U 52 (Kriegsmarine)

U 52 (Kriegsmarine)
U 52
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
U 52.jpg
Vorkriegsaufnahme von U 52 (noch mit Nummer am Turm)
Typ:

VII B

Feldpostnummer:

M-13 400

Werft:

Germaniawerft, Kiel

Bauauftrag:

15. Mai 1937

Baunummer:

584

Kiellegung:

9. März 1937

Stapellauf:

21. Dezember 1938

Indienststellung:

25. Juni 1939

Kommandanten:
  • 4. Februar 1939 - 17. September 1939
    Kptlt. Wolfgang Barten
  • 18. September 1939 - 13. November 1939
    unbesetzt
  • 14. November 1939 - 9. Juni 1941
    Kptlt. Otto Salman
  • 10. Juni 1941 - 6. Juli 1941
    Kptlt. Wolf-Rüdiger von Rabenau
  • 7. Juli 1941 - 13. Januar 1942
    Kptlt. Walter Freiherr von Freyberg-Eisenberg-Allmendingen
  • 16. Januar 1942 - 24. Juli 1942
    Oblt.z.S. Friedrich Mumm
  • 25. Juli 1942 - 31. März 1943
    Oblt.z.S. Hermann Rossmann
  • 1. April 1943 - 22. Oktober 1943
    Oblt.z.S. Ernst-August Racky
Einsätze:
  • 8 Feindfahrten
Versenkungen:
  • 14 Schiffe (61.399 BRT)
Verbleib: am 3. Mai 1945 vor Neustadt selbstversenkt

U 52 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII B, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Auftrag für das Boot wurde am 15. Mai 1937 an die Germaniawerft in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 9. März 1937, der Stapellauf am 21. Dezember 1938, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Wolfgang Barten fand schließlich am 4. Februar 1939 statt.

Das Boot gehörte nach seiner Indienststellung am 4. Februar 1939 bis zum 31. Dezember 1939 als Einsatz- bzw. Frontboot zur U-Flottille „Wegener“ in Kiel. Nach der Neugliederung der Flottillen gehörte U 52 vom 1. Januar 1940 bis zum 31. Mai 1941 zur 7. U-Flottille in Kiel. Nach der aktiven Dienstzeit als Frontboot, kam das Boot vom 1. Juni 1941 bis zum 31. März 1942 als Ausbildungsboot erst zur 26. U-Flottille in Pillau und dann, vom 1. April 1942 bis zum 30. September 1943, zur 24. U-Flottille nach Memel und schließlich vom 1. Oktober 1943 bis 21. Oktober 1943 zur 23. U-Flottille nach Danzig. Nach seiner Außerdienststellung am 22. Oktober 1943 gehörte das Boot bis zum 3. Mai 1945, als Schießstandboot, zur 3. U-Lehrdivision.

U 52 unternahm während seiner Dienstzeit acht Feindfahrten, auf denen es 14 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 61.399 BRT versenken konnte.

Einsatzstatistik

Erste Feindfahrt

Das Boot lief am 19. August 1939 um 0.03 Uhr von Kiel aus, und lief am 17. September 1939 um 13.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 38 Tage dauernden und zirka 4.000 sm langen Unternehmung in den Nordatlantik, westlich von Irland, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

U52 führte vom 20. Februar 1940 bis zum 25. Februar 1940 Maschinenerprobungen und Tauchübungen vor Helgoland durch.

Zweite Feindfahrt

Das Boot lief am 27. Februar 1940 um 7.30 Uhr von Wilhelmshaven aus, und lief am 4. April 1940 um 20.31 wieder dort ein. Auf dieser 38 Tage dauernden und zirka 4.000 sm langen Unternehmung in der Nordsee den Shetlandinseln und den Orkneys, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Dritte Feindfahrt

Das Boot lief am 7. April 1940 um 12.10 Uhr zum Unternehmen Weserübung von Wilhelmshaven aus, und lief am 29. April 1940 um 22.40 Uhr in Kiel ein. Auf dieser 23 Tage dauernden und zirka 2.900 sm über und 346 sm unter Wasser langen Unternehmung östlich der Shetlandinseln, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Vierte Feindfahrt

Das Boot lief am 8. Juni 1940 um 0.15 Uhr von Kiel aus, und lief am 21. Juli 1940 um 9.30 Uhr in Lorient ein. Auf dieser 44 Tage dauernden und zirka 6.000 sm über und 339 sm unter Wasser langen Unternehmung im Nordatlantik, im Nordkanal und Kap Finisterre, wurden vier Schiffe mit 13.542 BRT versenkt.

  • 19. Juni 1940: Versenkung des britischen Dampfers The Monarch mit 824 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7a-Torpedo versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Tonney-Charente (Frankreich) nach Falmouth. Es war ein Totalverlust mit zwölf Toten.
  • 19. Juni 1940: Versenkung des belgischen Dampfers Ville de Namur mit 7.463 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte Pferde geladen und befand sich auf dem Weg von New York nach Bordeaux. Es gab 25 Tote und 44 Überlebende.
  • 21. Juni 1940: Versenkung des finnischen Dampfers Hilda mit 1.144 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte 1.492 t Weizen geladen und befand sich auf dem Weg von Dünkirchen nach Großbritannien. Es gab fünf Tote.
  • 14. Juli 1940: Versenkung des griechischen Dampfers Thetis A. mit 4.111 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte Getreide geladen und befand sich auf dem Weg von Rosario nach Limerick. Es gab neun Tote und 20 Überlebende.

Fünfte Feindfahrt

Das Boot lief am 27. Juli 1940 um 21.03 Uhr von Lorient aus, und lief am 13. August 1940 in Kiel ein. Auf dieser 17 Tage dauernden und zirka 2.600 sm über und 235 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik und dem Nordkanal, wurden drei Schiffe mit 17.102 BRT versenkt.

  • 4. August 1940: Versenkung des britischen Dampfers King Alfred mit 5.272 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte 6.750 t Grubenholz geladen und befand sich auf dem Weg von St. John’s über Halifax nach Methil. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-60 mit 60 Schiffen. Es gab sieben Tote und 34 Überlebende.
  • 4. August 1940: Versenkung des britischen Dampfers Gogovale mit 4.586 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte 6.368 t Mehl geladen und befand sich auf dem Weg von Montreal nach London. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-60. Es gab keine Verluste und 37 Überlebende.
  • 4. August 1940: Versenkung des britischen Dampfers Geraldine Mary mit 7.244 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte 6.112 t Holzschliff, 694 t Schwefelsulphat sowie fünf Passagiere an Bord und befand sich auf dem Weg von Botwood (Neufundland) über Halifax nach Manchester. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-60. Zwei Crewmitglieder und ein Passagier wurden getötet; 48 Personen überlebten.

Sechste Feindfahrt

Das Boot lief am 17. November 1940 um 8.07 Uhr von Kiel aus, und lief am 28. Dezember 1940 um 16.25 Uhr in Lorient ein. Auf dieser 41 Tage dauernden und zirka 5.200 sm über und 470 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik und westlich des Nordkanals, wurden drei Schiffe mit 12.100 BRT versenkt und ein Schiff mit 3.862 BRT beschädigt.

  • 2. Dezember 1940: Versenkung des britischen Dampfers Tasso mit 1.586 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 1.300 t Frisch-Hölzer geladen und war auf dem Weg von Demerara über Halifax nach Oban. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-90 mit 35 Schiffen. Es gab fünf Tote und 27 Überlebende.
  • 2. Dezember 1940: Versenkung des britischen Dampfers Goodleigh mit 5.448 BRT. Das Schiff wurde durch einen G7a-Torpedo versenkt. Es hatte 1.000 t Zink und 8.400 t Bauholz geladen und war auf dem Weg von New Westminster über Panama und den Bermudas nach Oban (Schottland). Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-90. Es gab einen Toten und 36 Überlebende.
  • 2. Dezember 1940: Beschädigung des britischen Dampfers Dunsley mit 3.862 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo beschädigt. Er hatte 1.000 t Stahl und Holz geladen und befand sich auf dem Weg von Chatham (New Brunswick) nach Immingham. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-90.
  • 4. Dezember 1940: Versenkung des britischen Motorschiffs Silverpine mit 5.066 BRT. Das Schiff wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Es fuhr in Ballast, hatte zwei Passagiere an Bord und auf dem Weg von Liverpool nach New York. Das Schiff war ein Nachzügler des Konvois OB-252 mit 44 Schiffen. Es gab 36 Tote und 19 Überlebende. Das Schiff war auch vom italienischen U-Boot Argo als versenkt gemeldet worden.

Siebte Feindfahrt

Das Boot lief am 22. Januar 1941 um 13.36 Uhr von Lorient aus, und lief am 24. Februar 1941 wieder dort ein. Auf dieser 24 Tage dauernden und zirka 5.400 sm über und 134 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, dem Nordkanal und westlich von Irland, wurden zwei Schiffe mit 4.662 BRT versenkt.

  • 4. Dezember 1941 : Versenkung des norwegischen Dampfers Ringhorn mit 1.298 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte 1.300 t Kohle geladen und war auf dem Weg von Port Talbot nach St. John’s. Es gab 14 Tote und fünf Überlebende.
  • 10. Februar 1941 : Versenkung des britischen Dampfers Canford Chine mit 3.364 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei G7e-Torpedos versenkt. Er hatte Kohle und Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von Cardiff nach Buenos Aires und Uriburu. Das Schiff war ein Nachzügler des Konvois OG-52 mit 45 Schiffen. Es war ein Totalverlust mit 35 Toten.

Achte Feindfahrt

Das Boot lief am 22. März 1941 um 15.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 1. Mai 1941 um 10.50 Uhr in Kiel ein. U 52 lief wegen Maschinen- und Sehrohrproblemen am 23. März 1941 um 14.00 Uhr wieder in Lorient ein und am 27. März 1941 um 18.30 Uhr wieder aus. Auch ein zweites Mal hielt die Maschinenanlage nicht, wodurch es am 31. März 1941 um 9.20 Uhr abermals in Lorient einlaufen musste. Nach Reparaturarbeiten lief es nun endgültig am 3. April 1941 um 19.30 Uhr aus. Auf dieser 40 Tage dauernden und 5.450 sm über und 142 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordkanal und südwestlich von Island wurden zwei Schiffe mit 13.993 BRT versenkt.

  • 10. April 1941 : Versenkung des niederländischen Dampfers Saleier mit 6.563 BRT. Der Dampfer wurde durch drei Torpedos versenkt. Er hatte Kohle geladen und war auf dem Weg vom Tyne und Loch Ewe über Durban nach Port Said. Das Schiff gehörte zum aufgelösten Konvoi OB-306. Es gab keine Verluste, 52 Überlebende.
  • 14. April 1941 : Versenkung des belgischen Dampfer Ville de Liege mit 7.430 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 6.161 t Stahl, Weizen und Schinken geladen und war auf dem Weg von New York über Belfast nach Liverpool. Es gab zehn Überlebende.

Verbleib

U 52 wurde am 3. Mai 1945 in Neustadt (Holstein) im Hafenbereich durch vier Hawker Typhoons der britischen Squadron 175 durch Raketentreffer beschädigt, danach wurde das Boot vor Neustadt selbstversenkt. Die Position war 54° 7′ N, 10° 50′ O54.11666666666710.833333333333 im Marine-Planquadrat AO 7766. Es gab keine Verluste.

Das Boot war bereits am 22. Oktober 1943 außer Dienst gestellt und wurde ohne Besatzung als Lehrboot der 3. U-Lehrdivision zugeteilt. Es wurde 1946-1947 verschrottet.


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