 t Büchsenfleisch, Baumwolle, Reis, Hammelfleisch sowie drei Passagiere an Bord und befand sich auf dem Weg von Rio Grande do Sul, Santos und Bahia über Freetown (Sierra Leone) nach Hull. Es gab keine Verluste, 41 Überlebende.
  • 13. April 1941: Versenkung des britischen Dampfers Corinthic mit 4.823 BRT. Der Dampfer wurde durch drei Torpedos versenkt. Er hatte 7.710 t Getreide geladen und befand sich auf dem Weg von Rosario über Freetown (Sierra Leone) nach Großbritannien. Es gab zwei Tote und 39 Überlebende.

Fünfte Feindfahrt

Das Boot lief am 10. Juli 1941 um 20.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 25. August 1941 um 11.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 53 Tage dauernden und 7.052 sm über und 232 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Mittelatlantik, westlich von Gibraltar sowie an der nord-westafrikanischen Küste, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Sechste Feindfahrt

Das Boot lief am 16. September 1941 um 16.15 Uhr von Lorient aus, und lief am 1. Oktober 1941 um 15.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 15 Tage dauernden und 3.192 sm über und 112 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, südwestlich von Irland, wurden sechs Schiffe mit 11.659 BRT versenkt.

  • 20. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers Baltallinn mit 1.303 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 442 t Militärgüter geladen und befand sich auf dem Weg von Preston und Oban (Schottland) nach Gibraltar. Das Schiff gehörte zum Konvoi OG-74 mit 22 Schiffen. Es gab sieben Tote und 28 Überlebende. Elf Überlebende starben bei der Versenkung des britischen Rettungsschiffes Walmar Castle (versenkt von deutschen Flugzeugen).
  • 20. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers Empire Moat mit 2.922 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von London und Oban (Schottland) nach Gibraltar. Das Schiff gehörte zum Konvoi OG-74 mit 22 Schiffen. Es gab keine Verluste, 32 Überlebende.
  • 25. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers Empire Stream mit 2.922 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 3.500 t Pottasche geladen und befand sich auf dem Weg von Huelva nach Dundee. Das Schiff gehörte zum Konvoi HG-73 mit 25 Schiffen. Es gab acht Tote und 27 Überlebende.
  • 26. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers Petrel mit 1.354 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 275 t Kork sowie 130 t Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von Porto nach Bristol. Das Schiff gehörte zum Konvoi HG-73 mit 25 Schiffen. Es gab 22 Tote und neun Überlebende.
  • 26. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers Cervantes mit 1.810 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 500 t Pottasche sowie 400 t Kork geladen und befand sich auf dem Weg von Lissabon nach Liverpool. Das Schiff gehörte zum Konvoi HG-73 mit 25 Schiffen. Es gab acht Tote und 32 Überlebende.
  • 26. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers Lapwing mit 1.348 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 750 t Eisenkies sowie Kork geladen und befand sich auf dem Weg von Lissabon (Portugal) nach Glasgow. Das Schiff gehörte zum Konvoi HG-73 mit 25 Schiffen. Es gab 26 Tote und acht Überlebende.

Siebente Feindfahrt

Das Boot lief am 30. Oktober 1941 um 15.35 Uhr von Lorient aus, und lief am 29. Dezember 1941 um 15.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 61 Tage dauernden und 12.034 sm über und 225 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Mittelatlantik, bei den Kapverdischen Inseln sowie den Inseln Ascension und St. Helena, wurde ein Schiff mit 6.275 BRT sowie ein Leichter Kreuzer mit 4.850 t versenkt. U 124 wurde am 18. November 1941 vom deutschen Versorger Python mit 106 m³ Brennstoff versorgt. Das Boot übernahm am 6. Dezember 1941 von U 68 50 m³ Brennstoff sowie 104 Überlebende des Hilfskreuzers Atlantis (versenkt am 22. November 1941), von denen 70 Mann am 18. Dezember 1941 an das Italienische U-Boot Calvia abgegeben wurden. U 68 trat daraufhin den Rückmarsch an. Es lief am 28. Dezember 1941 in St. Nazaire ein, gab die Überlebenden ab, und lief am gleichen Tag, Richtung Lorient wieder aus.

  • 24. November 1941: Versenkung des britischen leichten Kreuzers HMS Dunedin mit 4.850 t. Der Kreuzer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Es gab 419 Tote und 67 Überlebende.
  • 3. Dezember 1941: Versenkung des US-amerikanischen Dampfers Sagadahoc mit 6.275 BRT. Der Dampfer wurde durch drei Torpedos versenkt. Er hatte 5.800 t Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von New York nach Beira und Mombasa. Es gab einen Toten und 34 Überlebende.

Achte Feindfahrt

Das Boot lief am 21. Februar 1942 um 19.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 10. April 1942 um 9.30 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 48 Tage dauernden Unternehmung in den Westatlantik, der Ostküste der USA, vor Kap Lookout und Kap Hatteras, wurden sieben Schiffe mit 42.048 BRT versenkt und drei Schiffe mit 26.167 BRT beschädigt. Von dieser Fahrt stammt der berühmte Funkspruch von Mohr: "Weidmannsdank für frei Jagd! In der Gewitterneumondnacht war bei Lookout die Tankerschlacht. Der arme Roosevelt verlor fünfzigtausend Tonnen. MOHR".

  • 14. März 1942: Versenkung des britischen Tankers British Resource mit 7.209 BRT. Der Tanker wurde durch drei Torpedos versenkt. Er hatte 10.000 t Benzin geladen und befand sich auf dem Weg von Curaçao nach Großbritannien. Es gab 45 Tote und vier Überlebende.
  • 17. März 1942: Versenkung des hondurianischen Dampfers Ceiba mit 1.698 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Bananen geladen und befand sich auf dem Weg von Kingston nach New York. Es gab 44 Tote und sechs Überlebende.
  • 17. März 1942: Beschädigung des US-amerikanischen Tankers Acme mit 6.878 BRT. Der Tanker wurde durch einen Torpedo beschädigt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von New York nach Corpus Christi (Texas). Es gab elf Tote und 20 Überlebende. Das Schiff sank in flachem Wasser, wurde gehoben und repariert.
  • 18. März 1942: Versenkung des griechischen Dampfers Kassandra Louloudis mit 5.106 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Kriegsgüter geladen und befand sich auf dem Weg von New York nach Cristobal (Panama). Es gab keine Verluste, 35 Überlebende.
  • 18. März 1942: Versenkung des US-amerikanischen Tankers E.M. Clark mit 9.647 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 118.725 Barrel Heizöl geladen und befand sich auf dem Weg von Baton Rouge nach New York. Es gab einen Toten und 40 Überlebende.
  • 19. März 1942: Versenkung des US-amerikanischen Tankers Papoose mit 5.939 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Providence über New York nach Corpus Christi. Es gab zwei Tote und 32 Überlebende.
  • 19. März 1942: Versenkung des US-amerikanischen Tankers W.E. Hutton mit 7.076 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 65.000 Barrel Dieselöl geladen und war auf dem Weg von Smiths Bluff (Texas) nach Marcus Hook (Pennsylvania). Es gab 13 Tote und 23 Überlebende.
  • 21. März 1942: Beschädigung des US-amerikanischen Tankers Esso Nashville mit 7.934 BRT. Er hatte 106.718 Barrel Heizöl geladen und befand sich auf dem Weg von Port Arthur nach New Haven. Es gab keine Verluste, 37 Überlebende. Der Tanker zerbrach nach dem Torpedotreffer in zwei Teile. Das Vorschiff versank, das Achterschiff konnte nach Morehead City (North Carolina) geschleppt werden. Dort bekam die Esso Nashville einen neuen Bug und nahm am 16. März 1943 ihren Dienst wieder auf.
  • 21. März 1942: Beschädigung des US-amerikanischen Tankers Atlantic Sun mit 11.355 BRT durch einen Torpedo. Der Tanker war auf dem Weg von Beaumont nach Chester. Das Schiff wurde repariert und am 15. Februar 1943 von U 607 versenkt.
  • 23. März 1942: Versenkung des US-amerikanischen Tankers Naeco mit 5.373 BRT. Der Tanker wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 72.000 Barrel Kerosin und 25.000 Barrel Heizöl geladen und befand sich auf dem Weg von Houston nach New York. Es gab 24 Tote und 14 Überlebende.

Neunte Feindfahrt

Das Boot lief am 4. Mai 1942 um 20.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 26. Juni 1942 um 18.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 54 Tage dauernden und 8.353 sm über und 232 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik und vor Neufundland, wurden sechs Schiffe mit 31.504 BRT und eine Korvette mit 925 t versenkt. U 124 wurde am 27. Mai 1942 von U 116 mit 30 m³ Brennstoff versorgt. Es gehörte zur Gruppe mit dem Tarnnamen "Hecht".

  • 12. Mai 1942: Versenkung des britischen Dampfers Empire Dell mit 7.065 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Garston (Liverpool) nach Halifax (Nova Scotia). Das Schiff gehörte zum Konvoi ONS-92 mit 41 Schiffen. Es gab zwei Tote und 46 Überlebende.
  • 12. Mai 1942: Versenkung des griechischen Motorschiffes Mount Parnes mit 4.371 BRT. Das Schiff wurde einen Torpedo versenkt. Er hatte Kohle geladen und befand sich auf dem Weg von Swansea nach Montreal. Das Schiff gehörte zum Konvoi ONS-92 mit 41 Schiffen. Es gab keine Verluste, 33 Überlebende.
  • 12. Mai 1942: Versenkung des britischen Dampfers Llanover mit 4.959 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Kohle geladen und war auf dem Weg vom Tyne über Loch Ewe nach Halifax (Nova Scotia). Das Schiff gehörte zum Konvoi ONS-92 mit 41 Schiffen. Es gab keine Verluste, 46 Überlebende.
  • 12. Mai 1942: Versenkung des britischen Dampfers Cristales mit 5.389 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte Stückgut, Töpferwaren, Post sowie zehn Passagiere an Bord und befand sich auf dem Weg von Newport über Milford Haven nach Montreal. Das Schiff gehörte zum Konvoi ONS-92 mit 41 Schiffen. Es gab keine Verluste, 82 Überlebende.
  • 9. Juni 1942: Versenkung der französischen Korvette FFL Mimosa mit 925 t. Die Korvette wurde durch zwei Torpedos versenkt. Das Schiff gehörte zum Konvoi ONS-100 mit 38 Schiffen. Es gab 65 Tote und 4 Überlebende.
  • 12. Juni 1942: Versenkung des britischen Dampfers Dartford mit 4.093 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg vom Tyne und Oban (Schottland) nach Sydney (Nova Scotia). Das Schiff gehörte zum Konvoi ONS-100 mit 38 Schiffen. Es gab 30 Tote und 17 Überlebende.
  • 18. Juni 1942: Versenkung des US-amerikanischen Dampfers Seattle Spirit mit 5.627 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Murmansk über Reykjavík nach New York. Das Schiff gehörte zum Konvoi ONS-102. Es gab vier Tote und 51 Überlebende. Das Schiff war bewaffnet mit einer 4-Inch-Kanone, vier MGs Kaliber .50 und vier MGs Kaliber .30[1].

Zehnte Feindfahrt

Das Boot lief am 25. November 1942 um 17.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 13. Februar 1943 um 10.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 81 Tage dauernden und 10.656 sm über und 640 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Westatlantik und westlich der Karibik, wurden fünf Schiffe mit 28.259 BRT versenkt. U 124 wurde am 4. Dezember 1942 von U 118 mit 20 m³ Brennstoff und am 2. Februar 1943 von U 504 mit 40 m³ Brennstoff versorgt.

  • 28. Dezember 1942: Versenkung des britischen Dampfers Treworlas mit 4.692 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 3.000 t Manganerz geladen und befand sich auf dem Weg von Massawa über Kapstadt (Südafrika) nach Baltimore (USA). Es gab 38 Tote und neun Überlebende.
  • 9. Januar 1943: Versenkung des US-amerikanischen Tankers Broad Arrow mit 7.718 BRT. Der Tanker wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 85.111 Barrel Diesel- und Heizöl geladen und befand sich auf dem Weg von Port-of-Spain nach Rio de Janeiro. Das Schiff gehörte zum Konvoi TB-1. Es gab 23 Tote und 24 Überlebende. Der Tanker war bewaffnet mit einer 5-Inch-Kanone und zwei MGs Kaliber .30 (=7,62 mm).
  • 9. Januar 1943: Versenkung des US-amerikanischen Dampfers Birmingham City mit 6.194 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 10.000 t Stückgut, inklusive Maschinen und Zinnbleche, geladen und befand sich auf dem Weg von Trinidad nach Rio de Janeiro. Das Schiff gehörte zum Konvoi TB-1. Es gab zehn Tote und 56 Überlebende. Der Dampfer war bewaffnet mit einer 4-Inch-Kanone, einer 3-Inch-Kanone und vier MGs Kaliber .50 (=12,7 mm).
  • 9. Januar 1943: Versenkung des US-amerikanischen Dampfers Collingsworth mit 5.101 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 2.000 t Öl, 1900 t Stahlschienen, 112 t Schmieröl sowie 4000 t Kohle geladen und befand sich auf dem Weg von Trinidad nach Rio de Janeiro. Das Schiff gehörte zum Konvoi TB-1. Es gab 12 Tote und 55 Überlebende. Der Dampfer war bewaffnet mit einer 4-Inch-Kanone, einer 3-Inch-Kanone und acht 20 mm-MK.
  • 9. Januar 1943: Versenkung des US-amerikanischen Dampfers Minotaur mit 4.554 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 4.400 t Kohle sowie 12.000 Barrel Öl und 600 Sack Regierungspost geladen und befand sich auf dem Weg von Trinidad nach Rio de Janeiro. Das Schiff gehörte zum Konvoi TB-1. Es gab sechs Tote und 46 Überlebende. Der Dampfer war bewaffnet mit zwei 3-Inch-Kanonen und zwei MGs Kaliber .50 (=12,7 mm).

Elfte Feindfahrt

Das Boot lief am 27. März 1943 von Lorient aus, und wurde am 2. April 1943 versenkt. Auf dieser sechs Tage dauernden Unternehmung in den Nordatlantik, westlich von Spanien, wurden zwei Schiffe mit 9.547 BRT versenkt.

  • 2. April 1943: Versenkung des britischen Dampfers Katha mit 4.357 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 7.000 t Militärgüter inklusive 16 Flugzeuge vom Typ Hawker Hurricane geladen und befand sich auf dem Weg von London, Hull und Oban (Schottland) nach Durban (Südafrika), Colombo und Kalkutta (Indien). Das Schiff gehörte zum Konvoi OS-45 mit 42 Schiffen. Es gab sechs Tote und 58 Überlebende.
  • 2. April 1943: Versenkung des britischen Dampfers Gogra mit 5.190 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 6.000 t Militärgüter und 1.000 t Munition und Torpedos geladen und befand sich auf dem Weg von Glasgow über Kapstadt (Südafrika), Karachi und Bombay (Indien). Das Schiff gehörte zum Konvoi OS-45 mit 42 Schiffen. Es gab 82 Tote und acht Überlebende.

Verbleib

Während der Angriffe auf alliierte Schiffe des Konvois OS-45 griffen die Korvette HMS Stonecrop und die Sloop HMS Black Swan ihrerseits U 124 mit Wasserbomben an und versenkten es am 2. April 1943 westlich von Porto, Portugal auf der Position 41° 2′ N, 15° 39′ W41.033333333333-15.65 im Marine-Planquadrat CF 3922. Alle 53 Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod.

U 124 hatte bis zu seiner Versenkung keine Verluste zu beklagen.

Anmerkungen

  1. US-Kaliber: 0,5 bzw. 0,3 Zoll (12,7 bzw. 7,62 mm)

Diverses

Das Lied Wolfpack der Schwedischen Metal-Band Sabaton behandelt die 9. Feindfahrt sowie die Versenkung des Konvois ONS-92 durch die Kampfgruppe von U 124.

Literatur

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg. Mittler & Sohn, Hamburg, Berlin, Bonn.
    Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
    Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
    Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. ISBN 3-8132-0513-4.
    Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. ISBN 3-8132-0514-2.
    Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Bootwaffe von September 1939 bis Mai 1945. ISBN 3-8132-0515-0.
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Heyne, München.
    Band 1: Die Jäger 1939–1942. 1998, ISBN 3-453-12345-X.
    Band 2: Die Gejagten 1942–1945. 1996, ISBN 3-453-16059-2.
  • Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944. Lehmanns, München 1976, ISBN 3-469-00552-4.
  • Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen. Lehmanns, München 1976, ISBN 3-469-00553-2.
  • E. B. Gasaway: „Grey Wolf, Grey Sea“: The history of WW II U-124. ISBN 0-7592-4576-2.
  • Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939 - 1945, Koehlers Verlagsgesellschaft mbH 2001, ISBN 3-7822-0826-9
  • Wilhelm Schulz: Über dem nassen Abgrund. Ullstein, Berlin 2003, ISBN 3-548-25724-0.

Siehe auch

Weblinks


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